Orchidaceae (Orchideen) Flashcards

1
Q

Was macht die orchideen so bekannt?

A

-mit korbblütler die größte Familie der Angiosperm

-Ausdauernde Kräuter, kosmopolitisch: in temperaten Breiten terrestrisch (Erdorchideen), in den Tropen und
Subtropen meist epiphytisch

Stark abgeleitet: außergewöhnliche Formenmannigfaltigkeit, hochspezialisierte Bestäubungseinrichtungen,
Keimungsphysiologie, höchstentwickelte Monokotyledonen!

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2
Q

Wieviele Unterfamilien gibt es? Wie kann man sie unterscheiden?

A
  • 5 Unterfamilien
  • Apostasioideae: 3 (oder 2) fast freie Staubblätter, Pollenkörner einzeln, Gynoeceum synkarp
  • Cypripedioideae: sackförmige Unterlippe, 2 Staubblätter mit Griffel zu Säulchen verbunden, Pollenkörner einzeln, oft zu Paste verklebt, Gynoeceum parakarp
  • alle weiteren Unterfamilien (Vanilloideae [Pollenkörner in Viererpaketen = Tetraden], Orchidoideae,
    Epidendroideae) mit nur 1 Staubblatt, dieses mit Griffel zu Säulchen verbunden, Pollenkörner in Pollinarien.
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3
Q

Was zeichnet die Wurzeln aus?

A
  • bei Erdorchideen oft Wurzelknollen als Speicherorgane
  • bei Epiphyten als Haftwurzeln (abgeflacht, eng anliegend), Assimilationsorgane (z. T. die einzigen), Luftwurzeln mit Velamen (vielschichtige Rhizodermis aus abgestorbenen Zellen) zur schnellen Wasseraufnahme.
  • Bei allen Sippen Mykorrhiza
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4
Q

Was ist typisch für den Spross?

A
  • sympodial, seltener monopodial;
  • bei Erdorchideen basal rhizomatisch oder knollig
  • bei Epiphyten oft verdickte Sprossabschnitte („Pseudobulben“) aus einem oder mehreren Internodien
  • Gewebebeschaffenheit von sukkulent bis nahezu holzig.
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5
Q

Was ist so besonders an den Blättern?

A
  • wechselständig: zweizeilig oder spiralig angeordnet
  • ganzrandig, länglich bis rundlich.
  • Blattgrund meist als stängelumhüllende Scheide ausgebildet.
  • Nervatur parallel, selten netzaderig.
  • Bei xeromorphen Sippen Blattsukkulenz
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6
Q

Was zeichnet die Blütenhülle aus?

A
  • stets zygomorph (1 Symmetrieachse)
  • Äußerer und innerer Perigonkreis dreizählig, ± verschieden gestaltet (in der Literatur oft „Kelch“ und „Krone“ genannt)
  • Mittleres Blatt des inneren Perigonkreises: Lippe (Labellum)->Landeplatz für Bestäuber (gelangt durch Drehung des Blütenstiels oder des unterständigen Fruchtknotens [Resupination] nach unten).
  • Lippe oft gespornt (Nektarium).
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7
Q

Wie sieht das Androeceum aus?

A
  • mit Griffel zu Säulchen (Gynostemium) verwachsen,
  • jedes Staubblatt enthält 4 Pollensäcke (evtl. 2
    reduziert).
  • Bei den meisten Sippen Pollen jedes Pollensackes
    zu einem Paket (Pollinium) verklebt.
  • Pollinien mit einem Stielchen unterschiedlicher
    Herkunft versehen.
  • Rostellum (mittlerer Narbenlappen) bildet
    Klebkörper (Viscidium) aus, der sich mit dem
    Stielchen verbindet.
  • Pollinien + Stielchen + Klebkörper =
    Pollinarium.
  • Pollinarien werden dem Bestäuber angeheftet
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8
Q

wie sieht das Gynoeceum aus?

A
  • dreikarpellig, unterständig;
  • Narbe dreiteilig, seitliche Narbenregionen fertil, mittlerer Narbenlappen (Rostellum) teilweise; mit dem
    Androeceum zum Gynostemium verwachsen.
  • Fruchtknoten zur Blütezeit noch nicht voll ausgebildet, entwickelt sich erst nach der Bestäubung weiter;
    Befruchtung Monate nach der Bestäubung.
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9
Q

Wie und von was wird bestäubt?

A
  • Bestäuber überwiegend Hautflügler (Bienen etc.) und Schmetterlinge, seltener Vögel
  • Tiere lassen sich auf der Unterlippe nieder, um Nektar zu gewinnen, und bekommen das Pollinarium angeheftet
  • Durch Austrocknen des Stielchens vollführt das Pollinarium eine typische Krümmung, so dass es beim nächsten Blütenbesuch exakt auf die Narbe platziert wird
  • Sexualtäuschblumen: Blüten von europäischen Ophrys-Arten (Ragwurz) und 9 australischen Gattungen imitieren die Weibchen der Bestäuber nach Geruch, Gestalt, Farbe und Behaarung; beim Kopulationsversuch werden Pollinarien aufgenommen und übertragen
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10
Q

Was für Füchte bilden sie?

A

-Kapselfrüchte enthalten Tausende bis zu 4 Millionen winzige Samen (0,005 mg), die mit dem Wind über hunderte km transportiert werden können

• Samen: Nährgewebe fehlt, Embryo undifferenziert, muss bei der Keimung von einem Pilz infiziert werden
(Endomykorrhiza), um sich weiterentwickeln zu können; nach Ausbildung photosynthetisierender Organe wird die junge Pflanze vom Pilz unabhängig. - Einige Sippen ergrünen nicht, parasitieren ständig auf ihrem Pilz

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11
Q

Gibt es Nutzplanzen und Heimische Pflanzen?

A

Einzige Nutzpflanze: Vanilla planifolia - mexikanische Liane mit sprossbürtigen Wurzelranken, in den Tropen
kultiviert; fermentierte unreife Kapseln liefern Vanillin. Bestäubende Bienen außerhalb Mexikos nicht vorhanden -> Handbestäubung nötig (40 % des Erzeugerpreises!) Synthetisches Vanillin (Abbaustufe des Lignins) nicht so aromatisch
• Heimische Erdorchideen: Cypripedium (Frauenschuh), Orchis (Knabenkraut), Dactylorhiza (Knabenkraut,
Kuckucksblume), Epipactis (Sitter), Cephalanthera (Waldvöglein), Neottia (Nestwurz – chlorophyllfreier Parasit).
• Viele Kulturformen (intensive Züchtung): Hybriden von Cattleya, Oncidium,
Dendrobium, Paphiopedilum, Phalaenopsis

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