Post Flashcards

1
Q

Was sind die Hauptanliegen des Postgesetzes?

A
  1. Ausreichende und rechtsgleiche Grundversorgung, naemtnlich auch in Randgebieten
  2. Angemessene Rollenverteilung zwischen staatlichen und privaten Akteuren.
How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
2
Q

Was sind die Aufgaben des Bundes und wo ist der Verfassungsauftrag?

A

Art. 92 BV = umfassende und ausschliessliche Bundeskompetenz.

BV 92 enthält u.a. das Sachbeförderungsregal des Bundes sowie das Fernmelderegal.

Der Bund kann, muss aber nicht die Regale selbst ausüben.

Der Bund trägt die Gewährleistungsverantwortung für die Grundversorgung.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
3
Q

Wie ist der Zugang zur Grundversorgung geregelt?

A

Die Post muss den Zugang für alle gewährleisten. Es besteht ein öffetlich-rechtlicher Kontrahierungszwang (PG 13, 32)

Was über die Grundversorgung hinausgeht, kann (muss aber nicht) angeboten werden.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
4
Q

Was ist der Umfang der Grundversorgung mit Postdiensten?

A

Briefe bis 1 kg, Pakete vis 20 kg, abonnierte Zeitungen/Zeitschriften (PG 14.1 VPG 29)

Zustellung an mind. 5 Wochentagen, Tageszeitungen an 6 Wochentagen (PG 14.3)

Grundsätzlich Hauszustellung (PG 14.3)

Ausreichende Zugangspunkte (Poststellen, Postagenturen, Briefeinwürfe; 14.5 PG)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
5
Q

Wie sind die Qualität und die Preise für Postdienste der Grundversorgung geregelt?

A

Die Preise werden nach wirtschaftlichen Grundsätzen festgelgt. (Art. 16 Abs. 1)

Diese sind im inländischen Verkehr distanzunabhängig (16 2+3)

Zustellergmässigungen gelten u.a. für abonnierte Tages- und Wochenzeitungen der Regional- und Lokalpresse. (indirekte Presseförderung; PG 16.4, VPG 36 ff.)

Qualität ist in Art. 15 geregelt.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
6
Q

Wie gross ist der Umfang der Grundversorgung im Bereich Zahlungsverkehr?

A

Erfasst werden Einzahlgungen, Überweisungen, Auszahlungen etc. (PG 32 1+4, VPG 43)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
7
Q

Welche zwei Formen der Meldepflicht gibt es und wen umfassen sie?

A

Ordentliche Meldepflicht: Anbieter mit einem jährlichen Umsatzerlös bei Postdiensten von mindestens 500’000 Franken (VPG 3 ff.)

Vereinfachte Meldepflicht: Anbieter mit einem jährlichen Umsatzerlös bei Postdiensten von weniger als 500’000 Franken (VPG 8 ff.; u.a. keine Pflicht zur Einhaltung der branchenüblichen arbeitsbedingungen und zur Verhandlungspflicht für einen Gesamtarbeitsvertrag gemäss VPG 5+6)

N.B.: PF/VPG äussern sich nicht zu Dienstleistungen solcher Anbieter im Zahlungsverkehr (vgl. PG 1.1.b e conrario)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
8
Q

Was ist die PostCom und welche Aufgaben hat sie inne?

A

Sie ist eine unabhängige, weisungsfreie Aufsichts- und Regulationsbehörde (PG 20)

Sie registriert die meldepflichtigen Anbieter (PG 22.2.a)

Sie beaufsichtigt die Einhaltung der diversen gesetzlichen Vorschriften (PG 22.2.b ff., u.a. betreffend Qualität und Preise der Grundversorgung und betreffend Quersubentionierungsverbot)

Sie kann bei Regelverstössen Sanktionen aussprechen (PG 24 f.)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
9
Q

Was ist das BAKOM?

A

Es ist die unabhängige Aufsichtsbehörde für die Grundversorgung mit Zahlungsverkehrsdienstleistungen (VPG 63)

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
10
Q

Welche Auswirkungen hatte die Marktöffnung im Postbereich in Bezug auf die Preisentwicklung allgemein?

A

Preise für Einzelsendungen im Inland nach 2004 waren zunächst konstant.

In den letzten Jahren gab es Preiserhöhungen sowohl im Privat- als auch im Geschäftskundenbereich.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
11
Q

Welche Auswirkungen hatte die Marktöffnung im Postbereich in Bezug auf das Paketwesen?

A

Es gibt einen gut funktionierenden Markt im Paketwesen, v.a. im grenzüberschreitenden Paketversand. Grund dafür ist v.a. der Onlinehandel.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
12
Q

Welche Auswirkungen hatte die Marktöffnung im Postbereich in Bezug auf das Briefwesen?

A

Nur eine alternative Anbeiterin spezialisierte sich auf die Zustellung von Breifen im Inland (Quickmail). Eine Übernahme durch die Post wurde von der WEKO untersagt, da ein faktisches Monopol befürchtet wurde.

Die übrigen alternativen Anbeiterinnen fokussieren sich vorweigend auf den grenzüberschreitenden Briefverkehr.

Die Post verfügt im Briefmarkt über einen Marktanteil von 96%. Es gab keine wesentliche Veränderun bei der Verteilung der Marktanteile durch die Monopolsenkung.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
13
Q

Was ist das Resultat der Diskussionen zum neuen Postgesetz?

