Sinnesphysiologie Flashcards

1
Q

Was ist bei dem Gesichtssinn die Empfindungsqualität und der Rezeptor-Typ?

A
  • Hell, dunkel
  • Farben, Formen, Bewegung
    Photorezeptoren
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2
Q

Was ist bei dem Temperatursinn die Empfindungsqualität und der Rezeptor-Typ?

A

Kälte, Wärme
Thermorezeptoren

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3
Q

Was ist bei dem Hautsinn die Empfindungsqualität und der Rezeptor-Typ?

A

Druck, Berührung
Mechanorezeptoren

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4
Q

Was ist bei dem Gehörsinn die Empfindungsqualität und der Rezeptor-Typ?

A

Lautstärke, Tonhöhe
Mechanorezeptoren

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5
Q

Was ist bei dem Statokinetischem Sinn die Empfindungsqualität und der Rezeptor-Typ?

A

Körperlage, Beschleunigung
Mechanorezeptoren

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6
Q

Was ist bei dem Geruchssinn die Empfindungsqualität und der Rezeptor-Typ?

A

Gerüche
Chemorezeptoren

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7
Q

Was ist bei dem Geschmackssinn die Empfindungsqualität und der Rezeptor-Typ?

A

Sauer, salzig, süß, bitter
Chemorezeptoren

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8
Q

Was ist bei dem Schmerzsinn die Empfindungsqualität und der Rezeptor-Typ?

A

Heller und dumpfer Schmerz
Nozizeptoren

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9
Q

Welche Farben kann der Mensch durch den Sehsinn erkennen?

A

blau, grün, rot, gelb (schwarz, weiß)

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10
Q

Welche Frequenzen kann der Mensch hören?

A

zwischen 16 Hz und 20 kHz

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11
Q

Wie werden über Geruchsrezeptionen die Umweltreize in Sprache des NS übersetzt?

A

Duftmoleküle -> Rezeptormolekül -> Gs-Protein -> Cyclase -> cAMP -> Kanalprotein

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12
Q

Wie werden über Photorezeptionen die Umweltreize in Sprache des NS übersetzt?

A

Lichtquant -> Rhodopsin -> Transducin (Gi) -> Phosphodiesterase -> cAMP -> Kanalprotein

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13
Q

Wie werden über Mechanorezeptionen die Umweltreize in Sprache des NS übersetzt?

A

mechanische Deformation -> Kanalprotein

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14
Q

Welcher der Transduktionsprozessen ist schneller und welcher langsamer

A

Geruchsrezeption & Photorezeption = langsamer, 100 ms, da große Verstärkung
Mechanorezeptionen = schnell, weniger als 1 ms

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15
Q

Wie viel Prozent der Leitungswege zum Gehirn gehören zur Sehleitung?

A

40%

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16
Q

Welche Teile des Auges gehören zum dioptrischen Apparat?

A
  • Hornhaut
  • Linse
  • Glaskörper
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17
Q

Was macht das dioptrische Apparat?

A

wirft ein verkleinertes, umgekehrtes Bild auf die NEtzhaut

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18
Q

Welche Teile des Auges tragen bei der Lichtbrechung bei?

A
  • Linse
  • Hornhaut
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19
Q

Wie ist die Hornhaut (Cornea) aufgebaut?

A
  • ist durchsichtig
  • nicht vaskularisiert (keine Neubildung kleiner Blutgefäße)
  • schmerzempfindlich
  • mit Kammerwasser gefüllte Augenkammer
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20
Q

Über welchen Nerv wird das Weinen angeregt?

A

über N. trigeminus (parasympathische Fasern)

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21
Q

Womit wird die Cornea feucht gehalten?

A

durch Tränenflüssigkeit

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22
Q

Sklera

A

= weiße Lederhaut des Auges

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23
Q

Wie schaut die Linse aus?

A
  • durchsichtiges, elastisches Gewebe
  • Form wird durch Ziliarmuskel bestimmt
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24
Q

Was ist die Aufgabe der Linse?

