Schweinezucht Flashcards

1
Q

Wie ist ein modernses Hybridzuchtprogramm beim Schwein organisiert?

A
  • Kreuzungszuchtprogramme zur Erzeugung von Mastschweinen unter Ausnutzung von Heterosiseffekten
  • Auswahl geeigneter Rassen zur Umgehung von Merkmalsantagonismen (Reproduktionsleistung, Mast- und Schlachtleistung)
  • -> Vorteil: Ausnutzung von Kombinations- und Heterosiseffekten
  • Hybridsauen werden in der Regel in Vermehrerbetrieben erstellt und müssen vom Ferkelerzeuger ständig zugekauft werden
  • Hybridzucht wird primär von Zuchtunternehmen, aber auch von Züchtervereinigungen durchgeführt
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2
Q

Welche Zuchtmethoden werden angewendet und warum?

A
  • Reinzucht → Erhaltung einer Rasse und die
  • Kreuzungszucht → Weitergabe von vorteilhaften Merkmalen einer Rasse
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3
Q

Erläutern Sie Vor- und Nachteile der Anwendung von Zweirassen-, Dreirassen - und Vierrassenkreuzung!

A

Zweirassenkreuzung:

Vorteile:

  • leicht durchführbar in der Praxis
  • Bestandsergänzung im eigenen Betrieb möglich
  • Verbesserung der Mast- und Schlachtleistung durch Kombination extremer Ausgangsrassen (Heterosis)
  • Schwerpunktmäßige Selektion innerhalb der beiden Rassen auf wenige Merkmale

Nachteile:

  • keine Verwendung weiblicher Kreuzungstiere für die eigene Nachzucht wegen Aufspaltung
  • bei Eigenremontierung des Nachersatzes mit Ebern der Mutterrasse fallen schlecht vermarktbare Nebenprodukte (Kastraten) an
  • keine Nutzung von Heterosiseffekten bei der Sau.

Dreirassenkreuzung:

Vorteile:

F1-Muttersauen

  • Höhere Zuchtleistung als in Reinzucht
  • Hervorragende Muttereigenschaften
  • höhere Widerstandskraft → längere Nutzung
  • Hervorragende Eignung für stroharme bzw. strohlose Aufstallungsverfahren

F1-Jungsauen

  • Schnellere Jugendentwicklung
  • Problemlose Aufzucht in modernen Haltungssystemen

Mastendprodukte

  • S.g. Mast- und Schlachtleistung durch Nutzung von Heterosis- und Kombinationseffekten.
  • Optimale Fleischqualität, hoher Muskelfleischanteil
  • geringe Ausfälle aufgrund hoher Widerstandkraft

Nachteile:

  • Bei Eigenremontierung größerer organisatorischer Aufwand und größerer Anfall schwer vermarktbarer Nebenprodukte. → Scheidet deshalb aus.
  • Höherer finanzieller Aufwand durch ständigen Zukauf von F1-Sauen für den Ferkelerzeugerbetrieb
  • höheres hygien. Risiko durch ständigen Zukauf
  • Absatzprobleme von F1-Kastraten mit z.T. hohen Preisabschlägen für den Vermehrungsbetrieb

Vierrassenkreuzung:

Vorteil:

  • Ausnutzung von Kombinations- und Heterosiseffekten
  • Heterosiseffekt der Vaterlinie wird zusätzlich genutzt
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4
Q

Warum wird Hybridzucht beim Schwein angewendet?

A
  • Bei der Hybridzucht wird der Heterosiseffekt genutzt.
  • Heterosiseffekte sind bei der Kreuzung verwandschaftlich entfernter (genetisch distanzierter) Populationen mit gleichen Merkmalen zu erwarten
  • Heterosiseffekt: die über das bei rein additiver Vererbung erwartete Niveau hinausgehende Leistungssteigerung
  • Warum? Leistungssteigerung (Zwei-/Drei-/Vierrassenkreuzung)
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5
Q

Nennen Sie das allgemeine Zuchtziel im Hybridzuchtprogramm!

