Prozesse beim dig. Handel Flashcards
Welche Prozessanforderungen gibt es?
dig. MP muss vorteilhafter sein als realer MP
-> Verbesserung bei Prozesskosten & -Zeit
trotzdem hohe Qualität & Sicherheit bei Abwicklung
Was ist die Koordinationslücke?
Ineffizienz marktlicher Abstimmungsprozesse
verstanden werden, die aufgrund kommunikativer Reibungsverluste zwischen
Anbieter- und Nachfragerseite entsteht
Bedingt durch räumliche Verteilung und Verteilung des Wissens und der Dezentralisation des Wissens
Was ist das 3 Sektoren Modell?
Mit diesem kann anhand von entstehenden Koordinationslücken sowohl für reale als auch digitale Handelslösungen die Grundberechtigung für virtuelle Marktplätze nachgewiesen werden
Was ist die Erkenntnis des 3 Sektoren Modell?
Durch steigende Anzahl an Marktteilnehmer steigt Informationsmenge -> kann nicht verarbeitet werden (“Information Overload”)
Daher wird Informationsnutzung für Transaktionen auf Minimum reduziert = Ineffizienzen und es entsteht eine reale Koordinationslücke
Wenn trotzdem mehr Informationen erwünscht Sinn -> steigende Menge -> digitale Koordinationslücke: digitale Marktlösung für effiziente Infoverarbeitung nötig
Was ist T1 bei den Kosten?
Koordinationskosten bei hierarchischer Koordination: AN -> NA
Was ist T2+T3 bei den Kosten?
Summe der Transaktionskosten bei marktlicher Koordination: AN -> MA -> NA
Wie lassen sich die Szenarien der Veränderung von Handelsstrukturen einordnen?
Ohne Vernetzung & Mit Vernetzung
Was ist wenn
Ohne Vernetzung: T1 < T2 + T3
Mit Vernetzung : T1 < T2 + T3
Koexistenz von Direktvertreibern im realen und virtuellen Handel sowie hybride Anbieter.
Was ist wenn
Ohne Vernetzung: T1 > T2 + T3
Mit Vernetzung : T1 < T2 + T3
Gefahr für Handelsvermittler im realen Handel. Der „first order effect“ überwiegt.
Was ist wenn
Ohne Vernetzung: T1 > T2 + T3
Mit Vernetzung : T1 > T2 + T3
Koexistenz von Handelsvermittlern im realen und virtuellen Handel sowie hybride Anbieter (Differentiated Intermediaries).
Was ist wenn
Ohne Vernetzung: T1 < T2 + T3
Mit Vernetzung : T1 > T2 + T3
Neue Handelsvermittler, z. B. in Form von digitalen Marktplätzen (Cybermediaries).
Der „second order effect“ überwiegt.
Welche Prozessbereiche gibt es?
Informationsphase
Vereinbarungsphase
Abwicklungsphase
After-Sales-Phase
Was ist die Informationsphase?
Die wirtschaftliche Transaktion im digitalen Handel beginnt mit der Informationsphase (auch Wissens- oder Anbahnungsphase), in der der Kontakt zwischen Anbieter und Nachfrager begründet wird.
Erster Austausch von Informationen zwischen Anbieter und Nachfrager z.B. Produktspezifikationen, Preise
und Konditionen
Digital Offer & Digital Search Prozess
Was ist die Vereinbarungsphase?
Aufgrund dieser Informationen werden in der darauffolgenden Vereinbarungsphase konkrete Tauschabsichten geäußert und es werden Gebote in Form von spezifischen und objektbezogenen Angeboten bzw. Nachfragen unterbreitet.
Eigentliche Verhandlung in Form von Digital Matching, die im Erfolgsfall mit einem Verkaufsvertrag abgeschlossen
wird.
Was ist die Abwicklungsphase?
Die sich anschließende Abwicklungsphase dient der Umsetzung der Verpflichtungen, die aus dem in der Vereinbarungsphase geschlossenen Kaufvertrag resultieren, und somit der Abwicklung des Warenflusses sowie der entgegengesetzten Zahlungsströme in dem Digital Transaction-Prozess.
Gegen Bezahlung überführen die Anbieter in der Abwicklungsphase die Güter in die Einflusssphäre
der Nachfrager oder erbringen die vertraglich festgelegten Leistungen.
Innerhalb der Abwicklungsphase sollte der Digital Marketplace den eigentlichen Abschluss der Transaktion unterstützen und zur Durchführung entsprechende Dienstleistungen anbieten (z. B. Versicherung usw.).
Was ist die After-Sales-Phase?
Mit dem Leistungsaustausch endet die geschäftliche Beziehung zwischen Anbieter und Nachfrager jedoch nicht vollständig. Der Kundendienst nach dem eigentlichen Abschluss rückt vermehrt in den Fokus der Güter- und Leistungsanbieter und wird durch den Digital After-Sales-Prozess abgebildet.
