Pflegemassnahmen Wasser, Wasserversorgung, Bewässerung (wichtig) Flashcards
Die Rebe benötigt Wasser als…? (5)
- Lösungsmittel für anorganische und organsiche Nährstoffe, für gelöste Gase (Kohlendioxid und Sauerstoff)
- Transportmittel für Nährstoffe und Assimilate
- Hauptrolle in vielen chemischen Reaktionen (z.B. Fotosynthese)
- Quellungsmittel (Zelldruck)
- Temperaturregualtion (Kühlung von Pflanzengewebe durch die Transpiration)
Von was hängt der Wasserhaushalt ab? (4)
- Klima (Niederschlag)
- Boden (Wasserspeicherfähigkeit)
- Unterlage
- Edelsorte
Was kann man allgemein zum Wasserverbrauch der Rebe sagen?
Der Wasserverbrauch der Rebe richtet sich nach dem Wasserangebot (die Rebe ist sehr anpassungsfähig - Bodentrockenheit reizt zum Wassersparen).
Wie ergibt sich der Wasserverbrauch?
Aus dem Zusammenwirken von Wasseraufnahme und Wasserabgabe (Transpiration).
- Wasserverbrauch des Rebstockes?
- Der Verbrauch wird beeinflusst von…? (7)
- Die Rebe hat in der Vegetationszeit einen Wasserverbrauch von ca. 250-300 l/Rebstock.
- … Rebsorte, Unterlage, Alter, Etragshöhe, Blattfläche, Bepflanzungsdichte und Witterung
Was bedeutet Evaporation und welche drei Arten gibt es?
Bedeutet die Verdunstung von Wasser (oder anderen Flüssigkeiten).
Drei Arten von Evaporation:
-
Bodenevaporation (vorallem bei nasser Oberfläche stark ist)
- durchschnittliche Wasserverlust eines offenen Bodens beträgt ca. 25-30 l/m2 im Monat
- günstige Bedingungen (feuchter Boden und hohe Temperatur) beträgt die *Evapotranspiration ca. 4-6 l/m2/Tag.
-
Evaporation über das Laub der Weinrebe
- Sommermonaten eine Wasserverdunstung von ca. 1-2 l/m2/Tag zu rechnen
- Evaporation über die anderen Teile des Weinstockes (z.B. die vom Regen nass gewordenen Trauben) – kann ein wichtiger Krankheitsverursacher sein.
*Die Summe aus Evaporation und Transpiration nennt man Evapotranspiration.
Welche Weiteren Einflüsse gibt es auf den Bodenwasserhaushalt? (2)
- Bodenabdeckung – kann Wasserverdunstung reduzieren. Die Infiltration des Niederschlagswasser wird in Hang- und Steillagen verbessert.
- Begrünung – benötigt in der Vegetationszeit zusätzlich Wasser. (Pflege monatlich ca. 50-90 l/m2). Andererseits führt eine Begrünung in Hang- und Steillagen zu einer besseren Infiltration des Niederschlagswassers.
Wie sieht die optimale Wasserversorgung für die Rebe während der Wachstumsperiode aus? Begründen Sie Ihre Aussagen. (4)
- Austrieb bis Blütebeginn relativ wenig Wasser, kann auf die Winterfeuchte zurückgreifen und zeigt eine gute Versorgung.
- Viel Wasser im Frühjahr (Blüte bis Traubenschluss) für die Trieb- und Beerenentwicklung.
- Danach weniger Wasser im Sommer (Traubenschluss bis Weichwerden), damit gerade noch die Photosynthese funktioniert und das Triebwachstum gebremst wird, fördert die Reife und trägt zur Ausbildung von “reifer” Aromatik bei.
- Leichter Wasserstress im Herbst (Weichwerden bis Reife - Reifephase) damit die Rebe nur noch ihre Trauben ausreift und das Wachstum ganz einstellt.
Durch was wird Wasserstress deutlich verstärkt und beeinflusst Qualität und Quantität negativ? (5)
- hohen Ertrag
- grosse Blattfläche (ergibt grosse Verdunstungsfläche)
- lang anhaltende Trockenheit nach der Blüte
- falsche Bodenpflege
- geringen Nährstoffgehalt im Boden und Humusarmut
Zu was führt Moderater Wasserstress nach der Blüte?
Es führt zu kleineren Beeren, was hinsichtlich Traubengesundheit und Weinqualität günstig ist. Dies gilt besonders bei Rotweinsorten, wo sich moderater Trockenstress positiv auf die Farbstoffsynthese und Tannine auswirkt.
Der Rebe steht nur das vom Boden aufgenommene und gespeicherte Wasser zu Verfügung (natürliche Wasserversorgung). Was ist dabei Ausschlaggebend? (7)
- Bodenart (steinig, sandig oder tonhaltig)
- Lagerungsdichte (Fein- und Grobporenanteil)
- Humusgehalt
- Tiefgründigkeit
- Niederschlagsmenge und deren Verteilung in der Vegetationszeit
- Bodenpflege
- Verdunstungsintensität
Was bedeutet Totwasser?
Die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens ist hauptsächlich von der Bodenart abhängig. Das nicht verfügbare Wasser wird als Totwasser bezeichnet.
Ist Taubildung nützlich?
Ja, die geringen Wassermengen durch Taubildung (Spätsommer) sind nützlich für die Beerenreife und für die Wasserversorgung einer Begrünung.
Welche zusätzlichen Wasserversorgungen sind neben der natürlichen Wasserversorgung (Regen) von bedeutung für die Rebe? (3)
Drei Bewässerungsformen:
- Tropfbewässerung; modernste, kostspieligste Technik. Jede Rebe erhält eigenen Tropfer, per Computer gesteuert, setzt einen begrenzten Wasservorrat mit optimaler Wirkung ein
- Sprinkler (Beregnungsanlagen); preiswerter, verschwenden viel Wasser, erhöhtes Krankheitsrisiko. Für Frostschutz einsetzbar
- Überflutungsbewässerung; sehr billig, nur für flaches sanft abgefallenes Gelände geeignet, Wasser muss reichlich vorhanden sein
Was ist bei der Bewässerung zu berücksichtigen? (3)
- die natürlichen Niederschlagsmengen
- der jahreszeitliche Wasserbedarf der Rebe
- die nutzbare Wasserkapazität des Bodens