Repräsentation Flashcards
Was ist die Arbeitsdefinition nach Hanna F. Pitkin? (Repräsentation)
Allgemein gesprochen bedeutet Repräsentation in bestimmter Weise etwas gegenwärtig zu machen, das nichtsdestotrotz weder buchstäblich noch tatsächlich vorhanden ist.
Was ist die Arbeitsdefinition von Repräsentation nach Ernst Fraenkel? (Repräsentation)
Repräsentation ist die rechtlich autorisierte Ausübung von Herrschaftsfunktionen
durch verfassungsmäßig bestellte, im Namen des Volkes,
jedoch ohne dessen bindenden Auftrag handelnde Organe eines Staates oder sonstigen Trägers öffentlicher Gewalt,
die ihre Autorität mittelbar oder unmittelbar vom Volk ableiten und mit dem Anspruch legitimieren,
dem Gesamtinteresse des Volkes zu dienen und dergestalt dessen wahren Willen zu vollziehen.
Ernst Fraenkel: Repräsentation
Das Repräsentierte
Das Repräsentierende
Nicht da
Da
Das Repräsentierte: das Volk
Das Repräsentierende: Organe des Staates
Nicht da: Das Volk beim Ausüben von Herrschaft
Da: das Volk, verkörpert durch von ihm Legitimierte
Wie wird Autorität abgeleitet? (Ernst Fraenkel)
Es gibt eine Beziehung zwischen Repräsentierten und Repräsentierenden
= Autorität wird abgeleitet
Was ist die Handlungsanweisung laut Ernst Fraenkel (Repräsentation)?
“Übe Herrschaft aus!”
ABER: Es gibt keinen bindenden Auftrag, keine konkrete Handlungsanweisung
Was wird durch den Vorgang von Repräsentation vollzogen (Ernst Fraenkel)?
Der wahre Wille des Volkes
Was ist Repräsentation? (Nach Rausch)
Repräsentation ist ein Vorgang.
Durch ihn wird ein Abbild von einem Urbild erstellt.
Aber erst durch die Abbildung wird das Urbild bewusst gemacht.
Ohne das Abbild kann das Urbild nicht verstanden, nicht verständlich gemacht werden.
Was sind verschiedene Formen der Repräsentation (Rausch)? (A-F)
A) Identifikation: Urbild, z.B. Sensenmann = Tod
B) deskriptive Repräsentation: Ähnlichkeit, z.B. Arbeiter = Arbeiterschaft
C) das Selbst-etwas-sein: Verkörperung, z.B. aufrechter Gang = Stolz
D) Symbolische Repräsentation (das Etwas-sein): der Bezugspunkt liegt außerhalb der repräsentierten Person, z.B. Polizist = Gewaltmonopol Staat
E) askriptive Repräsentation: mit Handlungsbefugnis versehene Vertretung von anderen, z.B. Bundestag = deutsches Volk
F) existentielle, genuine Repräsentation: gesellschaftliche Artikulation, z.B. Wunsch nach Umweltschutz = Bürgerbewegung
Politische Geschichte
Das Prinzip der Ständevertretung
- römische Republik: Senat = Adel, die Patrizier; Volksversammlung = Plebejer
- England: House of Commons, House of Lords
- privilegierte Partikularinteressen
Politische Geschichte
Absolutistische Monarchie
- Repräsentation des Volkes durch den Monarchen
- Souveränität liegt in der Hand des Königs (L’etat c’est moi)
Politische Geschichte
Liberale Repräsentativverfassung
- Repräsentation des Volkes durch gewählte Körperschaften
- Wahlrechtsproblematik (Zensus, Geschlecht)
Repräsentationskonzepte in der politischen Theorie
Was ist die Identitätstheorie (Rousseau)? (6)
- Identität von Regierenden und Regierten
- Volksabstimmung, Plebiszit
- imperatives Mandat
- Abwehr von Teilinteressen
- homogener Volkswille
- a priori Gemeinwohl
Repräsentationskonzepte in der politischen Theorie
Was ist die Konkurrenztheorie (Locke, Burke)? (6)
- (askriptive) Repräsentation
- Wahlen, Parlamentarismus
- freies Mandat
- Pluralismus
- hypothetischer Volkswille
- a posteriori Gemeinwohl
Repräsentationskonzepte in der politischen Theorie
Wer ist Repräsentant im imperativen Mandat?
Beauftragter = gebunden an die Entscheidungen der Bürger
Repräsentationskonzepte in der politischen Theorie
Wer ist Repräsentant im freien Mandat?
Vertreter = frei in seinen Entscheidungen