A
  • Produktion des Proteins Crystallin
  • für die Akkomodation zuständig
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25
Q

Wie ist die Linse im Auge befestigt?

A

an einem Kranz von Zonulafasern direkt hinter der Iris aufgehängt

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26
Q

Was ist die Aufgabe des Glaskörpers?

A

füllt größten Raum des Augapfels aus
ist ein wasserklares Gel aus extrazellulärer Flüssigkeit

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27
Q

Wozu dient das Kammerwasser?

A
  • erhält Nährstoffe für Linse und Hornhautendothel
  • Entfernung potenziell schädigender Agenzien
  • Verhältnis von Produktion zu Abflussmenge des Kammerwassers bestimmt Augeninnendruck
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28
Q

Wie wird das Kammerwasser gebildet?

A

wird von Carboanhydrasen des Ciliarkörpergewebes aus Blutbestandeilen gebildet -> ca. 2-9ml pro Tag

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29
Q

Myosis

A

= Pupillenverengung

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30
Q

Mydriasis

A

Pupillenerweiterung

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31
Q

Wie lautet der Weg des Pupillenreflexe hin zum Gehirn?

A

Licht -> Retina -> Sehnerv -> Tractus opticus -> Ncl. praetectalis

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32
Q

Wie erfolgt die Pupillenverengung?

A

Retina -> Pretectum -> Edinger-Westphal -> Ciliarganglion

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33
Q

Wie erfolgt die Pupillenerweiterung?

A

sympathische dilatatorische Bahn: Lymbisches System -> Hypothalamus -> Sup. cerv. gangllion

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34
Q

Akkommodation

A

= Einstellung der Sehschärfe bei Nah- & Fernsehen durch Änderung der Linsenform -> Linse kann durch Krümmung ihre Brechkraft steigern

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35
Q

Dioptrie

A

= Maß der Brechkraft der Linse und ergibt sich aus 1/f (f=Brennweite)

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36
Q

Nahakkommodation

A

über Parasympathikus -> M. ciliaris kontrahiert -> Linse rund & Zunahme der Brechkraft

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37
Q

Fernakkommodation

A

Hemmung des Parasympathikus -> M. ciliaris relaxiert -> Linse abgeflacht

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38
Q

Welche Fehlsichtigkeiten gibt es?

A
  • Kurzsichtigkeit
  • Weitsichtigkeit
  • Hornhautverkrümmung
  • Alterssichtigkeit
  • Schielen
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39
Q

Weitsichtigkeit

A

= Hypermetropie, Hyperopie
-> Korrektur durch eine Sammellinse

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40
Q

Kurzsichtigkeit

A

= Myopie
->Korrektur durch eine Zerstreuungslinse

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41
Q

Hornhautverkrümmung

A

= Astigmatismus
-> regulärer: Kornea bricht in der vertikalen Achse stärker als in der horizontaler -> Korrektur durch Zylinder
-> irregulärer: Unregelmäßige Wölbung und Brechkraft der Kornea

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42
Q

Altersichtigkeit

A

= Presbyopie
-> Elastizität der Linse nimmt durch Wasserverlust ab -> Akommodationsfähigkeit bzw. breite verringert sich

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43
Q

Schielen

A

= Strabismus
-> Sehachse weicht vom fixierten Punkt ab (durch Lähmung des Augenmuskels)
-> Operativ Sehne durchtrennen

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44
Q

Durch was wird der Reiz des Sehens aktiviert?

A

durch elektromagnetischen Wellen zwischen 400 und 750 nm

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45
Q

Welche 5 Systeme des visuellen Sehens kann man unterscheiden?

A
  • Retino-genikulo-kortikales System
  • Retino-prätektalles System
  • Retino-tektales-System
  • Akzessorisches optisches System
  • Retino-hypothalamisches System
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46
Q

Wozu dient das Retino-genikulo-kortikales System?

