Öffentlicher Raum Flashcards
Realraum
- Raum als Container (abgegrenzte Gebiete), “Behälter” mit Elementen
- Beziehungsraum: Räum zueinander in beziehung, Wechwelwirkungen zwischen geographischen Elementen
- für Soziologie nicht interessant
Raum soziologisch denken
Mentalraum:
- Perspektive der Wahrnehmung: von unterschiedlichen Personen und Gruppen unterschiedlich wahrgenommen
Konstruierter Raum:
- Bedeutung von Personen(-gruppen) oder Medien durch Kommunikation über den Raum hergestellt
= Verständnis des Raumes als sozial konstruiert ermöglicht dies eine soziologische Analyse
Freiraum: alltagssprachliche Assoziationen
auf eigene Lebensqualität bezogen und umfsst meist “städtische öffentliche Räume”
- Plätze, Straßen, Kreuzungen
- öffentliche Gebäude
- ÖPNV
- Einkaufszentren
….
Freiraum: fachdisziplinäre Perspektiven
- baulich gefasste Stadträume
- nach oben offene Freiräume
- bestimmte Raumtypen (Platz, Park etc.)
- von Fußgängern genutzte Stadträume
- Flächen in Eigentum der Kommune bzw. von ihr bewirtschaftet
- Räume, die für alle zu jeder Zeit ungehindert zugänglich sind
Eigentumsverhältnisse - Arten
- äffentlich
- privat
- öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP)
Freiräume: öffentliches Eigentum
- Verwaltung durch staatliche Akteure (Kommunen, Länder, Bund)
- Stadtparks, Marktplätze, Fußgängerzonen
Freiräume: privates Eigentum
- von Privatpersonen / Unternehmen
- Nutzung durch Öffentlichkeit möglich (oft eingeschränkt)
- Einkaufszentren, private Parks
Freiraum: öffentlich-private Partnerschaften
- Mischform
- Infrastrukturorte: Bahnhöfe, Straßen
Öffentlicher Raum: normativ, selektiv, politisch
- historisch: Judengasse, -bank…..
- rassifizierte Trennung
= öffentlicher Raum spiegelt Gesellschaftszeit und dem städtischem Wandel (von politischen, tchnologischen, wirtschaftlichen und normativen Entwicklungen geprägt)
Öffentlicher Raum: soziologische Begriffstypologie
als alleinstehnder Begriff irreführend - einheitliche Definition nicht möglich, weil:
- nicht alle Freiräume frei zugänglich / demokratisch nutzbar
- raumwirksame Öffentlichkeit resultiert aus komplexen Wechselwirkungen
- ständige Veränderung
= soziologisches Begriffsverständnis verschiebt die Betrachtungsweise: “Öffentlichees” ist sozialkulturell produziert
= eher von öffentlich nutzbaren Räumen sprechen (zugänglich, aber oft durch soziale/wirtschaftliche Normen eingeschränkt)
Bedeutung und Funktion des öffentlich nutzbaren Raumes
- identitätsprägende Funktion: Bilder des öffentlichen Raumes zur Vermarktung, Identifikation, Stadtrepräsentation
- Mobilität: Menschen (Arbeitsweg, Schulweg, Reisen, Einkäufe, Erholung, Freizeit), Waren und Konsum
- Politik: Bühne demokartischer Teilhabe und Partizipation - Kernkompetenz
- soziale Funktion: (kulturelles) Leben der Stadt
- ökologische Funktion: Gesundheit, Klima, umweltverträgliche Mobilität
- ökonomische Funktion: Standortfaktor
Bedeutung des öffentlichen Raums im Wandel
- optionale Aktivitäten (aktiv-passiv) - ab 1960-er, immer mehr; hochwertige Räume nötig
- notwendige / unerlässliche Aktivitäten und Vorgänge (immer weniger)
- Verkehrsinvasion
- urbane öffentliche Räume, Fußgängerzonen, Verkehrsberuhigung - ab 1950/60-er Jahre, immer mehr
Wandel innenstädtischer Aktivitäten
