Niere Flashcards

1
Q

Was ist die GFR (physiologischer Wert)

Wovon ist sie abhängig

für welche Prozesse ist die Niere relevant?

A
  1. GFR = 130-180l/Tag
    - > dabei sind bei physiologischer GFR die meisten Transportvorgänge nahe des jeweiligen Maximums = daher kleine Änderungen der GFR schon sehr relevant
  2. abhängig:

Filtrationsdruck -> der vond er Vasokonstriktion/ dem Gefäßwiderstand von Vas afferens und efferens abhängig ist + vom onkotischen Druck des Plasmas

  1. Vorgänge:

Entgiftung

Regulation Elektrolythaushalt

Säure Basen Haushalt

Reabsorbtion Glucose, AS, essentielle Substanzen

Gluconeogenese

Endokrine Funktion

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2
Q

Nierenfunktionsparameter

erkläre die Kreatinin Clearance (mit Normwerten)

A

Da das bestimmen der normalen GFR (180L/Tag oder 125ml/min) sehr umständlich ist wird eher die Kreatinin Clearance als Neirenfunktionsparameter verwendet

Kreatinin wird in konstanter Menge aus der Muskulatur freigesetzt = 1g/Tag

wird frei filtriert

bei Abnahme der GFR steigt also die Plasma-Konzentration an

(am Anfang kommt es bei sinkender GFR und stiegender Kreatinin-Konzentration zur aktiven Sekretion des Kreatinins im tubulus) -> deshalb ist Kreatinin erst ein guter Marker wenn die Nierenfunktion um 50% reduziert ist

Tägliche Kreatininausscheidung abhängig von: Muskelmasse, Geschlecht, Alter

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3
Q

Welche Formeln werden verwendet, um keinen 24h Urin für die Kreatinin-Clearance verwenden zu müssen

wo sind die Grenzen der FOrmeln?

A

1. CKD-EPI Formel = Chronic Kidney Disease Epidemiology Collaboration

-> Schätzt die GFR in einer beginnenden Niereninsuff genauer als die MDRD

2. MDRD-Formel = Modification of Diet in Renal Disease

-> Serumkrea, Alter, Geschlecht

beide können nur im Steady-State also NICHT im akuten Nierenversagen angewendet werden

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4
Q

Harnstoff als Nierenfunnktionsparameter

A

Harnstoff-Konzentration vor alle zur Beurteilung der fortgeschrottenen Nierenfunktionsstörungen

Harnstoff akkumuliert bei Nierenstörungen

bei Volumenmangel oder einer verminderten Neirendurchbutung nimmt die Filtration ab und die Rückresorbtion von Harnstoff (im proximalen Tubulus) nimmt zu

Maß: der Harnstoff/Kreatinin Quotient

= ist ein Indiz für ein Prärenales Nierenversagen

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5
Q

Erkläre die funtionelle Natriumexkretion als Nierenfunktionsparameter

A

Volumenmangel + prärenales Nierenversagen -> Aktivierung von RAAS -> gesteigerte Na-Rückresorption und weniger Na im Urin

Natriumkonzentration im Urin ist stark von der Urinmenge abhängig !! -> deshal bezieht man die Natriumausscheidung auf die Kreatininkonzentration = Fraktionelle Natriumexkretion

und die ist dann von der Urinmenge unabhängig

prärenales Nierenversagen = fraktionelle Natriumexkretion (FeNa) < 1%

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6
Q

Definiere folgenden Begriff

Fokal

A

< 50% der Glomeruli betroffen (lichtmikroskopisch)

in Elektronenmikroskopie häufig über 50%

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7
Q

Definiere folgenden Begriff

Diffus

A

Mehr als 50% der Glomeruli betroffen

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8
Q

Definiere folgenden Begriff

Segmental

A

Veränderungen beziehen sich auf einen definierten Bereich innerhalb des Glomerulus

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9
Q

Definiere folgenden Begriff

Global

A

Veränderungen finden sich im gesamten Glomerulum

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10
Q

Definiere folgenden Begriff

Endokapillär

A

Veränderungen innerhalb der glomerulären Kapillare

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11
Q

Definiere folgenden Begriff

Extrakapillär

A

Veränderungen außerhalb der glomerulären Kapillare und innerhalb der Bowman-Kapsel

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12
Q

Definiere folgenden Begriff

Membranös

A

Verdickung der Basalmembran

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13
Q

Definiere folgenden Begriff

Proliferativ

A

Zellvermehrung innerhalb des Glomerulums, infiltrierende Immunzellen (proliferativ-exsudativ) oder proliferierende glomeruläre Zellen

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14
Q

Definiere folgenden Begriff

Membranoproliferativ

A

Verdickung der Basalmembran mit Doppelstrukturen (tram-tracks) und proliferativen Veränderungen

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15
Q

Definiere folgenden Begriff

Crescent (Halbmond)

A

Zellanhäufung in Form eines Halbmondes innerhalb der Bowmanschen Kapsel, von den Parietalen Epithelzellen ausgehend (extrakapillär)

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16
Q

Definiere folgenden Begriff

Glomerulosklerose

A

Segmentaler oder globaler Verschluss der Kapillaren, fibrotischer Umbau

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17
Q

Erkläre die Klassifikation der Glomerulären Erkrankungen nach histo-pthologischem Befund

A
  • Endokapillär = proliferative Glomerulonephritis
  • Podozytenerkrankung
  • Mesangiale Erkrankungen
  • Erkrankungen der Basalmembran
  • Erkrankungen mit Halbmondbildung
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18
Q

Erkläre die klinische Einteilung der glomerulären Erkrankungen (Tabelle)