A

Zuchtziel:

  • Züchtung von Eltertieren, die kostengünstig Nachkommen liefern:
  • frohwüchsige
  • hohe Vitalität
  • beste Schlachtkörperqualität mit geringem Fettansatz
  • günstige Futterverwertung bei marktgängigem Schlachtalter
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6
Q

Welche Rassen werden im modernen Hybridzuchtprogramm verwendet?

A

Vaterrassen:

  • Pietrain (PI)
  • Hampshire (HA)
  • Landrasse B (LB)
  • Duroc (DU)

Mutterrassen:

  • Deutsche Landrasse (DL)
  • Deutsches Edelschwein (DE)
  • Schwäbisch-Hällisches Schwein (SH)
  • Angler Sattelschwein (AS)
  • Buntes Bentheimer Schwein (BB)
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7
Q

Beschreiben Sie die Vierrassen-Kreuzung beim Schwein! Welche Rassen werden eingesetzt?

A

Vorteile

  • Wie Dreirassenkreuzung (1. Ausnutzung von Heterosis- und Kombinationseffekten, 2. F1-Jungsauen: schnellere Jugendentwicklung, Problemlose Aufzucht)
  • Ausnutzung von Heterosis- und Kombinationseffekten beim Kreuzungseber

Nachteile

  • größerer organisatorischer Aufwand
  • Anfall von mehr Nebenprodukten

Es wird die deutsche Landrasse mit dem deutschen Edelschwein gekreuzt.

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8
Q

Welche Eigenschaften müssen Rassen aufweisen, die auf der Vaterseite bzw. auf der Mutterseite eingesetzt werden?

A

väterlicherseits:

  • Linien mit extremer Bemuskelung
  • und bester Veranlagung für hohe Muskelfleischanteile

mütterlicherseits:

  • Linien mit hoher Fruchtbarkeit
  • guten Muttereigenschaften
  • hoher Widerstandskraft
  • gutem Wachstumsvermögen
  • bester Fleischbeschaffenheit
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9
Q

Erläutern Sie die Unterschiede zwischen kontinuierlichen und diskontinuierlichen Kreuzungsmethoden! Nennen Sie Beispiele

A

diskontinuierliche Kreuzung: Erzeugung von Kreuzungstieren, die gute Merkmale aus den Elterntieren erhalten und die nur als Nutztiere geahlten werden (Schwein) → Heterosis Effekt

kontinuierlich: → weibliche Kreuzungstiere (Generation für Generation) + reinrassiger Vater

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10
Q

Welche Formen der Heterosis gibt es und wo werden diese im Hybridzuchtprogramm beim Schwein genutzt?

A

Heterosiszuwachs

-> in Abhängigkeit von den Allelfrequenzen in den beiden Ausgangspopulationen und der Bedeutung von Dominanz und Epistasie (intra- und interallele Genwirkungen) für das betreffende Merkmal

Formen von Heterosis

  • Individuelle Heterosis: bezieht sich auf die Überlegenheit der Kreuzungstiere selbst gegenüber dem Durchschnitt der Reinzuchteltern (z.B. Zunahme in der Mastperiode)
  • Maternale Heterosis: begründet sich durch die systematische Nutzung von Kreuzungssauen als Muttertiere (z.B. bessere Milchleistung in der Säugeperiode gegenüber Reinzuchtsauen)
  • Paternale Heterosis: begründet sich durch systematische Nutzung von Kreuzungsebern als Vatertiere (z.B. höhere Libio gegenüber Reinzuchtebern)
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11
Q

Erläutern Sie den Produktionszyklischen Ablauf in der Mastschweinproduktion von der Besamung bis zum Schlachtzeitpunkt

A

-

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12
Q

Charakterisieren Sie den Fortpflanzungszyklus beim Schwein und gehen sie dabei auf die Merkmale Geschlechtsreife, Zuchtreife, Zyklustyp, Zykluslänge, Brunstdauer, Trächtigkeitsdauer und Säugezeit ein.

