Karnivore Pflanzen Flashcards

1
Q

Was fressen karnivore Pflanzen?

A

Terrestrische Carnivora:

  • versch. Insektentaxa
  • Spinnen (Araneae)
  • Asseln (Crustacea)

Aquatische Carnivora:

  • Kaulquappen
  • diverse Crustacea
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2
Q

Charakteristika karnivorer Pflanzen

A
  • Chlorophyll vorhanden (Photosynthese)
  • Wachstum i.d.R. an nährstoffarmen Standorten
  • Karnivorie: Kompensation von Nährstoffarmut
  • i.d.R. schwach entwickelte Wurzeln
  • Fähigkeit zum Einfangen, Abtöten und Verdauen von Beutetieren
  • Blüten bei allen karnivoren Pflanzen durch Insekten bestäubt -> Konflikt Bestäubung-Beutefang
  • zumeist vegetative Vermehrung
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3
Q

Karnivore Pflanzen: Systematik

A
  • Drosera (Sonnentau)
  • Utricularia (aquatisch)
  • Drosophyllum
  • Nepenthes
  • Sarracenia
  • Dionaea
  • Bromeliaceae
  • überall auf der Erde
  • einige Arten endemisch
  • andere ubiquitär
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4
Q

Anlocken der Beute

A

a) visuelle Signale
* attraktive, licht-reflektierende Sekrettröpfchen
* attraktive, rote Farbstoffe
* UV-Licht-reflektierende Kannen-Innenseiten/Außenseite absorbierend

b) Olfaktorische Signale
* Phenylacetaldehyd (riecht nach Hyazinthen und Lilien und n-Pentadecan (Magnolien) bei Sarracenia
* Piperidin-Alkaloid mit maus-ähnlichem Geruch bei Sarracenia (wirkt betäubend)
* Gestank (Drosophyllum)

c) Gustatorische Signale in Haaren am Kannenrand

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5
Q

Fangmechanismen

A

a) Kleb- bzw. Schleimfallen, z.B. Drosera
b) Schnappfallen, z.B. Venusfliegenfalle Dionaea
c) Kannenfallen, z.B. Nepenthes
d) Saugfallen, z.B. Wasserschlauch Utricularia

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6
Q

Kleb- und Schleimfallen

A
  • Schleimfäden
  • Schleim = Sekret aus gestieltem Drüsenkopf, zuerst Klebsekret, später Verdauungssekret
  • Chemie: 4% Polysaccharidlsg. mit leicht saurem pH; hoch viskos
  • Polysaccharid aus versch. Zuckern: Arabinose, Xylose, Galactose, Mannose, Glucuronsäure
  • Phänomen: Beute berührt Tentakel -> Tentakel krümmt sich ein
  • Mechanismus: Schnelle Einkrümmung der unmittelbar berührten Tentakel über elektr. Signale (K+ Ruhepotential, Ca++ Einstrom: AP)

Langsame Einkrümmung der anderen Tentakel und die Blatteinrollung über Phytohormon *Applikation von Indolessigsäure (IAA) induziert Bewegung

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7
Q

Schnappfallen

A

Phänomen:
*Beute muss Triggerhaare berühren und Falle schließt sich plötzlich

Mechanismus:

  • Berührung löst Spannungsänderung in Triggerhaarzellen aus
  • Weiterleitung der Spannungsänderung über Blattepidermis (via Plasmodesmen)
  • Induziert blitzschnellen Turgorverlust in einigen Zellen
  • Falle schließt sich (Jasmonsäure/ABA)
  • Separate Aktivierung des Jasmonrezeptors COI1 zusammen mit Ca2+ Erhöhung in den Drüsensekretzellen
  • Stimulation der Verdauungsenzymproduktion in geschlossener Falle
  • Expression von DmAMT1 unterstützt erhöhte Absorpton. Parallele H+ Sekretion stellt saures Milieu der Falle und Gleichgewicht während NH4+ Aufnahme sicher
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8
Q

