Recht (Folien 216 - 255) Flashcards

1
Q

Vertrag oder nicht?

Studentin S verkauft ihrem Kommilitonen K ihre alte PS4 zum
Preis von 100 € per Handschlag.

A

Ja, ein Vertrag sind schlicht zwei übereinstimmende Willenserklärungen, Angebot und Annahme.

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2
Q

Vertrag oder nicht?

Gameshot- Mitarbeiter M verkauft dem kleinen Timmy (6Jahre) das Computerspiel “my Little Call of Duty” (frei ab 6 Jahren)

A

Nein, denn der kleine Timm ist geschäftsunfähig

§104 BGB
Geschäftsunfähig ist:
1. wer nicht das siebente Lebensjahr vollendet hat,
2. wer sich in einem die freie Willensbestimmung ausschließenden Zustand krankhafter Störung der Geistestätigkeit befindet, sofern nicht der Zustand seiner Natur nach ein vorübergehender ist.

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3
Q

Vertrag oder nicht?

Dealer D verkauft seinem Abnehmer A ein Kilo Koks für 50.000,00€

A

Nein, denn Geschäft verstößt gegen gesetzliche Verbote

§134 BGB:
Ein Rechtsgeschäft, das gegen ein gesetzliches Verbot verstößt, ist nichtig, wenn sich nicht aus dem Gesetz ein anderes ergibt.

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4
Q

Vertrag oder nicht?

V und K einigen sich über den Kauf von V’s Gartenparzelle in der Garten- Eigentümergemeinschaft “Gurkenglück”

A

Nein, weil Formvorschrift nicht eingehalten wurde. §311b BGB:
(1) Ein Vertrag, durch den sich der eine Teil verpflichtet, das Eigentum an einem Grundstück zu übertragen oder zu erwerben, bedarf der notariellen Beurkundung. Ein ohne Beachtung dieser Form geschlossener Vertrag wird seinem ganzen Inhalt nach gültig, wenn die Auflassung und die Eintragung in das Grundbuch erfolgen.
(2) Ein Vertrag, durch den sich der eine Teil verpflichtet, sein künftiges Vermögen oder einen Bruchteil seines künftigen Vermögens zu übertragen oder mit einem Nießbrauch zu belasten, ist nichtig.
(3) Ein Vertrag, durch den sich der eine Teil verpflichtet, sein gegenwärtiges Vermögen oder einen Bruchteil seines gegenwärtigen Vermögens zu übertragen oder mit einem Nießbrauch zu belasten, bedarf der notariellen Beurkundung.
(4) Ein Vertrag über den Nachlass eines noch lebenden Dritten ist nichtig. Das Gleiche gilt von einem Vertrag über den Pflichtteil oder ein Vermächtnis aus dem Nachlass eines noch lebenden Dritten.
(5) Absatz 4 gilt nicht für einen Vertrag, der unter künftigen gesetzlichen Erben über den gesetzlichen Erbteil oder den Pflichtteil eines von ihnen geschlossen wird. Ein solcher Vertrag bedarf der notariellen Beurkundung.
Fußnote
(+++ § 311b Abs. 2: Zur Anwendung vgl. § 184 Satz 2 KAGB +++)

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5
Q

Vertrag oder nicht?

Junginformatiker J erwirbt von Altinformatiker A dessen EDV- Consulting- Unternehmen “Vault Tec e.K.”

A

Ja, soweit keine Grundstücke mit übertragen werden sollen. Ein Unternehmenskauf ist nicht per se formbedürftig.

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6
Q

Vertrag oder nicht?

Omma O schenkt ihrem Enkel E 20.00€ für seine Zwei in der Wirtschaft&Recht Klausur.

A

Ja, denn ein Schenkungsvertrag, der direkt erfüllt wird, bedarf keiner Form (ansonsten Beurkundung). Ausserdem können Verträge auch nicht nur explizit sondern konkludent geschlossen werden

konkludente handlung = schlüssig ausgeführt

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7
Q

Woraus besteht ein Vertrag grundsätzlich?

