Brassicaceae (Kreuzblütengewächse, 61 Arten) Flashcards
Was zeichnet die Familie Brassicaceae (Cruciferae,
Kreuzblütler, Kohlgewächse) aus?
Überwiegend Kräuter, ein- bis mehrjährig
Blätter wechselständig, ohne Nebenblätter
Blütenstände: Trauben (gestielte Blüten sitzen an der
Hauptachse, Aufblühfolge von unten nach oben)
Einzelblüten ohne Trag- und Vorblätter
Sehr einheitlicher, charakteristischer Blüten- und Fruchtbau!
Typischer Kohlgeschmack (Senfölglykoside!)
Was ist für den Blütenbau so typisch?
Blütenhülle tetramer: 4 Kelchblätter (K), 4 Kronblätter (C)
- 6 Staubblätter (A):
2 kurze äußere (Ak)
4 lange innere (Al)
(an der Basis Nektar abscheidende Höcker)
Gynoeceum (G) aus 2 Fruchtblättern verwachsen,
oberständig, parakarp (Placentation parietal), zweifächerig durch falsche Scheidewand
- Blütenformel:
K 4 C 4 A 2 (kurz) + 4 (lang) G (2)
Was ist ein Septum?
Septum (S): falsche Scheidewand Ovar ursprünglich einfächerig, sekundäre Auswüchse aus beiden parietalen Placenten treffen sich im Zentrum und fusionieren. (Echte Scheidewände sind vereinigte Karpellflanken im synkarpen Ovar.)
Was ist eine Schote und was ein Schötchen?
Schote > 3 x so lang wie breit,
Schötchen
Wie öffnen sich die Schoten/ Schötchen?
durch (Dehiszenz: 2 Klappen (Valven) lösen sich vom samentragenden Placentarrahmen (Replum) ab. Falsche Scheidewand (Septum) überspannt als silbriges Häutchen das Replum
Was gibt es für Nutzpflanzen?
Brassica oleracea subsp. oleracea (Gemüse-Kohl)
Weitere Gemüsepflanzen aus der Gattung Brassica:
-Brassica napus subsp. rapifera (Kohlrübe, Wruke) - Hypokotylknolle.
- Brassica rapa subsp. chinensis (Chinakohl, Pakchoi),
-B. rapa subsp. pekinensis (Pekingkohl, Chinakohl).
-B. rapa subsp. rapa (Stoppelrübe, Wasserrübe, Mairübe)
– Hypokotylknolle; f. teltowiensis (Teltower Rübchen)
– Zwergform.
Gemüsepflanzen von Raphanus sativus:
- Raphanus sativus var. niger (Rettich); Rübe mit beträchtlichem Hypokotyl-Anteil.
Weißer Mai- oder Sommerrettich, Schwarzer Herbst- oder Winterrettich.
- Raphanus sativus var. sativus (Radieschen), Hypokotylknolle.
Rübe.
Salatpflanzen:
Eruca sativa (Ölrauke), Diplotaxis tenuifolia (Schmalblättriger Doppelsame) - beide als „Rucola“ bezeichnet, Diplotaxis ist häufiger im Angebot;
Rorippa nasturtium-aquatica (Brunnenkresse);
Lepidium sativum (Gartenkresse)
- Senfölpflanzen:
Sinapis alba (Weißer Senf): Heimat Vorderasien bis Indien, gelbliche kugelige Samen von sehr scharfem
Geschmack (p-Hydroxybenzylsenföl) ganz als Gewürz, gemahlen zur Mostrich-Herstellung.
Brassica nigra (Schwarzer Senf): Samen hauptsächlich zur Mostrich-Bereitung.
Armoracia rusticana (Meerrettich, Kren): aus dem Wolga-Don-Gebiet stammend, Staude mit bis 60 cm langen
Blättern und walzlicher Rübenwurzel (beißender Geschmack, Gewürz, bakterizid) - Öl liefernde Pflanzen:
Brassica napus subsp. napus (Raps) - Samen enthalten im Embryo (Speicherkotyledonen!) bis 50 % hellgelbes,
nichttrocknendes Öl. Bisherige Nutzung: Speiseöl, Margarine-Rohstoff, zur Herstellung von Gummi,
Schmieröl. Zukunft: Biodiesel (nachwachsender Rohstoff).
Brassica rapa subsp. oleifera (Rübsen): Samen in gleicher Weise einsetzbar
Was für andere Kohlarten stammen vom Brassica oleracea subsp. oleracea var. maritima
(Atlantischer Wildkohl) ab?
convar. acephala:
var. gongylodes (Kohlrabi)
var. sabellica (Grünkohl)
var. palmifolia (Palmkohl)
convar. gemmifera:
var. gemmifera (Rosenkohl)
convar. botrytis:
var. botrytis (Blumenkohl, Karfiol)
var. italica (Broccoli)
convar. capitata:
var. capitata (Kopfkohl Weiß- und Rotkohl)
var. sabauda (Wirsingkohl)