1. Rinderzucht, Züchtungsmethodik Flashcards
3) Welche Arten von Genwirkungen gibt es?
a) additive Genwirkung : Summe der Wirkungen von Genen mit gleicher Merkmals- und Leistungsbeeinflussung
b) Dominanzwirkung: überlagernde Wirkung von Allelen für bestimmte Merkmale/Eigenschaften
c) Epistasie: beeinflussende Wirkung von Genen auf andere genorte unabhängig von der Dominanz
2)Welche und wie werden Erbfehler vererbt?
In seltenen Fällen treten „Fehler“ bei der Aufteilung der Chromosomen auf die Keimzellen auf. So kann es passieren, dass z.B. in eine Eizelle anstatt der 30 nur 29 oder 31 Chromosomen gelangen. Bei der Befruchtung mit einen normalen Spermium entsteht eine Zygote, in der nicht mehr der korrekte Chromosomensatz und damit genau zwei Allele pro Locus enthalten sind. Aus der Zygote entwickelt sich dann kein lebensfähiger Embryo oder aber ein Nachkomme mit sehr schweren Schäden
Wasserkopf: Kuppelförmige, „mopsähnliche“ Vorwölbung des Hirnschädels, meist mit Missbildungen der Gliedmaßen: Sterben unmittelbar nach der Geburt. (autosomal rezessiv)
BLAD Bovine Leukozyten-Adhäsions- Defizienz: BLAD ist eine angeborene Immunschwäche bei Rindern. Es handelt sich um eine autosomal rezessiv vererbte Erkrankung mit tödlichem Verlauf. Sie tritt bei Rindern der Rasse Holstein Friesian auf.
DUMPS (Deficiency of Uridine Monophosphate Synthase) beim Holstein Frisian Rind Uridin- Monophosphat, das eine essentielle Komponente der Pyrimidin- Nukleotide darstellt, kann nicht ausreichend synthetisiert werden. Die schwerwiegende Konsequenz ist embryonaler Frühtod. Die kausale Mutation ist bekannt, es gibt einen direkten Gentest. ( autosomal rezessiv)
1) Was sind qualitative und quantitative Merkmale?
Kontinuierliche Variation quantitativer Merkmale.
quantitative Merkmale weisen in der Regel eine kontinuierliche Verteilung auf (Gaußkurve)
Grund hierfür sind das Zusammenwirken vieler Gene mit kleinem Effekt und die Wirkung, die von unterschiedlichen Umweltbedingungen ausgehen.
Quantitative Merkmale sind meßbar und haben keine Merkmalsalternative z.B. Körpergröße, Legeleistung, Intelligenzquotient etc.
Qualitative Merkmale nehmen nur diskrete, sich gegenseitig ausschließende Werte an z.B. Blütenfarbe weiß oder rot, Form der Flügel gerade oder gebogen etc.
qualitative:
Farben, Erbfehler, genetische Defekte, spezielle anatomische Merkmale
(ein locus, keine Umwelteinflüsse, diskontinuierliche Variation -> sichtbare Klassengrenzen)
quantitative:
Milchleistung, Wachstum, Schlachtmerkmale, Fruchtbarkeit, allgemeine Gesundheitsmerkmale
( sehr viele loci, gering- starker Umwelteinfluss, kontinuierliche Variation -> fließende Übergänge)
6) Welches sind die Einflussfaktoren auf den Zuchtfortschritt?
- Heritabilität
- Remontierungsrate
- Generationsintervall
5)Beispiele der Zuchtwertschätzung
Der ZW eines Tieres entspricht der erwarteten mittleren Leistung seiner Nachkommen und bringt die positive oder negative genetische Abweichung zum Populationsmittel zum Ausdruck
a) Erbwert:
aus Vorfahren-, Eigen-, oder Geschwisterleistung geschätzt
b) Zuchtwert:
aus Nachkommen geschätzt
c) Allgemeiner Zuchtwert:
- beruht auf additiver Genwirkung, ist allgemein reproduzierbar, wird geschätzt aus den Nachkommen zufälliger Anpaarung
d) Spezieller Zuchtwert:
beruht auf additiver und auf nichtadditiver Genwirkung, gilt nur für die geschätzten Populationen, wird aus gezielter Anpaarung geschätzt
4) Was bedeutet Heritabilität?
- Parameter zur Bewertung der Erblichkeit quantitativer Merkmale
- relativer Anteil der additiv-genetischen Varianz an der phänotypischen Varianz
(h²)
- Milchleistung: 0,2-0,4
- Wachstum/Mastleistung: 0,2-0,5
- Schlachtmerkmale: 0,3-0,6
- Fleischqualität:0,2-0,6
- Fruchtbarkeit < 0,1
7) Definieren Sie das Zuchtziel in der Rinderproduktion
Erzeugung von Tieren mit denen unter künftigen Produktionsbedingungen und Preisrelationen ein möglichst hoher Gewinn im Produktionsbereich erzielt werden kann
Umsetzung durch: Leistungsprüfung, Selektion, Verpaarung
Rasse:
Individuen einer Art, die sich von Individuen der gleichen Art phänotypisch und genotypisch unterscheiden und ihre Eigenschaften in gleicher Variation auf ihre Nachkommen vererben
Linie
Zuchtpopulation einer Rasse mit Ausrichtung auf spezielle Merkmale oder Eigenschaften bzw. der Abstammung von einem prägenden Ahnen
Rasse:
Individuen einer Art, die sich von Individuen der gleichen Art phänotypisch und genotypisch unterscheiden und ihre Eigenschaften in gleicher Variation auf ihre Nachkommen vererben, werden als Rasse bezeichnet.
Kreuzung
Verpaarung von Tieren unterschiedlicher Rassen oder Linien
Inzuchtgrad
Wahrscheinlichkeit der Herkunftsgleichheit der Allele eines Genortes
Inzucht
Inzucht ist die Verpaarung von Tieren, die stärker miteinander verwandt sind, als der Durchschnitt der Population.
11) Was bedeutet Heterosis?
Leistungsüberlegenheit von Kreuzungsnachkommen gegenüber dem Mittel der Ausgangspopulationen
•Ursachen – Dominanz – Koppelungseffekte – Überdominanzeffekte – Epistasieeffekte
•Auftreten
– mit zunehmendem Heterozygotiegrad (genetische Distanz der Paarungspartner)
– bei Merkmalen mit geringer Heritabilität
– Genetisch nicht fixierbar, Abnahme in nachfolgenden Generationen
Verwandtschaft
Verwandtschaft ist die Korrelation zwischen den additiv genotypischen Werten von Individuen.