Sitzung 1- Soziale Angststörung - kognitiv-verhaltenstheoretische Sicht Flashcards

1
Q

Symptombereiche: Welche Ebenen gibt es?

A
  1. Körperlich-physiologische Ebene
  2. Gedanken, Vorstellungen, Gefühle
  3. Verhalten und Handlungsimpulse
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2
Q

Symptombereiche: 1) Körperlich-physiologische Ebene

A
  1. Potenziell alles, was erhöhtes Erregungsniveau anzeigt, bis hin zu Angstattacke
  2. Häufig zentral: zittern,
    schwitzen, erröten (da
    sichtbar für andere)
  3. Körperliche Reaktion selbst
  4. Wahrnehmung der Reaktion (Interozeption = Wahrnehmung des eigenen Körpers) eng Verknüpft mit der Einschätzung der von den anderen wahrgenommenen Reaktionen
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3
Q

Symptombereich: 2) Gedanken, Vorstellungen, Gefühle

A
  1. Einschätzung der (wahrgenommenen) Reaktion mit Blick auf andere -> Soziale Angst ist immer in Relation zu anderen
  2. Katastrophisierende Gedanken
  3. Die eigene Wirkung vor dem “inneren Auge” ausmalen
  4. Angst, Scham, Unsicherheit, Angst vor der Angst
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4
Q

Symptombereich: 3) Verhalten und Handlungsimpulse

A
  1. FLucht -“Weg hier”
  2. Vermeidung -“Erst garnicht hin”
  3. Sicherheitsverhalten - “Bloß nicht blamieren”, “Keine Angst aufkommen lassen”: Sicherheitsverhalten kann für Außenstehende oft befremdlich wirken und manchmal das Eintreffen der Befürchtung noch wahrscheinlicher machen -> kann sozial ungeschickt oder inadäquat wirken
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5
Q

Normabweichungen der sozialen Angst aus der Perspektive ver. Ansätze

A
  1. Etikettierungsansatz: Man weicht von eine soziale Norm ab -> damit verliert man eine soziale Bezugsgruppe
  2. Störungsspezifische Psychologie (Fokus auf Symptome und Syndrome einzelner Patienten): man weicht von einer funktionalen Norm ab -> man ist in seiner Funktionalität eingeschränkt
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6
Q

Allgemeine Merkmale einer psychischen Störung nach DSM

A
  1. Auslöserunabhängig: gegenwärtig verhatensmäßige, psychische oder biologische Funktionsstörung -> die spezifische Symptomatik
  2. Leidensdruck
  3. Beeinträchtigung in mind. einem Funktionsbereich
  4. deutlich erhöhtes Risiko zu sterben, für Schmerzen, Beeinträchtigung oder tiefgreifendem Freiheitsverlust
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7
Q

Soziale Angststörungen: Arten

A

Sind ein Kontinuum, sobald eine bestimmte Schwelle überschritten ist, spricht man von einer Störung:
1. nicht-generalisierte Soziale Angststörung: betrifft nur bestimmte Lebensbereiche

  1. Generalisierte Soziale Angststörung: Betrifft mehr als drei ver. Lebensbereiche
  2. Ängstlich-vermeidende Persönlichkeitsstörung: Betrifft alle Lebensbereiche und Personen (auch enge Bezugspersonen!)
    s. F. 11
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8
Q

Diagnosen nach ICD/DSM mit Bezug zu sozialer Ängstlichkeit

A
  1. soziale Angststörung/ Phobie (F40.1)
  2. Störung mit sozialer Ängstlichkeit des Kindealters (F93.2)
  3. Selbstunsicher/ängstlichvermeidende perönlichkeitsstörung (F60.7)
  4. tlw. (S)elektiver Mutismus (F94.0)
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9
Q

Soziale Angststörung im DSM-5

A

A. Ausgeprägte Furcht o. Angst vor einer o. mehreren sozialen Situationen, in denen die Person von anderen Personen beurteilt werden könnte.
Beachte: Bei Kindern muss die Angst auch unter Gleichaltrigen auftauchen, nicht nur in Interaktion mit Erwachsenen.

B. Betroffene befürchten die negative Bewertung durch andere aufgrund ihres eigenen Verhaltens o. sichtbarer Angstsymptome (typische Befürchtungen: beschämend, peinlich sein, zurückgewiesen werden, andere vor den Kopf stoßen).

