Psychodynamische Psychotherapien Flashcards
Verhältnis der TP und AP innerhalb der Psychodynamische Psychotherapien
10-15% analytische PT
85-90% tiefenpsychologische fundierte Verfahren
Welche Aspekte der PA spielen keine Rolle mehr?
- Triebe
- Strukturmodell
- Phasenlehre
Wirkungsweise von Psychodynamische Psychotherapien
GRUNDIDEE:
• Konflikthaftes Beziehungserleben führt zur Symptombildung
WIRKT DURCH:
• Neue Beziehungserfahrungen in der therapeutischen
Interaktion/Beziehungstesten durch den Patienten
OPD
= Operationalisierte psychodynamische Diagnostik
• Pendant zum ICD 11
• Einteilung & Beschreibung bestimmter
Beziehungskonflikte (Dort werden jeweils ein aktiver und ein passiver
Modus der Konfliktbewältigung beschrieben. Die durch ein spezielles Interview
erhobenen Befunde beziehen sich auf ein Referenzsystem mit fünf Achsen: 1.
Krankheitserleben und Psychotherapiemotivation, 2. Beziehung, 3. Konflikt, 4.
Struktur, 5. symptombasierte Diagnose nach der ICD-10)
• Beispiel: Identitätskonflikt (=Wer bin ich und wo gehörige ich hin? Wie ist die
Ich-Stärke?)
Methoden & Konzepte
Klärung Übertragung Deutung
Holding
Ich-stützende Interventionen
Analytische Psychotherapie
= Anwendung der Psychoanalyse in der Krankenversorgung
• Keine grundlegenden Unterschiede zur PA bzgl. Psychotherapiekonzept,
Regeln der Behandlungstechnik und Behandlungsprozess
• Versteht sich aber als Krankenbehandlung ➔Behandlung endet, wenn
die Symptome verschwunden sind
Setting
- Stundenfrequenz: 2-4 Stunden pro Woche, maximal 300h (i.d.R. 2,5y)
- Couchlage verweist Patienten auf sich
- Freier Einfall: Patient wird ermuntert alles zu sagen, was ihm einfällt
- Zurückhaltung des Psychoanalytikers: asymmetrischer Dialog
Diagnostik
• Früher: ausschließlich frei formulierter Bericht (nicht reliable
Diagnosen!)
• Fortschritt: operationalisierte dynamische Diagnostik (OPD)
• Beschreibung dysfunktionaler Beziehungsmuster (Beziehungsverhalten)
• Lebensbestimmende unbewusste Konflikte & deren Aktualisierungen
(Konfliktthematik)
• Aussagen zum Strukturniveau der Persönlichkeit (Zustand des ICHs wird
analysiert)
Therapeut/Intervention
• Grundeinstellung des Psychotherapeuten
• Kontinuierliche Aufmerksamkeit
• Übertragung: unbewusste Beziehungsangebote des Patienten
• Gegenübertragung: Beobachtung der eigenen Emotionen notwendig
• Psychoanalytische Intervention: Übertragungsanalyse (auf
unbewusste Bedeutungen des Beziehungsangebots im Hier & Jetzt
zentriert)
Therapie
• Therapeutischer Veränderungsprozess: Bearbeitung der inneren
Konflikte, Ängste, Träume in der Übertragungsbeziehung mühsam für
den Patienten
➔Durcharbeiten der zentralen unbewussten Konfliktdynamik
➔Auflockerung der Abwehr durch Berührung mit kindlichen Erfahrungen
und Wünschen (Regression)
• Behandlungsende ➔Vorbereitung bereits im letzten Drittel
Differenzielle Indikation
Differentialindikation gegeben, wenn eingeschätzt werden kann, dass:
• Der Patient durch die Therapie seine innere Balance zurückgewinnen
kann
• Störung Ausdruck einer tief in der Persönlichkeitsentwicklung
verankerten unbewussten, stark abgewehrten Problematik mit
Folgeerscheinungen ist
Evaluation - Übersicht
- Keine Berücksichtigung in der Metaanalyse von Grawe
- Sandell et al. (2001): STOPP Studie
- Leising et al. (2003): Hinweise auf Effektivität
- DeMass et al. (2009): „effectiveness of long-term psychoanalytic
therapies (LPT)” - Leichsenring & Rabung (2008): Effectiveness of Long-Term
Psychodynamic Psychotherapy – A Meta-Analysis - Rief & Hoffman (2009): Kritik an Leichsenring & Rabung (2008
STOPP-Studie Sandel et al. (2001):
• Psychoanalyse vs. psychodynamische Langzeitpsychotherapie (756
Patienten über 3 Jahre)
• Quer- und Längsschnittstudie
• Deskriptiv besseres Abschneiden der Psychoanalyse
Hinweise auf Effektivität Leising et al. (2003)
• Systematischer Rückgang selbstberichteter Symptomatik und
interpersoneller Probleme innerhalb von zwei Jahren
• Problem: n = 10, Beobachtungsstudien ohne KGs
„effectiveness of long-term psychoanalytic therapies (LPT)”
DeMaas et al. (2009)
• 27 Studien: große Effektstärken und hohe Erfolgsquoten (auch in
follow-up-Messungen)
• Durchschnittliche Effektstärken waren größer für
Symptomreduktion als für Persönlichkeitsveränderung