Neben für den Anbieter negativen Folgeprozessen wie Umtausch, Preisminderung oder Nachbesserung lassen sich in der After-Sales-Phase durchaus gewinnbringende Serviceleistungen wie z. B. Wartung des veräußerten Gutes anbieten. Darüber hinaus kann Kundenbindung im Rahmen des Customer-Relationship-Managements
betrieben werden.
Was ist der Dig. Offer Prozess?
In einem ersten Schritt müssen die Anbieter im Rahmen des Digital Offer-Prozesses ein Angebot formulieren und auf dem Digital Marketplace einstellen.
Produkte, Leistungen, Konditionen
Was ist der Dig. Search Prozess?
In einem zweiten Schritt müssen die Nachfrager im Rahmen des Digital Search-Prozesses ihre Suchanfrage formulieren und ebenfalls auf dem Digital Marketplace einstellen.
Gesuche, Kriterien, Profile
Was sind Vorteile des DiMars in der Informationsphase?
Aktualität der Informationen durch Echtzeit-Aktualisierungen
Mehrdimensionale Suchmöglichkeiten und Senkung der Suchkosten/-zeiten
Multimediale Teilnehmer- und Produktbeschreibungen
Möglichkeit der Interaktion (mit den Kunden und der Kunden untereinander)
Direkter Vergleich mit dem globalen Wettbewerb
Potenziale zum „Up-Selling“ und „Cross-Selling“
Digitale Verbindungen (Links) zu verwandten Themen
Welche Informationskalssen gibt es bei DiMars?
Objektinformationen
Daten zu Handelspartnern
Marktdaten
Was sind Objektinformationen?
Preisbezogene Informationen wie: Höchst- und Tiefstpreise, Mengenrabatte und Preissegmentierungen
Detaillierte Informationen zu Objekteigenschaften: Beschreibung funktionaler Eigenschaften sowie Angaben zur
Qualität -> v.a. bei komplexen Produkten wichtig / Abgrenzung Wettbewerb
Was sind Daten zu Handelspartnern?
Teilnehmerdaten: Anschrift,Ansprechpartner, Referenzen sowie Angaben über die wirtschaftliche Leistungskraft
der Marktsubjekte, Informationen über die Kreditwürdigkeit oder Zahlungsmoral
Produktionsdaten: Sortimentsbreite, die Unternehmenskapazität oder die Produktionsflexibilität
-> auf offenen Digital Marketplaces wirken sich positiv auf die Vertrauensbildung aus, da sich die Anbieter und Nachfrager in der Regel vorher nicht kennen und zum ersten Mal eine Geschäftsbeziehung miteinander eingehen
-> Konträr ist es im Rahmen bestimmter Geschäfte im Interesse der Handelspartner, die Transaktion anonym zu vollziehen und ihre Identität zu verbergen
Was sind Marktdaten?
Marktstruktur: Marktorganisation, Marktprozesse, Marktdemographie und Marktseitenbesetzung
technischen Marktdaten: Informationen über die Marktkapazität und das -volumen, die Markttiefe sowie die Liquidität und die Volatilität auf dem Markt
-> Marktplatzbetreiber sollten in diesem Kontext ebenfalls Informationen über die Funktionen, Prozesse und Konditionen des Digital Marketplace selbst bereitstellen. Die Prozesse der Transaktionsmodi müssen von dem Marketplace-Kunden verstanden worden sein, um die Transaktionsbereitschaft sicherzustellen
Was passiert mit den informationen?
Die von den einzelnen Marktsubjekten bereitgestellten Informationen werden von dem Marktplatzbetreiber gesammelt und entsprechend der Markterfordernisse aufbereitet. Im Rahmen der Aufbereitung werden die Daten auf Richtigkeit und Vollständigkeit geprüft, fehlende Angaben können ergänzt und falsche Daten verbessert werden. Erst danach werden die Daten endgültig in der Datenbank abgelegt und stehen für die operative Nutzung im Handelsgeschehen zur Verfügung.
Was passiert im Dig. matching Prozess?
Es werden konkrete Tauschabsichten geäußert und es werden Gebote in Form von spezifischen und objektbezogenen Angeboten bzw. Nachfragen unterbreitet. Dazu treten die Nachfrager mit den vorselektierten potenziellen Transaktionspartnern in Kontakt, um das Leistungsspektrum des Produkts sowie die Konditionen der Transaktion zu klären, ggf. zu verhandeln und letztendlich den rechtlich bindenden Vertrag abzuschließen
Welche Matching Modelle gibt es?
Online-Katalog Prozess
Online-Request Prozess
Online-Auction Prozess
Was ist das Katalog Prinzip?
Ausgangspunkt des auf Online-Catalog-Prozessen basierenden Matching-Modells bildet ein aggregierter Produktkatalog, der sich aus den Katalogen verschiedener Produktanbieter zusammensetzt.
Die Anbieter offerieren über den Marktplatzbetreiber ihre Produkte zu den jeweiligen Preisen und begleitenden Konditionen zusammen mit identischen, ähnlichen oder ergänzenden Produkten anderer Anbieter in einem gemeinsamen digitalen Katalog. Der Nachfrager sucht nach dem von ihm gewünschten Produkt und erhält als Antwort auf seine Suchanfrage vom Marktplatzbetreiber eine Auswahlmenge passender Angebote
statische Produkt- und Preisbildung
Anbieter ist Ausgangspunkt
Für welche Produkte ist das Katalog Prinzip vorteilhaft?
