Bauwerksdiagnostik Flashcards
Was ist wichtig zu beachten bei der Bauwerksdiagnostik ?
Überlegte, dem Ziel angepasste und angemessene
Prüfungen/Untersuchungen mit möglichst schonenden
Eingriffen sind Grundvoraussetzung für eine
erfolgreiche Ursachenfindung und Maßnahmeplanung.
- So viele Prüfungen/Untersuchungen als nötig
- Repräsentative Beprobung anstreben (nicht immer möglich!)
- Geeignete Prüfverfahren wählen, Kombination von
Prüfverfahren - Geeignete Prüfkörpergröße
Was sind Zerstörungsfreie Prüfmethoden?
- Rissbreitenmessung (Gipsmarke) ,-verlauf, -tiefe
- Absandungserscheinungen (Klebestreifentest)
- Benetzungstest mit Wasser
- Karstensche Röhrchen (kapillare Wasseraufnahme)
- Ultraschall-/Radarmessungen (Ultraschall-Echolot)
- Temperaturmessungen ( Infrarot- Thermografie), Feuchtemessungen ( mit Doser- Verfahren (Digitis))
- Hohlstellen-/Klangprüfung (Perkussionstest (Stock mit Kugel))
- Gefälle, Ebenheit
- Abmehlen, Kreiden, Absanden, Verdickungen etc. ( mit Befühlen )
- Erfassung von Rautiefen oder Fehlstellen ( Zahnstocher )
- Bewehrungssuchgerät z. B. Ferroscan von HILTI
- Bestandaufnahme (Laserscanning)
Was sind Zerstörungsarme Prüfmethoden?
- Endoskopie (Mauerwerks-Aufbau, Hohlräume, Wegsamkeiten usw.)
- Taupunktmessungen
- Ritzhärte, Gitterschnittprüfung
- Bohrwiderstandsmessungen (Z.B Kontrolle einer Festigungsmaßnahme an Sandstein)
- Schmidt-Hammer, Pendelhammer (Rückprallhärte an Beton, Putz etc.)
- Haftzugmessungen
Wofür braucht man Zerstörende Prüfmethoden ?
Wenn Baustoffkenngrößen, die Zusammensetzung, die
Belastung (Salze, Schadstoffe) oder Gefügemerkmale
nachträglich (= nach dem Einbau) bestimmt werden sollen,
z. B.:
• Festigkeiten (Druck-, Zug-, Biegezug-), Haftzugfestigkeiten
• E-Modul
• Wasseraufnahme
• Wärmeleitfähigkeit
• Mikroskopie (Lichtmikroskopie, REM)
• chemische und mineralogische Zusammensetzung
• Feuchte- und Salzbelastung
• Schadstoffbelastung …
Was sind Beispiele für Probenahmen?
- Oberflächenkratzprobe (z. B. Salze, Anstrichschichten)
- Bohrmehl (z. B. Chloridbestimmung bei Stahlbeton)
3.Eckige Flächen mittels Trennschleifer und Meißel (Putze,
WDVS, Estriche, Bodenbeläge …) - Bohrkerne (Nass- oder Trockenbohrung) für
Festigkeitskennwerte), (Messung des Wasserdampfdiffusionswiderstandes)
5.Bohrkerne – Trockenbohrung für Feuchte- und
Salzbelastung
6.Ausbausteine z. B. Ziegelmauerwerk, Bodenplatten
Was ist bei einer Probenahme wichtig?
- repräsentativ für Bauteil/Bauwerk
- Anzahl/Größe festlegen
- Entnahmeort: Höhe am Bauteil, Tiefe im Mauerwerk, Profile =>
Kennzeichnung anhand von Fotos, Zeichnungen mit Maßen
Wichtig! Nachvollziehbarkeit - Trockenbohrung/ Nassbohrung
Mindestmaße: je nach Art der Prüfung
bei Druckfestigkeitsprüfung an Mörteln
z. B. 20x20x12 mm³
Bohrkernentnahme
je nach Größtkorn = Durchmesser 5 cm,
10 cm … 20 cm
(z. B. bei Estrichen wg. Biegezugprüfung an Prismen …)
=> abhängig von den zu bestimmenden Materialkenngrößen
Gefügeebenen und Untersuchungen am Beispiel Beton
Makro => Materialhomogenität, Bauteilverhalten, Bemessung [Bauwerk/ Bauteil]
Zuständig: Sachverständiger, Tragwerksplaner
Meso => Gefügeheterogenität, 2-Phasen-Verbund, Rissentwicklung, Bruchenergie,Partikelmodelle (Num. Beton) [Baustoff]
Zuständig: Betontechnologe, Baustoff-/Bauchemie- Wissenschaftler, Prüflabore
Mikro => Bindung + Struktur, Reaktionen, Phasen, Poren, Transporte, Stoffephys./-chem. Vorgänge [Element]
Zuständig: Analytische Betonmikroskopie, Baustoff-/ Bauchemie- Wissenschaftler
Welche Prüfmethoden gibt es für die probeentnommenen Bauteile?
- Ausblüh- und Auslaugversuch (Chemisch-physikalisch)
- Messung des Wasserdampfdiffusionswiderstandes
- Bestimmung der Druckfestigkeit ( Bohrkern (Nassbohrung))
- Chloridbestimmung mit dem LIBS ( Laser Induced Breakdown Spectroscopy)
- Feuchtemessung mit CM-Gerät