Pathologische Geburt Flashcards
Ursachen präpartaler Blutungen
Placenta praevia vorzeitige Plazentalösung Uterusruptur Zeichnungsblutung Plazentarandblutung, Randsinusblutung Kontaktblutung
Plazenta praevia Klinik
ggf. 1.+2. Trimenon leichte Schmierblutungen (annoncierende Blutungen)
i.d.R. nach 28.SSW plötzliche starke hellrote Blutung nach außen
weicher Uterus, keine Wehentätigkeit, kein Schmerz
Gerinnung und Kreislauf zunächst stabil
normale fetale HF, mäßige fetale Bedrohung
Sono: Plazenta vor/am innerenMuttermund
vorzeitige Plazentalösung Klinik
Dauerschmerz!!!
geringe dunkle Blutung nach außen, starke Blutung nach innen
Kreisauf instabil, Volumenmangelschock, Gerinnung gestört
Dauertonus Uterus = bretthart
Sono ggf retroplazentares Hämatom, Koagel
Fetale HF: Asphyxiezeichen o Asystolie
Gefährung maternal+fetal hoch
Uterusruptur Klinik
Zerreißungsschmerz starke Blutung nach außen möglich Kreislauf instabil mit Volumenmangelschock, Gerinnung normal! bei drohender Ruptur:Wehensturm, nach Ruptur Sistieren der Wehen, Uterus hart Zervix i.d.R bereits eröffnet Sono ggf Kibd frei im Bauchraum fetale HF: Asphyxiezeichen o Asystolie fetale und maternale Gefährdung hoch
Zeichnungsblutung Klinik
Schmerz kontraktionsabhängig
geringe Blutung
regelmäßige Uteruskontraktionen, Uterusus kontraktionsabhängig
Zervix i.d.R. reif
Sono, fetale HF, Gerinnung, Kreislauf normal
keine Bedrohung
Ursachen intra und postpartaler Blutungen
Uterusatonie Uterusruptur Geburtsverletzungen Plazentaretention unvollständig ausgestossene Plazenta Plazentationsstörungen hämorrhagische Diathese durch DIC Insertio velamentosa + Vasa praevia Blutung Inversio uteri
Definition präparale Blutung
vaginale Blutung nach 21+0 SSW = 2. + 3. Trimenon
Definition Blutverlust intra/postpartal
LL: >1000ml nach Sectio >500ml nach vaginaler Geburt
WHO: >500ml unabhängig von Geburtsmodus
primäre postpartale Blutung
innerhalb von 24h pp
>95% aller postpartalen Blutungen
>80% durch Uterusatonie
2/3 aller lebensbedrohlichen Blutungen in ersten 4h pp
sekundäre postpartale Blutung
24h bis 12 Wo pp
v.a. Plazentareste oder atone Nachblutung
Ätiologie intra und postpartale Blutungen
4 Ts
Trauma Tissue Thrombin Tonus
Couvelaire Syndrom
Einblutung ins Myometrium infolge vorzeitiger Plazentalösung
+Thrombosierung uteriner Gefäße -> Minderversorung + Verlust uteriner Kontraktionsfähigkeit = Uterusatonie -> atone Nachblutung
Uterusatonie
Kontraktionschwäche Uterus nach vollständiger o unvollständiger Plazentaausstoßung
verstärkte Nachblutung aus myometrialen Gefäßen
>80% aller frühen pp Blutungen
Credé Handgriff
Kompression terus von außen mit 1 Hand
4 Finger auf Rückseite Uterus Daumen auf Vorderseite
Hamilton Handgriff
Faust intravaginal andere Hand presst Uterus von außen gegen Faust
Fritsch-Handgriff
eine Hand presst große Schamlippen in Vulva zweite Had Credé Handgriff um Uterus und Pressen nach distal gegen andere Hand
Plazentaretention
unvollständige verzögerte oder ausbleibende Plazentaausstoßung mit hoher Blutungsgefahr
Nachgeburtsperiode >30min
Placenta adhaerens
funktionelle Plazentalösungsstörung
Retention durch Kontraktionsschwäche des Uterus
Placenta incarcerata
funktionelle Plazentalösungsstörung
beriets gelöste kann a.G. spastisch verschlossenem Muttermund nicht geboren werden
Placenta accreta
Plazentazotten bis ans Myometrium (80%)
Placenta increta
Plazentazotten durchwachsen gesamtes Myonmetrium (15%)
Placenta percreta
Plazentazotten bis in Serosa oder Infiltration umgebener Strukturen (5%)
