Spezifische Verfahren Flashcards
Welche Spezifischen Verfahren bei der Behandlung von Störungen im KiJu - Alter lassen sich unterscheiden?
I) ERLEBNISORIENTIERTE VERFAHREN
» Neben den Standardmethoden dienen verschiedene erlebnisorientierte Übungen der kindgerechten Belbeung einer Therapiesituation, impliziten Vermittlung von Informationen und dem Transportieren von Fachwissen in kindgerechte Sprache
» Phantasiereisen, körperorientierte Übungen, Übungen, die gezielt emot. + körperl. Reaktionen evozieren etc.
II) OPERANTE VERFAHREN
Was sind die Theoretischen Grundlagen für Operante Verfahren?
- SRS - PARADIGMA
… Konsequenz eines Verhaltens = Verstärker, der zukünftiges Verhalten beeinflusst - PRIMÄRE + SEKUNDÄRE VERSTÄRKER
… Wirkung naturgemäß (z.B. Zuwendung) bzw. erlernt (z.B. Geld) - BELOHNUNG + BESTRAFUNG
… Verhaltensaufbau ist nur über systematische Belohnung möglich!! - VERSTÄRKERARTEN
… sozial, materiell, Handlung - PROZESS DER VERSTÄRKUNG
.. Kausalität, kognitive Brücke, Diskriminationslernen, Wiederholung, Extinktion, …
Was sind Therapeutische Techniken, die bei Operanten Verfahren angewendet werden?
I) CHAINING (FORWARD/BACKWARD)
… gelungene Verhaltensweisen, die aufeinander aufbauend im Zusammenhang stehen, werden verstärkt
II) SHAPING
… sukzessive Annäherung an das Verhalten durch Verstärkung ähnlicher/dem Lernziel näher kommender Verhaltensweisen
III) PROMPTING
… Hilfestellung im Sinne z.B. kontingenten Lobes für erwünschtes Verhalten
IV) FADING
… Schrittweise Reduktion von Hilfestellungen
V) TIME-OUT
… Indirekte Bestrafung durch vorübergehenden Entzug von positiven Verstärkern
Verstärkerpläne
> allgemeines
arten von verstärkern
Verstärkerpläne sind störungsübergreifend überall dort anwendbar und indiziert, wo Verhalten aufgebaut werden soll. Die Anwendung ist nicht abhängig von kognitiven Kompetenzen, so dass ihr Einsatz auch bei Säuglingen, sehr jungen Schülern, oder Jugendlichen mit mentaler Retardierung möglich ist.
> kontinuierliche vs. intermittierende Verstärkung
Selbstverstärkung (wirksamste Technik)
sozial/materiell (verändern im Laufe des therap. Prozesses ihre Wirksamkeit. Sie sind stets daraufhin zu überprüfen + aktuell sowie indiviuell im Dialog mit den Kindern anzupassen)
primär/sekundär
Nenne zwei Beispiele für spezifische Verstärkerpläne
I) TOKEN - SYSTEM
II) RESPONSE - COST - VERFAHREN (RCV)
Token System
-> gewünschtes Verhalten wird nicht unmittelbar, sondern mit Punkten belohnt. Erst ab einer gewissen Anzahl erworbener Token lassen sich diese GENERALISIERTEN VERSTÄRKER in primäre, nämlcih materielle; soziale oder Handlungsverstärker EINTAUSCHEN.
> kindgerechte verbindliche Vereinbarung
Laufzeit der Verträge sollte überschaubar sein
Interventionsverlauf sollte in Absprache mit dem Kind modifiziert werden
Response - Cost - Verfahren (RCV)
-> beim RCV werden Token nicht nur vergeben, sondern können auch aufgrund von vorher vereinbartem FEHLVERHALTEN WIEDER ENTZOGEN werden.
> RCV wirken auch strafend, bieten aber den Vorteil, dass neg. Auswirkungen auf die Beziehung zum Kind dennoch weitgehend ausgeschlossen werden!
Vor allem bei der Arbeit mit jüngeren, aggressiven oder hyperaktiven Kindern angezeigt
Voraussetzung: das ncihtakzeptable Verhalten wurde zuvor erörtert und die Vereinbarung als solche schriftlich festgehalten
Praktische Voraussetzung für den Einsatz von Verstärkerplänen
- Problem- & Verhaltensanalyse
- Verhaltensbeobachtung & Protokolle
- Funktionale Verhaltensanalyse
- Arbeiten am therapeutischen Ziel (konkret!)
Wie sieht das konkrete Vorgehen beim Einsatz von Verstärkerplänen aus?
- Festlegung des therap. Zielverhaltens bzw. Komponenten des gelungenen Verhaltens sowie ggf. des unerwünschten, sanktionsgebundenen Verhaltens auf Grundlage der Problemanalyse!
- Festlegung der Belohnungen
- Übereinkauf wird vertraglich fixiert samt Unterschrift aller Beteiligten
- Durchführung des Tokens
- Anpassung von Belohnung, Zielverhalten, Verstärkerraten, …
Was sind mögliche Probleme, die beim Einsatz von Verstärkerplänen auftreten können?
1) vereinbartes Zielverhalten ist zu wenig konkret/schlecht operationalisierbar oder nicht durch das Kind beeinflussbar
2) zu viele Zielverhalten festgehalten - wir verzetteln uns + überfordern das Kind
3) Geschwisterkinder regaieren mit oppositionellem Verhalten, Neid etc.
4) Token wird nur kurzfristig umgesetzt/frühzeitig abgebrochen, da Kind rebelliert
5) Punkte werden nicht unmittelbar vergeben
6) Belohnungen werden nicht zuverlässig umgesetzt/eingehalten
7) Punkte werden ohne vorherige ABsprache gestrichen, ggf. auch für Fehlverhalten, welches mit Zielverhalten nicht in Beziehung steht
8) Token wird unbefristet eingeführt, Belohnungen nicht angepasst bzw. ausgeschlichen …
9) Token nicht kindgerecht bzw. zu “uncool” (Anpassung an Entwicklungsstand)
…
Fazit: Operante Verfahren
> > Operante Verfahren sind störungsübergreifend überall dort anwendbar und indiziert, wo Verhalten aufgebaut werden soll. Die Anwendung ist unabhängig von kognitiven Kompetenzen, so dass ihr Einsatz auch bei Säuglingen, sehr jungen Schülern oder Jugendlichen mit mentaler Retardierung möglich ist!
> > Operante Methoden stellen eine wichtige Basiskompetenz in der VT dar und sich evidenzbasierte Techniken. Selbstverstärkung ist die wirksamste operante Technik