A

bewusste Wahrnehmung von visuellen Stimuli

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47
Q

Wozu dient das Retino-prätektalles System?

A

Regulation der Pupillenmotorik und Akkomodation

48
Q

Wozu dient das Retino-tektales-System?

A

Koordination von Auge mit Kopf- & Rumpfbewegung

49
Q

Wozu dient das Akzessorisches optisches System?

A

Okulomotorik

50
Q

Wozu dient das Retino-hypothalamisches System?

A

Hell/dunkel Informationen an zirkadianes System

51
Q

Wie ist die Retina aufgebaut?

A
  • Macula lutea (gelber Fleck) -> schärfste Sehen (nur Zapfen, keine Blutgefäße)
  • Zapfen (5-7 Mio)
  • Stäbchen (100 - 120 Mio)
  • Fotorezeptoren (1.Neuron) -> Horizontalzellen -> Bipolarzellen (2.Neuron)-> Amakrinzellen -> Ganglienzellen (3.Neuron)
52
Q

Zapfen

A
  • Farbsehen -> phototopisches Sehen
  • 3 Photopigmente mit Absorptionsmaxima für blau, grün, rot
53
Q

Stäbchen

A
  • hell/dunkel -> skotopisches Sehen
  • niedrige Schwelle, breites Spektrum
  • haben nur 1 Photopigment
  • Rhodopsin: Opsin + 11-cis-Retinal
54
Q

Erkläre die einzelnen Schritte zur Entstehung eines Rezeptorpotentials?

A

1) im Dunkeln: cGMP hält Na+ Kanäle teilweise offen -> Glutamatfreisetzung
2) Absorption eines Photons durch Photopigmente der Retina
3) Aktivierung von Rhodopsin, Transducin, Phosphodiesterase -> cGMP Spiegel sinkt
4) Verschluss von Na+ Kanäle -> Hyperpolarisation
5) Freisetzung von Glutamat vermindert
6) verminderte Glutamat Freisetzung wird von den Bipolarzellen als Signal erkannt
7) Signalweiterleitung an Ganglienzellen

55
Q

Wie gelangen nun die Informationen von den Ganglienzellen der Retina zum Gehirn?

A

Nervus opticus -> Sehnervenkreuzung (=Chiasma nervi optici) -> Tractus opticus -> Corpus geniculatum laterale (CGL) im Thalamus -> radiatio optica (prim. Sehrinde = Sehen) oder Mittelhirn (Akkomodation, Pupillenreflex)

56
Q

Wo ziehen die Ganglienzellen der Retina noch hin außer zum Thalamus?

A
  • projizieren zum Hypothalamus
  • zum Mittelhirndach wo Colliculus superior ist ->Auslösung Augenbewegungen
57
Q

Wie entstehen aus Signalen nun Bilder im Gehirn?

A

Gehirn vergleicht entstehende Bilder mit Infos, die gespeichert sind -> lässt aus all diesen Daten Eindrücke entstehen, die wir wahrnehmen
-> manchmal empfangene Reize nicht richtig verarbeiten ->wird auf Erfahrungswerte vertraut -> Fehlinterpretation (Sinnestäuschungen)

58
Q

Welche 2 Blindheiten unterschiedet man? wie heißt der Fachbegriff?

A

= Amaurose
- angeborene Blindheit
- erworbene Blindheit

59
Q

Was sind die Ursachen für Blindheit?

A

erworbene: Makuladgeneration, Glaukom, Diabetes mellitus, Hypertonie, Retinitis pigmentosa
angeborene: durch B. Röteln Embryopathie

60
Q

Glaukom

A

= Grüner Star
Sammelbegriff für Augenkrankheiten mit einer charakteristischen progredienten Sehnervenschädigung
-> häufigsten Erblindungsursachen

61
Q

Was sind die Hauptrisikofaktoren und Risikofaktoren von Glaukom?

