November Klausur offene Fragen durch Reflexionsaufgaben beantwortet Flashcards

1
Q

Was sind die wichtigsten Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen psychologischen und physikalischen Messungen?

A

Gemeinsamkeiten:
- geht darum, Merkmal mit hoher Objektivität, Reliabilität und Validität zu messen
Unterschiede:
- bei der Erfassung psychologischer Merkmale gibt es häufig keinen allgemein akzeptierten Vergleichsstandard, den man zur Eichung von Messinstrumenten heranziehen könnte, weil häufig eine allgemein akzeptierte Definition eines Merkmals fehlt
- in Psychologie kann das interessierende Merkmal anhand eines einzelnen Messvorgangs häufig nur viel gröber messen als bei physikalischen Messungen
- es fehlen generell akzeptierte Maßeinheiten

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2
Q

Welche Strategien zur Untersuchung der Konstruktvalidität gibt es und was bedeuten sie?

A

1: Analyse von gruppenunterschieden: bezieht sich darauf, ob sich aufgrund theoretischer Überlegungen erwartbare Gruppenunterschiede in den Konstruktausprägungen bestätigen lassen
2: Zusammenhangsanalyse mit anderen Tests: wird gemacht um zu überprüfen ob der Test mit anderen Tests die dasselbe oder ein ähnliches Konstrukt erfassen sollen zusammenhängt
3: Analyse der internen Struktur eines Tests: bezieht sich darauf ob Items eines Tests ein eindimensionales oder mehrdimensionales Konstrukt erfassen. Struktur des Tests muss theoretisch erwarteter Struktur eines Konstruktes entsprechen
4: Analyse der Stabilität und Veränderungen von Testwerten: untersucht ob sich Testwerte in theoriekonformer Weise verändern oder stabil bleiben
5: Prozessanalysen: Untersuchungen des Antwortprozesses. Methode des lauten Denkens

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3
Q

Worin bestehen die Grundideen des Raschmodells?

A

1: geht von beobachtbaren dichotomen Antwortvariablen wie der Lösung vs. Nicht- Lösung einer Aufgabe aus
2: die Lösungswahrscheinlichkeiten aller betrachteten Aufgaben (Items) hängen von einer nicht direkt beobachtbaren (latenten) kontinuierlichen Merkmalsvariablen ab
3: Lösungswahrscheinlichkeit einer Aufgabe hängt sowohl von Aufgabenschwierigkeit als auch von Wert einer Peron auf der latenten Variable ab
4: Lösungswahrscheinlichkeit nimmt mit Zunahme der Werte auf der latente Variablen zu
5: die Abhängigkeit der Lösungswahrscheinlichkeit von der latenten Variablen wird durch eine Itemcharakteristik beschrieben
6: Im Raschmodell verlaufen alle Itemcharakteristiken parallel
7: Lösungswahrscheinlichkeiten aller Items hängen sowohl von Itemschwierigkeit als auch von Personenmerkmal ab

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4
Q

Durch welche Annahmen wird das Rasch- Modell definiert und was bedeuten diese?

A
  • Wird definiert durch die Annahme der Rasch-Homogenität und die bedingte stochastische Unabhängigkeit
  • Rasch-Homogenität bedeutet, dass die bedingte Wahrscheinlichkeit, dass eine beobachtbare Variable den Wert 1 annimmt, eine Funktion einer latenten Variablen n und eines Itemparameters ai ist
  • Stochastische Unabhängigkeit bedeutet, dass für jede Ausprägung der latenten Variablen n die beobachtbaren Yi stochastisch unabhängig sind
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5
Q

Welche Methoden zur Schätzung der Itemparameter können beim Rasch-Modell herangezogen werden?

A

1: unbedingte Maximum-Likelihood-Schätzung
2: bedingte Maximum-Likelihood-Schätzung
3: marginale Maximum-Likelihood-Schätzung
4: paarweise Schätzmethoden

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6
Q

Welche testbaren Konsequenzen impliziert das Rasch-Modell und wie können diese überprüft werden?

A

1: Gleichheit der Itemparameter in Subpopulationen:
grafischer Modelltest
Likelihood-Quotienten-Test
Wald-Test
Mischverteilungs-Rasch-Analyse
2: Implikation für die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Antwortmuster:
Pearson-x²-Test
Likelihood-Quotienten-Test
3: Gleichheit der Personenwerte in reduzierten Rasch-Modellen:
Martin-Löf-Test

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7
Q

Wie können abweichende Items und abweichende Personen im Rasch-Modell identifiziert werden?