A
  • Pubertät = Geschlechtsreife - Alter der Jungsauen am Tag des erstmaligen Auftretens des Östrus (Duldungsreflex)
  • Zuchtreife - Erstbelegung bei Stabilisierung der Funktion der Geschlechtsorgane (2./3. Rausche)
  • Östrus = Periode mit Vorhandensein des Duldungsreflexes
  • Rausche = schließt auch Stadien der Vorbrunst und Nachbrunst ein
  • Brunstkontrolle = Feststellung der Paarungsbereitschaft der Sau

1. Rausche = Pubertätsrausche (ca. 200. LT)

Eintritt abhängig von:

  • Rasse
  • Alter
  • Gewicht (bei Erstbelegung ca 115 kg)
  • Jahreszeit
  • Stallklima
  • Fütterung
  • Management
  • Vorverlegung durch Eberkontakt oder Buchtenwechsel möglich
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13
Q

Reproduktionsmerkmale des Schweins

A
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14
Q

Nennen Sie wesentliche Merkmale, die die Fruchtbarkeit und Aufzuchtleistung von Sauen kennzeichnen! Welche Kennzahlen dienen zur Beurteilung der Herdenleistung?

A

Wesentliche Merkmale der Fruchtbarkeit und Aufzuchtleistung sind:

  • Insgesamt geborene Ferkel je Wurf
  • Lebend geborene Ferkel je Wurf
  • totgeborene Ferkel je Wurf
  • Aufgezogene Ferkel je Wurf am 21. LT oder beim Absetzen

Folgende Kennzahlen dienen zur Beurteilung der Herdenleistung:

  • Abferkelrate = Anteil der abferkelnden Sauen an den Belegungen
  • Serviceperiode = Tage zwischen Absetzen und erneuter Konzeption
  • Trächtigkeitsdauer = Tage zwischen Konzeption und Wurf
  • Wurfabstand = Tage zwischen 2 aufeinanderfolgenden Würfen
  • Wurfhäufigkeit = durchschnittliche Anzahl Würfe im Jahr je Sau
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15
Q

Welche tierbezogenen und Management abhängigen Faktoren beeinflussen die Kennzahl „aufgezogene Ferkel je Sau und Jahr“? Nennen Sie Möglichkeiten, wie die Anzahl aufgezogener Ferkle je Sau und Jahr gesteigert werden kann!

A

Haupteinflussgrößen: Wurfgröße, Aufzuchtverluste, Wurfabstand

siehe Skript.

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16
Q

Wie hoch ist die Heritabilität der merkmale Spermaqualität, Ovulationsrate, Anzahl geborener Ferkel je Wurf, Anzahl aufgezogener Ferkel je Wurf, Geburtsgewicht der Ferkel und Aufzuchtverluste?

A

-

17
Q

Nennen Sie wichtige positive und negative Merkmalskorrelationen beim Schwein!

A

Positiv

  • Stressresistenz
  • Fruchtbarkeit
  • Mastleistung
  • Fleischbeschaffenheit

Negativ

  • Fleischfülle + Wenig Fett
18
Q

Welche Merkmale charakterisieren die Mastleistung beim Schwein?

A
  • Lebenstagszunahme = Lebendgewicht : Alter
  • Tägliche Zunahme in der Mast = Zuwachs im Mastabschnitt : Masttage
  • Nettotageszunahme = Schlachtkörpergewicht : Lebensalter
  • Futteraufwand oder Futterverwertung = Futterverbrauch je kg Zuwachs
  • Futterverzehr oder Futteraufnahme = durchschnittlicher Futterverzehr je Tag
19
Q

Welche Faktoren beeinflussen die Mastleistung beim Schwein?

A

Einflussfaktoren:

  • Endogene Faktoren: Genotyp, Geschlecht, Alter, Gewicht
  • Exogene Faktoren: Fütterung, Haltung, Gesundheitszustand
20
Q

Welche Leistungsprüfungen werden in der Schweineherdbuchzucht hinsichtlich der Zuchtleistung und der Fleischleistung durchgeführt? Was wird erfasst?

A

-

21
Q

Welche Merkmale werden in der Ebereigenleistung erhoben?

A
  • Zunahmen (Flatdeck, Voraufzucht, Prüfabschnitt)
  • Futteraufnahme, Futterverwertung
  • Ultraschall - Rückenspeck
  • Ultraschall - Muskeldicke
  • Exterieurbeurteilung (lineare Beschreibug)
  • Schlachtkörperinfos (MFA, RSD, Rückenmuskelfläche, Fleisch : Fett, Seitenspeck, Bauch etc.)
  • Fleischbeschaffenheit (pH- Werte, LF- Werte, Fleischhelligkeit)
  • Gewebeproben für molekulargenetische Untersuchungen
22
Q

Erläutern Sie den Ablauf der Zuchtwertschätzung beim Schwein!

