Nachträgliche Abdichtung Flashcards

1
Q

Warum sollte man besonders sorgfältig bei den Abdichtungsmaßnahmen sein?

A

• Maßnahmen i.d.R. irreversibel
• Schäden sind nur schwer zu beheben sind, da die Abdichtung nach Fertigstellung des Gebäudes nur erschwert zugängig ist (Freilegung!)
• Abdichtungen werden überwiegend nicht gewartet und können i.d.R. nicht nachgebessert
=> Funktionsfähigkeit muss über die gesamte Lebendsauer des Bauwerkes gewährleistet sein!

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2
Q

Was sind die 3 Eigenschaften die eine Bauwerksabdichtung haben muss?

A
  1. Sie muss dauerhaft dicht sein gegen fließendes Wasser.
  2. Sie muss eine lückenlose dichte Schicht bilden.
  3. Sie muss rissüberbrückungsfähig und widerstandsfähig gegen Perforation sein.

Zu 1: Ist ein Material dicht gegen „fließendes“ Wasser, weist es
bereits bei dünnen Schichten (mm Bereich) auch einen
ausreichenden Widerstand gegen die Diffusion auf.

Zu 2: durch lückenloses Verschweißen von Dichtungsbahnen
oder durch Beschichtungen

Zu 3: erfordert ein flexibles Werkstoffverhalten bei der
höchsten und niedrigsten zu erwartenden Temperatur

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3
Q

Der einzusetzende Werkstoff für die Abdichtung muss gegenüber welchen Einwirkungen unempfindlich sein?

A

chemischer, physikalischer und biologischer Art, d.h.
u.a. gegenüber

  • Mikroorganismen
  • Dauerfeuchte
  • Betonalkalität
  • Nutzungsbedingte Belastungen
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4
Q

Was könnten Durchfeuchtungsursachen sein und welche Maßnahmen könnten helfen ?

A

Ursachen können sein: Maßnahmen:

  • Kapillar aufsteigende Feuchte Horizontalabdichtung
  • Drückendes, Sickerwasser etc. über Außenwand Vertikalabdichtung
  • Hygroskopische Feuchteaufnahme Sanierputze,
    Kompressen
    ggf. Steinaustausch
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5
Q

Was ist das Zeil einer nachträglichen Horizontalabdichtung und welche Verfahren gibt es?

A

Ziel: Vermeidung des Aufsteigens
von Feuchte im Mauerwerksquerschnitt

(Einsatz bei fehlender oder defekter
Horizontalabdichtung)

Verfahren:
• Chemische Injektion mit Injektionsmitteln
• Mechanische Verfahren z.B. Mauersägeverfahren

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6
Q

Horizontalabdichtung mit chemischer Injektion

Was ist wichtig zu wissen bei der Voruntersuchung und der Ausschreibung?

A

• Mauerwerksaufbau und -zustand sind häufig unzureichend bekannt
• Kosten für Voruntersuchungen werden gescheut
• Mauerwerk als „Black-Box“ - nicht einsehbar
• Altbausanierung nicht als fester Ausbildungsbestandteil der Architekten (nur Vertiefung oder Zusatzstudium)
• Abdichtung und Kellerabdichtung < 5 % der Gesamtbausumme
=> z. T. wenig Interesse beim Planer
• Große Vielfalt der Injektionsmittel am Markt
=> für Nicht-Fachleute schwer überschaubar

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7
Q

Horizontalabdichtung mit chemischen Injektionen

Was für Injektionsmittel gibt es? und was gibt es für Wirkungsweisen?

A
Injektionsmittel
• Acrylate
• Epoxidharze
• Paraffine
• Polyurethanharze
• Silane, Siloxane
• Silicat, Siliconate
• Siliconmikroemulsionen
• Mikrozementsuspensionen
Wirkungsweisen:
• Kapillarverstopfend
• Kapillarverengend
• hydrophobierend
• Kapillarverengend und hydrophobierend
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8
Q

Horizontalabdichtung mit chemischen Injektionen

Was für Unsicherheitsfaktoren gibt es?

A

Verteilung im Mauerwerk:

  • Bohrlochabstand
  • Inhomogenitäten (Risse, Hohlräumigkeit)
  • Kapillarität der Mauersteine und der Mörtel
  • Durchfeuchtungsgrad

Wirksamkeit – Entwicklung des Wirkprinzips

  • Chemische Voraussetzungen
  • Durchfeuchtungsgrad
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9
Q

Horizontalabdichtung mit chemischen Injektionen

Warum macht man eine Probeinjektion?