A

mindestens 2 übereinstimmende Willenserklärungen
(essentiali negitoo: in der Regel Vertragsparteien, Vertragsgegenstand, Preis enthalten)

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8
Q

Welche Form haben Verträge?

A

Verträge sind grundsätzlich formlos und können durch konkludentes Verhalten (schlüssig) geschlossen werden.
Ausnahmen z.B.:
- Ehevertrag
- Testament
- Bürgschaft
- Grundstücksverkauf
- ect.

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9
Q

Welchen Inhalt haben Verträge?

A

Verträge können jeden gewünschten Inhalt haben. Man ist nicht auf den Vertragskatalog des BGB beschränkt.
Ausnahmen z.B.:
- §134 BGB (Verstoß gegen gesätzliche Verbote)
- §136 BGB (Verstoß gegen Sitten/Wucher

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10
Q

Wer darf einen Vertrag schließen?

A

Grundsätzlich jeder.
Ausnahmen z.B.:
- Kinder bis einschließlich 6 Jahren
- dauerhaft Geistenkranke
- beschränkt geschäftsfähig (Kinder 7-17 Jahre)

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11
Q

Bewerbungsgesprächsfragen:
Schwangerschaft

A

Frage unzulässig, da ANinnen diskriminiert werden.
Auch bei Arbeitsplätzen, die nicht für Schwangere geeignet sind (nach der Schwangerschaft steht ANin wieder zur Verfügung.

AN = Arbeitsnehmer

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12
Q

Bewerbungsgesprächsfragen:
Schwerbehinderteneigenschaft

A

unzulässig
§164 Absatz 2 SGB IX

SGB = Strafgesetzbuch

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13
Q

Bewerbungsgesprächsfragen:
Krankheiten

A

Muss nur wahrheitsgemäß beantwortet werden, wenn die Krankheit der Bewerber für die Stelle schlicht ungeeignet macht (z.B.: Hep C als Krankenpfleger)

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14
Q

Bewerbungsgesprächsfragen:
Vorstrafen

A

Muss nur Wahrheitsgemäß beantwortet werden, wenn Vorstrafe einschlägig für Tätigkeit

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15
Q

Bewerbungsgesprächsfragen:
Gewerkschaftszugehörigkeit

A

Unzulässig
Artikel 9 Absatz 3 GG

GG = Grundgesetz (nicht good game)

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16
Q

Bewerbungsgesprächsfragen:
Gehalt

A

beim vorherigem AG unzulässig, wenn für angestrebte Stelle ohne Aussagekraft

AG = Arbeitgeber

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17
Q

Bewerbungsgesprächsfragen:
Was passiert beim lügen einer unzulässigen Frage?

A

nichts!

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18
Q

Bewerbungsgesprächsfragen:
Was passiert beim lügen einer zulässigen Frage?

A

AG kann Arbeitsvertrag anfechten, wenn Täuschung ursächlich für die Einstellung war.
- Anfechtung binnen Jahresfrist §124 Absatz 1 BGB
- ab Kenntnis von der Täuschung $124 Absatz 2 BGB

Anders als im Anfechtungsrecht vorgesehen, wirkt die Anfechtung im
Arbeitsrecht aber nicht ex tunc (von Anfang an) sondern nur ex nunc
→ keine Rückforderung gezahlter Arbeitsentgelte.

AG = Arbeitgeber

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19
Q

Wie dürfen Arbeitsverträge befristet werden?

A

Einschränkungen durch Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG):
- Befristigungsabrede muss schriftlich getroffen werden (§14 Abs. 4)
- Befristung aus sachlichen Grund zulässig (z.B. Zeitweilig erhöhter Arbeitsanfall, Probezeit, Mutterschaftsvertretung)
- ohne sachlichen Grund NICHT zulässig, wenn vorher ein anderes Beschäftigungsverhältnis bestanden hat (keine Reihenbefristung)

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20
Q

Wie lange fürden Arbeitsverträge befristet werden?

A

Höchstdauer der Befristung 2 Jahre (darin 3 befr. Verlängerungen)

bei Existensgründern 4 Jahre

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21
Q

Was passiert, wenn die Befristung unzulässig ist?

A

Es entsteht ein unbefristetes Arbeitsverhältnis.