A

Ansprüche des Züchters

  • gute Mastleistung, hoher Fleischanteil, geringes Fett/Fleisch - Verhältnis
  • Stressresistenz und Vitalität

Ansprüche des Schlachtbetriebes

  • Stressresistenz
  • hoher Fleischanteil

Ansprüche der Fleisch verarbeitenden Betriebe

  • gute Fleischbeschaffenheit und hoher Fleischanteil
  • gute Verarbeitungsqualität

Ansprüche des Konsumenten

  • Fleisch muss sein: mager, schmackhaft, haltbar, billig

Methoden der Zuchtwertschätzung

  • Selektionsindex
  • BLUP - Methode
  • -> ZW = A = 2(NKD − PD)
  • wobei: ZW = A = Zuchtwert eines Tieres (ZW-bedingte Abweichung des Tieres vom PD)
  • NKD = Durchschnitt der Leistungen der Nachkommen des Tieres
  • PD = Populationsdurchschnitt
23
Q

Wie kann die Genauigkeit die Zuchtwertschätzung gesteigert werden?

A

durch die Anwendung der BLUP-Methode..

Vorteile des BLUP – Verfahrens:

Alle verfügbaren verwandtschaftlichen Informationen werden zur Zuchtwertschätzung herangezogen:

  • Höhere Genauigkeit der Zuchtwerte, insbesondere auf der Sauenseite.
  • Die genetische Veranlagung des Paarungspartners wird bei der ZWS berücksichtigt.
  • Die genetische Entwicklung der Population wird bei der BLUP – ZWS berücksichtigt.
  • Zuchtwerte aus zurückliegenden Generationen werden bei jeder ZWS angepasst.
  • Die störenden Umweltfaktoren werden bei der BLUP – ZWS durch die gleichzeitige Berücksichtigung der genetischen Effekte besser ausgeschaltet.
  • Der Einfluss des Herkunftsbetriebes wird eliminiert.
  • Verbesserte Genauigkeit bei der Ausschaltung der störenden saisonalen Umwelteinflüsse „Schlachttag“ und „Schlachtmonat“ innerhalb „Jahr“.
24
Q

Welche Selektionsmethoden gibt es und wie wird heute in der Schweinezucht selektiert?

A

Tandemselektion

  • die Selektion findet jeweils für eine bestimmte Zeit auf nur 1 Merkmal statt, danach kommt das nächste Merkmal für einige Jahre dran

Selektion nach unabhängigen Grenzen

  • jedes Tier muss in jedem Merkmal bestimmte Mindestanforderungen erfüllen, um überhaupt in der Zucht verwendet werden zu können

Selektion nach abhängigen Grenzen

  • die Merkmale werden gemäß ihrer wirtschaftlichen Bedeutung gewichtet und die genetischen Beziehungen zwischen Merkmalen werden berücksichtigt
  • Tandemselektion:*
  • ist sehr einfach, läuft bei mehr als zwei Merkmalen ins Leere
  • -> Zeit, bis ein Merkmal “drankommt” kann sehr lange werden (10-15 Jahre)
  • -> während der Selektion auf ein Merkmal werden in den Anderen nur geringe Erfolge erzielt
  • -> gegenläufige gen. Beziehungen („Antagonismen“)→ Population fällt immer wieder drastisch zurück

Selektion nach unabhängigen Grenzen

  • Mindestanforderungen in jedem Merkmal werden erfüllt
  • Tiere, die nur in einem Merkmal gut sind, werden gemerzt
  • gesamte Intensität ist niedrig, weil sonst schnell Inzucht auftritt
  • ist einfach, weil sie direkt mit den Prüfergebnissen erfolgen kann