Nenne die Symptomkomplexe die unterschieden werden

A
  1. Asymptomatische Hämaturie, rezidivierende Makrohämaturie
  2. Akutes nephritisches Syndrom
  3. Nephrotisches Syndrom und asymptomatische Proteinurie
  4. Rapid-progrediente Glomerulonephritis
  5. chronische Niereninsuffizienz bei Glomerulonephritis
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19
Q

Nenne zum Symptomkomplex den Mechanismus und die Krankheitsentitäten

  1. Asymptomatische Hämaturie, rezidivierende Makrohämaturie
A

Mechanismus:

Ruptur von glomerulären Kapillaren

Krankheitsentitäten:

  1. Textur-Störung: Alport-Syndrom, Thin Basement Membranes
  2. Immunkomplexe im Mesangium: Mesangioproliferative Glomerulonephritis, IgA-Nephritis
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20
Q

Nenne zum Symptomkomplex den Mechanismus und die Krankheitsentitäten

  1. Akutes nephritisches Syndrom
A

Mechanismus:

Immunkomplex-vermittelte Entzündung mit glomerulärer Zellvermehrung - diffus, lokal oder membranoproliferativ

Krankheitsentitäten:

  1. Lupus Nephritis
  2. postinfektiöse GN
  3. MPGN Typ 1 oder 2
  4. fibrilläre GN
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21
Q

Nenne zum Symptomkomplex den Mechanismus und die Krankheitsentitäten

  1. Nephrotisches Syndrom und asymptomatische Proteinurie
A

Mechanismus:

Störung der Permeabilität des glomerulären Filters, i.d.R. generalisierte Podozyten-Erkrankung

Krankheitsentität:

1- Mininmal Change Disease

  1. Primäres FSGS
  2. Membranöse GN
  3. Diabetische Nephropathie
  4. Amyloidose, LCDD
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22
Q

Nenne zum Symptomkomplex den Mechanismus und die Krankheitsentitäten

  1. Rapid progrediente Glomerulonephritis
A

Mechanismus:

  1. fokal-proliferative und nekrotisierende GN
  2. Ruptur der Bowman-Kapsel mit Halbmond Bildung (crescendic GN)

Krankheitsentität:

  1. ANCA-assoziiert (Wegener, MPAN, Churg-Strauss)
  2. Immunkomplex-GN (Lupus, IgAN, Poststreptokokken)
  3. anti-GBM (Goodpasture)
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23
Q

Nenne zum Symptomkomplex den Mechanismus und die Krankheitsentitäten

  1. chronische Niereninsuff bei GN
A

Mechanismus:

Obliteration von Glomeruli und Nephronverlust

Krankheitsentität:

Endstrecke (fast) aller glomerulären Erkrankungen

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24
Q

Was ist der diagnostische Nutzen/ die Funktion des nephritischen bzw. nephrotischen Syndrom

A

es sind beides spezifische Syndrome und erlauben einen Rückschluss auf die anatomische Lokalisation der Erkrankung

ABER -> sie liefern keinen eindeutigen Hinweis auf die zugrundeliegende Erkrankung

sind also Bausteine der Diagnostik die Richtungsweisend sind -> die eigentliche Diagnose ist dann erst durch histo-pathologische Untersuchung zu sichern

