Outbound Logistics Flashcards
Grundtypen von Distributionssystemen nach der Zahl der Zwischenstufen
- Direkt:
- > ohne Zwischenstufen: Produzent, Konsument
- Indirekt:
- > einstufig semidirekt: Produzent, Einzelhandel, Konsument
- > zweistufig: Produzent, Großhandel, Einzelhandel, Konsument
- > dreistufig: Produzent, Spezialgroßhandel, Sortimentsgroßhandel, Einzelhandel, Konsument
Vertikale Distributionsstruktur: Alternative Lagerstrukturen in der Distribution
- Werksläger
- Zentralläger
- Regionalläger
- Auslieferungsläger
Vertikale Distributionsstruktur: Werksläger
- Fertigwarenläger
- räumlich bei einer Produktionsstätte angesiedelt
- Puffer zur Fertigung
- enthalten typischerweise nur das am Ort produzierte Warensortiment
Vertikale Distributionsstruktur: Zentralläger
- Anzahl i. d. R. sehr begrenzt
- enthalten jeweils die gesamte Sortimentsbreite des Unternehmens
- sorgen für Nachfüllung ggf. nachfolgender Lagerstufen
- bei zentralisierter Distributionsstruktur werden hier die jeweils vom Kunden bestellten Mengen und Sorten zur Auslieferung bereitgestellt
Vertikale Distributionsstruktur: Regionalläger
- Pufferfunktion zu Produktion und Absatzmarkt innerhalb einer bestimmten Absatzregion, die aus mehreren Verkaufsgebieten besteht
- > Entlastung vor- und nachgelagerter Lagerstufen
- nur Teile des Sortiments verfügbar
Vertikale Distributionsstruktur: Auslieferungsläger
- dezentral im gesamten Verkaufsgebiet angeordnet
- Vereinzelung der Mengen der georderten Einheiten
- Bereitstellung zur Ware zur Kundenbelieferung
- enthalten nicht zwingend das gesamte Sortiment, sondern i. d. R. die im jeweiligen Verkaufsgebiet absatzstarken Produkte
Horizontale Distributionsstruktur: Definition
- Zahl der Läger auf jeder Stufe und ihre Standortbestimmung (Zuordnung von Lägern zu ihren Absatzgebieten)
Standortplanung: Prinzipielle Ansätze
- Verzicht auf exakte Modellierung (nutzwertanalytischer Ansatz)
- Exakte Modellierung
- > Fokussierung auf ein relevantes Teilproblem der Standortproblematik
- > Mathematische Modellierung
- > exakte oder heuristische Lösung
- > praxisrelevante Ansätze (Steiner-Weber-Modell, Umlaufverfahren und Zweiertauschverfahren im Rahmen der innerbetrieblichen Layoutplanung)
Steiner-Weber-Modell
- Ziel: Berechnung der minimalen Transportkosten über die Transportleistung (Menge * Distanz)
- Prämissen: die Transportkosten pro Kilometer und Tonne (k) sind konstant und für Güter und Materialien gleich
- > Distributionsmodell: die von einem Unternehmen produzierten Güter können an unterschiedlichen Konsumorten abgesetzt werden, Nachfragemenge an den Konsumorten ist bekannt (in der Vorlesung behandelt)
- > Beschaffungsmodell: die von dem Unternehmen zur Produktion benötigten Materialien werden von bestimmten Angebotsorten bezogen und sind verfügbar, Bedarfsmenge ist bekannt
Formel Steiner-Weber-Modell
Summe der Transportleistungen (Menge a * Distanz x/y) / Summe der transportierten Mengen
Steiner-Weber-Modell: Vor- und Nachteile
- Vorteile:
- > Schnell und einfach
- > Einmalige Investitionen
- > Daten sind vorhanden
- > Selbst bei hoher Kundenanzahl kein viel höherer Aufwand
- > Kostenminimierung bei operativer Planung
- Nachteile:
- > Konstante Transportkosten sind unrealistisch
- > Standortplanung ist mehr als Distanz zum Kunden
- > Infrastruktur ist nicht berücksichtigt
- > Optimaler Standort mitten im Meer/Wüste
- > Grenzen durch Berge, Flüsse, etc. nicht berücksichtigt
- > Am Ort vielleicht Mangel an Mitarbeitern
Nutzwertanalyse: Vorgehensmodell
- Definition eines Zielsystems der relevanten Kriterien
- Definition von Mess- und Transformationsvorschrift für jedes Kriterium
- Gewichtung der Kriterien
- Vorauswahl von Standorten und Bewertung gemäß Messvorschriften
- Multiplikation von Bewertung und Gewichtung für jedes Kriterium
- Summe der Kriterienergebnisse zur Gesamtbewertung einer Alternative
Nutzwertanalyse: Vor- und Nachteile
- Vorteile:
- > universelle Einsatzbarkeit
- > Nachvollziehbarkeit der Entscheidungen (Transparenz)
- > Förderung der interdisziplinären Zusammenarbeit im Unternehmen
- > Geringer Aufwand bei Systemanwendung
- Nachteile:
- > Subjektivität bei Systementwicklung
- > Schein-Objektivität bei Bewertungen (Exaktheit)
- > Hoher Aufwand bei Systementwicklung
- > Gewichtungsproblematik (Lösung: Paarweiser Vergleich)
- > Notwendigkeit der Ergebnisinterpretation (Lösung: Sensitivitätsanalyse)
Formel Kapitalwertmethode bei Investition
- Investitionswert + Auszahlung * 1/(1+i)^n