Organisationsdiagnose 2 Flashcards
Verschiedene Betrachtungswinkel für das Phänomen “Organisation”
- Wirtschafts- und Rechtswissenschaften
- Sozialwissenschaften
- Politische und Ingenieurwissenschaften
Das grundlegende Problem der Knappheit
Es besteht eine starke Diskrepanz zwischen der Summe an vorhandenen Bedürfnissen und der Menge der zu deren Befriedigung zur Verfügung stehenden Ressourcen
(Missverhältnis = Knappheit)
Worin besteht Knappheit
- Knappheit in Gütern (unbelebte Materie)
- Knappheit in Menschen (Fähigkeit und Fertigkeiten)
Was wurde gemacht um die Knappheit zu überwinden
Arbeitsteilung - Spezialisierung
= Gewinn von Produktivität
Was bedeutet Arbeitsteilung
Eine Gesamtaufgabe wird in weniger komplexe Einzelaufgaben zerteilt (Komplexität wird reduziert)
Für einzelne Aufgaben gibt es Spezialisten
Vor- und Nachteil der Arbeitsteilung
Vorteil:
Produktivitätssteigerung durch Spezialisten
Nachteil
Tauschbeziehung mit anderen
Einsatz von Zeit und Mühe für die Koordination
= Verringerung der gewonnenen Produktivitätssteigerung
Problemkategorien in Bezug auf Arbeitsteilung
- Koordinationsproblem
- Motivationsproblem
Problemkategorien in Bezug auf Arbeitsteilung
Koordinationsproblem
Wer in dem Gebilde aus Experten (Spezialisten) ist wofür zständig.
Koordinationsproblem beinhaltet die Dimension: Wissen
Inhalt des Koordinationsproblems:
Konkrete Wissenselemente bezüglich zu verrichtender Aufgaben und der dazugehörigen Verfahrensweisen für einzelne Personen
Problemkategorien in Bezug auf Arbeitsteilung
Motivationsproblem
= Dimension: Wollen
Jedes Individuum verfolgt auch eigene Zielsetzungen
Die Bereitschaft, sich an Regeln zu halten und gewünschtes Vrhalten zu zeigen, ist stark damit verbunden, inwiefern die Rfülluung der gestellten Aufgabe es zulässt oder sogar aktiv dazu beiträgt, dass individuelle Zielsetzungen erreicht werden können
Bedeutungsinhalte des Begriffes Organisation
Organisation sieht man als Antwort auf die Problemfelder von Koordination und Motivation
Es gibt verschiedene Sichtweisen des Begriffes Organisation
Institutioneller Organisationsbegriff
Ein Unternehmen ist eine Organisation
= zielgerichtet agieren mit interpersonaler Arbeitsteilung
Von: Organisationslehre
Gestalterischer Aspekt
Ein Unternehmen wird organisiert
= Art und Weise der jeweiligen Problembewältigung
Von: Prozessorientierter Begriff des Organisierens
Instrumentelle Sicht auf die Organisation
Ein Unternehmen hat eine Organisation
Regelsysteme, formale Strukturen und Abläufe, Arbeitseinsatz (Input) und Ergebnis (Output)
Von: Wirtschaftswissenschaften
Soziale Beziehungen in der Organisation
Organisation als soziales Gebilde
= Arbeitszufriedenheit, Motivation, Werte und Normen sowie Aspekte des Miteinanders
Von: Sozialwissenschaften
Durch die Welt der objektiven Sachverhalte (Unternehmen ist und hat eine Organisation und wird organisiert) und der subjektiven Interpretation (Organisation als soziales Gebilde) wuurde durch Vertreter der Organisationspsychologie ein Vorschlag für die Definition der “Organisation” gemacht
Organisation =
- ein gegenüber der Umwelt offenes System
- das zeitlich überdauernd existiert
- spezifische Ziele verfolgt
- sich aus Individuuen bzw. Gruppen zusammensetzt, also ein soziales Gebilde ist und
- eine bestimmte Struktur aufweist, die meist durch Arbeitsteilung und eine Hierarchie von Verantwortung gekennzeichnet ist
Theoretischer und praktischer Bezugsrahmen der Organisationsdiagnose
Theoretischer Bezugsrahmen durch Organisationsforschung
Faktoren der Gestaltung für hohe Produktivitätsvorschrift
Praktische Umsetzung
Interne Gegebenheiten der akuten Unternehmensumwelt und der Markterfordernisse beachtet
Die Organisationsdiagnose als anwendungsorientierte Disziplin steht vor 2 Herausforderungen
- Wissenschaftlich-methodisch muss sie einwandfrei sein
- Praxisrelevant und umsetzungsorientiert
5 dominante organisationstheoretische Ansätze
- Scientific Management
- Administrative Ansätze
- Human-Relations-Ansatz
- Situative Ansätze
- Institutionen-ökonomische Ansätze
Organisationstheoretischer Ansatz
“Scientific Management”
Frederic Tayler (mechanistisches Menschenbild)
Spezialisierung nach ingenieurwissenschaftlichen Prinzipien in Verbindung mit leistungsorientierter Entlohnung.