A
  • zu hoher Augeninnendruck
  • Alter ab 40 Jahren
  • positive Familienanamnese
  • Kurzsichtigkeit
  • versch. Gefäßerkrankungen
  • Schwarzafrikanische Abstammung
62
Q

Welche Glaukom Formen unterschiedet man?

A
  • Offenwinkelglaukom (Weitwinkelglaukom) -> sinken des Kammerwassers
  • Winkelblockglaukom (Engwinkelglaukom) -> Verlegung des Schlemmschen Kanal
63
Q

AMD

A

= Altersabhängige Makuladegeneration
Netzhautmitte (Makula) betroffen, wobei Sinneszellen nach und nach zugrunde gehen -> zentrales Sehen beeinträchtigt

64
Q

Welche 2 AMD Formen gibt es?

A
  • trockene (atrophe) Makuladegeneration
  • feuchte (exsudative) Makuladegeneration
65
Q

Erkläre die trockene Makuladegeneration

A
  • 80% der Fälle
  • Ablagerungen von Drusen, später Zelltod des retinalen Pigmentepithels
  • meist langsam und schleichend
  • Visus oft nur gering beeinflusst
  • kann in feuchte AMD übergehen
  • keine Therapie
66
Q

Erkläre die feuchte Makuladegeneration

A
  • unter Netzhaut bilden sich flächige Gefäßmembranen -> undichte Gefäße, Blutung, Schwellung
  • dadurch Trennung der Photorezeptoren von Nerven -> Zelluntergang
  • Zerstörung der Netzhaut mit zunehmenden Sehverlust
  • Therapie: Medikamente, Laser Operationen, Lichtschutzgläser zur Vorbeugung
67
Q

Netzhautablösung

A

durch Verletzungen oder Degeneration kommt es zum ablösen der Photorezeptoren vom Pigmentepithel
Symptome: Lichtblitze, Visusabnahme, verschleiertes Sehen

68
Q

Wie kann man eine Netzhautablösung therapieren?

A
  • Silikonplombe mit oder ohne Entfernung der unter der Netzhaut liegenden Flüssigkeiten
  • pars plana Vitrektomie mit Gas- oder Silikonölfüllung
69
Q

Katarakt

A

= grauer Star
Linse ist getrübt

70
Q

Wie läuft die Reiztransduktion im Corti-Organ der Cochlea ab?

A

1) Wanderwelle führt zu einer Erregung der äußeren Haarzellen
2) Abbiegen ihrer Stereovilli werden durch Zug der “tip-links” Transduktionskanäle geöffnet
3) K-Ionen fließen entlang des Potentialgefälles vom Endolymphraum ins innere der äußeren Haarzellen -> Depolarisation der Haarzelle
4) Auslenkung der Villi in Gegenrichtung entspannt “tip-links” -> schließt Transduktionskanäle -> Zelle repolarisiert
5) Konfigurationsänderungen in Prestinmolekülen in Zellwänden der äußeren Haarzellen
6) äußeren Haarzellen beginnen in ihrer Länge zu oszillieren -> erzeugen mechanische Energie -> Verstärkung der Wanderwelle
7) an inneren Haarzellen übertragen -> Erregung -> Glutamat Freisetzung

71
Q

Tonotopie

A

= die Position einer aktivierten Haarzelle auf der Basilarmembran gibt dem Gehirn die Frequenzinformation

72
Q

Wie schaut die Basilarmembran am Apex bzw. Basis aus?

A

Apex ist breiter als an Basis
-> Steifheit nimmt von der Basis zum Apex ab

73
Q

Wo an der Basilarmembran hört man hohe bzw. tiefe Töne?

A

hohe Töne an Basis
tiefe Töne an Apex

74
Q

Wie werden Schallreize verarbeitet?

