Sanierputzsysteme Flashcards
Wirkungen und Schäden durch Feuchte und Salze
Warum ist die Löslichkeit der Salze entscheidend?
Die Löslichkeit entscheidet maßgeblich über die
Wirksamkeit des Salzes am Bauteil/-werkt. ie Eigensalze
der Baustoffe, die als Festigkeitsbildner wirken, sollten
unlöslich bzw. schwer löslich sein. Mit zunehmender
Löslichkeit der Salze nimmt die Mobilität und damit die
Möglichkeit einer schädigenden Reaktion zu.
Wirkungen und Schäden durch Feuchte und Salze
Was sind typische Schadensbilder?
- Feuchte Flecken, Durchfeuchtung des Mauerwerkes
- Salzausblühungen
- Risse, Krater- und Krustenbildung
- Abplatzungen durch Salzkristallisationund/oder Frost, Gefügezerstörung
- ggf. Reduzierung des Wasserdampftransportes (Feuchtestau)
- Reduzierung der Dämmwirkung
Viel mehr als nur ein ästhetisches Problem!
Was sind Sanierputzsysteme
nach WTA-MB 2-9-20 und EN 998-1 und was bewirken sie ?
- Sanierputze werden gemäß Definition im WTA-Merkblatt 2-9-20 aus Werktrockenmörteln hergestellt.
- Es sind Putze mit hoher Porosität und Wasserdampfdurchlässigkeit bei erheblich verminderter kapillarer Leitfähigkeit.
- Die salzhaltige Lösung aus dem Mauerwerk wird vom Sanierputz kapillar aufgenommen.
- Aufgrund der starken Hydrophobierung und der kapillarbrechenden Poren gelangt die Lösung nur wenige mm in den Sanierputz.
Das Wasser gelangt primär als Wasserdampf an die Oberfläche. Beiausreichender Putzdicke bleibt die Putzoberfläche trocken und frei von Ausblühungen.
Sanierputze = dauerhafte Putze (normale Nutzungsdauer eines mineralischen Putzes)
Was muss beachtet werden bei der Vorbereitung, -behandlung der Sanierputze? und was für Maßnahmen gibt es?
Vorrausetzung für jeden spannungsarmen Putz:
vollflächige und feste Haftung am Putzgrund
=> Abbau der Eigenspannungen
=> Putzgrund prüfen, ggf. vorbereiten/-behandeln:
Reinigung, Trocknen, Beseitigung von Trennschichten,
Ausblühungen, ggf. Auftragen von Spritzbewurf und
Vornässen gemäß VOB DIN 18350
Maßnahmen
- Altputz entfernen
- Putzgrund reinigen
- Bei glatten, nicht saugfähigen Untergründen: Spritzbewurf netzförmig aufbringen
- Unterputz (PoGP oder SAP) aufbringen und aufrauen, Standzeit: mind. 1 Tag/mm einhalten!
- Oberputz gemäß WTA-Vorgaben aufbringen, strukturieren/ dem Bestand angleichen
- Gesamtputzdicke mind. 2 cm, je nach Salzbelastung auch mehr
Was sind die Funktionen und Eigenschaften der WTA-Sanierputzsysteme?
Wichtigste Eigenschaften von Sanierputzen:
• geringe kapillare Leitfähigkeit, • hohe Wasserdampfdurchlässigkeit, • hohes Porenvolumen bestimmter Porengeometrie und Porengrößenverteilung.
Sanierputze müssen auf Dauer einen
Feuchtigkeitsaustausch durch Diffusion
ermöglichen.
Fazit der Sanierungsputze
Sanierputzsysteme sind bewährte dampfdiffusionsoffene,
mineralische Leichtputze für feuchte- und salzbelastete
Untergründe.
Durch geeignete Voruntersuchungen wird die richtige
Diagnose für den »Patienten« Mauerwerk gestellt.
Wichtig ist, dass das Funktionsprinzip der
Sanierputzsysteme von alle Beteiligten verstanden wurde.
Mit Sanierputzsystemen, und ggf. flankierenden
Maßnahmen wie Abdichtungsarbeiten können salz- und
feuchtebelastete Mauerwerken wirksam und dauerhaft
saniert werden.
Für die dauerhafte Funktionssicherheit der WTA-Sanierputze
sind die objektbezogene, richtige Auswahl und die
fachgerechte Anwendung der SAP-Produkte besonders
wichtig.