Geburt Flashcards
Eröffnungsperiode
Beginn: muttermundswirksamen Eröffnungswehen
Dauer: Abhängig von der Anzahl der Geburten zwischen 3 und 12 h
Wehen: Eröffnungswehen
Muttermund: öffnet sich bis zur vollständigen Eröffnung (ca. 10 cm)
Zervix: verkürzt sich
Abgang eines blutig-tingierten Schleimpfropfs möglich („Zeichnen“)
Ende: (regelrecht) Blasensprung
Austreibungsperiode
Beginn: vollständiger Eröffnung des Muttermundes
Ende: volllständige Geburt des Kindes
Dauer: Abhängig von der Anzahl der früheren Geburten 5 - 60 Min
Muttermund: Muttermund vollständig eröffnet
Wehen: Austreibungswehen
Einschneiden = Erscheinen des Kopfes in der Vulva während Austreibungswehe
Durchschneiden = Verbleiben des Kopfes in der Vulva während Wehenpause
Nachgeburtsperiode
Beginn: Geburt des Kindes
Ende: vollständige Geburt der Plazenta
Dauer: physiologisch max 30 Min
Wehen: Nachgeburtswehen
Blutverlust: ca 300 mL
Prophylaxe: Oxytocin reduziert den Blutverlust
Plazentabeurteilung: Vollständigkeit Nebenplazenta Weitere Nabelschnurgefäße
Komplikationen: Verstärkte Blutungen/Verzögerungen = atonen Uterus o Plazentalösungsstörungen?
Alvarez Wellen
Schwangerschaftswehen
Physiologisch ab 20. SSW
Geringe Intensität, hohe Frequenz
Braxton Hicks Kontraktionen
Schwangerschaftswehen/Übungswehen
Physiologisch ab 20. SSW
Höhere Intensität, tetanisch, ganzer Bauch hart, max. 1 Minute
Senkwehen
3-4 Wochen vor Geburt
Unkoordinierte Wehen mittlerer Intensität, die das Kind positionieren
Vorwehen
Vorwehen
3-4 Tage vor Geburt
Unregelmäßige Wehen hoher Intensität, kurz vor der Eröffnungsperiode alle 5-10 Minuten; sie stellen den Kopf des Kindes im Becken richtig ein
Eröffnungswehen
Geburtswehen
Definieren die Eröffnungsperiode
Koordinierte, regelmäßige, rhythmische Wehen hoher Intensität, zunächst alle 10 Minuten, kurz vor Eröffnung alle 2-3 Minuten; sie eröffnen den Muttermund
Austreibungswehen
Geburtswehen
Nach vollständiger Muttermundseröffnung
Koordinierte regelmäßige Wehen von hoher Intensität, zunächst alle 4-10 Minuten; dienen dem Austreiben des Kindes; in der letzten Phase häufiger (alle 2-3 Minuten) und verstärkt (Drücke von bis zu 200mmHg) = Presswehen
Nachgeburtswehen
Minuten nach Geburt des Kindes
Unregelmäßige Kontraktionen niedriger Intensität, die innerhalb von 30 Minuten zur Austreibung der Plazenta führen
Nachwehen
Tage nach Geburt
Unregelmäßige Wehen unterschiedlicher Intensität, die der Rückbildung des Uterus (Involutio uteri) und der Blutstillung dienen
Nachweis Fruchtwasser
Lackmusprobe: Lackmuspapier vor Vulva, FW ist alkalisch = Blau Vaginalsekret ist sauer = Rot
Schnelltest auf IGFbP + = FW, CAVE: Verunreinigung mit maternalem Blut = falsch +
früher vorzeitiger Bkasensprung
Fruchtwasserabgang vor vollendeter 37.SSW, 2-5% aller Geburten
(P-PROM)
vorzeitiger Blasensprung
Fruchtwasserabgang vor Beginn der Eröffnungsperiode
15% der SWS
(PROM)
frühzeitiger Blasensprung
Während der Eröffnungsperiode/-wehen
Muttermund nicht vollständig eröffnet
rechtzeitiger Blasensprung
Am Ende der Eröffnungsperiode/-wehen
Muttermund vollständig geöffnet
verspäteter Blasensprung
In der Austreibungsperiode, nach Eröffnungsperiode/-wehe
medikamentöse Geburtseinleitung bei Übertragung
ab 41+0 SSW, spätestens bei 41+3 SSW
Indikation medikamentöse Geburtseinleitung
Plazentainsuffizienz: Terminüberschreitung, Hypertensive Schwangerschaftserkrankungen, Präeklampsie
Makrosomie bei Diabetes, etc.