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25
Was ist das Nephritische Syndrom Nenne: Ursache Histo-Patho Befund
**Entzündungsreaktion der Endothelzellen bzw. im glomerulären Kpaillarlumen** -\> dadurch Funnktionsstörungen, da die GFR durch die Verlegung des Kapillarlumens abnimmt _Histopathologisches Korrelat:_ Zellvermehrung innerhalb des Kapillarlumens = **proliferative GN** -\> Infiltration mit Immunkompetenten Zellen (Leukos) + Ablagerung von aktiviertem Komplement = **proliferativ-exsudative GN**
26
Klinische Präsentation des Nephritischen Syndrom / Manifestation
**1. nephritisches Sediment = Mikrohämaturie mit dysmorphen Erys (= Akanthozyten) und Erythrozytenzylindern** **2. Hypertonie** **3. Ödeme** 4. Proteinurie i.d.R. \< 3g/d 5. GFR-Reduktion Das vorhandensein der ersten 3 Symptome **= Volhard-Trias**
27
Wie wird das pulmo-renale Syndrom definiert Nenne eine mögliche Ursache:
ein Nephritisches Syndrom mit pulmonalen Symptomen kombiniert **Symptome: Lungenbluten, Hämoptysen (Blutbeimengung im Auswurf)** das Pulmo-Renale Syndrom = ist zeichen für potentiell Lebensbedrohliche Erkrankungen Beispielsweise: **Vaskulitiden**
28
Was ist Nephritisches Sediment und was ist Nephritisches Syndrom
**Nephritisches Sediment** Mikrohämaturie- Erythrozytenzylinder und Akantozyten (dysmorphe Erys) Proteinurie unter 3g/Tag das Nephritische Sediment + Ödeme + Hypertonie **= Nephritisches Syndrom**
29
Erkläre den mechanismus der glomerulären Hämaturie
**1. erhöhte Kapillarpermeabilität durch Texturstörung oder (miilde) lokale Entzündung = asymptomatische Hämaturie** Texturstörun = Alport Syndrom lokale Entzündung = IgA-Nephropathie **2. heftige glomeruläre Entzündung bei Immunkomplex Erkrankung -\> nephritisches Syndrom** SLE, postinfektiöse GN
30
Benzing sagt: Was sind zeichen einer glomerulären Erkrankung?
Glomeruläre Hämaturie = dysmorphe Erythrozyten Proteinurie (Albuminurie)
31
Was ist das Alport Syndrom + Klinische Sympotme
_Alport Syndrom = hereditäre "Nephritis"_ = Kann Ursache einer glomerulären Hämaturie sein - ist eine Texturstörung Symptome: hereditäre Nephritis: Mijrohämaturie, Proteinurie, Nierenfunktionsverlust **- häufig assoziiert mit Schwerhörigkeit, Augenauffälligkeit** - initial meist asymptomatische Mikrohämaturie event. mit rezidivierenden makrohämaturischen Episoden **!!! Ein fehlen einer Mkrohämaturie schließt ein Alport-Syndrom aus !!!** - später Proteinurie unter 3g/Tag und Hypertonie - progrediente Nierenfunktionsverschlechterung - Frauen mit x-chromosom Alport: sind meist asymptomatisch!!
32
Alport Syndorm wie Vererbt?
85% -\> x-Chromosomal 15% aut. rezessiv meist männliche Patienten
33
Was ist Ursache des Alport Syndroms
**Mutation von Ketten des Typ 4 Kollagens in der glomerulären Basalmembran** Basalmembranbestandteile: Typ 4 Kollagen, Laminin 11, Proteoglykane, Nidogene _Komponenten des Kollagen Typ 4:_ 85% -\> COL4A5 = alpha-5-Kette = x-chromosom (deshalbmeist X-Chromosomal vererbt) 15% -\> COL4A3 = Alpha 3 Kette = Chromosom 2 COL4A4 = alpha 4 Kette = Chromosom 2
34
Durch heftige glomeruläre Entzündungen kommt es zu glomerulärer Hämaturie bei welchen Immunkomplexerkrankungen kann das passieren?
1. Systemischer Lupus erythematodes: Ablagerung von Immunkomplexen (dsDNA-Ak, antinukleäre AK) 2. Poststreptokokken-Glomerulonephritis 3. Kryoglobuline
35
Nenne Leitsymptome des Pulmorenalen Syndrom
**1. Akutes Nierenversagen** **2. Nephritisches Sediment (Proteinurie unter 3g/d und Mikrohämaturie / dysmorphe Erys, Akantozyten)** **3. Lungenbeteiligung**
36
Was ist die Rapid Progrediente Glomerulonephritis? Was sind die beiden haupt-"Merkmale" der Erkrankung und wie entstehen diese
die RPGN ist ein nephritisches Syndrom im Rahmen einer Systemerkrankung -\> ein Sammelbegriff für schwer verlaufende Entzündungsreaktionen des Glomerulus Hauptmerkmale: -\> machen ein **nephritisches Syndrom** und eine **Halbmond-Bildung** im Histobild Halbmond: Austritt von Leukozxten durch die rupturierte Basalmembran führt zur Proliferation der parietalen Epithelzellen im Bereich der Bowman-Kapsel und macht einen Halbmond = Engen die Kapillaren ein
37
Nenne die drei Ursachen der Rapid progrssiven Gnomerulonephritis RPGN
**1. Goodpasture Syndrom = anti-GBM-Erkrankung** **2. Immunkomplex Erkrankungen** mit schwerem Verlauf - \> systemischer Lupus Erythematodes - \> IgA Nephropathie - \> Poststreptokokken-Glomerulonephritis, postifektiöse GN **3. Pauci-Immunerkrankungen / Vaskulitide, ANCA assoziierte Vaskulitis** **-\>** GPA = Granulomatöse Polyangiitis (Wegenersche Granulomatose) - c-ANCA - \> MPA = Mikroskopische Polyangiitis - p-ANCA - \> Churg-Strauss-Syndrom
38
Goodpasture-Syndrom Pathogenese