A

anhand von Residualmaßen

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8
Q

Benennen sie die wesentlichen Schritte des diagnostischen Prozesses nach Fernández-Ballesteros et al.

A

1: Analyse des Anliegens (Formulierung und Konzeptualisierung des Anliegens)–> Hypothese
2: Aufbereitung und Berichten der Ergebnisse–> Gutachten
3: Planung der Intervention–> Therapie
4: Evaluation und Follow-up-Untersuchung–> Testung

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9
Q

Nennen sie 4 Qualitätsmerkmale, die ein psychologisches Gutachten kennzeichnen sollten.

A

verständlich
nachvollziehbar
nachprüfbar
überzeugend

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10
Q

Nennen sie 3 Inventare, mit denen Verzerrungstendenzen in einem mehrdimensionalen Persönlichkeitsinventar erfasst werden können.

A

Minnesota Multiphasic Personality Inventory-2 (MMPI)
Freiburger Persönlichkeitsinventar
revidierte Fassung (FPI-R)
Personality Research Form (PRF)

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11
Q

Nennen sie Möglichkeiten, Verzerrungstendenzen mittels indirekter Messverfahren zu erfassen.

A

Implizierter Assoziationstest
Test zum konditionalen Schlussfolgern
psychophysiologische Parameter (z.B. Maße des Elektroenzephalogramms)

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12
Q

Welche Argumente können sie für das Potenzial bzw. die Grenzen von Verzerrungstendenzen in diagnostisch relevanten Situationen anführen?

A
  • ein verfälschbarer subjektiver Persönlichkeitstest wie auch ein objektiver kann in der Eignungsdiagnostik eingesetzt werden, wenn beide Verfahren vergleichbar gut zur Vorhersagegüte beitragen und damit der Nutzen einer adäquaten Prognose zusätzliche Kosten übersteigt
  • auch verfälschbare Inventare können einen prädiktiven Nutzen haben
  • die Möglichkeit, Antworten in Persönlichkeitsfragebögen zu verzerren, könnte die Akzeptanz von Persönlichkeitsfragebögen, die bei der Personalauswahl eingesetzt werden, beeinflussen
  • in Situationen, in denen wenige Fachkräfte aus einer vergleichsweise großen Bewerbergruppe ausgewählt werden sollen, könnte die Tendenz, verfälschte Antworten zu geben, ein differenzierendes Merkmal zwischen Bewerbern sein
  • es würde dann also von den Kriterien der Anforderungsanalyse abhängen, wie Verfälschungstendenzen von Bewerbern bei der Personalauswahl bewertet und gewichtet werden
  • es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass Verfälschungstendenzen, die Konstruktvalidität von Persönlichkeitsinventaren beeinflussen
  • wenn dadurch ein Inventar nicht mehr misst, was es messen soll, dann kann auch bei gegebener Kriteriumsvalidität des Verfahrens nicht mehr beurteilt werden, welches Konstrukt eigentlich gemessen wurde
  • daher sollte verstärkt untersucht werden, ob und inwiefern verschiedene Arten von Verfälschungstendenzen die Konstruktvalidität eines Inventars beeinflussen
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13
Q

Welchen Mittelwert und welche Standardabweichung weisen T-Werte, IQ-Werte und Z-Werte auf?

A

T-Werte: Mittelwert 50, Standardabweichung 10
IQ-Werte: Mittelwert 100, Standardabweichung 15
Z-Werte: Mittelwert 100, Standardabweichung 10

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14
Q

Was versteht man unter Stanine-Werten und was unter Sten-Werten?

A
  • Merkmalswerte, die man aufgrund normalisierender Transformationen erhält
  • Stanine-Werte: transformierte Werte, Mittelwert 5, Standardabweichung 2
  • Sten-Werte: transformierte Werte, Mittelwert 5,5, Standardabweichung 2
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15
Q

Welche Informationen werden benötigt, um das Konfidenzintervall eines individuellen Testwertes zu bestimmen?

A
  • Individueller Testwert einer Person i auf der Skala j
  • z-Wert für ein bestimmtest Signifikanzniveau Alpha
  • Standardabweichung der Skala j
  • Reliabilität der Skala j
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16
Q

Welche diagnostisch relevanten Informationen haben einen Einfluss auf die Weite des Konfidenzintervalls um einen individuellen Testwert?

A

Reliabilität der Skala j
z-Wert für ein bestimmtes Signifikanzniveau