C. Die sozialen Situationen verursachen fast immer Angst o. Furcht.
Beachte: Bei Kindern kann sich die Angst durch Weinen, Wutanfälle, Erstarren, Anklammern, Zurückweichen o. die Unfähigkeit zu sprechen zeigen.

D. Die sozialen Situationen werden vermieden oder nur unter intensiver Furcht/Angst ertragen.

E. Die Furcht/Angst steht nicht im Verhältnis zur tatsächlichen Bedrohung& zum soziokulturellem Kontext.

F. Dauer: typischerweise 6 Monate oder mehr

G. Furcht, Angst oder Vermeidung verursacht klinisch bedeutsames Leiden oder Beeinträchtigung im sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen
Funktionsbereichen.

H. -J. nicht besser durch Substanzwirkung, andere psychische Erkrankungen oder medizinische Faktoren zu erklären. Spezifiziere, ob nur öffentliche Leistungssituationen (u.a. öffentliches Sprechen)

A. & B. = Kardinalkriterien spezifisch für Angststörungen
C. = quantitatives Kriterium

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10
Q

Soziale Angststörung im DSM-5: Typische Situationen

A
  1. soziale Interaktionen
    (sich unterhalten, Unbekannte Menschen
    treffen, telefonieren, Kontakt mit Autoritätspersonen)
  2. beobachtet werden (vor
    anderen essen, trinken,
    schreiben)
  3. vor anderen etwas
    leisten (einen Vortrag halten, mündliche Prüfungen)
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11
Q

Selbstunsicher-vermeidende Persönlichkeitsstörung im
DSM-5

A

Ein tiefgreifendes Muster von:
1. sozialer Gehemmtheit (u.a. wegen Gefühlen der eigenen Unzulänglichkeit; z.B. keine neuen Aktivitäten
wg. „Beschämungsrisiko“; Kontakte nur widerwillig, wenn noch unklar, ob man gemocht wird),

  1. Insuffizienzgefühlen (z.B. sich für sozial unbeholfen, unattraktiv und minderwertig im Vergleich zu anderen halten) und
  2. Überempfindlichkeit gegenüber negativer Beurteilung (z.B. „präventiv“ nur eingeschränkte berufliche und private Aktivitäten; starker Fokus auf die Möglichkeit, kritisiert werden zu können)
  3. Der Beginn liegt im frühen Erwachsenenalter und die Störung manifestiert sich in verschiedenen Situationen
    (inkl. intimer Beziehungen!)
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12
Q

Soziale Angststörungen: Epidemiologie & Komorbidität für Kinder und Jugendliche

A

Lebenszeitprävalenz: ca. 2-4%
Punktprävalenzen: 0.5-2.6% (höher mit steigendem Alter)
Mädchen : Jungen 3 : 2
Komorbidität: andere Angststörungen, affektive Störungen (Depression fast 40% bei 15- 17jährigen), Substanzstörungen

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13
Q

zentrale Modelle für kognitiv-behaviorale Störungstheorien

A
  1. Vulnerabilitäts-Stress-Modell
  2. verhaltenstheoretisches Modell
  3. kognitives Modell
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14
Q

Störungsspezifische Modelle zur Entstehung und Aufrechterhaltung der sozialen Angststörung

A
  1. kognitives Modell nach Clark & Wells (1995)
  2. Bedingungsmodell für KiJus nach Büch & Döpfner (2012)
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15
Q

zentrale Modelle für kognitiv-behaviorale Störungstheorien: Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell - Allgemeines

A
  1. Integratives Modell
  2. Abgeleitet aus dem
    biopsychosozialen Modell
  3. Nicht „schulenspezifisch“, aber in den Theorien & Therapien der kognitiv-behavioralen Perspektive stärker verbreitet
  4. Nicht störungsspezifisch
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16
Q

zentrale Modelle für kognitiv-behaviorale Störungstheorien: Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell : 1. Vulnerabilität

A
  1. Vulnerabilität:
    a) Intraindividuell: z.B.: Alter, Geschlecht, Persönlichkeit, Temperament, genetische & neurobiologische Faktoren, Verlust & Trauma

b) soziale Umwelt: Soziale Schicht, Bildung, Familie & soziale Netzwerke, berufliche Sozialisation, Normen

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17
Q

zentrale Modelle für kognitiv-behaviorale Störungstheorien: Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell: Ebenen & Phasen