A

Probeinjektion:

  • Wirksamkeit bei den konkreten Objektbedingungen
  • Überprüfung der Wirksamkeit bei kritischen Injektionsparametern
  • Festlegung des Materialverbrauchs
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10
Q

Horizontalabdichtung mit chemischen Injektionen

Was für Injektionsverfahren gibt es?

A
Injektionsverfahren:
• Injektionsbehälter (drucklos)
• Dochtsysteme (drucklos)
• Impulsverfahren (drucklos)
• Druckinjektion
• Mehrstufeninjektion
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11
Q

Horizontalabdichtung mit chemischen Injektionen

Was für Maschinentechniken gibt es für den Injektionsvorgang?

A
  • Rührwerke
  • Manuelle Pumpen:
    z. B. Desoi Handhebel-Kolbenpumpe ca.150 ml je Hub bis 20 bar
  • Elektrische/Pneumatische Pumpen
    z. B. Desoi Membranpumpe, Desoi Schneckenpumpe
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12
Q

Horizontalabdichtung mit chemischen Injektionen

Was sind die Voraussetzungen, der Wirkstoff und was muss beachtet werden bei einer Drucklosen Injektion?

A

Voraussetzungen:

  • Hohlraumfreies Mauerwerk
  • Durchfeuchtungsgrad < 60 %
  • Mauerwerksdicke < 50 cm

Wirkstoff: häufig auf Silikat-Siliconatbasis

Entspricht nicht dem Stand der Technik, weil:
• Mauerwerk bzw. Fugen müssen kapillar aktiv sein (= nicht immer gegeben)
• Je höher der Durchfeuchtungsgrad, desto geringer die aufgenommene Menge des Wirkstoffs!
• Hohlräume können die gleichmäßige Wirkstoffverteilung verhindern
• Wirkstoffangebot muss für mind. 24 h ununterbrochen aufrecht erhalten bleiben (= praktisch kaum zu realisieren)

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13
Q

Horizontalabdichtung mit chemischen Injektionen

Welcher Wirkstoff wird bei der Mehrstufeninjektion (patentiertes Verfahren) verwendet und was muss generell beachtet werden?

A

Wirkstoff: Siliconmikroemulsion - hydrophobierend

In einem Abstand von max. 10 cm werden in der festgelegten Höhe einreihig die Bohrlöcher in einem Winkel von 10° bis 30° nach unten geneigt erstellt.
Die Bohrlochtiefe ergibt sich aus der Wanddicke abzüglich 5 cm.
Ist der Altputz in der Injektionsebene nicht mehr vorhanden, muss das gereinigte Mauerwerk mit Sperrputz (1 bis 1,5 cm dick, Oberfläche aufgekämmt) versehen werden, um ein Austreten der Zementsuspension und später der Injektionsmittel zu verhindern.
Abläufer des Injektionsmittels auf dem Sperrputz sind sofort mit Wasser zu entfernen.

Stufe 1 (ist nur bei hohlräumigem Mauerwerk durchzuführen):
Eine zementgebundenen Feinstsuspension wird über Schlagpacker aus Kunststoff oder metallische Schraubpacker eingepresst.

Stufe 2:
Durch den Packer hindurch wird nach einer Wartezeit von ca. 30 bis 60 Minuten in die noch frische, nicht erhärtete Feinzementsuspension ein
Loch gestoßen. Der Durchmesser beträgt ca. 10 mm. Als Wirkstoff wird die flüssige Siliconmikroemulsion unter Druck eingebracht.

Stufe 3 (nur durchzuführen, wenn Stufe 1 nicht angewandt wurde):
Weitere Injektion mit einer alkalischen Bohrlochflüssigkeit um bei hoher Mauerwerksdurchfeuchtung die hydrophobierende Wirkung der
Siliconmikroemulsion zu aktivieren. (normalerweise tritt die hydrophobierende Wirkung durch Austrocknung ein, was hier wegen der hohen Durchfeuchtung nicht möglich ist).

Wird Stufe 1 durchgeführt, ist durch die eingebrachte
Feinstsuspension genügend Alkalität vorhanden und es kann auf Stufe
3 verzichtet werden.

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14
Q

Horizontalabdichtung mit chemischen Injektionen

Was muss man beachten bei einer Mehrstufeninjektion Stufe 3? und ab wann sollte ist Stufe 3 Notwendig?

