Diagnostik und Klassifikation Flashcards
Zentrale Fragestellungen
1) Vorliegen & Art einer Störung
2) intrapsychische, familiäre, soziokulturelle und biologische Faktoren, die an der Entstehung beteiligt sind
3) aufrechterhaltende Faktoren
4) protektive Faktoren
5) Prognose, wenn keine IV erfolgt
6) Notwendigkeit einer IV
Wie viele Sitzungen darf eine genaue Diagnostik in Anspruch nehmen? (je nach Situation)
5 - 7 Sitzungen, da sie für eine angemessene störungsspezifische Behandlung wichtig ist!
Therapeutischer Ablauf
- ) Anmeldung/Zuweisung des Patienten (Vorkontakt)
- ) Vorgespräch, allg. Orientierung, Planung der Informationserhebung
- ) DIAGNOSTIK
- ) Funktionale Problemanalyse (Mikroebene)
- ) Indikationsentscheidung, Prognose, Erfolgsbeurteilung, Therapieplanung, ausreichendes Änderungswissen, Therapie-, Veränderungsmotivation
- ) Psychotherapie, Behandlungsdurchführung
- ) Kontrollmessungen, Prozess- und Verlaufsdiagnostik
- ) Erfolgsbeurteilung, Zielerreichung, Wirksamkeit, Effektivität, Misserfolg
In welche 4 Schritte lässt sich die Diagnostik nochmals unterteilen
I) Beschreibung der Symptome, Befund, klassifikatorische Diagnose
II) Eigenchaftsdiagnostik
III) Abklärung körperlicher Faktoren
IV) Analyse von Lebensbedingungen
Diagnostik: -Schritt 1: Beschreibung der Symptome, Befund, klassifikatorische Diagnose
> Beschwerden und Symptome
> Ebene des Erlebens/Fühlens/Denkens/Verhaltens/Körpers/der Motorik
> Klassifikation und diagnostische Entscheidungen
> Komorbidität, Schwere und Dauer der Symptome, Entwicklung und Verlauf
Diagnostik: Schritt 2: Eigenschaftsdiagnostik
Neuropsychologische Diagnostik, Leistungs- und Fähigkeitsdiagnostik, Persönlichkeitstests
Diagnostik: Schritt 3: Abklärung körperlicher Faktoren
Physiologie, Endokrinologie, Laboranalysen, körperliche Parameter
Kooperation u.a. mit Psychiater, Psychophysiologe, Labormediziner, Allgemeinarzt
Diagnostik: Schritt 4: Analyse von Lebensbedingungen
> > Objektive Bedingungen, ökonomischer, sozialer, räumlicher, ökologischer, gesellschaftlicher Art
> > aktueller & chronischer Stress
> > Biographische Anamnese
> > Zurechtkommen mit Belastungen & Lebensbedingungen
> > Soziale Stützsysteme
Nach der Diagnostik (4 Schritte) folgt die Funktionelle Problemanalyse auf Mikroebene. Was gehört in diesen Bereich?
1) Bedingungsanalyse relevanter Verhaltens- und Problembereiche
2) Funktionale Beziehungen verschiedener Verhaltensmodelle zu Reizmerkmalen, Einstellungen und Plänen
3) Selbstkontrolle
4) Konsequenzen des Verhaltens
5) Zielanalyse
6) Behandlungsplan
Welche Methoden zur Diagnostik & Klassifikation gibt es?
1) ERSTGESPRÄCH & EXPLORATION
2) VERHALTENSANALSE (HORIZONTAL/VERTIKAL)
3) DIAGNOSTISCHE VERFAHREN
Welche Diagnostischen Verfahren lassen sich unterscheiden?
- Interviewverfahren
- Beobachtungsverfahren
- Entwicklungsdiagnostik
- Intelligenz- und Leistungsdiagnostik
Erstgespräch und Exploration: Welche Techniken + Verfahren eignen sich, was ist sonst noch zu beachten?
bei jüngeren Kindern ggf.
- Spieltechniken (z.b. Sit. nachspielen)
- Zeichnere Verfahren (belast. Sit. zeichnen)
- Gestaltungsverfahren (Darstellen m. Spielzeugfiguren)
Beachte:
x falls möglich sowohl gemeinsame als auch getrennte Befragung von Kind + Eltern (Perspektivendivergenzen)
x ggf. Einbeziehung dritter Personen (z.B. Lehrer)
Verhaltensanalyse in 3 Schritten
I) HYPOTHETISCHES BEDINGUNGSMODELL/ MAKROANALYSE
- Entstehungsbedingungen
- Erstauftritt
- Aufrechterhaltende Einflüsse
II) MIKROANALYSE
- Verhalten etc. in der konkreten Problemsituation (SORCK)
- S = situative Bedingungen, O = Organismus, R = Reaktion, C = Konsequenzen, K = Konsequenz)
III) PLANANALYSE
Diagnostische Verfahren: Interviews
I) KINDER - DIPS
x halb - strukturiertes Interview
x Kinderversion (6-18) + Elternversion
x verschiedene Störungsbereiche
II) MANNHEIMER ELTERNINTERVIEW (MEI)
x halb - strukturiertes Interview
x nur Elternversion
III) CHILD BEHAVIOR CHECK LIST (CBCL)
x Fragenbogen zu Verhaltensproblemen + sozialen Kompetenzen (140Items)
x Elternversion (1,5-5LJ + 6-18LJ) sowie Lehrer - und Kinderversion (ab 11LJ)
IV) FRAGEBOGEN ZU STÄRKEN + SCHWÄCHEN (SDQ)
x ähnlicher Inhalt wie CBCL
x nur 25 Items, dh. sehr ökonomisch
Diagnostische Verfahren: Beobachtungsverfahren
Verhalten wird unmittelbar in der relevanten Situation beobachtet
I) UNSTRUKTURIERTE BEOBACHTUNG
x über einen def. Zeitruam werden alle Verhaltensauffälligkeiten beobachtet
II) STRUKTURIERTE BEOBACHTUNG
x es werden ausschließlich diejenigen Verhaltensweisen beobachtet, die in einem Kategoriensystem präsentiert sind (z.B. via Beobachtungsbogen für Kinder im Vorschulalter BKK)
III) SELBSTBEOBACHTUNG
x z.B. Detektivbogen aus dem training mit aggressiven Kindern; WICHTIG: reaktiver Effekt der Selbstbeobachtung