A

Ebenen:
1. Vulnerabilität
2. Exposition
3. modifizierende Variablen
4. Konsequenzen
Phasen:
1. Initiierung (Prodromalphase)
2. Störungsbeginn
3. Störungsverlauf

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18
Q

zentrale Modelle für kognitiv-behaviorale Störungstheorien: Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell: 2. Exposition

A

Stressereignisse:
kritische Lebensereignisse, Veränderungen, Bedingungen in Abhängigkeit von Frequenz, Art, Dauer und Schwere

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19
Q

zentrale Modelle für kognitiv-behaviorale Störungstheorien: Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell: 3. modifizierende Variablen

A

a) Psychologische Faktoren:
Resilienz, Coping, soziale Unterstützung, vorangehende Störungen, dysfunktionale Kognitionen & Schemata

b) Entwicklungsbezogende Faktoren: Bindung, Impulskontrolle, körperliche & soziale Faktoren, Leistungskompetenz

20
Q

zentrale Modelle für kognitiv-behaviorale Störungstheorien: Das Vulnerabilitäts-Stress-Modell: Konsequenzen

A

a) Akute Folgen: Berufliche & Interaktionsprobleme, soziale Einschränkungen, Hilflosigkeit

b) Langzeitfolgen: Arbeitslosigkeit, soziale Isolation, Hoffnungslosigkeit

21
Q

Faktoren, die die Entstehung sozialer Angst beeinflussen: 1. Verhaltenshemmung

A
  1. Verhaltenshemmung -behavioral Inhibition (Kagan et. al. 2007):

a) Tendenz, auf Neues o. vermeintlich Furchtauslösendes mit Angst und Rückzug zu reagieren
b) Furchtsame Reaktion + Schwierigkeiten, die Reaktion zu regulieren (Emotionsregulation)
c) Temperamentsmerkmal bei ca. 15-20% der Kinder
‒ Beobachtbar bereits ab dem ca. 9. Lebensmonat, valide ab dem 20. LM
‒ Häufiger bei Mädchen
d) spezifischer Risikofaktor für soziale Ängste (Korrelation mit anderen Angstformen geringer)

22
Q

Faktoren, die die Entstehung sozialer Angst beeinflussen

A
  1. Verhaltenshemmung
  2. Elterliche Erziehung,
  3. Belastung
23
Q

Faktoren, die die Entstehung von sozialer Angst beeinflussen: 2. Elterliche Erziehung,

A
  1. ängstlich-protektives o. ablehnendes Erziehungsverhalten: assoziiert mit selbstunsichervermeidendem
    Bindungsmuster
  2. Eltern von sozialängstlichen Kindern hatten häufiger einen überbehütenden oder
    gleichgültigen Erziehungsstil
  3. Psychische Störungen der Eltern (v.a. Angststörungen, Depressionen &
    Alkoholabhängigkeit) erhöhen das Risiko einer soz. Angststörung in der Kindheit sowohl isoliert, als auch in Interaktion mit Überbehütung, Ablehnung und Mangel emotionaler Wärme
24
Q

Faktoren, die die Entstehung von sozialer Angst beeinflussen: 3. Belastung

A
  1. Kritische Lebensereignisse, z.B. Häufige Umzüge in Jugend, Schulwechsel, Schul-
    /Studienabschluss, Stellenwechsel, (anstehende) Beförderung, Trennung/ Scheidung der Eltern
  2. Soziale „Traumata“, wie ausgelacht oder gehänselt werden wegen persönlicher Merkmale (Aussehen, Sprechweise, …), öffentliche Abwertung durch Lehrkräfte, „totale Blamagen“ durch
    Blackout oder starke Angstsymptome in einer Bewertungssituation
  3. Bestimmte Lebensbedingungen, wie bzgl. Leistung kritische oder desinteressierte Bezugspersonen, soziale Isolation, Außenseiterrollen
25
Q

zentrale Modelle für kognitiv-behaviorale Störungstheorien:2. Das Verhaltenstheoretische Modell

A
  1. abgeleitet aus experimentell begründeter
    Lerntheorie
  2. Konzentration auf beobachtbares Verhalten
  3. Regelhafte Wenn-Dann-Zusammenhänge
    (Reiz-Reaktions-Muster)
  4. Psychische Störung = Verhaltensauffälligkeit/-
    Problem
  5. Erlernen - Verlernen: jedes Verhalten wir erlernt und kann auch wieder verlernt werden
  6. funktionale Zusammenhang mit Umweltbedingungen
  7. A(ntecendent) à B(ehavior) à
    C(onsequence)
  8. „Mensch als Roboter”
    noch mal Nachlesen
26
Q

zentrale Modelle für kognitiv-behaviorale Störungstheorien: 3. das Kognitive Modell