A

1) an Haarzellen grenzen periphere Dendriten der Bipolarzellen der Ganglionspirale
2) deren zentrale Axone bilden den Hörnerv -> weiter zu Nucleus cochlearis
3) über 5-6 Schaltstellen in die primäre Hörrinde im Temporallappen
4) in sekundäre auditorische oder höhere Areale zu Verknüpfung mit kognitiven Inhalten wie Bedeutung, Erinnerung
5) neuronale Analyse (Mustererkennung) des Schallreizes = Sprachverständnis

75
Q

Wie wird das räumliche Hören verarbeitet?

A

nur über Rechenvorgänge im Gehirn bewirkt werden
-> im Olivenkomplex werden Fasern aus beiden Innenohren miteinander verschaltet -> Lautzeitunterschiede für Richtungshören ausgewertet

76
Q

Was gehört alles zu den Störungen im auditorischen System?

A
  • Gehörlosigkeit
  • zentrale Taubheit
  • Schwerhörigkeit (Schallleitungsstörung und Schellempfindungsstörung) = Hypakusis
77
Q

Was beschreibt das Audiogramm?

A

beschreibt die subjektive Hörempfindlichkeit

78
Q

Schallleitungsstörung

A

= Mittelohrschwerhörigkeit
- im Mittelohr das Problem
- Knochenleitung normal
- Luftleitung gestört

79
Q

Schallempfindungsstörung

A

= Innenohrschwerhörigkeit
- Knochenleitung und Luftleitung gestört

80
Q

Was sind die Ursachen der Schallleitungsstörung?

A
  • Cerumen (Ohrenschmalztropf), Fremdkörper im Gehörgang
  • Tubenverschluss (Druck auf Ohr), Tubenkatarrh (Entzündung)
  • Mittelohr-Erguss (Paukenerguss)
  • Narbenzüge im Mittelohr durch Entzündungen
  • Trommelfellzerreißungen
  • Mittelohrentzündung
  • Otosklerose
81
Q

Wie kann man die Schallleitungsstörung behandeln?

A
  • Fremdkörper durch Spülung entfernen
  • antibiotische Tropfen
  • bei chronischer Mittelohrkatarrh: Adenotomie (Mandelentfernung), Parazentese
  • Myringoplastik
  • Operation
  • Antibiotika
82
Q

Was sind die Ursachen der Schallempfindungsschwerhörigkeit?

A
  • angeborene oder erworbene Schwerhörigkeit
  • Altersdegenration
  • Intoxikation bei Mittelohrentzündung
  • Labyrinthitis
  • Infektionskrankheiten
  • Schädeltraumen, Tumore
83
Q

Wie kann man die Schallempfindungsschwerhörigkeit behandeln?

A
  • weder medikamentös noch operativ beeinflussbar
  • bei entzündungsbedingten Innenohrschäden kann antibiotische Behandlung oder Operation ein Fortschreiten der Schädigung verhindern
  • Funktionsverlust durch Hörgerät
  • bei völliger Ertaubung Cochleaimplantat
84
Q

Tinnitus Ursache

A

meist von Hörverlust/Hörschädigung ausgehend -> abnorme Aktivität von Nervenzellen
-> Ursache im Gehirn

85
Q

Wie beeinflussen emotionale Bewertungen den Tinnitus?

A

Stree, Unruhe, Angst können die Entstehung von Tinnitus begünstigen oder Wahrnehmung der Geräusche verstärken

86
Q

Vestibularorgen

A

Gleichgewichtssinn

87
Q

Wie ist das Vestibularorgan aufgebaut?

A
  • liegt im Felsenbein
  • in einem knöchernen Hohlraumsystem ist Labyrinth aufgehängt
  • mit einer Flüssigkeit (=Endolymphe) gefüllt & wird von andere Flüssigkeit (=Perilymphe) umspült
  • 2 Makularorgane (Macula sacculi und Macula utriculi)
  • 3 Bogengänge mit BG-Organ
88
Q

Was ist die Funktion des Gleichgewichtsorgan?