Trennung von ausführenden Tätigkeiten und Führungsaufgaben (Ueberwachen und kontrollieren)
Fokus: industrielle Fertigung
Organisationstheoretischer Ansatz
“Administrative Ansätze”
Prinzipien von Uebersichtlichkeit und Eindeutigkeit in Beziehungen
Jeder Mitarbeiter soll nur einen eindeutigen Vorgesetzten haben
Optimale Kontrollspanne die man auch noch selbst steuern und überwachen kann
Organisationstheoretischer Ansatz
“Human-Relations-Ansatz”
Suche nach optimalen Arbeitsbedingungen
Bedeutung der menschlichen Wahrnehmung und der Mitareiterzufriedenheit
Organisationstheoretischer Ansatz
“Situative Ansätze”
Die Wahl einer bestimmten Organisationsform soll nicht ohne Berücksichtigung der jeweiligen Situation, also der Beschaffenheit der relevanten Unternehmenswelt geschehen.
Somit soll die Umwelt den Ausschlag geben für die Wahl der formalen Organisationsstruktur
Organisationstheoretischer Ansatz
“Instituitonsökonomische Ansätze”
Institutionnen werden als Systeme formaler und informaler Regelungen verstanden.
3 Grundannahmen:
-
Methodologischer Individualismus
Institutionen treffen keine Entscheidungen, sondern werden immer durch Individuen repräsentiert -
Individuelle Präferenzen
Alle Individuen achten bei allen Handlungen darauf ihren individuellen Nutzen zu maximieren -
Eingeschränkte Rationalität
Wirtschaftssubjekte sind u.a. aufgrund der eingeschränkten Informationsverarbeitungskapazität nicht oder nur sehr eingeschränkt in der Lage, völlig rational zu urteilen und entsprechende Entscheidungen zu treffen
Formale Organisation besteht aus
Aufbauorganisation
Strukturzustand zu einem bestimmten Zeitpunkt, also die Art und Weise wie die Aufgaben verteilt sind (Entscheidungs- und Weisungsrechte)
Informelle (faktische) Organisation
Welche die formelle entweder substituiert (austauschen) oder auch ergänzt und sich im tatsächlichen Verhalten der Akteure zeigt.
Dieses Verhalten ist in entscheidendem Ausmass von den individuellen Wahrnehmungen und damit den subjektiven Interpretationen der formalen Organisation geprägt
Bedeutung der formalen und informellen Organisation
Man darf sein Augenmerk nicht nur auf die formalen Aspekte von Strukturen und Prozessen richten, sondern auch verstärktes Augenmerk auf die Lebens- und Erlebenswelten der Akteure richte muss, die ja durch ihr Verhalten das Erscheinungsbild und die Leistung einiger organisation prägen
Structure follows strategy oder strategy follows structure?
Früher galt Structure follows strategy, da hat man die informelle Organisation nicht beachtet.
Neuere Sichtweise: Strategy follows structure
Der Wandel erfordert ein starkes Umdenken, weg vom Aspekt der reinen Organisation von “Arbeitsteiligkeit” hin zu anderen neuen Qualitäten einer Organisation in den Anforderungsbereichen:
- Kundenorientierung
- Selbststeuerung
- Lernfähigkeit
- Virtualität
Organisationsdiagnose was bedeutet dies?
Es müssen nicht nur die externen Rahmenbedingungen einbezogen werden sondern auch die Besonderheiten der internen Gegebenheiten und deren jeweiliges Zusammenspiel.
Im Einzelnen bedeutet dies:
1. Umfassende Analyse aller leistungsrelevanten Faktoren innerhalb der Organisation Formale Organisation (Aufbau- udnd Ablauforganisation)
- Faktische Umsetzung durch die Mitglieder der Organisation
Interesse und Interpretation der formalen und faktischen Organisationen - Verfahren, Systeme und Methoden in einer Organisation in welcher Häufigkeit und Qualität sie zum Einsatz kommen
So wird durch die Organisationsdiagnose sowohl die Leistungsfähigkeit als auch die Interaktion von einzelnen Arbeitsplätzen, Gruppen, Bereichen und Abteilungen untersucht und dabei ermittelt, wer an welcher Stelle aufgrund welcher Rahmenbedingungen und Voraussetzungen welchen Beitrag zum Gesamtergebnis liefert.
Inkommensurabilität von Organisationsstrukturen
= Unvereinbarkeit der verschiedenen Ansätze, die verschiedene Aspekte einer Organisation thematisieren, basieren auf unterschiedlichen Annahmen und Methoden