A

Das Parlament lehnte im Jahr 2010 eine vollständige Marktöffnung ab.

Jedoch wurde in Art. 35 PG ein Evaluationsauftrag für den Bundesrat festgelegt. Dieser sollte die Auswirkungen der Marktöffnung bis 50g in der Schweiz und der vollständigen Marktöffnung in Europa evaluieren und nach drei Jahren einen Bericht vorlegen.

In diesem Bericht von 2015 wurde festgestellt, dass die Belebung des Wettbewerbs in Europa ausblieb. Deshalb schlug der Bundesrat vor auf eine weitere Marktöffnung zu verzichten.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
14
Q

Was wurde im Schlussbericht über die Zukunft der Post 2022 diskutiert?

A

Vorschläge für eine modernisierte Grundversorgung im Jahr 2030:

 Briefzustellung nur noch an drei Wochentagen per B-Post. Restmonopol der Post kann aufgehoben werden, da dessen Beitrag zur Finanzierung der Grundversorgung stark rückläufig ist.

 Paketzustellung an sechs Wochentagen soll geprüft werden.

 Grundversorgung für die tägliche Zustellung von Zeitungen und Zeitschriften soll nicht über 2030 hinaus weitergeführt werden.

Öffentliche Ausschreibung der Grundversorgung im Zahlungsverkehr.

 Grundversorgung für eine vertrauensbasierte digitale Infrastruktur soll geprüft werden (z.B. in Bezug auf e-Health, e-Voting).

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
15
Q

Welche drei Herausforderungen sind in der Zukunft besonders anzugehen?

A

1. E-Substitution
* Herkömmlicher Brief wird durch elektronische Kommunikation ersetzt.
* Starke Volumenabnahme bei der Briefmenge.

2. Wettbewerb
* Sinkende Volumenentwicklung stellt für die alternativen Anbieterinnen eine zusätzliche Hürde für einen erfolgreichen Markteintritt dar.

3. Eigenwirtschaftlichkeit der Grundversorgung
* Finanzierung der Grundversorgung mit eigenen Erlösen, inbsbesondere aus dem Briefmonopol, gerät aufgrund des dortigen Volumenrückgangs unter Druck.
* Eigenwirschaftlichkeit der Grundversorgung ist dadurch in Gefahr.

How well did you know this?
1
Not at all
2
3
4
5
Perfectly
16
Q

Wie erfolgt die gegenwärtig Finanzierung der Grundversorgung?

A

Sie erfolgt aus den Umsatzerlösen der Post (VPG 46 f.)

Ausserdem werden die Erträge aus dem reservierten Dienst für die Leistungserbringung in der Grundversorgung (Post/Zahlungsverkehr) verwendet. (PG 19)

17
Q

Erkläre das Nettokostenprinzip.

A

Nettokosten: Differenz zwischen dem mit Verpflichtungen der Grundversorgung erzielten ergebnis und dem hypothetischen Ergebnis, das ohne die Pflichten erzielt würde. (VPG 49.1)

Sie setzen sich zusammen aus Kosten, die ohne Grundverorgungsauftrag vermieden werden könntne und den Umsatzerlösen, die dem Postanbieter hierbei entgehen würden (VPG 50.1)

Gestützt auf den Ausgleich der Nettokosten kann die Post die im Vorjahr verursachten Nettokosten mittels Transferzahlungen zwischen den Unternehmensbereichen ausgleichen (VPG 51.1)

18
Q

Was umfasst das Verbot der Quersubventionierung?

A

Keine Verwendung der Erträge aus dem reservierten Dienst für Produkte/Bereiche ausserhalb der Grundversorgung.

Vorgaben zur buchhalterischen Trennung. (Art. 19 PG)

19
Q

Wie ist die Gesellschaftsform der schweizerischen Post?

A

Es handelt sich dabei um eine spezialgesetzliche AG im Besitz des Bundes.

  • Der Bund muss über die kapital- und stimmenmässige Mehrheit verfügen nach POG 6
  • Die strategischen Ziel werden vom Bundesrat festgesetzt (POG 7)
  • Die Rechtsbeziehungen der Post richten sich nach Privatrecht (POG 11)
20
Q

Wie ist die Postfinance gesellschaftlich mit der Post AG verbunden?

A

Die Postfinance ist eine Tochtergesellschaft der Post. (Art. 14 POG)

21
Q

Wie ist der gegenwärtige Status der Postfinance?

A

Sie ist der FINMA unterstellt.

Seit Juni 2013 ist sie im Besitz der Banklizenz.

Sie wurde von der Schweizerischen Nationalbank seit Juni 2015 als “Systemrelevant” eingestuft: Erhebliche Schädigung der Schweizer Volkswirtschaft und des Finanzsystems bei einem Ausfall.

22
Q

Was wurde im Sommer 2021 durch den Bundesrat in einem Entwurf zur Änderung des Postorganisationsesetzes verabschiedet?

A

Herauslösung der Postfinance aus dem Postkonzern; Privatisierung.

Ermöglichung des Eintritts in den Kredit- und Hypothekarmarkt.

Deckung der Eigenmittellücke durch die Eidgenossenschaft.

Das Parlament beschloss 2022, auf die Vorlage des Bundesrates nicht einzutreten. Die Räte wollten zuerst geklärt haben, wie die Grundversorgung der Post künftig aussehen soll und inwiefern Privatisierungsschritte verfassungsmässig waren.