Kannenfallen

A
  • Kanne: eingerollte Blattspreite
  • Blatt: verbreiterter Blattgrund
  • “Stolper”-Strukturen und Nektarien
  • Gleitfläche mit Antihaftbeschichtung
  • Wasser mit Verdauungsenzymen sezerniert aus Kannenwand

Antihaftbeschichtung aus 2 Schichten:

  • unregelmäßige, weiche Wachsplättchen, die an Beutefüßen kleben bleiben und ihre Haftkraft reduzieren
  • Plättchen, die in spitzem Winkel aus der Fläche ragen und so Kontaktfläche reduzieren, an der man sich festhalten kann
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9
Q

Saugfallen

A
  • keine echten Wurzeln
  • Blasen sind wassergefüllte Tierfallen
  • negativ hydrostatischer Innendruck
  • Blase ist nach innen gewölbt
  • Beute berührt Borsten außen
  • Klappe öffnet sich und nach innen gedellte Wände entspannen und springen außen
  • Sog in die Blase hinein
  • Klappe geht in Ausgangslage
  • Beute ist gefangen
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10
Q

Nährstoffe durch den Beutefang

A
  • Mineralien und vor allem Stickstoff
  • kann Mineralsalzdefizit kompensieren
  • kann aber nicht fehlendes Licht kompensieren
  • Beutefang steigert vegetatives Wachstum in jedem Fall, wenn Mineralsalze fehlen

*einige Karnivora: 50% ihres N- und P-Gehaltes aus Beutetieren

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11
Q

Wie verdauen Karnivora?

A

Verdauungsdrüsen mit 3 möglichen Funktionen:
1) Rezeptoren für Wahrnehmung von Beute (Triggerhaare bei Dinoaea, N-haltige Verbindungen bei Drosera)
2) Sezernierung von Verdauungsenzymen
3) Absorption von Nährstoffen (dual function glands: Verdauungssekret und Absorption
4) Symbiont. Organismen ???
(in einigen Carnivora assoziierte Bakterien, Pilze, Algen und (bei Utricularia) Rotatoria vorhanden)

Verdauungsenzyme bei Karnivora:

  • Proteasen
  • Esterasen
  • Chitinasen
  • Nukleasen
  • Lipasen
  • Aufbau Verdauungsdrüsen bei Drosera
  • > äußere Drüsenzellen
  • > innere Drüsenzellen
  • > endodermoide Zellen, die Nährstoffe aufnahmen (= Trennung Verdauungsgewebe von anderem Gewebe, impermeable Schicht aus Suberin und Cutin)
  • > Casparischer Streifen (blockiert Wanderung von Stoffen in Zellzwischenräumen)
  • > Tracheiden
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12
Q

Karnivora und Schädlingsbekämpfung

A

*in Gewässern mit vielen Utricularia kaum Mücken

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13
Q

Außergewöhnliche Formen der Nährstoffgewinnung bei Pflanzen außer Carnivora

A

Roridula gorgonias:

  • Drüsenblattsekrete, aber nicht karnivor, weil keine Verdauungssekrete
  • Sekret fängt Insekten
  • gefangene Insekten werden von karnivorer Weichwanze abgeweidet (Miridae)
  • N-haltige Exsudate der Wanze als N-Quelle für Pflanze
  • N wird über ‘cuticular gaps’ aufgenommen, besondere Oberflächenstruktur der Blätter

Epiphyten:
*Misteln, die Wasser und Nährsalze aus Wirt beziehen

Symbiosen mit Bakterien:

  • z.B. Knöllchenbakterien (Rhizobien bei Leguminosen)
  • > N von Bakterien an Pflanze
  • > C von Pflanze an Bakterien

Symbiosen mit Pilzen

  • z.B. Steinpilz symbiotisch mit Baumwurzeln
  • z.B. Mycorrhiza
  • N,P von Pilz an Pflanze
  • C von Pflanze an Pilz
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