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22
Q

Was schützt das Urheberrecht?

A

alle Arten von Kreativen Werken
- Bücher
- Musik
- FIlme
- Fotos
- Gemälde
- Skulpturen
- andere Kustwerke
- … ect …

soweit diese eine gewisse Schöpfungshöhe haben.
(Spielregeln gehören nicht dazu)

§§2 ff. UrhG

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23
Q

Wer ist Urheberrechtsinhaber?

A

Der Schöpfer eines Werkes, ist der rechtliche Inhaber des Urheberrechts.
In bestimmten Fällen kann das Urheberrecht jedoch an eine Person oder Organisation übertragen werden.
§§ 7 ff. UrhG.

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24
Q

Wie lange gilt das Urheberrecht?

A

Schutzdauer:
Das Urheberrecht besteht in der Regel für das Leben des Urhebers + 70Jahre

$64 UrhG

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25
Q

Was darf ein Urheber machen?

A

Der Urheber hat das ausschließliche Recht, sein Werk zu Reproduzieren, zu verbreiten, öffentlich aufzuführen/wiederzugeben, zu verkaufen oder anderweitig zu nutzen

§§ 11 ff. UrhG

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26
Q

Wann gibt das Urhebererecht?

A

Fair Use
bezieht sich auf die Verwendung von urheberrechtlich geschützten Werken ohne die ausdrückliche Zustimmtung des Urhebers in bestimmten Fällen wie z.B. Kritik, Kommentar, Bildung oder Forschung.

§§ 44a ff. UrhG

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27
Q

Stellen sich Urhebererechtsfragen bei generativen KI’s?
(ChatGPT, Image Generatoren)

A

Ja, z.B.:
- Sind die generierten Texte und Bildere urheberrechtlich geschützt, und wer ist dann Urheber?
- Können die erstellten Texte und Bilder Urheberrechte Dritter verletzen? Wer haftet und wie?
- Wurden zun trainig der KI’s Urheberrechtlich geschützte Daten verwendet?

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28
Q

Kann eine KI ein Urheber sein?

A

rechtliche Erwähnungen:
- Urheberrechtsfähig ist nach § 2 Abs. 2 UrhG eine persönliche geistige Schöpfung.
Urheber im Sinne des § 8 UrhG kann daher nur ein Mensch sein.
- Ein Urheberrecht durch menschliches Schaffen könnte aber sntstehen, wenn der EInsatz der KI für die Entstehung des Ergebnisses nur technisches Hilfsmittel ist, die eigentliche schöpferische Tätigkeit also von einem Menschen (hier: Nutzer von chatGPT) ausgeht, das Programm quasi nur als Schreibmaschine oder Adibe/Gimp gesehen wird -> Wäre eine Bachelor Arbeit mit ChatGPT gemogelt?
- Zumindest ChatGPT produziert die Inhalte nicht aus sich heraus , sondern
anhand der Daten, die in sie eingespeist wurden (Data Mining). Das heißt, es
kann nicht ausgeschlossen werden, dass die KI Inhalte nur reproduziert und
selbst von Menschen nimmt und ggfls. Urheberrechte verletzt.

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29
Q

Welche Art von Marke ist das?

“kinder” ist auf der Verpackung der Kinderriegel

A

Wortmarke

kinder” steht in schwarzen kleinbuchstaben in einer bestimmten font geschrieben

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30
Q

Welche Art von Marke ist das?

Burger King Logo

A

Wort-Bildmarke

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31
Q

Welche Art von Marke ist das?

Apples schwarzer Apfel
oder
Twitters blauber Vogel

A

Bildmarke

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32
Q

Welche Art von Marke ist das?

Coca-Cola Glasflasche

A

Formmarke (die Flaschenform ist geschützt)

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33
Q

Welche Art von Marke ist das?

besonderes magenta

A

Farbmarke (die farbe Magenta des Telekom Konzerns ist Farbmarken geschützt)

34
Q

Welche Art von Marke ist das?

Was ist eine Klangmarke?