A
  • Makularorgane reagieren auf Linearbeschleunigungen (Schwerkraft)
  • Bogengänge auf Drehbeschleunigungen (Kopf/Körper)
89
Q

Wie sind die Haarzellen des Gleichgewichtsorgan aufgebaut?

A

tragen auf Oberfläche kleine Härchen - Stereovil und Kinozilium

90
Q

Wie werden die Haarzellen angeregt?

A

1) Scherung
2) Öffnung von K-Kanäle -> Kaliumeinstrom
3) Ca-Einstrom -> Änderung der Glutamat Freisetzung
4) Je nach Drehrichtung: Depolarisation oder Hyperpolarisation

91
Q

Was passiert im Gleichgewichtssinn bei einer Translationsbeschleunigung?

A

in der Otolithenmembran, der auf Sinnesepithel liegt, sind Kalzitkristalle eingelagert -> machen Reizaufnahme empfindlicher -> verschiebbare Otolithenmembran bleibt bei der Bewegung zurück -> Ziien werden abgeschert

92
Q

Was passiert im Gleichgewichtssinn bei einer Drehbeschleunigung?

A

Cupula (BG-Organ) wird entgegengesetzt mitbewegt aufgrund Trägheit -> Ausscherung lenkt Stereozilien der Haarzelle ab

93
Q

Wie werden die Signale vom Gleichgewichtssinn im Gehirn verarbeitet?

A

im Vestibulariskern gesammelte Information aus Bogengangsorgan & Maculaorgan werden über weitere Nervenbahnen geleitet

94
Q

Warum ist das Verarbeiten des Gleichgewichtsinformation im ZNS so wichtig?

A
  • durch ständige Muskelreflexe werden ausgelöst, um aufrechten Gang des Menschen zu ermöglichen
  • Signale werden über neuronale Bahnen zur Großhirnrinde gesendet, die eine bewusste Wahrnehmung der Körperhaltung ermöglichen
95
Q

Welche Rolle spielt das Kleinhirn bei der Verarbeitung der Gleichgewichtsinformationen?

A

Efferenzen zurück zum Vestibulariskern -> Steuerung der Stützmotorik für Körperhaltung und Zielmotorik

96
Q

zerebelläre Ataxie

A

= Ausfall der Beteiligung des Kleinhirns an Gleichgewichtsverarbeitung
Fallneigung und überschießende Bewegung

97
Q

Welche Erkrankungen aufgrund Störungen des vestibulären Systems gibt es?

A
  • Kinetosen
  • Vertigo
  • Morbus Meniere
98
Q

Was passiert bei einer Störung des vestibulären Systems?

A

ein akuter einseitiger Ausfall eines Labyrinths führt zu
- Übelkeit, Erbrechen
- Schweißausbruch
- Nystagmus
- Drehschwindel
- Fallneigung
- Ocular-Tilt-Reaction (Neigung des Kopfes zur kranken Seite & Drehung des Augen in Richtung Kopfneigung)
-> nach wenigen Wochen wieder normal

99
Q

Kinetose

A

= Bewegungskrankheit z.B. Seekrankheit, Auto
-> entstehen, wenn ungewohnte Reizkonstellationen (lange Reizung) einwirken

100
Q

Symptome Kinetose

A
  • Schwindel
  • Unwohlsein
  • Erbrechen
  • Schweißausbrüche
  • Pulsanstieg
101
Q

Kann man Kinetose behandeln?

A

Medikamentös durch Scopolamin oder Antihistaminika

102
Q

Vertigo

A

= Schwindel
mit Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbruch, Herzbeschleunigung und Kollaps

103
Q

Ursache Vertigo

A

Störungen im vestibulären System
- peripher: Innenohr + Gleichgewichtsnerz
- zentral: Hirnstamm + Kleinhirn + Großhirn

104
Q

Morbus Meniere

A

= Erkrankung des Innenohres, gekennzeichnet durch Anfälle von Drehschwindel, einseitigem Hörverlust und Tinnitus
-> häutige Labyrinth erscheint aufgebläht -> Haarzellen pathologisch verändert
-> durch Verformung werden Stereovili ausgelenkt -> Aktivität in afferenten Nervenfasern verändert

105
Q

Ursache Morbus Meniere

A
  • Rückresorption von Endolymphe gestört -> Ionenpumpen des Innenohrs
  • Überdruck in Gehörschnecke -> Reissner Membran kann einreißen
106
Q

Wie ist das Riechsystem aufgebaut?

