Kognitive Verhaltenstherapie Teil I Flashcards
Historischer Abriss
Wichtige Personen für die Entwicklung der KVT
1924 Mary Cover Jones 1930er Ehepaar Mowrer 1940er/50er Wolpe, Eyesenck 1960er Bandura, Lang 1962/67 Ellis, Beck 1987 Meichenbaum
Historischer Abriss Strömungen der KVT
1950er Operante Schule
1960er Weiterentwicklung der Behandlung auf Lernbasis
1966 Association for the Advancement of Behaviour Therapy
1971 European Association of Behavior Therapy
1995 World Congress of Behavioural and Cognitive Therapy
Kognitive
Verhaltenstherapie heute
Die kognitive Verhaltenstherapie nutzt systematisch
empirisches und theoretisches Wissen zur Erklärung der
Entstehung und Beibehaltung abweichender
Verhaltensmuster und Behandlung oder Prävention solcher
Verhaltensweisen + intensive Weiterentwicklung
Definition nach Margraf:
KVT…
• Ist eine psychotherapeutische Grundorientierung
• Basiert auf der empirischen Psychologie
• Umfasst störungsspezifische und -unspezifische Verfahren
• Hat konkrete und operationalisierte Ziele, die gemeinsam mit dem
Patienten erarbeitet werden
• Störungsdiagnostik & individuelle Problemanalyse
• Setzt an prädisponierenden, auslösenden, aufrechterhaltenden
Problembedingungen an
• Ist ständig in Entwicklung, um ihre Effektivität abzusichern
Grundprinzipien
Empirische Verankerung
prädisponierende, auslösende und aufrechterhaltende Problembedingungen
Zielorientierung
Problemorientierung & Handlungsorientierung
Nicht auf therapeutisches Setting begrenzt
Transparenz
Hilfe zur Selbsthilfe
Bemüht um ständige
Weiterentwicklung
Ätiologisches Grundverständnis –
Drei Faktoren Modell von Margraf
Gesundheitsfördernde, schützende Bedingungen (z.B. Ressourcen, soziale Beziehungen)
1) Prädisposition/Vulnerabilität = bestehende genetische, somatische, psychische oder soziale Merkmale , die das Risiko für das Auftreten einer psych. Störung erhöhen
2)Auslösende Bedingungen = Somatische, psychische oder soziale Bedingungen (Belastungen, Erfahrungen, Stress) führen auf dem Boden der individuellen Vulnerabilität zur Erstmanifestation der psych. Erkrankung
3) Aufrechterhaltende Bedingungen = Anhaltende Belastungen oder befriedigende Konsequenzen verhindern die Remission und/oder führen zur Chronifizierung.
Theoretische Grundlagen
Lernpsychologie Emotions- und Motivationspsychologie Kognitionspsychologie Persönlichkeitspsychologie Entwicklungspsychologie Biologische Psychologie
Therapeut-Patienten-
Beziehung
Nicht-Schädigung des Patienten
Achtung seiner Autonomie (informed consent)
Fürsorge
Prinzipielle Gleichwertigkeit
Schweigepflicht, Datenschutz
Abstinenz
Verpflichtung zur Kooperation mit anderen
Wiederholung: Diagnostik
Klassifikatorische Diagnostik Anamnese Zielanalyse Störungsübergreifende Fragebogendiagnostik Funktionelle Verhaltensanalyse Störungsbezogene Fragebogendiagnostik
Therapeutischer Prozess
insgesamt - Anfangsphase
• Patient-Therapeuten-Erstkontakt • Beziehungsaufbau, • Indikation & Diagnostik • Erklärung der KVT-Regeln, Ablauf • Kommunikation mit GKV/PKV wegen Kostenübernahme
Therapeutischer Prozess
insgesamt - Therapiedurchführung
• Durchführung der besprochenen Methoden • Anpassen des Vorgehens aufgrund neuer Informationen vs. Aufrechterhalten der Grundstrategie (vgl. prozessuale Indikation)
Therapeutischer Prozess
insgesamt - Therapiebeendigung
- Bilanz ziehen
- Alltagstransfer fördern
- Trennung vorbereiten
- Evaluation des Therapieerfolgs
Indikation
• Valide Diagnostik – nosologische Einordnung (=Einordnung der
Erkrankung in den ICD 11)
• Diagnose: Indikation für therapeutische Methode ➔individuelle
Anpassung
• Dadurch breite Wirksamkeit bei fast allen Achse I und Achse II
Störungen und als Ergänzung bei vielen somatischen Erkrankungen
Kontraindikation
- Akute Psychosen
- Selbst- und Fremdgefährdung
- Schwere geistige Behinderung
- Schwere Demenz
- Schwere somatische Erkrankungen