A
  1. Kognitive Wende
  2. Fokus auf nicht beobachtbare (kognitive)
    Prozesse z.B. Gedanken, Selbstwahrnehmung,
    Attributionen, Erwartungen, Ziele, Pläne
  3. Kognitionen, die expliziert/bewusst
    gemacht/verbalisiert werden (und erst dadurch
    „beobachtbar“ werden)
  4. frühe interaktionelle Erfahrungen wichtig für
    a) die Auswahl und Verarbeitung von Erfahrungen
    b) Selbstbild
27
Q

Modelle und ihr Bezug zu kognitiv-behavioralen Störungstheorien

A

Gilt für Kogntives & Verhaltenstheoretisches Modell:

  1. Störungsspezifisch
  2. Schwerpunkt auf
    aufrechterhaltenden Bedingungen
  3. auch Prädispositionen und auslösende Bedingungen werden beachtet
28
Q

Störungsspezifische Modelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung der sozialen Angststörung: 1. kognitives Modell nach Clark & Wells (1995)

A
  1. aktuelle Situation: “Soziale Situation” -> durch eine als bedrohlich identifizierte soziale Situation werden
  2. “frühere negative Erfahrungen” aktiviert ->
    diese Lösen
  3. automatisch Gedanken aus, -> sodass die Person zur Wahrnehmung einer
  4. “subjektiv wahrgenommenen Bedrohung” kommt -> durch diese Einschätzung kommt es zur einer
  5. “Erhöhten Selbstaufmerksamkeit und verzerrter Bewertung der eigenen Person als soziales Objekt” -> steht in Wechselwirkung mit 4.
  6. Lös des weiteren
  7. “Sicherheitsverhalten” und
  8. “körperliche und kognitive Angstsymptome” aus
    6 und 7 wirken sich wiederum auf 4. aus
29
Q

Störungsspezifische Modelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung der sozialen Angststörung: 1. kognitives Modell nach Clark & Wells (1995): Schritt 1-3 -Angst auslösende Prozesse

A

Schritte sind:
1. Soziale Situation:
a) Informationsverarbeitung von ängstlichen KiJus und Erwachsenen kann eine erhöhte Aufmerksamkeitslenkung auf angstauslösende Reize festgestellt werden
b) daher werden Reize häufiger & schneller als bedrohlich eingeschätzt

  1. Frühere Erfahrungen
    a) Dysfunktionale Kognition: Annahmen über sich und soziale Umgebungen wurden durch frühere Situationen geprägt und führe zu einer dysfunkitonalen Kognition
    b) Achtung: Dysfunktionale Kognition schwer kein Kinder festzustellen, da diese von ihnen oft nicht verbalisiert werden können
  2. Automatische Gedanken sind Resultat von wahrgenommenen Situationsmerkmalen + aktivierten früheren Erfahrungen
30
Q

Störungsspezifische Modelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung der sozialen Angststörung: 1. kognitives Modell nach Clark & Wells (1995): Schritt 4-7 Angst aufrechterhaltenden Prozesse

A
  1. Erhöhte Selbstaufmerksamkeit
  2. Verzerrte Bewertung der eigenen Person als soziales Objekt
  3. Sicherheitsverhalten
  4. Angstsymptome
31
Q

Störungsspezifische Modelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung der sozialen Angststörung: 1. kognitives Modell nach Clark & Wells (1995): Erhöhte Selbstaufmerksamkeit

A

Wirkt vor allem während der Situation:

  1. Eigentliches Ziel: aufpassen, keine Fehler machen, Angstsymptome monitoren
  2. Fokus auf internale Prozesse verhindert Verarbeiten externaler Informationen, z.B. Reaktionen der sozialen Umgebung
  3. Durch den Fokus auf die internalen (körperlichen) Prozesse werden Angstsymptome stärker wahrgenommen
32
Q

Störungsspezifische Modelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung der sozialen Angststörung: 1. kognitives Modell nach Clark & Wells (1995): Verzerrte Bewertung der eigenen Person

A

Wirkt während der Situation (und danach)