Selektion nach abhängigen Grenzen

  • erfordert die Berechnung eines Index (Gesamtzuchtwert)
  • schlechte Leistungen in einem Merkmal durch gute Leistungen in anderen Merkmal ausgleichbar
  • es stehen wesentlich mehr Tiere zur Selektion zur Verfügung
  • Ausgleichspaarungen sind möglich (und sinnvoll)
  • Inzuchtgefahr ist geringer
  • Informationen aus dem einen Merkmal können Fehler im anderen Merkmal “korrigieren„
  • Zuchtfortschritt in beiden Merkmalen ist höher

Selektion auf 1 Merkmal

  • Oft wird nur ein Merkmal beachtet.
  • z.B. Fleisch-Fett-Verhältnis bei stressresistenten PI
  • Aber auch bei Selektion auf 1 Merkmal verändern sich die anderen Merkmale.
  • Auswirkungen sind vom Züchter kaum abzuschätzen.
  • Insbesondere bei unerwünschten Beziehungen kann das fatale Folgen haben
25
Q

Welche Komponenten bestimmen den Selektionserfolg?

A
26
Q

Wodurch ist die äußere und innere Qualität von Schweinefleisch gekennzeichnet? In welcher Beziehung stehen innere und äußere Qualität zueinander?

A

„Fleischqualität ist die Gesamtheit aller Merkmale des Fleisches, die für seinen Nährwert, Genusswert, die Gesundheit des Menschen und die Verwertung des Fleisches von Bedeutung sind.“

  • Die äußere Qualität beschreibt primär die Ausbildung des Schlachtkörpers mit seinen fleischtragenden Partien und die Höhe des Verfettungsgrades, charakteristisches Merkmal ist der Muskelfleischanteil.
  • Zur inneren Qualität zählen Merkmale der Fleischbeschaffenheit wie z. B. Fleischfarbe, Säuerungsverlauf bzw. elektrische Leitfähigkeit, Nährstoffqualität, Genussqualität, Hygienequalität, Verarbeitungsqualität, Marketingqualität

-> Äußere und innere Qualität stehen genetisch betrachtet in antagonistischer Beziehung (Verbesserung des einen führt zur Verschlechterung des anderen)

27
Q

Was sind die allgemeinen Qualitätsanforderungen an Schweinefleisch?

A
28
Q

Welche Faktoren beeinflussen die Beschaffenheit von Schweinefleisch?

A

Endogene Faktoren: Genotyp, Geschlecht, Alter, Gewicht

Exogene Faktoren: Haltungsverfahren, Intensität und Qualität der Fütterung

29
Q

Wie kann anhand der Merkmale Fleischhelligkeit, Leitfähigkeit und pH-Wert die Fleischbeschaffenheit beurteilt werden?

A

Fleischhelligkeit

  • Messung durch Aussendung eines Lichtstrahls definierter Wellenlänge + Feststellung der reflektierten Lichtmenge.
  • Mit dem Opto-Star werden vor allem die Grenzbereiche gut erfasst.
  • Opto- Star-Wert dient zur Differenzierung von hellem und dunklem Fleisch.
  • PSE-Fleisch reflektiert eingestrahltes Licht stark,
  • DFD-Fleisch retiniert OPTO-ST AR Lichtenergie

Elektrische Leitfähigkeit – LF- Wert

  • Messung des Stromflusses zwischen zwei Elektroden
  • wie pH Wert ca. 45 Minuten nach der Schlachtung (LF1) + 24h später (LF24) gemessen.
  • Je höher der LF1-Wert ist, umso besser wird der Strom durch das Medium Fleisch geleitet → umso ungünstiger ist die Fleischbeschaffenheit
  • mit dem LF-Wert kann kein DFD-Fleisch erkannt werden

Fleischreifung – pH–Wert- Abfall

  • nach Schlachtung im Schlachtkörper umfangreiche chemisch-physikalische Umsetzungsvorgänge - postmortale Vorgänge können 12 - 24h dauern
  • pH-Wert fällt von Neutralpunkt auf Endwert von ca. 5,4 – 5,5 = „normale“ Säuerung bzw. Reifung des Fleisches; Fleischbeschaffenheit ist als gut zu beurteilen.
  • falls pH-Abfall bereits 1h nach dem Schlachten beim niedrigsten Wert → PSE-Fleisch (pale = blass, soft = weich, exudative = wässrig).
  • falls nur schwacher/ gar kein pH-Abfall → DFD-Fleisch (dark =dunkel, firm = fest, dry = trocken), der pH24-Wert liegt dann ca. auf Niveau des pH1 Werts normaler Fleischbeschaffenheit.
  • → PSE-Fleisch lässt sich also mit dem pH1-Wert, DFD-Fleisch mit dem pH24-Wert feststellen.
  • In beiden Fällen handelt es sich um Stoffwechselstörungen, in erster Linie genetisch bedingt
  • Ernährungsphysiologisch ist Verzehr des Fleisches absolut unbedenklich.
30
Q

Was ist das Maligne Hyperthermie Syndrom beim Schwein? Welche Ursachen gibt es?

