Nährstoffe Flashcards

1
Q

Was sind Nährstoffe?

A
  1. Energiequelle und Körperaufbau:
    * Kohlenhydrate
    * Eiweiße
    * Fette
  2. Wasser und Verbindungen, die die Aufnahme energiereicher Verbindungen erleichtern oder essentielle Bestandteile von Stoffwechselvorgängen liefern
    * Vitamine
    * Mineralien/Spurenelemente
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2
Q

Kohlenhydrate

A

Zucker wie z.B.
**
Glukose
**Saccharose (Transportzucker in Pflanzen): Glukose+Fruktose
**
Trehalose (Hämolymphzucker bei Insekten):
Glukose+Glukose

  • Stärke:
  • **Amylopektin (alpha-1,4 und alpha-1,6-Verzweigung)
  • **Amylose (alpha-1,4)

*Inulin:
Grundbaustein Fruktose
**in Compositen: Dahlien, Löwenzahn
**Topinamur: reich an Inulin in der Knolle; süßlich

  • Glykogen (tierische Stärke)
  • **wie pflanzliche Stärke
  • **Leber- und Muskelzellen von Vertebraten
  • **verschiedene Zellen von Invertebraten
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3
Q

Klebrige Polysaccharide

A

*Pektine: Polymere von Galacturonsäure
*Hemicellulosen sehr variabel und nicht mit Cellulose verwandt
=> Polymere von mehreren Einfachzuckern (Xylose, Arabinose, etc.)

  • Gras-Hemicellulosen sind reich an Xylose mit Anteilen von Arabinose, Galactose und Uronsäuren
  • Erbsen-Hemicellulosen sind reich an Arabinose, Galactose und Uronsäuren, aber mit nur wenig Xylose
  • Cellulose:
  • **Bindungen 1,4-beta-glykosidisch
  • **40-60% der Zellwand
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4
Q

Verdauung von Stärke und Cellulose

A
  • Stärke: Amylasen
  • Cellulose: Cellulasen
  • *früher: Cellulasen werden i.d.R. von Endosymbionten geliefert; nur wenige Tiere körpereigene Cellulasen
    z. B. Silberfischchen, Assel Limnoria ?

**heute: Endogene Zellulasen in niedrigen/höheren Termiten, Schaben, Grillen, Käfer, Lepismatidae, Collembola, Phasmiden

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5
Q

Effektivität der Celluloseverdauung abhängig von…

A
  • mikrobielle Aktivität und Expression insekteneigener Cellulasen
  • Darmlänge und Darmvolumen
  • Verweildauer der Nahrung im Darm
  • Anteil verdauungsmindernder Substanzen in Nahrung
  • z.B. phenolische Verbindungen (Tannine)
  • setzen Aktivität von Verdauungsenzymen herab

*besonderen Anpassungen im Verhalten oder in Morphologie/Anatomie

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6
Q

Anpassungen im Verhalten (Celluloseverdauung)

A

*Wirtspflanzenwahl: Vermeidung faserreicher Nahrung

*Autokoprophagie: Fressen der eigenen Exkremente
(Kaninchen, Meerschweinchen)

=> erst doppelte Darmpassage der aufgenommenen Nahrung gewährleistet, dass pflanzliche Nahrung effektiv verwertet wird

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7
Q

Anpassungen in Morphologie/Anatomie

A
  • Darmlänge/Darmvolumen
  • besondere Zahnstrukturen
  • hochkronige, breite Zähne beim Pferd zum Zerreiben von hartem Gras
    (hochkronig -> Schmelz schmirgelt langsam ab | bei Kaninchen wachsen hochkronige Zähne nach)

*besondere Magenstrukturen

  • Wiederkäuer (Vorderdarmfermentierer)
  • Pferde (Enddarmfermentierer)
  • besondere Darmstrukturen
  • langer Blinddarm
  • kompartimentierter Grimmdarm
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8
Q

Kohlenhydratgehalt von Pflanzen

A

*abhängig von Lichtexposition

  • Tageszeitliche Schwankungen
  • Jahreszeitliche Schwankungen
  • Standortbedingte Schwankungen
  • C/N Verhältnis oft invers
  • junge Blätter: N hoch, C niedrig
  • alte Blätter: N niedrig, C hoch
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9
Q

Proteingehalt in Pflanzen

A
  • abhängig von Taxon
  • variert nach pflanzl. Gewebe
  • variert nach Stickstoffversorgung der Pflanze
  • Pflanzen können prinzipiell alle notwendigen AS bieten
  • reich an Proteinen und allen notwendigen essentiellen AS: Weizenkeime & Sojabohnen
  • einige Pflanzen arm an Methionin (Hülsenfrüchte) und Lysin (Getreideprodukte)
  • einige Insekten mit Endosymbionten, die auch wichtige AS liefern können,
    z. B. Blatella germanica: endosymbiontische Produktion von Methionin aus Schwefel
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10
Q