  1. Negative Selbstbewertung aufgrund internaler Informationen
  2. „gefühlter Eindruck“
    ‒ „sich ängstlich fühlen“ = „ängstlich aussehen“
  3. Verzerrte Vorstellungsbilder von sich selbst in der Situation „Wie wirke ich gerade auf andere?“
33
Q

Störungsspezifische Modelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung der sozialen Angststörung: 1. kognitives Modell nach Clark & Wells (1995): Sicherheitsverhalten

A

Wirkt vor allem während der Situation
1. Ziel/ gewünschte Wirkung: soll befürchtetes Ereignis verhindern

  1. Mittel: sehr vielfältig, ergibt sich aus den konkreten Befürchtungen (“Wenn X nicht passieren soll, was kann ich tun?”)
    a) Bestimmte Verhaltensweisen vor und während der eigentlichen Situation
    b) gedankliche Prozesse und Handlungen
  2. Tatsächliche Wirkung - oft paradox:
    a) kann gefürchtete Symptome hervor rufen
    b) kann ungewollte Aufmerksamkeit des “Publikums” auf sich lenken
    c) kann Bewertungen & Verhalten anderer Personen so beeinflussen, dass die Befürchtungen bestätigt werden
    d) Verhindert die Wiederlegung unrealistischer Bewertungen
34
Q

Vermeidungsverhalten = Sicherheitsverhalten ?

A

-> Nein: Vermeidungsverhalten bezieht sich auf das Vermeiden einer Situation
Sicherheitsverhalten auf die Vorbereitung vor oder währende der Situation

35
Q

Störungsspezifische Modelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung der sozialen Angststörung: 1. kognitives Modell nach Clark & Wells (1995): Angstsymptome

A

wirken v.a. während der Situation
1. für betroffene besonders relevant: (vermeindlich) sichtbare Symptome
2. Teufelskreislauf:
a) Angstsymptome
führen zu
b) Fokus auf diese Symptome
dadurch werden diese
c) negativ Bewertet
dies führt zur Ausbildung von
d) Sicherheitsverhalten welches a) oft verstärkt

36
Q

Störungsspezifische Modelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung der sozialen Angststörung: 1. kognitives Modell nach Clark & Wells (1995): zeitliche Ausprägung

A

Das Sicherheitsberhalten und die körperlichen und kognitiven Angstsymptome führen zur einer Aufrechterhaltung
innerhalb einer Situation
und über die Zeit/
Situationen hinweg

37
Q

Störungsspezifische Modelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung der sozialen Angststörung: 1. kognitives Modell nach Clark & Wells (1995): Post Event Processing

A
  1. dysfunktionales „Rekapitulieren der Situation“: negative (Um)Bewertung, geprägt
    von der erlebten Angst und der negativen Selbstwahrnehmung
  2. oft repetitives negatives Denken /Grübeln, auch über unbedeutende Details;
    Schamgefühle
  3. Mögliche Schlussfolgerungen für kommende Situationen:
    a) Sorgen, Erwartungsangst, Misserfolgserwartung
    -b) Vermeiden!
    c) Bessere Vorbereitung -> Sicherheitsverhalten
38
Q

Störungsspezifische Modelle für die Entstehung und Aufrechterhaltung der sozialen Angststörung: 2. Bedingungsmodell nach Büchner & Döpfner für KiJus: Stufen

A

Verdeutlich ver. Komponenten bei sozialer Ängstlichkeit von KJ. Vom ihm können ver. Subgruppen differenziert werden und es können Therpeutische Inerventionen abgeleitet werden:
Vier Hautkomponenten:
1. soziale Angst und physiologische Erregung
2. Dysfunktionake und ängstigende Kongitionen
3. ineffektives Interaktionsverhalten auf verbaler & nonverbaler Ebene & geringe Interaktionsfrequenz

  1. Soziale Kompetenzdefizite kogntiv & behavioral (Problemlösungen & Verhalten)

Eigenschaften der Komponenten:
a) Die Komponenten verstärken sich gegenseitig in vielfältiger Weise und können bei Kinder unterschiedlich stark ausgeprägt sein
b) Die Spirale kann an einem belibigen Punkt beginnen
c) Auffälligkeiten in einem Bereich rufen meist auch Störungen in einem anderen Bereich auf

