Pflanzliche Abwehr gegen Herbivore Flashcards

1
Q

Masterplan: pflanzliche Abwehr gegen Herbivore

A
  • Physikalisch
  • Chemisch (quantitativ/qualitativ)
  • Konstitutiv
  • Induziert
  • Geprägt (primed) & induziert
=> Zielungenauigkeit herstellen
a) Genotypische & phänotypische Plastizität
=> befallsunabhängig
b) Phänotypische Plastizität
=> in Reaktion auf Befall

Indirekte Abwehr + direkte Abwehr => Ziel: fressende Stadien, Eierlegende Insekten, Eier v. Insekten

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2
Q

Physikalische Abwehr

A
  • verdickte Kutikula: erschwert Zubeißen
  • Haare/Trichome, Dornen, Stacheln: erschweren Zubeißen

*Lignifizierung:
> komplexes KH
> hard, strong and impermeable to water
> can be stained red in microscope slides (Phlorglucin-Salzsäure)
>thickening of the cell wall with lignin kills the cell
>leaves a hollow space (lumen), through which water can pass

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3
Q

Chemische Abwehr

A

Quantitative Abwehrstoffe:

  • Cellulose, Hemicellulose
  • Lignine/Zusammenspiel physikal. Abwehr
  • Tannine
  • Kieselsäure

Qualitative Abwehrstoffe:

  • Alkaloide (Tabak - Nikotin)
  • Toxische AS (Leguminosen - Canavanin)
  • Cyanogene Verbindungen (Rosaceae - Prunasin)
  • Glukosinolate (Brassicaceae - Sinigrin - Senfgeschmack)
  • Proteinaseinhibitoren
  • Terpene (Rose: Geraniol)
  • Cardenolide (Fingerhut - Digitoxin)
  • Hormon-Analoga (einige Gymnospermae - JH-Analoga)
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4
Q

Genotypische Plastizität

A
  • Zahlreiche Genotypen vom Rainfarn bekannt

* Genotypen unterscheiden sich hinsichtlich Blattmorphologie und ihres Musters an terpenoiden Verbindungen

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5
Q

Konstitutive Abwehr

A

-phänotyp. Plastizität unabhängig vom Umweltfaktor: “Playing smart vs. playing safe”
= Risikostreuung durch Produktion mehrerer möglicherweise adaptiver Phänotypen (smart)
vs.
Ausprägung eines adaptiven Phänotyps in Reaktion auf Umweltfaktor (safe)

  • unterschiedliche Ausprägungen eines Genotyps bei gleichbleibenden Umweltbedingungen
  • individuelle Variation
  • BET-HEDGING, e.g. Normal-Keimer vs. Langsam-Keimer
    ~ a fraction of seeds remain dormant as a hedge against the risk of complete reproductive failure
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6
Q

Induzierte direkte Abwehr

A
  • Abschreckung
  • eiablage-induzierte pflanzliche Düfte schrecken eierlegende Insektenweibchen ab
  • fraß-induzierte pflanzliche Düfte schrecken weitere Herbivore ab
  • Bekämpfung
  • eiablage-induzierte pflanzliche Reaktionen töten Eier ab
  • fraß-induzierte pflanzliche Reaktionen
    a) schwächen Verdauung der Herbivoren
    b) wirken toxisch auf Herbivore
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7
Q

Induzierte indirekte Abwehr

A
  • eiablage-induzierte pflanzliche Düfte locken parasitische Insekten an, die Eier von herbivoren Insekten abtöten
  • fraß-induzierte pflanzliche Düfte oder fraß-induzierte Produktion von extrafloralem Nektar locken parasitische oder räuberische Insekten an, die herbivore Larven abtöten
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8
Q

Primed and induced defence

A
"Priming" Warnsignale:
*fraßinduzierte pflanzliche Düfte
*Sexualpheromone
*Verwundungen
*Fraßgeräusche von Larven
*Insekten-Eiablagen
> Kiefer - Kiefernblattwespe
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9
Q

Eiablage als Warnsignal vor Larvalfraß - Kiefernblattwespe

A

*Vergleich Entwicklung von herbivoren Kiefernblattwespen, die als Larven dort ihren Fraß beginnen

a) wo sie schlüpfen oder
b) an eifreien Bäumen

=> Die Entwicklung ist schlechter:

  • Larvalgewicht reduziert
  • Mortalität erhöht
  • Fekundität der Weibchen reduziert

=> vorherige Eiablagen beeinflussen Abwehr gegen Larven
=> pflanzl. Reaktion auf Eiablagen dient Vorbereitung einer effektiveren Abwehr gegen Larven