A

Klang- bzw. Hörmarken sind Marken aus wahrnehmbaren Klängen. Hierzu gehören musikalische Hörmarken (Melodien etc.), aber auch das gesprochene bzw. gesungene Wort sowie rein geräuschhafte Klangbilder.

35
Q

Welche Art von Marke ist das?

Unter welcher Art von Marke fallen die seitlichen Luftlöcher in den Converse all Star Chucks?

A

Positionsmarke
Die Position dieser Löcher ergeben die einzigartigkeit der Marke

36
Q

Welche Art von Marke ist das?

das wiederholende Logo auf LouisVuitton (LV) Taschen

A

Mustermarke
LV ist dabei verschränkt und wiederholend. So bildet sich ein Muster.

37
Q

Welche Art von Marke ist das?

Die umlaufende Form des Vodafone Logos mit einblendendem Text

A

Bewegungsmarke

38
Q

Was sind die Grundzüge des Markenrechts?

A
  • im Gesetz zum Schutz von Marken und sonstigen Kennzeichen (MarkenG) geregelt
  • der Markeninhaber kann Dritten untersagen, im geschäftl. Verkehr ein Zeichen zu nutzen
39
Q

Wie entsteht Markenschutz?

A
  • Eintragung ins Markenregister
  • Große Bekanntheit im Inland (ggfls. regional begrenzt)
  • Notorische Bekanntheit (auch im Ausland)
40
Q

Was beinhaltet der Schutzinhalt des Markenrechts?

A

Der Inhaber kann Dritten untersagen, im geschäftl. Verkehr ein Zeichen zu nutzen:
- Identische Marke, identische Waren/Dienstleistungen.
- Identische/ähnliche Marke, identische/ähnliche Waren/Dienstleistungen, wenn Verwechslungsgefahr besteht.
- Im Inland bekannte Marke, identische/ähnliche Marke, selbst bei unähnlichen Waren/Dienstleistungen, wenn Gefahr der Verwässerung oder Rufausbeutung/-beschädigung besteht.
- Anspruch auf Schadensersatz bei Vorsatz oder Fahrlässigkeit.
- Anspruch auf Vernichtung widerrechtlich gekennzeichneter Gegenstände.

41
Q

Wie kann eine Marke in Deutschland entstehen?

A

Indem sie in das Markenregister beim Deutschen Patent- und Markenamt in München eingetragen wird.

42
Q

Was muss für die Entstehung einer Marke beim DPMA eingereicht werden?

DPMA = Deustches Patent und Marken Amt

A

Es muss eine Wiedergabe der Marke, ein Verzeichnis der Waren und Dienstleistungen, für die die Marke beantragt wird, sowie eine Gebühr von 300€ eingereicht werden

43
Q

Welche Eintragungshindernisse für eine Marke existieren?

A
  • fehlende unterscheidungskraft (gebräuchliche Worte (Turbo), aber eine besondere Schreibweise wie “TuRb00”)
  • Marke ist geeignet das Puplikum zu täuschen (Beschaffenheit oder Herkunft)
  • Verstoß gegen öffentliche Ordnung oder gute Sitten (Busengrabscher oder Schlüpferstürmer)
  • Marke enthält Staatswappen/-flagen, Hoheitszeichen oder Ortswappen
  • Notorisch bekannte Marken können nicht für Dritte eingetragen werden
  • Bösgläubige Markenanmeldungen (Sperrmarken / Trollmarken)
44
Q

Unter welchen Umständen kann eine Marke täuschend sein und nicht eingetragen werden?

A

Eine Marke kann nicht eingetragen werden, wenn sie geeignet ist, das Publikum über die Beschaffenheit oder Herkunft der Waren oder Dienstleistungen zu täuschen (§ 8 Abs.2 Nr.4 MarkenG).

45
Q

Welche rechtlichen Schritte können gegen eine Markeneintragung unternommen werden?

A

Binnen 3 Monaten nach Veröffentlichung im Markenblatt kann Widerspruch beim DPMA eingelegt werden. Es sind auch Nichtigkeitsverfahren vor dem DPMA oder Nichtigkeitsklagen vor Zivilgerichten möglich.