_Goodpasture Syndrom_ - \> Eine mögliche Ursache einer Rapid progressiven Glomerulonephritis RPGN - \> Auslöser: **Antikörper gegen alpha-3-Kette des Typ IV-Kollagens** der glomerulären Basalmembran = **anti-GBM-Antikörper** - \> häufig im Zusammenhang mit pulmo-renalem Syndrom Ursachen: virale Infektionen, Kohlenwasserstoffverbindungen, **Rauchen (Lungenentzündung)** und Lymphom
39
Goodpasture-Syndrom Klinik
Dyspnoe (initial) Hämoptysen später: Urämische Symptome
40
Goodpasture-Syndrom Diagnose und DIfferentialdiagnosen
_Diagnose_: **Nachweis von anti-GBM-Antikörper** lineare Ablagerung von IgG entlang der glomerulären Basalmembran **pulmonale Infiltration (Hämorrhagien)** **keine Komplementerniedrigung** (weil nur lokale IgG-Ablagerungen vorliegen) _Differentialdiagnosen:_ -\> alle Erkrankungen, die gleichzeitig Lungen und Nierensymptomatiken verursachen (Pulmo-renales-Syndrom) also: Vaskulitiden (ANCA), Kollagenosen, Infektionen, Herzinsuff+Urämie, Sarkoidose, Neirenvenenthrombose + Lungenembolie
41
Goodpasture-Syndrom Therapie
_Medikamentöse:_ **Methylprednisolon**: 1g i.v. für 3 Tage, dann Dosisreduktion **Cyclophosphamid**: täglich für 3-4 Monate -\> dann umstellen auf **Azathioprin** -\> Behandlung bis anti-GBM-AK nicht mehr nachweisbar sind!! weitere Therapie: **Plasmaphorese**: zur Entfernung der Antikörper
42
Welche Immunkomplexerkrankungen könne zu RPGN führen und wie werden diese Therapiert?
**1. Postinfektiöse GN -\> i.d.R. leichter Verlauf** **2. Lupus Erythematodes -\> dsDNA-Ak** **3. IgA-Nephropathie** Therapie: Aggressive Immuntherapie: Prednisolon und Cyclophosphamid!
43
IgA Nephropathie erkläre die Klinik
1. Eine oder mehrere Episoden von (sichtbarer) Hämaturie mit oder ohne Flankenschmerzen i.d.R. nech einem Infekt der oberen Luftwege = synpharyngitic hematuria (50%) 2. Mikrohämaturie und kleine Proteinurie als Zufallsdiagnose (40%) 3. Nephrotisches Syndrom oder RPGN (Rapid-Progrediente GN) (unter 10%)
44
mit welchen Erkrankungen kann eine IgA Nephrpathie auftreten?
- Rheuma v.a. Bechterew - HIV-Infektion - Zöliakie/ Gluten Enteropathie (anti-Gliadin-AK) - Granulomatose mit Polyangiitis (Wegener) - Staph. Aureus - Leberzirrhose - CEDs, NHL, Hodgkin, SCLC **Kann Teil der Purpura Schönlein-Henoch sein (IgA Vaskulitis)**
45
Nenne die Symptome/Manifestationen der Schönlein-Henoch (IgA Vaskulitis)
1. Palpable Purpura 2. Nierenerkrankung als IgA-Nephropathie (nephritisches Syndrom) 3. Arthralgien und Krnakheitsgefühl 4. Bauchschmerzen
46
Was ist der systemische Lupus Erythematodes
= immunologische Systemerkrankung (Kollagenose) - chronisch entzündliche Autoimmunerkrankung -\> Immunkomplexe hier aus DNA, AK, Komplementfaktoren Laboratorisch größte Relevanz haben AK gegen Doppelstrag DNA = Anti-dsDNA-Ak) -\> eher Frauen betroffen
47
Nenne die Symptome des SLE
**-\> Gelenkschmerzen (Jacoub Arthritis)**, **Myalgie**, Myositis (95%) **-\> Fieber, Schwäche, Gewichtsverlust/ zunahme (95%)** - \> Hautveränderungen (**Schmetterlingserythem**, Lichtempfindlichkeit) - \> **Schleimhautulzerationen: Mund und Nasopharynx aber schmerzlos** - \> Kardiopulmonale Veränderungen: **Libman-Sacks Endokarditis, Serositis** - \> **Neurologische Sympotme**, psychische Auffälligkeit - \> Lupus-Nephritis (**Glomerulonephritis**) - \> Hämatologische Symptome: Coombs-pos., hamolytische Anämie, Thrombopenie, Leukopenie - \> Abnorm erhöhte antinukleäre Antikörper (ANA, 1:160) **sind mehr als 4 Kriterien zu einem Zeitpunkt da = zu 96% ein SLE**
48
Wie wird die Lupus Nephritis klassifiziert?
**1. minimale mesangiale LN** - \> gute Prognose, keine spezifische Therapie - \> Immunkomplexe im Mesangium, lokale Entzündungsreaktion - \> Mikrohämaturie **2. Mesangio-proliferative LN** - \> gute Prognose, Übergang in III und IV möglich - \> durch Entzündungsreaktion, Komplementaktivierung kommt es zu Proliferation **3. fokale LN (\< 50% der Glomeruli)** -\> variable Prognose abhängig von der Betroffenen Zahö **4. diffus, proliferative LN (\> 50% der Glomeruli), IV-S, IV-G** - \> Spontanverlauf schlecht, hohe Rate an ESRD = End Stage Renal Disease = terminale Niereininsuff - \> ähnliches Bild wie bei 3 **5. Diffuse membranöse LN** -\> Verdickte Kapillarschlingen durch subepitheliale und extramembranöse Ablagerunngen von Immunkomplexen **6. Sklerosierende LN / Morphologische Spätschäden** -\> dann sind über 90% der Glomeruli betroffen von tubulärer Atrophie oder interstitieller Fibrose
49
Pauci-Immunerkrankungen (Vaskulitiden) Was sind Leitsymptome von Vaskulitiden?
Vaskulitis = Gefäßentzündung Klinik: - \> Palpable Purpura - \> Pulmorenales Syndrom (Hämoptysen) - \> Mononeuritis multiplex oder asymptomatische PNP
50
Was sind Pauci-Immunerkrankungen (Vaskulitiden) wie werden diese UNterteilt? Welche Antikörper gegen Was?