- frühes 20. Jhd Dominaz “notwendiger” Aktivitäten (Verkehr, Transport, Warenumschlag)
- Mitte 20. Jhd: Verkehrsinvasion - Zunahme motorisierter Individualverkehr = Gegenbewegung Green Cities
- Ende 20. Jhd Zunahme “optionaler” Aktivitäten (Freizeit, Erholung)
Öffentlicher Raum und Verkehr
Individualverkehr im Fokus der Stadtplanung der Nachkriegszeit
= Straßen kann der nutzen, der ein Auto hat, ander an Straßenrand und in Innenhöfen = “Verkehrserziehung”
= keine starke Auseinandersetzung mit ÖPNV
- Jhd: Interessenkonflikte zwischen sozial-räumlicher Aneignung, Mobilitätsbedürfnisse und “Raum” für Privateigentum
Kommerzialisierung des öffentlichen Raumes
Interessenkonflikt duch Beschränkung des öffentlichen Charakters (Kapitalinteressen gegen Öffentlichkeitscharakter)
- öffentlicher Raum als exklusiver Ort
- Interesse an Vermarktung für zahlkräftige Besucher
= Bedeutungswandel
- öffentlicher Raum als ökonomischer Standortfaktor - besonders zentrale Plätze mit hoher Identifikationsfunktion
- Zugang ökonomisch exklusiv
- Zugang je nach Verantstaltungstyp kontrolliert und temporär unmöglich (z.B. nachts)
Wandel durch Privatisierung und Kommerzialisierung
öffentlicher Raum durch unterschiedliche Eigentumsverhältnisse und Nutzungen produziert
- Kaufhäuser, Gastronomien, …..
- Kapitallinteressen beschränken den Zugang
Massentourismus und Übernutzung
öffentlicher Raum als Ware und Vermarktungsgegenstand
- öffentlicher Raum als Kullisse und Erlebnis
- Zugang durch (massenhaft) zahlkraftiges/williges Publikum
- Gentrifizierung ansässiger Stadtbevölkerung
Massentourismus prägt nicht nur das “private” Wohnen, sonder auch das Gefühl für “Öffentlichkeit”
= Transformation von Identität und Atmosphäre der Städte: Konsumräume anstatt Lebensräume
Aufweitung, Segregation und Gentrifizierung
- keine Menschen sind ferner und weniger tollerierbar als diese, die sozial fern stehen, aber mit denen man im räumlichen Kontext in Kontakt kommt
- bewusste räumliche Ausgrenzung “schwächerer” durch “stärkere” Gruppen ebenso prägend für die Realitäz der öffentlichen Stadträume (freiwillige Dominanz bestimmter Gruppen)
Segregation, Gentrifizierung und Sicherheit
- öffentliche Räume spiegeln Spannungen und Ausgrenzungen wider - teilweise Angsträume
= Ziel der Gestaltung - Förderung von Sicherheit und Zugänglichkeit
aber: Ästhetisierung und formelle Kontrolle nehmen Einfluss auf Nutzungsbedürfnisse und Zugangsprivilegien unterschiedlicher Personengruppen
Feindliche Architektur
Kontrolle des öffentlichen Raumes durch bauliche Maßnahmen
- “disziplinieren” zu spezifischen Nutzungsformen
- Ziel: Ausschluss bestimmter Gruppen (Obdachlose, Jugendliche…), verhindern von Vandalismus, Graffiti, langen Aufenthalten, Skateboarding, …..
- häufig in Zusammenfang mit zugänglichen Räumen in privater Hand (Einkaufszentren, Bahnhöfe, …)
ormatives Charakter des öffentlichen Raumes
mithilfe dessen Explikation kann der Begriff für eine Analytik in der Stadtforschung benutzt werden:
- Privateigentum außerhalb des Wohnraums im öffentlichen Raum - Auto
- finanzielle / soziale / kulturelle Ressourcen als Zugangsbedingung - Sicherheitsbedürfnisse “bürgerlicher” Personen vs. “mittelloser” Personen
- Partizipation und Aneignen in Zusammenhang von Geschlecht/Demographie/Migration etc.