DPMA= Deutsches Patent und Marken Amt

46
Q

Was sind die Schutzdauer und die Bedingungen für den Verfall einer Marke in Deutschland?

A

Die Schutzdauer beträgt 10 Jahre und ist unbeschränkt verlängerbar. Die Marke verfällt jedoch, wenn sie 5 Jahre ununterbrochen nicht genutzt wird (auf Antrag).

47
Q

Welche Eintragungshindernisse gibt es für eine Marke bezüglich öffentlicher Symbole?

A

Eine Marke kann nicht eingetragen werden, wenn sie Staatswappen, Hoheitszeichen oder Ortswappen enthält (§ 8 Abs.2 Nr.1 MarkenG).

48
Q

Wann kann eine bösgläubige Markenanmeldung ein Eintragungshindernis darstellen?

A

Eine bösgläubige Markenanmeldung, bei der der Anmelder die Marke nicht nutzen, sondern nur sperren will, stellt ein Eintragungshindernis dar (§ 8 Abs.2 Nr.14 MarkenG).

49
Q

Was passiert, wenn eine eingetragene Marke nicht genutzt wird?

A

Wenn eine Marke 5 Jahre ununterbrochen nicht genutzt wird, verfällt sie auf Antrag.

50
Q

Wie kann Markenschutz ohne Eintragung im Markenregister entstehen?

A

Wenn die Marke innerhalb des entsprechenden Verkehrskreises Verkehrsgeltung erworben hat.

Markenschutz durch Verkehrsgeltung entsteht, wenn eine Marke durch Nutzung und Bekanntheit innerhalb eines bestimmten Verkehrskreises (z.B. Region oder Branche) Schutz erhält, auch ohne Eintragung im Markenregister.

51
Q

Ist der Markenschutz ohne Eintragung immer bundesweit?

A

Nein, der Markenschutz ohne Eintragung kann auf einen regionalen oder sogar lokalen Bereich begrenzt sein.

52
Q

Welcher Bekanntheitsgrad ist für den Markenschutz ohne Eintragung erforderlich?

A

Ein Bekanntheitsgrad zwischen 20% und 80% ist erforderlich, je nach Freihaltebedürfnis (dem berechtigten Interesse von Wettbewerbern, beschreibende Angaben frei benutzen zu können).

53
Q

Wann genügt eine Bekanntheit im Ausland für den Markenschutz?

A

Bei notorisch bekannten Marken genügt eine Bekanntheit im Ausland mit einem Bekanntheitsgrad von mindestens 70%. Die Marke muss im Inland nicht genutzt werden.

notirisch bekannt= z.B. Apple, CocaCola

54
Q

Was sind die ersten Mittel des Gesetzgebers gegen Marktversagen?

A

Das Wettbewerbsrecht (geregelt vor allem um UWG) und das Kartellrecht (geregelt vor allem im GWB)

UGW=unlauterer Wettbewerb, GWB=Gesetz Wettbewerbsbeschränkung

55
Q

Welche Mechanismen des Marktversagens sollen durch das Wettbewerbs- und Kartellrecht addressiert werden?

A

UWG: unvollständige Informationen/ Fehlinformationen
GWB: Marktmacht, Monopol, Preisbasprachen

UGW=unlauterer Wettbewerb, GWB=Gesetz Wettbewerbsbeschränkung

56
Q

Welchem Zweck dienen das UWG und das GWB?

UGW=unlauterer Wettbewerb Gesetz, GWB=Gesetz Wettbewerbsbeschränkung

A

Beide Gesetze sollen Wettbewerbsverzerrungen vermeiden.

57
Q

Wer überwacht die Einhaltung des GWB

GWB=Gesetz Wettbewerbsbeschränkung

A

Das Bundeskartellamt und die Wirtschaftsminister der Länder

58
Q

Wer überwacht die Einhaltung des UWG?

UGW=unlauterer Wettbewerb Gesetz

A

Die Wettbewerber gegenseitig, sowie Wettbewerbs- und Verbraucherschutzvereine und Abmahnverbände

59
Q

Was ist eine irreführende Handlung nach § 5 UWG?