Essentielle AS

A
  • Lysin
  • Valin
  • Leucin
  • Methionin
  • Isoleucin
  • Threonin
  • Phenylalanin
  • Tryptophan
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11
Q

Fette: Kategorisierung

A
  • Öle: Fettsäuren
  • Echtes Fett: Fettsäuren verestert mit Glycerin
  • Wachse: Fettsäuren verestert mit langkettigen Alkoholen
  • Tierisches Fett: Cholesterin und viel gesättigte FS
  • Pflanzliches Fett: Phytosterol und viel mehrfach ungesättigte FS

Phytosterole wichtig für herbivore Insekten, da sie keine eigene Sterolsynthese betreiben können

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12
Q

Öle

A
  • FS flüssig bei Raumtemperatur
  • am verbreitesten in Samen
  • einige haben so viel Öl, dass sie industriell produziert und geerntet werden können (Olive, Kokosnuss, Sonnenblume, Sojabohne)
  • am häufigsten:
  • Ölsäure (C-18 1 Doppelbindung)
  • Linolsäure (C-18 2 Doppelbindungen) - Omega-3-FS
  • Linolensäure (C-18 drei Doppelbindungen) - Omega-6-FS

Letztere beiden essentielle FS

> Einbau in Zellmembran
Vorstufen von Eicosanoiden -> lokale Mediatoren: Regulation Gefäßtonus, Entzündungsreaktionen, Blutgerinnung
Antioxidantien

Relevanz Insekten:
> Bildung von Phospholipiden
> Fehlen führt zur Störung bei Häutung

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13
Q

Wachse

A
  • Komplxe Fettsäuren verestert mit langkettigen Alkoholen
  • Epikutikulare Pflanzenwachse: Äußere Schicht von Blättern, Früchten und Stengeln
  • Kuticulare Wachse: Eingebunden in Kuttikula der Pflanze.
  • Cutin ist Wachs in der Kuttikula
  • Suberin wird in Korkzellen in der Rinde und in Pflanzenwurzeln gefunden, verhindern Wasserverlust
  • Struktur der Wachse abhängig von Pflanze
  • Wachse sind normalerweise härter und wasserabweisender als andere Fette
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14
Q

Vitamine

A
  • chemisch uneinheitliche Stoffe
  • nicht stabil bei Erhitzen/Kochen
  • Fettlösliche Vitamine: A, D, E, K
  • Wasserlösliche Vitamine: B, C, H
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15
Q

Vitamin A (Retinol)

A

Biogenese:
*aus Carotin = Provitamin A

Vorkommen:

  • Provitamin A in zahlreichen Pflanzen
  • Retinol in tierischen Produkten: Lebertran, Eigelb

Funktion:

  • herbivore Insekten: ??
  • Mensch: Oxidation von Retinol zu Retinal;
    a) prosthetische Gruppe v. Sehfarbstoffen (Rhodopsin), Mangel: verminderte Sehfähigkeit im Dunkeln
    b) beteiligt an Fülle weiterer Stoffwechselvorgänge, z.B. Zellwachstum, Hauterneuerung
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16
Q

Vitamin D (Calciferol)

A
  • Vitamin D2:
  • *Vorkommen: Pflanzen, die von Pilzen befallen sind
  • *Biogenese: aus Ergosterol (in pilzlicher Membran) unter UV-Einfluss im Menschen zu Vitamin D2 umgewandelt
  • Vitamin D3 (Cholecalciferol):
  • *Vorkommen: in tierischer Nahrung, aber auch in einigen Pflanzen (Solanaceae)
  • *Biogenese: aus 7-Dehydrocholsterol unter UV-Einfluss im Menschen zu Vitamin D3 umgewandelt
  • Funktionen:
  • *im Menschen: reguliert Calcumabsorption aus Nahrung
  • *Mangelkrankheiten: Osteoporose; Rachitis; viele weitere Krankheitsbilder (auch Ca++-abhängige nervös gesteuerte Prozesse)

**in Insekten: keine Funktion vom Vitamin bekannt, aber Steroide wichtig für Biosynthese von Hormonen (Ecdyson)

17
Q

Vitamin E (Tocopherole)

A

Biogenese:
*nur in Pflanzen

Vorkommen:
*Getreide
*Nüsse
*Samen
(über Nahrungskette auch in allen tierischen Membranen)

Funktionen:

  • **herbivore Insekten:
  • Antioxidans; verhindert Oxidationen an mehrfach ungesättigten FS, Radikalfänger
  • **Mensch:
  • Antioxidans
  • Mangelerscheinungen: diffus (trockene Haut, schlechte Wundheilung)
18
Q

Vitamin K (Phyllochinon)

A

Biogenese:

  • in Pflanzen
  • Bakterien können aus Phyllochinon das Menachinon produzieren
  • Menachinon mit Difarnesylrest

Vorkommen:

  • in Chloroplasten in Pflanzen
  • Darmbakterien, die Menachinon produzieren

Funktionen:

  • Mensch:
  • *Vitamin K beteiligt an Bildung von Prothrombin/Blutgerinnung
  • *Zellwachstumsregulation
19
Q

Vitamin B Komplex

A

Biogenese:

  • uneinheitlich
  • bei Mangel ähnliche Krankheitsbilder (Hautentzündungen, Wachstumsstilstand)
  • z.B. Thiamin, Riboflavin, Pantothensäure

Vorkommen:
*Pflanzen/Tiere

Funktion:

  • Insekten: Biotin für FS-Synthese
  • Mensch: als Coenzyme verschiedene Effekte in diversen Stoffwechselvorgängen (FSW, Atmungskette, Transaminierung AS, etc.)

Vitamin B12:
*Porphyrinring-ähnliche Struktur

20
Q

Vitamin C

A

*Ascorbinsäure
Biogenese:
Glucose -> Glucuronsäure -> Lactonbildung

Vorkommen:

  • Pflanzen (Früchte/Gemüse)
  • die meisten Tiere (Amphibien, Reptilien, viele Säuger) können Vitamin C selbst produzieren, außer:
    z. B. Primaten, Meerschweinchen

Funktion:

  • herbivore Insekten/Mensch:
  • *leicht oxidierbar, also Antioxidans
  • *Radikalfänger
  • *Co-Faktor für Redoxreaktionen
21
Q

Vitamin H (Biotin)

A

Vorkommen:
*Pflanzen/Tiere/Bakterien

Funktion:
*prosthetische Gruppe von Carboxy-Transferasen (Gluconeogenese, FS-Biosynthese)
*in vitro: Biotin kann auch Histone modifizieren (Biotinylierung) und damit Genexpression beeinflussen
(in vivo: eher selten)

22
Q

Mineralstoffe aus Pflanzen

A
  • meist gut über Pflanzen deckbar
  • Gehalt an P und N in Insekten deutlich höher als in Pflanzen, ebenso Cu, Na
  • Insekten müssen VIEL fressen, um ihren Bedarf zu decken
23
Q

Welche Spurenelemente wozu?

A

Eisen: Bestandteil von Oxygenasen und Deoxygenasen

Kupfer: Elektronentransport, Bestandteil von Oxidasen

Zink: Katalytische oder strukturelle Funktion in vielen Enzymen

Natrium: Membrantransport, osmotisches GGW

Kalium: Membrantransport, osmotisches GGW

Calcium: Signalübertragung; Vertebraten: auch strukturelle Funktion/Knochen

Mangan: Bestandteil vieler Enzyme (KH und FS-Stoffwechsel)

24
Q

Wie kann man die Nahrungsnutzung messen?

A

=> Waldbauer Indices

  1. Wachstumsindex (growth rate)
    Gewichtszunahme pro Zeit und Körpergewicht

GR= G/(t*W)

2. Konsumptionsindex (consumption index)
Aufgenommene Nahrung (F) pro Zeit (t) und Körpergewicht

CI=F/(tW)100

  1. Konversionsindex (efficency of conversion of ingested food = ECI)
    Gewichtszunahme (G) pro Nahrungsmenge (F)

ECI=(G/F)*100

  1. Geschätzte Verdaulichkeit (approximate digestability = AD)
    Verhältnis zwischen aufgenommener Nahrung (F) und produzierten Kot (K)

AD= ((F-K)/F)*100

  1. Konversionsindex (efficiency of conversion of digested food = ECD)
    Gewichtszunahme (g) pro aufgenommener Nahrungsmenge (F) minus Kot (K)

ECD = (G/(F-K))*100

25
Q

Was bieten Pflanzen herbivoren Tieren und umgekehrt?

A
  • Kohlenhydrate
  • Fette
  • Proteine
  • Vitamine
  • Mineralstoffe
  • Vorstufen für Pheromone & defensive Verbindungen
  • Unterschlupf

Herbivore:
*Nitrogen (Kot, Carnivore Pflanzen)

26
Q

Nutzpflanzen

A
  • für Nahrung: Obst- und Gemüsearten, Getreide
  • Medizin: Fingerhut
  • Genussmittel: Kaffee, Tabak, Tee, Wein, Zuckerrohr, Gewürze
  • Textilherstellung: Baumwolle, Flachs
  • Haus- und Möbelbau: Gehölze, Grass (Schilfrohr) für Dächer, Hemp (Hanf) für Isolation und Körbe
  • Zierde: Zierpflanzen
  • Energiegewinnung: Mais, Holz, Raps
  • Farbe für Textilien und Haar: Henna, Indigo