Schwangerschaft Flashcards
Abortus imminens
drohender Abort reversibel atypische Blutungen Muttermund geschlossen Vitalzeichen normal HCG-Entwicklung normal → Bettruhe und ggf. Tokolyse als Therapie
Abortus incipiens
beginnender Abort irreversibel
starke pathologische Blutungen
Muttermund evtl. noch geschlossen (später offen)
Vitalzeichen reduziert oder fehlend bei sonographisch sichtbarem Embryo
Missed abortion
verhaltener Abort irreversibel keine Blutungen keine Vitalzeichen Muttermund geschlossen kein Uteruswachstum mehr
Abortus incompletus
unvollständiger Abort irreversibel
persistierende vaginale Blutungen a.G. verbleibendem Plazentarest
starke Schmerzen
Muttermund geöffnet
Abortus completus
vollständiger Abort irreversibel
spontanes Aufhören der Blutungen
Abortivei
Synonyme: Molenschwangerschaft, Windei
Definition: Bei weitestgehend intaktem Trophoblast Entwicklungsstörung der Plazentazotten mit konsekutivem Fruchttod (Absterben der Embryonalanlage)
Symptome/Klinik: Innerhalb weniger Tage Spontanabort
Therapie: In der Regel keine Behandlung erforderlich, ggf. stumpfe Abrasio bei Plazentaresten oder Blutungen
Abort/Fehlgeburt
Neugeborenes, welches keine Lebenszeichen zeigt und <500g wiegt
Frühabort
Bis 16. SSW p.m.
Es erfolgt keine standesamtliche Beurkundung; eine Bestattung ist nicht vorgeschrieben
Spätabort
Ab 16. SSW bis 22.-24. SSW p.m.
Es erfolgt keine standesamtliche Beurkundung; eine Bestattung ist nicht vorgeschrieben
Totgeburt
Neugeborenes, welches keine Lebenszeichen zeigt und ≥500g wiegt
Standesamtliche Sterbefallbeurkundung vorgeschrieben sowie Pflicht zur Bestattung
Lebendgeburt
Neugeborenes zeigt nach der Entbindung Lebenszeichen, verstirbt unmittelbar nach der Geburt
Standesamtliche Sterbefallbeurkundung vorgeschrieben sowie Pflicht zur Bestattung
Habitueller Abort
Drei oder mehr aufeinanderfolgende Fehlgeburten vor der 20. SSW
Ursachen Abort maternal
Anomalien der Geschlechtsorgane
Uterus: Fehlanlagen, Uterustumoren (v.a. Myome), Infektionen
Endometrium: Endometriuminsuffizienz, z.B. bei Zustand nach Abrasio oder bei endokrinen Störungen
Zervix: Zervixinsuffizienzen nach Traumen , Infektionen
Systemerkrankungen
Diabetes mellitus, Hyperthyreose, Hypothyreose, Mangelzustände, Infektionen, Hyperkoagulabilität , etc.
Trauma
Risikofaktoren, die das Abortrisiko erhöhen: Drogenabusus, Nikotinkonsum etc.
Ursachen Abort fetoplazentar
Chromosomenaberrationen
Plazentainsuffizienz
Nidationsanomalien
Nabelschnurkomplikationen
Ursachen Abort iatrogen
Amniozentese/Chorionzottenbiopsie
Medikamente
Lebendimpfungen
Ionisierende Strahlung
Kontraindikationen Tokolyse
Vorzeitige Wehentätigkeit zwischen 24.-34. SSW
Zervixverkürzung/-insuffizienz
Erweiterung des Muttermundes
Nach der 34.SSW zur Überbrückung bei Komplikationen (Nabelschnurvorfall, Querlage)
Kontraindikationen Tokolyse
Intrauterine Infektion
Intrauteriner Fruchttod oder nicht überlebensfähiges Kind
Gegebene Indikation zur Beendigung der Schwangerschaft
Schwangerschaftsalter <24. SSW oder >34. SSW
Lungenreifeinduktion
zur Vermeidung eines Atemnotsyndroms
Zwischen Erreichen der Lebensfähigkeit (23.-24. SSW) und Abschluss der Lungenreife (33.-34. SSW) bei drohender oder medizinisch indizierter Frühgeburt
Durchführung: 2x 12mg Betamethason i.m. im Abstand von 24 h
Tokolytika
Fenoterol, Atosiban, Magnesiumsulfat, Nifedipin (off-label)
Febriler Abort
Infektion des Endometriums im Verlauf eines Abortgeschehens
Anstieg von Körpertemperatur und Infektparametern
Unterbauchschmerzen, evtl. eitriger vaginaler Ausfluss
Septischer Abort
Entspricht dem febrilen Abort mit Erfüllung weiterer Sepsis-Kriterien
Dead-fetus-Syndrom
Bei einem >4 Wochen bestehenden verhaltenen Abort kann es durch die Freisetzung proteolytischer und fibrinolytischer Enzyme zu einer Gerinnungsaktivierung bis hin zu einer Verbrauchskoagulopathie kommen