Infektionsgefahr: Vorzeitiger Blasensprung >34 SSW, wenn keine spontane Wehentätigkeit innerhalb von 12-24h
Bishop-Score
Beurteilung Reife der Zervix
Kriterien: Lage, Konsistenz und Länge der Portion, Öffnungsweite des Muttermundss, Höhenlage des vorangehenden Kindsteils im Bezug auf die Interspinalebene (unterschiedlich 0-3 Punkte)
>= 6 Punkte = reife Zervix
absolute Kriterien primäre Sectio maternal
Placenta praevia totalis
Therapierefraktäres HELLP-Syndrom, schwere Präeklampsie
Ausgeprägte Uterusanomalien (z.B. Myome) der Mutter
Skelettdeformitäten der Mutter
absolute Kriterien primäre Sectio fetal
Wachstumsretardierung des Feten mit Kreislaufdepression
Frühgeburt, wenn weitere Risikofaktoren wie bspw. Infektion bestehen
Fetale Fehlbildungen, die einer natürlichen Geburt entgegenstehen (z.B. ausgeprägter Hydrozephalus)
primäre Sectio
vor Eintritt von Eröffnungswehen und vor Blasensprung
sekundäre Sectio
nach Blasensprung und/oder Beginn von Eröffnungswehen
allgemeine Indikationen für sekundäre Sectio
Protrahierter Geburtsverlauf bei:
Frühgeburten
Beginnendem Amnioninfektionssyndrom
Bei Einstellungsanomalien wie bspw. hoher Geradestand, Scheitelbeineinstellung
Erschöpfung der Gebärenden, ineffektiver Wehentätigkeit
allgemeine Indikationen für Notfallsectio
maternal: Starke vaginale Blutung unklarer Ätiologie (Verdacht auf Plazentalösung!)
Verdacht auf Uterusruptur
fetal: Pathologisches CTG (insb. andauernde, schwere fetale Bradykardie)
Azidose des Feten
Nabelschnur-/Extremitätenvorfall
Wochenbett Dauer
6-8 Wo von Geburt bis Rückbildung der schwangerschafts- und geburtsbedingten Veränderungen
Uterusrückbildung
Direkt nach der Geburt zwischen Nabel und Symphyse
Nach einem Tag Nabel
3. Tag 3 Querfinger unter dem Nabel (pro Tag ein Querfinger tiefer)
10. Tag Symphyse
Lochien
Lochia rubra: Blutig-rot direkt nach der Geburt bis maximal 7 Tage
Lochia fusca: Braunrot ab dem 3.–7. Tag bis zum 10. Tag
Lochia flava: Gelblich ab dem 12.–14. Tag
Lochia alba: Weißlich ab dem 17.–21. Tag
Fötid riechende Lochien sprechen für eine Infektion des Endometriums (Endometritis)
Kolostrum
Vormilch, direkt nach Geburt
enthält Antikörper (vor allem IgA), Komplementfaktoren und andere Bestandteile der unspezifischen Immunabwehr
Übergangsmilch
5.-14. Tag
Reife Frauenmilch
Ab 14d pp
Im Vergleich zu Kuhmilch wesentlich mehr ungesättigte Fettsäuren (insb. Linolsäure)
mehr Kohlenhydrate (insb. mehr Laktose)
gleichviel Fett
weniger Salze und Mineralstoffe
Im Laufe der Laktation nimmt die Konzentration an Eiweißen ab und die an Fetten zu.
Lochialstau (Lochiometra)
Vorzeitige Verminderung oder Ausbleiben des Wochenflusses mit Lochialretention
Ursachen: Verminderte postpartale Rückbildungswehen, retroflektierter Uterus, verlegter oder verschlossener Muttermund
Endometritis puerperalis
Komplikation eimes Lochialstaus
Klinik der Endometritis: Fieber, übel riechende Lochien, vergrößerte und druckschmerzhafte Uterusränder (Uteruskantenschmerz)
Ovarialvenenthrombose
Ätiologie: Hyperkoagulabilität wh SWS bzw. im Wochenbett, Mikroläsionen Gefäßendothel durch Geburtsvorgang, verlangsamter Blutfluss in Ovarialvenen
Zu ca. 90% rechts
meist am 3. bis 5. Tag pp, oft + Endometritis
Klinik: Lokalisierte Schmerzen im Unterbauch (meist rechts), evtl. Fieber (septisch) und Kopfschmerzen
Wochenbett Komplikationen allgemein
Mangelnde Rückbildung + Beckenringlockerung
Lochialstau
Mastitis puerperalis
Thrombosen: TVT, Beckenvenen, Ovarialvenen, Sinusvenen
Wochenbettdepression, -psychose