Regulationsstörungen Flashcards
Was wird unter einer Regulationsstörung verstanden?
Unter Regulationsstörung wird eine für das Alter oder den Entwicklungsstand des Säuglings außergewöhnliche Schwierigkeit verstanden, sein Verhalten in einem, häufig aber in mehreren Kontext(en) –Selbstberuhigung, Schreien, Schlafen, Füttern– angemessen zu regulieren.
Warum haben frühkindliche Reguationsstörungen eine Klinische Relevanz?
Zum einen bestehen diese nur im Kontext der Beziehungsregulation zu den Eltern, wodurch frühe Regulationsstörungen mit Belastungen der frühen Eltern-Kind-Beziehung einher geht (Belastung für Kinder und Eltern). Zum anderen sollte eine Prävention erfolgen, da es häufig bei Kindern mit der Regulationsstörung ,,exzessives Schreien” zum Shaken Baby Syndrome kommt und Regulationsstörungen die Hauptursache für Misshandlungen und Tötung von Kindern ist.
Wie viele Minuten schreit der durchschnittliche Säugling in den ersten 6 Lebenswochen pro Tag?
30 Minuten
Wie sieht der normale Verlauf des Schreiens bei einem gesunden Kind aus?
- Anstieg diesen 30 Minuten auf 1.75 bis 2.5 Stunden bis zur 6. LW
- Abnahme bis auf 1 Stunde bis zum 4. LM
- Stabilisation auf diesem Niveau
Wann wird am meisten geschrien?
Meistens schreien in den Abendstunden (16:00 –23:00
Wie lautet die Dreier Regel, die angibt wann man von Exzessiven Schreien redet?
Kind schreit mehr als 3 Stunden pro Tag, an mehr als 3 Tagen pro Woche, während der letzten 3 Wochen
Was ist die Hauptproblematik von Kindern, die exzessiv schreien?
Unfähigkeit abzuschalten/ “runter zu kommen“ um sich selbst zu beruhigen
Was sind andere mögliche Symptome, die beim Exzessiven Schreien auftreten können?
Beine anziehen, Blähungen, Erbrechen, Überstreckung von Kopf und Rumpf, hochrote Hautfarbe
Wovon sind die Wachphasen gekennzeichnet?
chronischer motorischer Unruhe, Schreckhaftigkeit, Irritierbarkeit, häufiges Quengeln, Schreien und Ablehnung horizontaler Lagerung
Was lässt sich generell über den Schlaf von Exzessiv Schreienden Kindern sagen?
Sie schreien 1.5 Stunden weniger, unruhiger, leichter störbar und wahrscheinlich auch nicht so erholsam
Was findet im ersten Jahr eines Kindes im Bezug auf Schlaf statt?
Große Veränderungen in der Schlaforganisation, Schlafrhytmus und Dauer:
- Umstellung von Tag-auf Nachtschlaf - Reduktion der Anzahl der Tagschläfchen
- Reduktion der Schlafdauer insgesamt: von 16 zu 12 -13 Stunden (Neugeborene zu Zweijährigen)
Ab wann ist der Schlaf des Säuglings dem des Erwachsenen strukturell sehr ähnlich?
ab 8. Monaten, aber haben größeres Schlafbedürfnis als Erwachsene
Wie lauten die Leitlinien der DGKJP für frühkindliche Schlafstörungen?
- Einschlafen nur mit Hilfe der Eltern
- länger als 30-60 Minuten zum Einschlafen
- Mehr als dreimaliges Aufwachen in mind. 4 Nächten der Woche
- Dann länger als ca. 20 Minuten wach
- Phasenverschiebung der zirkadianen Verteilung der Schlaf-Wach-Phasen (macht Nacht zum Tag)
- Beeinträchtigung der Wachbefindlichkeit
Ab wann kann man eine frühkindliche Schlafstörung diagnostizieren?
ab 12. Monat, kann natürlich aber vorher schon zu Belastungen führen
Zwischen welchen beiden frühkindlichen Schlafstörungen kann unterschieden werden?
Einschlaf- und Durchschlafstörungen -> Meistens leiden Kinder an beidem
Was ist besonders wichtig bei der Schlafproblematik?
Die kindliche und elterliche Reaktionen auf das Erwachen
Was ist kontraproduktiv bei der Schlafproblematik?
- Ritualisierte und oft bizarre Beruhigungs- und Einschlafinteraktionen
- Oft besondere Fürsorglichkeit der Eltern
- Schnelle Beruhigung des Kindes, aber wiederholter Schreibeginn, wenn Kind nicht in Tiefschlaf, wenn Eltern weggehen
Wie läuft die normale Entwicklung beim Essverhalten ab?
- Stillen / Flasche
- Ab 4. –6. Monat: zunehmend feste Nahrung
- Ab 9. –15. Monat: zunehmend selbst essen
Was sind die Voraussetzungen für das erfolgreiche Füttern?
- Anatomische Reifung
- Entwicklung angemessener oral-motorischer Fähigkeiten, z.B. Lippenschluss
- Angemessene Positionierung beim Füttern
- Angemessene Eltern-Kind-Interaktion
Was sind die häufigsten Probleme in den ersten 6 LM beim Essen?
- Tägliches Erbrechen
- Essverweigerung
- Verweigerung fester Nahrung
- Geringer Appetit
- Schluckprobleme
Was sind die häufigsten Probleme nach den ersten 6 LM beim Essen?
- Verweigerung jeglicher Nahrung
- Verweigerung fester Nahrung
- Geringer Appetit
Sind Essprobleme pathologisch?
Erstmal nichts pathologisches, wenn ein paar Probleme in den ersten Monaten auftreten, ist ganz normal
Wie läuft die Verweigerung von Essen meistens ab?
Oft selektiv:
- auf einen Fütterungsmodus (Stillen, Flasche, feste Kost)
- auf neue Geschmacksrichtungen, Texturen oder Konsistenzen
Wovon ist der Tagesablauf eines Kindes mit Fütterungs- und Essproblemen gekennzeichnet?
- Unregelmäßige Mahlzeiten
- Kontinuierliches Angebot
- Abnorm häufige oder langwierige Mahlzeiten - Hauptnahrungsaufnahme zwischen Mahlzeiten oder im Halbschlaf