A

Maligne Hyperthermie-Syndrom ( Diagnose: Stress-Test-Verfahren)

bei Schweinen generell problematischer Stoffwechselkreislauf;

kleines Herz, wenig Hämoglobin, hoher zu versorgender Fleischanteil, keine Schweißbildung, geringes Blutvolumen im Verhältnis zum Gewicht

  • erblich bedingte Krankheitsdisposition ( durch Einzelgen bestimmt, autosomal- rezessiv) -> defektes Gen für die Calciumregulation der Skelettmuskulatur
  • betroffen sind stressanfällige Tier die auch eine schlechte Fleischbeschaffenheit aufweisen
  • Reaktion am Schlachtkörper: Stressreaktion -> Ca2-Freisetzung -> überschießende Glycolyse -> Laktatanhäufung Zellmembranschädigung -> PSE-Fleisch
31
Q

Wie erfolgt die Prüfung auf Stressanfälligkeit und an welchen Tieren?

A

Halothan-Test

  • zu Beginn der 80iger Jahre bei Ferkeln von etwa 17 - 25 kg
  • Gasgemisch von 4 % Halothan und 96 % Sauerstoff, Dauer von bis zu 5 Min
  • Dabei können folgende Reaktionen eintreten:
  • Muskulatur bleibt völlig gelöst und entspannt über gesamte Beatmungszeit → Reaktion = halothan - negativ. Diese Tiere sind stressunempfindlich.
  • Muskulatur der Tiere verkrampft, u. U. bereits wenige Sekunden nach der Beatmung → Reaktion ist halothan - positiv, Tiere sind stressempfindlich (Beatmung dann sofort abbrechen).

→ hat seit Einführung des MHS-Gentests an Bedeutung verloren, wird kaum noch angewendet

MHS- Gentest

  • mittels MHS- Gentest (Markergen) können Tiere identifiziert und die Population stresstabil gestaltet werden
  1. Isolierung von DNA aus Körpergewebe
  2. Zur Analyse eines bestimmten Gens wird Gesamt- DNA durch Restriktionsenzyme in Teilfragmente zerlegt ( enthält gesuchtes Gen bzw. Teile davon)
  3. durch Gelelekrophorese Auftrennung der Fragmente
  4. durch DNA-Sonden genetischer Marker (radioaktiv markiertes einsträngiges DNA-Stück ist gesuchtem Gen bzw. genteilen komplementär) können gesuchte Gene identifizieren

-> Bestimmung ob das Tier ein Merkmal trägt oder nicht

32
Q

Kennzeichnen Sie die Fleischmängel PSE und DFD die beim Schwein auftreten können?

A

PSE - Fleisch :

    • ist pale (blass), soft (weich), exudative (wässrig)
    • teilweise Denatuierung des Muskelproteins -> Verringerung des Wasserbindevermögens des Fleisches
    • Zerstörung der Zellwände
    • Starke Wasserabgabe beim Erhitzenerhöhte Zähheit und Trockenheit
    • Durch Denatuierung veränderte Lichtbrechung –> Blass
    • Leerer, wässriger Geschmack
    • Erhöhte Wässrigkeit u. vermehrt ungebundenes Wasser -> steigende Pöckelbereitschaft
    • Durch schlechte Wasserbindungfeuchte Oberflächeherabgesetzte Haltbarkeit
    • Sehr fettarm durch fokussierte Züchtung

DFD - Fleisch:

    • ist dark (dunkel), firm (fest), dry (trocken)
    • nur langsam und geringer PH-Wert- Abfall
    • durch hohen PH-Wert > 6,2 hoher Quallungszustand der myofibrillären Proteine -> hohe Wasserverbindungsfähigkeitbeim Erhitzen geringer Wasserverlust -> saftiges Fleisch
    • durch hohen PH-Wert geringere Haltbarkeit
    • durch fehlende Säure untypischer Fleischgeschmack
    • dunkele Farbe durch veränderte Brechzahl
33
Q

Nenne Ursachen für die Entstehung von PSE- Fleisch! Welche Eigenschaften weist dieses Fleisch auf?