A

Mehrstufeninjektion Stufe 3:

  • Druck ca. 10 bar
  • Haltezeit ca. 2 bis 5 min

Notwendigkeit der Stufe 3
Anwendung: (Stufe 1 wurde nicht durchgeführt)
- Durchfeuchtungsgrad Mauerwerk < 60 %, Luftfeuchte < 80%
Nur Stufe 2
- Durchfeuchtungsgrad Mauerwerk > 60 %, Luftfeuchte < 80%
Stufe 3 ist zu empfehlen
- Durchfeuchtungsgrad Mauerwerk > 60 %, Luftfeuchte > 80%
Stufe 3 ist erforderlich

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15
Q

Horizontalabdichtung mit chemischen Injektionen

Ab wann kann man die Kontrolle des Injektionserfolges durchführen und wie kann man die Hydrophobe Wirkung des Injektionsmittel nachweisen?

A

• Erst nach längerer Zeit (Monate) durch zerstörende
Prüfung möglich

• Hydrophobe Wirkung des Injektionsmittels nur durch
Bohrkernentnahme nachweisbar (z. B. Benetzungsproben)
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16
Q

Horizontalabdichtung mit chemischen Injektionen

Was sind Injektionscremes und was sollte man über sie wissen?

A

Für die nachträgliche Horizontalabdichtung werden auch
lösemittelfreie, hydrophobierend wirkende Injektionscremes
auf der Basis von Silanverbindungen eingesetzt. Diese
gebrauchsfertigen Cremes werden – ohne spezielle
Injektionstechnik – mit einer Handkartusche hohlraumfrei aus
der Tiefe bis an die Oberfläche in die sorgfältig vorbereiteten
Bohrlöcher eingepresst. Einzelne Hersteller bieten diese
zertifizierten, hydrophobierenden Cremes auch für hohe
Durchfeuchtungsgrade bis ca. 95 % an.

17
Q

Was sind die Vorteile des Trockenspritzen zur Untergrundvorbereitung
vor der Vertikalabdichtung?

A
  • gleichzeitige Verfugung und Verputz
  • Dicken bis 15 cm in einem Arbeitsgang
  • hohe Spritzleistung
  • schnellere Trocknung
  • rascher Baufortschritt
  • Fugenmörtel, egalisierende Putzschichtund Hohlkehle mit nur einem Mörtel:
    =>Rajasil Spritzmörtel Vario Dicht, da die Putzschicht teilweise über das Niveau der Horizontalabdichtung hinausgeht
18
Q

Vorgehensweise einer Horizontalabdichtung mittels Mechanischer Sperren

A

Einsägen eines Schlitzes (ca. 10 bis 30
mm) abschnittsweise in der Lagefuge

Einschieben von überlappenden
Kunststofffolien, bitumenkaschierter
Aluminiumfolie, korrosionsbeständiger
Metall-Platten (Edelstahl)

Zur Vermeidung von Rissen werden nur
kurze Abschnitte aufgesägt, zügig
abgestützt, abgedichtet und verfüllt.

Einrammen einer
lastübertragenden Platte

19
Q

Was für Abdichtungsstoffe für vertikale Abdichtungen gibt es?

A
  • Bitumen-Voranstrichmittel: Bitumenlösung, Bitumenemulsion
  • Klebemassen und Deckaufstrichmittel, heiß zu verarbeiten
  • Asphaltmastix und Gussasphalt
  • Bitumen- und Polymerbitumenbahnen
  • Kunststoff- und Elastomer-Dichtungsbahnen
  • Elastomer-Dichtungsbahnen mit Selbstklebeschicht
  • Bitumenverträgliche Kunststoff-Dichtungsbahnen aus Ethylen-VinylAcetat-Terpolymer (EVA)
  • Kalottengeriffelte Metallbänder aus Kupfer oder Edelstahl
  • Kunststoffmodifizierte Bitumendickbeschichtung (PMBC)
  • Kaltselbstklebende Bitumen-Dichtungsbahnen (KSK), einseitig auf reißfester Trägerfolie

Abdichtungsstoffe nach WTA-MB
„Nachträgliche Abdichtung erdberührter Bereiche“
Zusätzlich zur Norm:
Zementgebundene starre o. flexible Dichtungsschlämmen

20
Q

Wie wird PMBC (Polymer Modified Bitumenous Coating) verarbeitet?