39
Q

Menschenbild: Definition und Funktion

A
  1. Definition: Das Menschenbild ist die Gesamtheit der Annahmen und Überzeugungen:
    a) was der Menschen von Natur aus ist
    b) wie er in seinem sozialen und materiellen Umfeld lebt
    c) Welche Werte und Ziele sein Leben haben sollte
    –> Menschenbilder heben selektiv bestimmte Sichtweisen auf den Menschen hervor und vernachlässigen andere
  2. Funktion:
    Gegenstandskonstituierende Funktion: anthropologische Modellannahmen, die jeder psychologischen und psychotherapeutischen Theoriebildung - teils implizit, teils explizit - zugrunde liegen
40
Q

Vier unterscheidungsebenen im Vergleich psychotherapeutischer Verfahrensrichtungen

A
  1. Menschenbild
  2. Störungstheorie
  3. Behandungs-/Therapietheorie
    2& 3 = psychotherapeutische Grundorientierung
  4. Therapeutische Haltung & Interventionen, methoden & Techniken
    siehe aller erste Sitzung
41
Q

Psychotherapie Grundorientierungen & ihre Verfahren

A
  1. Psychoanalytisches Modell:
    a) psychoanalytische Verfahren
    b)tiefenpsychologisch fundierte Verfahren
  2. Humanistisches Modell:
    Gesprächspsychotherapeutische Verfahren
  3. Behavioristisches Modell:
    Verhaltesntherapeutische Verfahren
  4. Systemisches Modell:
    Familientherapeutische Verfahren
42
Q

Was macht das Selbstverständnis der psychotherapeutischen Grundorientierung im klinisch-psychologischen Modell aus?

A
  1. anthropologische Annahmen
  2. Annahmen bezüglich der Entstehung und Beeinflussbarkeit von psychischen Störungen
43
Q

Das psychodynamische Menschenbild

A
  1. unterschiedliche psychische “Kräfte”: Im Menschen wirkenver. psychische Kräfte (Motive, Emotionen, Triebregungen) zusammen und gegeneinander (Psychodynamik)
  2. dynamisches Unbewusstes: wirkt im Menschen
  3. verinnerliche Beziehungserfahrungen: Im Menschen wirken verinnerliche Beziehungserfahreungen aus früheren Lebensabschnitten nach
44
Q

Die Psychodynamische Behandlungstheorie

A
  1. Veränderungen können durch Einflussnahme auf die hinter den Problemen bzw. Symptomen liegenden (unbewussten) Bedingungen bewirkt werden
  2. Wiederstand & Abwehr: Da der Blick auf die bisher vom bewusstsein ferngehaltenen Bedingungen Angst machen, muss in der Psychotherapie mit Abwehr und Wiederstand gerechnet werden
  3. Manifestation des Unbewussten: Die Manfestation des unbewussten ist in der therapeutischen Beziehung eine ganz besondere Beachtung zu schenken, das gilt sowohl für die Übertragung der Patientinnen als auch für die Gegenübertragung der Therapeutinnen
45
Q

Das Verhaltenstherapeutische Menschenbild

A
  1. lerneder Organismus: Der Mensch wird als lernender Organismus verstanden. Das ZNS gilt als die organische Vorraussetzung für das Lernen
  2. emotionales und kognitives Verarbeitungssystem: Lernen als ein Prozess, der Erfahrungen mithilfe emotionaler und kognitiver Verarbeitungssysteme nach kausalen Zusammenhängen organisiert, wodurch sich Schemata bilden, die wiederum das Denken, Erleben und Verhalten auf aktuelle innere und äußere Anforderungen hin ausrichten
  3. Gelerntes prägt: somit neues Denken, Erleben, Verhalten. Besonders prägend sind frühe Beziehungserfahrungen, u.a. für die Ausrichtung in unbekannten Situationen und für weitere soziale Bindungen
46
Q

Die Verhaltenstherapeutische Behaldungstheorie

A
  1. Neu-/Umlernen: Veränderungen können durch Neu-/Umlernen erwirkt werden. Psychotherapie soll zielgerichtetes Erfahrungen/Lernen und eine Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen
  2. Strategien: wie Üben oder das Beeinflussen von Kognitionen, basieren unte anderem auf Konditionierung oder Modelllernen. Die Konzentration leigt i.d.R. zunächst auf den aufrechterhaltenden Bedingungen des Problems/Symptoms und i.d.R. nachfolgend auf Entstehungsbedingungen
  3. Selbstbestimmung: basierend auf dem leitmotiv, dass Menschen nach Selbstbestimmung strben, setzt die KVT auf Information und Aufklärung der Patient*innen