A
34
Q

Was ist der Hampshire Faktor?

A

Der Hampshirefaktor ist gekennzeichnet durch einen verspäteten postmortalen PH-Wert Abfall

→ führt zu so genanntem AM – Acid Meat

  • übersäuertes Fleisch m. Deutlichen Strukturmängeln
  • hohe Gewichtsverluste bei Lagerung und Verarbeitung
  • niedriger Eiweißgehalt, deutliche Reduktion der Ausbeute bei Herstellung von Schinken und anderen Fleischwaren (ca 20%)
35
Q

Wie wird die Exterieurbeurteilung beim Schwein durchgeführt und welche Merkmale werden berücksichtigt?

A

Vorbereitung und Vorführung der Tiere

  • Bestimmung der Identität -

Tieridentifikation:

  • Geschlecht, Alter + Gewicht
  • Rasse, Nutzungsrichtung
  • Gesundheitszustand

Beurteilungskriterien

  • Rahmen
  • Bemuskelung
  • Form
  • Fundament
  • Gesäuge
36
Q

Was sind Zuchtausschließende Merkmale beim Schwein?

A
37
Q

Welche funktionellen Merkmale sind in der Schweinezucht von Bedeutung?

A

skript..

38
Q

Charakterisieren Sie das Produktionsziel Schwein!

A
39
Q

Zuchtmethoden

A

1. Reinzuchtmethoden: →Paarung innerhalb einer Rasse, basierend auf additver Allelwirkung, Langfristig: vermehrte Homozygotie→Leistung angeglichen

  • a) in offener Population:*
  • Reinzucht →innerhalb Rassenpopulation untr Vermeidung von Verwandtenpaarungen
  • Veredelungszucht →Tiere aus Population A werden befristet mit Tieren aus Population B verpaart → Merkmale aus A sollen erhalten bleiben und nur bestimmte Merkmale aus B eingeführt werden
  • Verdrängungszucht →kontinuierliche Verdrängung des Genpools aus Population A durch Verpaarung mit Tieren aus Population B
  • Kombinationszucht→ Bildung einer neuen Rasse durch Kombinationen guter Merkmale aus verschiedenen Populationen
  • b) in geschlossener Population:*
  • Inzucht → Min. ein gemeinsamer Vorfahr
  • Linienzucht → milde Inzucht, Ziel: außergewöhnliche genetische Veranlagerungen in den folgenden Generationen erhalten
  • Erhaltungszucht → gefährdete Nutztierrassen, Ziel: Erhaltung des Genpools

2. Kreuzungzuchtmethoden:

a) diskontinuierliche Kreuzung: Erzeugung von Kreuzungstieren, die gute Merkmale aus den Elterntieren erhalten und die nur als Nutztiere geahlten werden (Schwein)→Heterosis Effekt

  • Einfach- Kreuzung → 2 Rassen: ein Tier mit den beste Eigenschaften der Ausgangsrassen (Fleisch+Stressunempfindlichkeit)
  • Mehrfach-Kreuzung →weibliche F1 Tiere (aus 2 verschiedenen Rassen) mit männlichen aus 3. Rasse usw.
  • Drei-Rassen-Kreuzung→wie mehrfach Kreuzung nur nach 3 Rassen Schluss
  • Rückkreuzungb) kontinuierlich: →weibliche Kreuzungstiere (Generation für Generation) + reinrassiger Vater
  • Terminalrotation→ weibliches Kreuzungstier + reinrassiger Vater
  • Wechselkreuzung→wie Rotationskreuzung, nur dass die vatertiere zugekauft sind und so keine Ausnutzung der Kombinationseffekte eintritt
  • Rotationskreuzung
  • Drei-Rassen-Rotation