**Vaskulitiden = große Gruppe an erkrankungen** - \> nur die Vaskulitiden der kleinen Gefäße verursachen eine GN - \> es kommt aber hierbei nicht zu einer wirklichen großen Ansammlung von Immunkomplexen (wie bei Lupus oder IgA Nephropathie) -\> deshalb **Pauci = "wenig"** * man findet geringe Mengen an IgG, IgM und C3* **Alle Erkrankungen** haben gemein, dass Autoantikörper auftreten, die gegen Granulozyten-Antigen gerichtet sind = **ANCA = Anti neutrophil Cytoplasmatic Antibodies** _es werden zwei Typen unterschieden:_ 1. perinukleäre Antikörper = **p-ANCA** -\> sind meist gegen **Myeloperoxidase gerichtet (MPO**) aber allgemein weniger spezifisch = **Mikroskopische Polyangiitis, Churg-Strauss-Syndrom** 2. zytoplasmatische Antiköeper = **c-ANCA** -\> erkennen in der Regel **Proteinase 3 = machen einer Granulomatöre Polyangiitis**
51
Granulomatöse Polyangiitis nenne: Einteilung in Nephrologische Erkrankungen allgemein Pathogenese + Organmanifestation + Antikörper (welche?)
_Granulomatöse Polyangiitis = Wegenersche Granulomatose_ **-\> ist eine Form der Pauci-Immunerkrankungen -\> mit Nachweis von c-ANCA** ist damit ein möglicher Auslöser einer RPGN und verursacht damit ein nephritisches Syndrom (aber natürlich eine Systemerkrankung und damit auch weitere Organmanifestationen) _Pathogenese_: Vaskulitis mit Beteiligung der kleinen Arterien, Arteriolen, Kapillaren, Venolen und kleinen Venen Organmanifestation: Niere, Lunge, Gelenke, Augen ....
52
Granulomatöse Polyangiitis Symptome + Diagnose + Therapie
**Granulomatöse Polyangiitis = Wegenersche Granulomatose = c-ANCA** _Symptome:_ Atemwegserkrankung = eitrige, blutige Nasensekrete, nasale Ulzerationen, Hämoptysen, Dyspnoe, Heiserkeit etc. Niere = Kreaanstig (über Wochen bis MOnate), Proteinurie unter 3g/d, nephritisches Sediment Gelenke = Schmerzen Haut = palpable Purpura, Ulzerationen, Bläschen Allgemein: B-Symptomatik _Diagnose_: Rö-Thorax - noduläre Veränderungen = Granulome CT-Thorax - Granulome, alveoläre Infiltrate bei pulonaler Blutung Nierenbiopsie - nekrotisierende GN mit Halbmondbildung, Granulome _Therapie:_ Prednisolon Cyclophosphamid -\> irgendwann umstellen auf Azathioprin (weniger Myelotoxisch) Plasmapherese bei Lungenblutungen neuer: Rituximab als Remissionstherapie
53
Mikroskopische Polyangiitis Antiköeper Unterschiede zu Granulomatöser Polyangiitis
**Mikroskopische Polyangiitis** - \> Nachweis von p-ANCA (gegen Myeloperoxidase) - \> ist eine Form der Pauci-Immunerkrankungen (Vaskulitiden) und damit mögliche Ursache einer RPGN (nephritisches Syndrom) eigentlich das gleiche wie die Granulomatöse Polyangiitis nur überwiegend renale Manifestation!! (teilweise ausschließlich) aber sonst gleiche Therapie
54
Was ist das Nephrotische Syndrom? Nenne Ursache/Grundlage und die typischen Symptome!
Nephrotisches Syndrom **= Eine Erkrankung der Podozyten** **-\> Pseudo-Fußfortsatzverschmelzung = foot process effacement** _typische Symptome:_ **1. Proteinurie \> 3g/d** **2. Hypalbuminämie - ist erst ab unter 15g/dl relevant für Ödembildung** **3. Ödeme - primär durch gesteigerte Na und Wasserretention** **4. Hyperlipidämie**
55
Nenne Ursachen des Nephrotischen Syndrom
_primäre glomeruläre Erkrankungen:_ **1. Minimal-Change GN** **2. Membranöse GN** **3. FSGS = fokal-Segmentale-Glomerulosklerose** **4. Membranoproliferative GN** _Folge einer Systemerkrankung:_ 1. Diabetes Mellitus 2. Systemischer LE 3. Amyloidose und light-chain-deposition-disease 4. Präeklampsie uvw.
56
Wie wird eine Proteinurie quantifiziert?
**1. 24-Stunden Sammelruin** -\> ABER problematisch wegen häufiger Sammelfehler deshalb in der Praxis **2. Eiweiß-Kreatinin-Quotient im Spot Urin** Grundlage: Normalerweise rechnet man: Eiweiß (g/24h) / Kreatinin (g/24h) = bei 24-h-Urin (man nimmt 1g/d Krea als normal) bei Spot Urin macht man daraus dann: **Eiweiß (mg/dl) / Kreatinin (mg/dl) - weil das Verhältnis weitesgehend konstant ist**
57
Wie entstehen Ödeme bei Nephrotischem Syndrom erkläre 2 Hypothesen und erkläre welche die richtige(re) ist
**1. Arterial Underfillig-Hypothese** - \> Ursache: Hypalbuminämie beeinflusst kapilläre Hymodynamik durch verädnerung des onkotischen Drucks - \> nur sekundär eine Natrium und Wasserretention der Niere bei Hypovolämie _Ist anzuzweifeln weil:_ **parallel mit dem intravaskulären onkotischen Druck sinkt auch der extravaskuläre onkotische Druck ab** = ergo bleibt der transkapilläre onkotische Gradient gleich (initial) - bis zu einem Albumin im Blut von 1,5g/dl (Norm: 3,5-5,4 g/dl) **2. Overfilling-Hypothese/ Salt-Retention Hypothese** -\> Primäre Natrium und Wasserretention der Niere sind ursächlich für Ödeme **-\> JEDES Proteinurische Nephron ist auch ein salzretinierendes Nephron** **-\> Dadurch entstehen Ödeme!!!**
58
Nenne Komplikationen des nephrotischen Syndrom
**vermehrte Infektanfälligkeit** **Thrombose und Lungenembolie** **Natriumretention und Ödeme** Hypovolämie (akutes Nierenversagen) Vitamin-D und Zinkmangel beschleunigte Artherosklerose ...
59
Leitsymptom ÖDEME Nenne 5 Stichworte zur Ursache der Entstehung von Ödemen!!