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10
Q

Ulmenblattkäfer Eiablagen: Ökologische Effekte auf Herbivore

A

*auf eierbelegten Blättern: reduzierte Überlebensrate der Larven

*an befallenen Blättern überlebende Larven, die sich zu adulten Käfern entwickeln: weniger Weibchen -> reduzierte Reproduktion
*Larven nehmen höheren Gehalt phenolischer Verbindungen (Flavonoide) auf -> insbesondere Robinin
=> eiablage-induzierte Änderung im Gehalt phenolischer Verbindungen in fraßgeschädigten Blättern: reduzierte Nahrungsqualität für Larven

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11
Q

Warneffekte von Eiablagen auf fraßinduzierte pflanzliche Abwehr gegen Larven

A

Effekte auf Pflanze:

  • Produktion phenolischer Verbindungen
  • Expression abwehrrelevanter Gene
  • unbeschädigte Blattfläche steigt
  • Samenproduktion steigt

Effekte auf Herbivore:

  • Larvalentwicklung gestört
  • Überlebensrate sinkt
  • Reproduktivität sinkt
  • Immunabwehr sinkt

Effekte auf Parasiten der Larven:
*Anlockung

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12
Q

Woran bemerken Pflanzen Insektenbefall?

A

Drohender Insektenbefall:
*siehe Warnsignale

Eingesetzter Insektenbefall:

  • Eiablage
  • Fraß
  • auf Pflanze laufende Insekten
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13
Q

Woran bemerken Pflanzen Eiablage?

A

= Elicitoren

  • Sekrete, mit denen Eier an das Blatt geklebt werden, isoliert aus
  • Ganzkörperextakten v. Weibchen
  • Ovidukt
  • weiblichen Reproduktionsdrüsen

> z.B. Reiszikade - Phospholipide
Reaktion von Rosenkohl/Ackerschmalwand auf Eier des großen Kohlweißlings
= Veränderung der Blattoberflächenchemie(weniger C24-gesättigte FS, mehr C34 gesättigte FS)
= Eiparasiten suchen intensiver nach Wirtseiern auf ei-induzierten Blättern

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14
Q

Woran erkennen die Pflanzen, das Eier von VERPAARTEN Weibchen abgelegt sind?

A

*Klebsekret

Ei-Kleber: Sekret aus akzessorischen Reproduktionsdrüsen (ARD) verpaarter Weibchen

Aktiv: nur ARD verpaarter Weibchen

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15
Q

Woran erkennt die Pflanze den Angriff durch fressende Herbivore?

A

*Beschädigung per se
> Dauer und Ausmaß des Schadens z.T. herbivorenspezifisch
> “Herbivorenspucke” = Regurgitat

*Elicitor im Regurgitat:
>Fettsäure-Aminosäure-Konjugate (z.B. Volicitin)
(FACs aus hpts. Lepidopterenlarven)
>Caeliferin
(aus Caelifera)
> beta-Glucosidase
(aus Pieris brassicae)
> Inceptin: Fragment der ATPase
(aus Lepidopterenlarven)
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16
Q

Woran erkennt die Pflanze auf ihr herumlaufende Insekten?

A

*accumulation of GABA (gamma aminobutyrate) (which is also known to occur in response to other stresses, signalling molecule?)
*production of superoxide which is easily converted to h2o2
*functions:
> desinfection
> h2o2 as signalling molecule

17
Q

Bei welchen Bedingungen ist welche Abwehrstrategie am effektivsten?

A

*Cost-Benefit-Abwägung zwischen:
> Prod. und Aufrechterhaltung der Abwehrmaßnahme UND
> weniger Fraßschaden/weniger Herbivore aktuell/zukünftig mehr Biomasse/mehr Samen

  • konstitutiv: vorhersagbares Vorkommen von Herbivorenbefall
  • induziert: zufälliges Vorkommen von Herbivorenbefall
  • primed & induziert: zuverlässige Warnsignale

*physikalisch: Langlebigkeit der Pflanze?
=> häufig kombiniert mit quantitativer chemischer Abwehr

*chemisch: kurze Lebensdauer der Pflanze
=> häufig qualitative chemische Abwehr
=> Apparenztheorie

18
Q

Apparenztheorie

A

Apparente Pflanzen verteidigen sich vorwiegend mittels quantitativer Abwehrstoffe, z.B. Bäume, Sträucher.

Inapparente Pflanzen verteidigen sich vorwiegend mittels qualitativer Abwehrstoffe, z.B. annuelle, krautige Pflanzen