A
  • Bitumen-Voranstrich aufstreichen
  • Bitumendickbeschichtung aufbringen im Spachtel- oder Spritzverfahren je nach Lastfall in 2-3 Arbeitsgängen
  • Verkleben der Dämmplatten (sind i.d.R. bis 6,0 m unter OKG einsetzbar)
  • Dämmplatten dürfen durch Verfüllen der Baugrube nicht beschädigt werden.
21
Q

Wie dichtet man Nachträglich mit PMBC ab?

A
  • Aufschachten, lose Altputze sonstige Beschichtungen im erdberührten Bereich komplett entfernen
  • Fugen sind mind. 2 cm tief auszukratzen, Mauerwerk reinigen
  • Nach dem volldeckenden Auftrag eines Spritzbewurf erfolgt der Auftrag von Sperrputz in einer Dicke von 1,0 bis 1,5 cm.
  • Die Oberfläche ist lot- und fluchtrecht herzustellen. Vertiefungen mit Sperrputz, große Unebenheiten mit Ausgleichsputz egalisieren.
  • Nach Erhärten des Sperrputzes wird Bitu-Voranstrich aufgebracht.
  • Auf den getrockneten Voranstrich erfolgt die Beschichtung mit Dickbeschichtung mind. 4 mm.
22
Q

Was ist die Funktion einer Schutzschicht?

A

Schutzschichten müssen die Abdichtung sicher vor Beschädigung schützen. Sie
können gleichzeitig die Funktion einer Dämmung und/oder Drainung
übernehmen:
• Expandierte/extrudierte Polystyrolhartschaumplatten EPS/XPS
• Noppenbahnen
• Schaumglasplatten

23
Q

Was sollte man wissen über Bitumen-Dichtungsbahnen?

A

Mineralische Bestreuung als leichter
Oberflächenschutz
Bitumendeckmasse aus Oxidationsoder Polymerbitumen
Trägereinlage
Polymerbitumen: z. B. mit Styrol-Butadien-Styrol (SBS) = Elastomerbitumen:
weist ein elastisches Verhalten auf, ist auch bei tiefen Temperaturen
flexibel und hat eine hohe Alterungsbeständigkeit.
Anforderungen an Untergrund:
trockener, ebener, glatter, an Kanten und Ecken ausgerundeter Untergrund
=> in der Altbausanierung seltener zu realisieren

24
Q

Was muss beachtet werden bei der Verlegung von Dichtungsbahnen?

A
  • ein- oder mehrlagig überlappend (T-Stöße)
  • Abschrägung der Kanten an T-Stößen
  • Abziehen der Trennfolie (Bild)
  • Andrücken der Bahn von der Mitte ausgehend blasen- und faltenfrei mit Bürste (vgl. tapezieren),
  • mit Gummiroller kräftig andrücken.
25
Q

Was ist ein Sperrputz und weshalb wird er angewendet?

A

Sperrputze sind Werktrockenmörtel der Putzmörtelgruppe CS IV, die bei fachgerechter Verarbeitung ein wasserundurchlässiges
Mörtelgefüge aufweisen.
Auftragsdicke: cm-Bereich

Anwendung:
• Zum Ausgleichen unregelmäßiger, auch feuchter Untergründe
• Als Untergrund vor rissüberbrückenden Beschichtungen (Sicherheit bei ggf. lokalen Undichtigkeiten erhöht)
• Nassräume, Industriebereich, Ausbildung Hohlkehlen usw. mit anderen Abdichtungen z. B. PBMC (KMB) im Verbund

26
Q

Was sind Innenabdichtungen? und was ist die Abdichtungsebene?

A

z.B. Kellerabdichtung

Horizontalabdichtung
(Injektion)

Vertikalabdichtung mit
Dichtungsschlämme

Abdichtungsebene vor
der Wand (innen)

Oberfläche:
wasserdampfdurchlässiger Sanierputz

27
Q

Was sind Flächenabdichtungen? und was ist die Abdichtungsebene?

A

Flächenabdichtung sind im Bauteil
„Dichtungsschleier“

Enges Bohrlochraster
wählen

Fugen vor der Injektion
„verdämmen“

Abdichtungsebene im
Wandquerschnitt

28
Q

Was sind Außenabdichtung vertikal von innen ausgeführt ? und was ist die Abdichtungsebene?

A

Injektionsschleier im
Baugrund

Abdichtungsebene vor der
Wand (außen)

Bohrungen gehen durch
die Wand hindurch