Insertio velamentosa
Ansatz Nabelschnur direkt an Eihäuten, freier Verlauf an Oberfläche
Vasa praevia
Sonderform der Insertio velamentosa
im unteren Uterinsegmenrt frei verlaufende Nabelgefäße nahe des inneren Muttermunds
Inversio uteri
sehr seltene Komplikaion Uterusinnenwand stülpt sich nach außen sehr schmerzhaft, starker Blutverlust invertierter Fundus vaginal tastbar Reposition unter Tokolyse vaginale = Johnson Manöver operative = Huntington Manöver dann Tonisierung Uterus
akute Plazentainsuffizienz Ursachen und Folgen
Vena Cava Kompressionssyndrom
peripartale Blutungen
Wehensturm mit Kompression der Blutgefäße
Nabelschnurvorfall o -umschlingung
v.a. 3. Trimenon
kindliche Hypoxie und intrauteriner Fruchttod in min-h
chronische Plazentainsuffizienz Ursachen und Folgen
Allgemeinerkrankungen Mutter: Rauchen, Diabetes mellitus, Anämie, Uterus myomatosus, Hypertonie
schwangerschaftsassoziiert: Rh-Inkompatibilität, hypertensive SWS-Erkr, Übertragung
intrauterine Wachstumsretardierung, untrauteriner Fruchttod in d-Wo
Sono Plazentainsuffizienz
Plazenzenta: vorzeitige Lösung, Plazenta praevia, Verkalkungen
Fruchtwassermenge: Oligohydramnion bei chronischer Insuffizienz
kindl Wachstum: Mangelentwicklung bei chron Insuff
Doppler
thromboplastinreiche/thrombokinasereiche Organe
4 Ps
Pulmo, Pankreas, Prostata, Plazenta
DIC
pathologische Aktivierung intravasale Gerinnung mit Verbrauch von Gerinnungsfaktoren und Thrombozyten
immer sekundäre Erkrankung
Bei Schock, OP an 4P (Pulmo, Pankreas, Prostata, Plazenta), ausgeprägte Thrombosen, bakt/mykotische Sepsis, Polytrauma, schwere Verbrennungen, Tumorzerfall, akute Pankreatitis, Hämolysen, extrakorporaler Kreislauf
Wehensturm/Tachysystolie
hyperaktive Wehentäigkeit
erhöhte Frequenz >5/10min
oder Stärke >80-90mmHg o 10-11kPa
Definition Plazenta praevia
Plazentainsertionsstörung mit Implantation der Plazenta im Bereich des unteren Uterinsegments und des inneren Muttermundes nach der 20. SSW
tiefsitzende Plazenta
Unterrand der Plazenta max 5cm vom inneren Muttermund entfernt
Plazenta praevia marginalis
Plazenta bdeckt einen Teil der Zervix oder reicht bis an den inneren Muttermund heran
Plazenta praevia partialis
Plazenta bedeckt inneren Muttermund teilweise
Plazenta praevia totalis
Plazenta bedeckt inneren Muttermund komplett
Vorliegen der Nabelschnur
Nabelschnur zwischen vorangehendem Teil des Kindes und Beckenwand eingeklemmt bei noch intakter Fruchtblase
-> Lagerungsmanöver zur Vermeidung einer Hypoxie, vaginale Geburt möglich
Vorfall der Nabelschnur
Akuter, für das Kind lebensbedrohlicher Notfall
Nabelschnur zwischen den vorangehenden Teil des Kindes und Beckenwand bei bereits geplatzter Fruchtblase
selten
Gehäuft bei Lageanomalien, Mehrlingsschwangerschaften, abnormer Beweglichkeit des Kindes (Polyhydramnion, Frühgeburt)
-> anhaltende fetale Bradykardie, NS vaginal als pulsierender Strang tastbar
-> Zurückschieben Kind, Tokolyse, Notsectio
Gedeckte Uterusruptur („stille Ruptur“)
Charakteristisch sind die fehlenden Symptome bis zum Eintreten eines hämorrhagischen Schocks
Drohende Uterusruptur
Wehen: Zunahme der Wehentätigkeit bis zum Wehensturm
Anstieg der Bandl-Furche über Nabelniveau dient als Hinweis für eine bevorstehende Ruptur
Extrem starke Wehenschmerzen
Stark druckschmerzhaftes unteres Uterinsegment
Unruhe und Angst: Keine Entspannung in der Wehenpause
Geburtsstillstand: Vorangehender Kindsteil zeigt kein weiteres Tiefertreten mehr
Urin: Makrohämaturie kann ein Hinweis auf eine drohende Ruptur sein