Durch statische Preise sind Online-Kataloge besonders für solche Produkte vorteilhaft, die einen relativ geringen Beratungsaufwand und stabile Preise aufweisen, deren Beschaffung zeitkritisch sowie mit hohen
Suchkosten verbunden ist
Worin besteht der Mehrwert der katalogbasierten Prozesse auf Nachfragerseite?
Erhöhen Markttransparenz und Vergleichsmöglichkeiten eröffnen.
Zusätzlich bieten sie gelegentlich die Möglichkeit der Nachfragebündelung, wodurch den Nachfragern eine gewisse Marktmacht verliehen wird
Vorteil der größten Aktualität
Vernetzung der verschiedenen Warenwirtschaftssysteme geboten.
Worin besteht der Mehrwert der katalogbasierten Prozesse auf Anbieterseite?
Deutlich höheren Nachfrage und den Kosteneinsparungen durch das Outsourcing eines Teils ihrer Absatzaktivitäten auf den Digital Marketplace profitieren.
Hinzu kommt, dass Verkäufer und Käufer sich den Anteil des traditionellen Handelsvermittlers (Zwischenhändler) an der Wertschöpfungskette teilen können.
leichteren Aktualisierbarkeit (Anbieter) der Angebote
Vernetzung der verschiedenen Warenwirtschaftssysteme
Was ist das Request Prinzip?
Ausgangspunkt des auf Online-Request-Prozessen basierenden Matching-Modells bildet eine aggregierte Nachfrageerfassung, die sich aus den Anfragen verschiedener Produktnachfrager zusammensetzt.
Nachfrager zeigen gegenüber dem Marktplatzbetreiber an, ein Objekt kaufen zu wollen, wobei die Kaufwünsche mit Mindestvorstellungen über den Preis und Angaben über die Produktmerkmale versehen werden
Marktplatzbetreibe prüft anschließend die Angaben und leitet sie in anonymisierter Form an geeignete
Transaktionspartner auf der Anbieterseite weiter.
AN entscheiden evt. nach Rückfragen bezüglich bestimmter Konditionen, ob er ein auf die Nachfrage passendes Angebot formuliert. Dadurch wird der Nachfrager in die Lage versetzt, sowohl Preise, als auch Qualitäten und Konditionen zu seiner individuellen Suchanfrage zu vergleichen und mit dem möglichen Anbieter in Verbindung zu treten.
zweiseitig dynamische Produkt und Preisbildung -> da Nachverhandlungen möglich sind
-> NA ist Ausgangspunkt
z.B. bewertet.de
Für welche Produkte ist das Request Prinzip vorteilhaft?
die volatile Preise aufweisen bzw. bei denen ein höherer Beratungsaufwand zu vermuten ist.
Ebenso charakteristisch ist der Handel von Objekten, deren Beschaffung zeitunkritisch ist und die eine geringe Transaktionshäufigkeit erfordern.
Was erlaubt die Anonymisierung beim Request Prinzip?
Kaufvertrag über ein bestimmtes Produkt wird nicht zwischen einem Anbieter und Nachfrager abgeschlossen,
sondern dass der Marktplatzbetreiber tritt als Zwischenhändler auf.
Diese Anonymisierung der Anbieter und Nachfrager stellt die Grundlage für weitere vielversprechende Mehrwertdienste dar. So können bspw. Ausschreibungen vorgenommen werden, ohne dass derjenige, der die
Ausschreibung durchführt, seine Identität preisgeben muss
Worin besteht der Mehrwert der requestbasierten Prozesse?
AN: können individuelle Beratungs- und Produktleistung anbieten
NA: individuellen Anfragen unabhängig von bereits fixierten Produktspezifikationen
Beide: Bonitätsprüfung durch MA, Selektion von Anbietern und Nachfragern
Was ist das Auktions-Prinzip?
Den Ausgangspunkt des auf Online-Auction-Prozessen basierenden Matching-Modells bildet wie schon beim Online-Catalog-Prozess ein aggregierter Produktkatalog, der sich aus Angeboten verschiedener Produktanbieter zusammensetzt. Die Rollenverteilung von Anbietern und Nachfragern ist analog zu den Katalog-Prozessen
Anders als bei dem Online-Catalog-Prozess kommt jetzt jedoch bei Online-Auction-Prozessen ein offener Preismechanismus zum Tragen, d. h. der Kaufpreis eines Produktes entwickelt sich nach der Angabe eines Startpreises seitens des Anbieters durch immer höhere Gebote verschiedener Nachfrager auf dasselbe angebotene Gut.
einseitig dynamische Preisbildung -> die Auktion wird mittels eines definierten und verbindlichen
Preismechanismus durchgeführt
Anbieter als Ausgangspunkt dieses Matching-Modell
z.B. ebay