**1. erniedrigter plasmaonkotischer Druck, Eiweißmangel-Ödeme** - \> nephrotisches Syndrom (in einer extremen Form) - \> GI-Verluste (CED, M- Whipple) - \> verminderte Synthes ebei Leberfunktionsstörungen, Leberzirrhose, Mangelernährung **2. erhöhte Natriumretention:** Herzinsuff, nephrotisches Syndrom, Schwangerschaft **3. hydrostatische Ödeme bei venöser Obstruktion:** TBVT, Varikosis, postthrombotisches Syndrom **4. erhöhte Kapillarpermeabilität:** entzündlich, allergisch, Verbrennung, Trauma **5. Lymphödeme:** Malignome, Bestrahlung, idiopathisch
60
Nenne Wichtiges zur Diabetischen Nephropathie
20-40% der Diabetiker entwickeln in ihrem Leben eine diabetische Nephropathie - \> diabetische Nephropathie ist Hauptursache einer terminalen Niereninsuffizienz - \> Mortalität im 1. Dialysejahr ist bei Diabetikern höher als bei NIcht-Diabetikern (um 21%) - \> Nach 2 Jahren sind 50% der Diabetiker an der Dialyse verstorben - \> WICHTIGSTE Therapie: ACE-Hemmer, AT-1-Blocker, RR-Kontrolle!!! Diabetische Nephropathie entsteht durch Hyperfiltration bei Vasokonstriktion des Vas efferens!! deshalb auch die Blutdruck und RAAS Senkung so wichtig um das Vas efferens wieder auf zu machen!
61
Nenne wichtiges zur Amyloidose als Ursache eines nephrotischen Syndroms
Amyloidose = Ablagerung von Proteinen im Interstitium Verschiedene Formen: AL-Amyloidose = Leichtketten von Antikörpern AA-Amyloidose = Serumamyloid A macht in der Niere Proteinurie und nephrotisches Syndrom Amyloidose-lieber-lamda = Leichteketten von Typ Lamda (oder kappa)
62
Minimal-Change Disease was ist das? Einordnen in Nephrologische Erkrankungen Pathogenese
Minimal Change GN - \> bei Kindern häufigste Ursache eines nephrotischen Syndroms - \> bei Erwachsenen eher seltener - \> Minimal-Change = weil Glomeruli im lichtmikroskop normal erscheinen aber im Elektronenmikroskop Podozytenschädigungen sichtbar sind!! Pathogenese: -\> im Elektronenmikroskop sieht man eine Pseudo-Fußfortsatz-Verschmelzung der Podozyten es wird T-Zell Dysfunktion angenommen -\> führt zu Produktion von zirkulierendem Permeabilitätsfaktor -\> meist idiopathisch manchmal auch auslösend: Medikamente, M. Hodgkin, Allergien
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Minimal-Change Disease Therapie mit der Erklärung der Therapie beispielhaft für das Nephrotische Syndrom
Minimal-Change-Disease = ein möglicher Auslöser des nephrotischen Syndrom 4 Symptome des nephrotischen Syndrom: Proteinurie \> 3g/d Hypalbuminämie Ödeme Hyperlipidämie _Allgemeine Therapie:_ **1. Kochsalzarme Ernährung \< 5g/d** **2. Diätetische Eiweißrestriktion 1-1,2g/kg KG /d** **3. ACE-Hemmer oder AT-1-Blocker -\> Senkung des glomerulären Filtrationsdrucks und damit Senkung der Proteinurie** **4. Blutdrucksenkung unter 130/80** **5. Statine für die Hyperlipidämie** **6. Diuretika für die Ödeme** **7. Evtl. Vollantikoagulation mit Marcoumar**: weil die Faktoren/Proteine der Gerinnung unterschiedlich stark filtriert werden und es daher zu einer gesteigerten Thromboseneigung kommt (vor allem durch Verlust von Antithrombin III) _spezifisch bei MCGN:_ - \> hochdosierte Steroidtherapie (Prednisolon) - \> Ciclosporin A, Cyclophosphamid - \> Rituximab wenn alles versagt hat
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Membranöse Glomerulonephritis Einordnen Pathogenese, Histologie
Membranöse Glomerulonephritis = eine Ursache des nephrotischen Syndroms -\> häufigste Ursache des nephrotischen Syndroms bei Erwachsenen (25-30%) **Pathogenese:** **1. Primär (70%)** -\> Autoantikörper gegen _Phospholipase-A2-Rezeptor - ist auf den Podozyten stark exprimiert_ **2. Sekundär (30%)** - \> Malignome - \> Kollagenosen - \> Infektion (Hep B) - \> Medikamente Histologisch: Lichtmikroskop: homogene Verdickung der GBM (membranös) -\> kein Nachweis von entzündlicher Infiltration Elektronenmikroskop: Nachweis von Subepithelialen Immunkomplexdepots -\> Basalmembran bildet Spikes zwischen den Depots
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Membranöse Glomerulonephritis Verlauf und Therapie
_Verlauf:_ **bis zu 30% spontane Remission** -\> Wahrscheinlichkeit sehr hoch bei Proteinurie unter 4g/g Kreatinin _Therapie:_ supportiv wie MCGN!!! (also die 7 Therapieansätze) - bei einer Sekundären membranösen Glomerulonephritis = muss die Grunderkrankung behandelt werden!! _spezifische Therapie:_ da die Remissionsrate so hoch ist NUR Therapie spezifisch indiziert bei Pat. mit Proteinurie über 8g/g Kreatinin oder GFR unter 60ml/min dann: Cyclophosphamid, Ciclosporin A, Steroide, Ritoximab
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Fokal Segmentale Glomerulosklerose Einordnen Pathogenese Histologie