A

1) Riechsinneszellen bilden Synapsen an dendritischen Ausläufern der Mitralzellen
2) Nervenfortsätze der Mitralzellen ziehen als Tractus olfactorius zu tieferen Gehirnregionen
3) direkte Verbindung zum Thalamus weiter zum limbischen System (Amygdala & Hippocampus) und Hypothalamus

107
Q

Aus was besteht das Riechepithel?

A

aus 3 Zelltypen:
- Stützzellen
- Basalzellen
- Riechzellen

108
Q

Wie schauen die Riechsinneszellen aus?

A

primäre, bipolare Sinneszellen, die am apikalen Teil dünne Sinneshaare (Zilien) und am anderen Ende einen Nervenfortsatz tragen

109
Q

Welche Riechstörungen gibt es?

A
  • Anosmie = komplette Verlust des Geruchssinnes
  • partielle Anosmie = teilweiser Verlust
  • Hyposmie = verminderte Riechleistung (Erstsymptomatik Alzheimer/Parkinson)
110
Q

Was sind die Ursachen von Riechstörungen?

A
  • meist genetischer Defekt des Rezeptorproteins
  • seltener zentrale Missbildung -> meist traumatisch
  • Grippehyposmien oder Grippeanosmien
111
Q

Was ist das besondere an Geschmackssinneszellen?

A

sind sekundäre Sinneszellen = sie selbst haben keine Nervenfortsatz
- > werden von afferenten Hirnnervenfasern versorgt, die die Info zum Nucleus solitarius der Medulla oblangata leiten
-> von dort Fasern zum Gyrus postcentralis und zum Hypothalamus

112
Q

Welche Geschmacksqualitäten gibt es?

A
  • süß
  • sauer
  • salzig
  • bitter
    -umami (Geschmack für Glutamat)
  • (alkalischer und metallischer Geschmack)
113
Q

Wie ist das Geschmacksorgan aufgebaut?

A

Trägerstrukturen für Geschmackssinneszellen sind Geschmacksknospen, di in Wänden und Gräben der Geschmackspapillen liegen

114
Q

Welche verschiedenen Typen von Papillen gibt es?

A
  • Pilzpapillen
  • Blätterpapillen
  • Wallpapillen
  • Fadenpapillen
115
Q

Signalverarbeitung des Geschmacksinnes

A
  • für jede Geschmacksqualität gibt es spezifische Membranrezeptoren
  • die molekularen Signaltransduktionsmechanismen sind für jede Geschmacksqualität spezifisch
    -> sauer & salzig durch einfachen Kationenkanal geregelt
    -> süß & bitter durch spezifische Rezeptormoleküle mit 2. Botenstoffe an Ionenkanal gekoppelt
116
Q

Welche Geschmacksstörungen gibt es?

A
  • totale Ageusie = Verlust aller Qualitäten
  • partielle Ageusie = Verlust ein oder mehrere
  • Dysgeusien = unangenehme Empfundung
  • Hypogeusie/Hypergeusie = verminderte Wahrnehmung
  • Alter = Schmeckempfindlichkeit sinkt
117
Q

Was sind die Ursachen einer Geschmacksstörung?

A
  • genetisch bedingt -> Veränderung der Rezeptorproteine & enzymatische Defekte
  • Erkrankungen im HNO-Bereich -> Ageusien
  • Pharmaka -> vermindern Geschmacksempfindung
  • Schädigung des Nervus facialis