UGW=unlauterer Wettbewerb Gesetz

A

Eine Handlung, die durch falsche oder unvollständige Informationen den Durchschnittsverbraucher täuscht.

60
Q

Wann kann eine Irreführung auch durch Unterlassen vorliegen?

A

Nach §5a UWG durch das Weglassen wesentlicher Informationen.
insbes. Rücktrittsrechte (§ 5b UWG)

UGW=unlauterer Wettbewerb Gesetz

61
Q

Was ist der Maßstab für eine irreführende Handlung?

A

Die situationsadäquate Aufmerksamkeit des Durchschnittsverbrauchers

62
Q

Wie hoch muss die Täuschungsquote sein, damit eine irreführende Handlung vorliegt?

A

Eine Täuschungsquote von 10%-15% reichen aus.

63
Q

Was ist vergleichende Werbung nach § 6 UWG?

UGW=unlauterer Wettbewerb Gesetz

A

Jede Werbung, die unmittelbar oder mittelbar einen Mitbewerber oder die von
einem Mitbewerber angebotenen Waren oder Dienstleistungen erkennbar macht.

64
Q

Ist vergleichende Werbung nach § 6 UWG grundsätzlich zulässig?

UGW=unlauterer Wettbewerb Gesetz

A

Ja, aber…
nicht zulässig, wenn nicht auf wesentliche, relevante, nachprüfbare und typische Eigenschaften bezogen oder den Mitbewerber verunglimpfen.

65
Q

Was gilt als Unzumutbare Belästigung (§ 7 UWG)

UGW=unlauterer Wettbewerb Gesetz

A
  • Ungebetene Telefax-Zusendung, § 7 Abs.2 Nr.3 UWG.
  • Ungebetene Telefon-Werbung, § 7 Abs.2 Nr.2 UWG, bei Privatpersonen immer
    unzulässig, bei Gewerbe nur, wenn nicht in deren konkreten Interessenbereich.
  • Email-Werbung, § 7 Abs.2 Nr.3 UWG.
66
Q

Welche rechtlichen Foglen können bei wettbewerbsrechtlichen Verstößen nach dem UWG eintreten?

UGW=unlauterer Wettbewerb Gesetz

A
  • Unterlassungsanspruch, § 8 UWG (bei Wiederholungsgefahr mit angemessener Vertragsstrafe)
  • Anspruch auf Schadensersatz bei Verschuldung, § 9 UWG
  • Gewinnabschöpfung, § 10 UWG
67
Q

Wer ist zur Klage im Wettbewerbsrecht befugt?

A
  • Mitbewerber
  • Rechtsfähige Verbände zur Forderung gewerblicher oder selbstständiger beruflicher Interessen, sofern in der Liste qualifizierter Wirtschaftsverbände eingetragen und regional betroffen
  • Verbraucherverbände
  • iIndustrie- und Handelskammer, sowie Handwerkskammern
  • Nicht einzelne Verbraucher (stand 01.03.2023, änderungen geplant)
68
Q

Was sind die 3 Säulen der
Schutzrechte gewerblicher Eigenarten

A
  • Ästetische Eigenarten:
    (Gemeinschaftsgeschmackmusterschutz, Designschutz)
  • Technische EIgenarten:
    (Patente, Gebrauchsmuster, Sortenschutz, Halbleiterschutz)
  • Kennzeichen:
    (Marken, Namen, Geschäftliche Bezeichnungen)
69
Q

Was ist ein Patent?

A
  • hoheitlich erteiltes gewerbliches Schutzrecht für eine Erfindung.
  • Inhaber ist berechtigt, anderen die Nutzung der Erfindung zu untersagen oder zu gestatten (Recht aus dem Patent)
  • wird auf Zeit gewährt (in DE 20 jahre möglich, teilweise Verlängerung um bis zu 5 Jahre)
  • gilt nur in dem Land, für das es erteilt wird (Territorialitätsprinzip)
70
Q

Was ist eine Erfindung?

A

“technische Lehren zum planmäßigen Handeln, die einen kausal übersehbaren Erfolg unter Einsatz beherrschbarer Naturkräfte ohne Zwischenschaltung verstandesmäßiger Tätigkeiten reproduzierbar herbeiführen” (BGH 27.März 1969)

71
Q

Wie wird eine Erfindung im Patentgesetz negativ definiert?
(was ist KEINE Erfindung?)