Fokal Segmentale Glomerulosklerose = eine Ursache eines nephrotischen Syndrom Pathogenese: **1. primär (idiopathisch):** -\> unklar, auch immunologisch vermittelte Attacke auf Podozyten **2. sekundär:** _Grundlage_: der Begriff FSGS beschreibt die Endstrecke vieler nephrologischer Erkrankungen mit Nephronenverlust und Hyperfiltration und Hypertrophie der verbleibenden Nephrone -\> diese verbleibenden Nephrone werden dann durch den steigenden intrakapillären Druck geschädigt = dadurch entsteht das Bild einer FSGS _Wichtig: DIESE Patienten weisen in der Regel KEIN nephrotisches Syndrom auf!!!!_ _ABER die Pat. die eine FSGS aufgrund der folgenden Erkrankungen entwickeln schon:_ - \> Virusinfektionen - \> Medikamente - \> Malignome _Histologie_: - \> segmentale Akkumulation extrazellulärer Matrix mit Kapillarokklusion + Podozytenschädigung (in EM) - \> die sekundären Formen zeigen oft eine interstitielle Fibrose und Tubulusatrophie
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FSGS Therapie
die pirimäre FSGS zwigt eine spontanremission in unter 5% Deshalb: hier direkt supportive Therapie des nephrotischen Syndrom (7 Therapieschritte) + DIREKT spezifische Therapie: - \> Steroide - \> Ciclosporin A + Steroid - \> Rituximab
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Fakten und Relevanz chronischer Nierenerkrankungen
1. 15% der Bevölkerung haben eine eingeschränkte Nierenfunktion 2. in DE mehr Tode durch CKD als Brustkrebs und Prostatakrebs zusammen 3. 90% der Betroffenen wissen nichts von der Erkrankung 4. Das Überleben vieler anderer Erkrankungen hängt davon ab, wie die Nierenfunktion ist 5. Nach Myokardinfarkt ist CKD der stärkste Risikofaktor für Tod 6. auch im alter gibt es keine "normal reduzierte" Nierenfunktion -\> Mortalitätsanstieg ist für alle Altersgruppen gleich
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Erkläre die Stadieneinteilung der CKD nach eGFR
eGFR = estimated GFR (weil Kreatinin kein lineares Maß für die Nierenfunktion ist muss diese aus der normalen GFR berechnet werden) CKD-Staging // eGFR (ml/min/1,73m2) **CKD 1 = \> 90 - Nierenschädigung mit normaler GFR** **CKD 2 = 60-89 = leichte GFR minderung** **CKD 3a = 45-59 = Moderate GFR minderung** **CKD 3b = 30-44 = Moderate** **CKD 4 = 15-29 = Starke** **CKD 5 = \< 15 = Nierenversagen**
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Nenne Einschränkungen der Formel zur Berechnung der GFR
1. nur im Steady State 2. eGFR-methode bei Amputationen schwierig (Reduktion Muskelmasse) 3. Supplementierung von Kreatin (Kraftsport) 4. schlechte Performance bei Adipösen Pat. 5. Patienten mit Lebererkrankungen sezernieren Kreatinin tubulär + haben niedrigere Muskelmasse
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Über welchen Transporter wird Kreatinin tubulär sezerniert und welche Medikamente hemmen diesen?
Sekretion über SLC47A1 Medikamente: - Trimethoprim - Dronedaron (AA) - Cimetidin (H2-Blocker) - Dolutegravie (HIV-Med) - Olaparib und Rucaparib (PARP Inhibitoren) - Imatinib und andere Tyrosinkinaseinhibitoren
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Nenne die Ursachen einer CKD + Definition
Definition: irreversible Abnahme der exkretorischen und inkretorischen Nierenfunktion über mehr als 3 Monate mit Auswirkungen auf die Gesundheit **Ursaxchen:** **1. Diabetische Nephropathie = häufigster Grund!!** 2. Hypertensive Nephropathie 3. Glomerulonephritiden 4. Polyzystische Nierenerkrankung 5. Tubulo-Interstitielle Nierenerkrankungen (rezidivierende Pyelonephritis, Analgetikanephropathie) 6. Vaskulitiden u.a.
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Erkläre die Wege, eine chronische von einer akuten Nierenerkrankung abzugrenzen
1. Nierengröße im Ultraschall, Zeichen der Schädigung 2. renale Anämie 3. Calcium-Phosphat Störungen, sekundärer Hyperparathyreoidismus
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Erkläre die Pathogenese der renalen Anämie
Pathogenese: - \> Niere produziert im Verhältnis zur Anämie eine zu geringe Menge an EPO - \> möglicherweise durch fehlende Reaktanz der peritubulären Fibroblasten - \> relatver EPO-Mangel ist mit einer vermidnerten Expression von Hypoxie induzierten Faktor (HIF) assoziiert -\> führt folglich zu einer reduzierten Stimulation der Erythropoese man geht davon aus, dass die renale Anämie synergistisch durch weitere Faktoren entsteht: - \> urämietoxinvermittelte verkürzte Lebenszeit der Erys - \> erhöhte Hepcidinspiegel - \> Eisenmangel durch Blutverluste - \> Folsäure, B12 Mangel ...
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Erkläre die Pathogenese des sekundären Hyperparathyreoidismus
Grundlage ist immer eine über einen längeren Zeitraum bestehende Hypocalciämie - \> oft zusammen mit Mangel an Vit D - \> niedrige Serumcalciumkonzentration und/oder niedriges Vit D regen Nebenschilddrüse an Parathormon zu produzieren Bei chromischer Niereninsuff: - \> Ausscheidung von Phosphat erniedrigt - \> durch Hyperphosphatämie wird freies Calcium komplexiert - \> dadurch entsteht Hypokalziämie - \> + bei Niereninsuff ist Hydroxylierung von Calcidiol zu Calcitriol gestört