A
  • Entdeckung (Schwerkraft, Yeti)
  • Wissenschaftliche Theorien
  • Mathematsiche Methoden
  • Ästetische Formschöpfungen
  • Pläne, Regeln und VErfahren für gedankliche Tätigkeiten, für Spiele oder für geschäftliche Tätigkeiten
  • Programme für Datenverarbeitungsanlagen und die Wiedergabe von Informationen
72
Q

Welche Vorraussetzungen muss eine Erfindung erfüllen, um patentiert zu werden?

A
  • Neuheit (d.h. sie darf nicht Teil des Stands der Technik sein)
  • Erfinderische Tätigkeit (mehr sein als eine einfache Kombination oder Abwandlung bereits bekannter Techniken (non-obviousness)
  • Technischer Natur (als ganzes technischer Natur sein)
  • Gewerbliche Anwendbarkeit (§ 5 Abs. 1 PatG)
73
Q

Was bedeutet das Einheitlichkeitskriterium im Patentrecht?

A

Pro Patent darf nur eine Erfindung patentiert werden (§34 Abs.5 PatG)

74
Q

SInd Softwarepatente in Europa grundsätzlich patentierbar?

A

Nein, in Europa nicht grundsätzlich (Art. 52 Abs. 2 lit. c)

75
Q

Unter welchen bedingungen sind Softwarepatente in Europa nicht patentierbar?

A

SW ist nicht patentierbar, wenn sich das Patent ausschließlich auf das Programm selbst bezieht. ohne dass ein technisches Problem gelöst wird oder ein technischer Beitrag geleistet wird.

76
Q

Unter welchen Bedingungen sind Softwarepatente in DE laut BGH patentierbar?

A
  1. Wenn ein technisches Problem benannt werden kann, das von der Erfindung gelöst wird.
  2. Wenn die Erfindung ein Computerprogramm enthält, aber der Gegenstand der Erfindung einen sogenannten technischen Beitrag liefert.
77
Q

Wie steht es um die Patentierbarkeit von Software in anderen europäischen Ländern?

A

EInige europäische Staaten, wie Polen, lassen keine Einschränkung des Ausschlusses zu. dh.h sie erlauben keine Softwarepatente.

78
Q

Wie wird die Patentierbarkeit von SW in Ländern wie den USA und CHina gehandhabt?

A

In Ländern wie den USA und CHina ist die Patentierbarkeit von SW uneingeschränkt möglich.

79
Q

Welche Kosten sind mit einer Patentierung verbunden?

A
  • Anmeldegebühren
  • Aufrechterhaltungsgebühren
  • Anwalts- und Recherschehonorare
  • Abhängig vom Umfang der Patentierung (national / international)
80
Q

Welche weiteren betriebswirtschaftlichen Aspekte sind bei der Patentierung zu berücksichtigen?

A
  • Zeitaufwand und benötigte Manpower für die Patentierung
  • Bewertung von Aufwand und Nutzen der Patentierung
81
Q

Welche Vorteile bietet eine erfolgreiche Patentierung?

A
  • Zeitlich begrenztes Monopol an der Erfindung
  • Möglichkeit der Lizensierung
  • Möglichkeit der Kreuzlizensierung
82
Q

Welche Faktoren sind bei der Bewertung des Nutzens einer Patentierung zu beachten?

A
  • Schutzdauer vs. reale Nutzungsdauer
    (Lebensdauer des Produktes, z.B: Tamagochi, FidgetSpinner…)
  • Entwicklungskosten/-dauer vs. Plagiierungskosten/-dauer: (Schutz durch die Schwierigkeit von Reverse Engineering und Plagiierung)
  • Tatsächlicher Nutzen einer Patentierung in einem bestimmten Land
    (z.B. Patent Raketensteuerung in Russland)
  • Tatsächlicher Schutz in bestimmten Ländern (z.B. China)
  • möglichkeit der Geheimhaltung (beonders bei militärischen Erfindungen)