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Definition Akutes Niereninsuffizienz
Akut einsetzende, potentiell reversible Abnahme der Nierenfunktion _Diagnosekriterien: (min. 1 erfüllt)_ **-\> Anstieg Serumkreatinin um \> 0,3mg/dL innerhalb von 48 Stunden** **-\> Anstieg des Serumkreatinins auf das 1,5 fache** **-\> Neu aufgetretene Reduktion der Urinmenge auf \< 0,5mL/g KG/h über 6 Stunden**
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Definiere Anurisches, Oligurisches und Non-Oligurisches ANV
Anurisches Akutes Nierenversagen: Urin Produktion \< 100ml/d Oligurisches: \< 400ml/d Non-Oligurisches: \> 400ml/d
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Wie wird di Akute Niereninsuffizienz unterteilt Ätiologie
**1. Prärenal/funktionelles Nierenversagen - 60%** -\> renale Minderperfusion **2. Intrarenal - 35%** -\> direkte Schädigung der Nephrone **3. Postrenal - 5%** -\> immer Abflussbehinderun des Harns
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Postrenales akutes Nierenversagen Woran zu erkennen? Welche Diffentialdiagnosen muss man machen?
Harnaufstau beidseits der Blase oder einseitiger Harnaufstau bei funktioneller Einzellniere **IMMER bei Krea-Anstieg ein Sono machen!!!** Differentialdiganosen bei erwrbenen Abflussbehinderungen: nach Lokalisation - \> Nierenbecken: Nierensteine, Papillennerose - \> Ureter: Harnsteinem Tumore, retroperitoneale Fibrose - \> Blase: Tumore, Urethrastrikturen, benigne Prostatahyperplasie
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Prärenale akute Niereninsuffizienz Woran zu erkennen? + Ursachen
allgemein: Niere kann noch normal arbeiten und Na-Konservieren sowie Urin konzentrieren bei Minderperfusion der Niere = also Hypovolämie -\> Reaktion der Niere: Natriumretention und Hypotoner Harn **Na i.U. unter 10mmol/L** **FE-Na unter 1%** **FE-Hst unter 35%** _Ursachen:_ Alle Umstände die zu Minderperfusion der Niere führen können: **1. Hypovolämie** - \> durch unzureichende Flüssigkeitszufuhr - \> oder durch Flüssigkeitsverluste (Blutungen, Erbrechen/Durchfall, Diuretika...) **2. Vermindertes zirkulierendes Blutvolumen (relativer Mangel)** - \> Herzinsuff - \> Schock, Sepsis ..
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Intrarenales Nierenversagen Woran zu erkennen? + Ursachen
hier ist die Niere nicht mehr in der Lage Natrium zurückzuhalten und den Urin zu konzentrieren **Na. i.U. \> 20mmol/L** **FE-Na: \> 1%** U-Osmol \> 500 schließt Akutes Nierenversagen aus! _Ursachen: Benzing sagt 4 Stück_ **1.** **_Glomerulär_** (primäre wie MCGN oder sekundär wie LE) _2._ **_Tubulär_** (akute Tubulusnekrose - ischämisch oder durch Medikamente bsp- Kontrastmittel) _3. **Interstitiell**_ (Pyelonephritis, Nierenabszess) _4. **Vaskulär**_ - \> Makro: Nierenarterienstenose, Venenthrombose, Niereninfarkt, Aortendissektion - \> Mikro: Thrombotische Mikroangiopathien
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Wie entsteht eine akute Interstitielle Nephritis? // Was sind Auslöser?
**1. Allergie auf Medikamente** (NSAIDs, Antibiotika, Diuretika) -\> häufigster Auslöser der akuten interstitiellen Nephritis **2. Infektion** (klassisch: Hantavirus, CMV, TBC) **3. Systemerkrankungen und Autoimmunerkrankungen** (Sarkoidose, Sjögren-Syndrom) Zeichen: - sterile Leukozyturie (wichtig dass die Steril ist ansosten HWI) + Eosinophile - \> Meist eine Proteinurie - \> tubuläre Schädigung hemmt Na-Rückresorption deshalb FENa \> 1% - schleichender/akuter krea anstieg - Hautzeichen der ALlergie (Exantheme) Auge: Uveitis, Konjunktivitis
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Welches Virus kann (Beispielhaft) zu einer interstitiellen Nephritis führen? Nenne auch Übertragungsweg und Symptome
Hantaviren - \> 1. machen hämorrhagisches Fieber mit renalem Syndrom - \> 2. Hantavirus-Induziertes pulmonales Syndrom viele Tote im Koreakrieg (am Grenzfluss Hantaan) und 2. Weltkrieg (hier erkrankung an "Feldnephritis" Erreger beide male das Hantavirus -\> Überträger Rötelmaus und Brandmaus Mäuse scheiden Virus über Urin, Kot und Speichel aus der bleibt dann im trockenen Sekret über Monate vorhanden und wird vom Menschen dann über Ärosole aufgenommen Symptome: - \> akuter Krankheitsbeginn mit Fieber \> 38,5 - \> Rückenschmerz, Kopfschmerz, Abdominalschmerz (jeweils und oder oder) - \> Proteinurie oder/und Hämaturie - \> Thrombozytopenie - \> Oligurie nachfolgen mit Polyurie
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Nenne Auslöser einer chronischen interstitiellen Nephritis
**1. Medikamente (Lithium, Calcineurininhibitoren, Phenacetin)** **2. Toxine** **3. Elektrolyte (Hypokaliämie, Hypercalciämie, Hyperurikämie)** **4. Andere: Sarkoidose, Sjögren-Syndrom, Bestrahlung ...** - \> es kommt immer zu einer fortschreitenden tubuluszellatrophie und Matrixakkumulation mit interstititeller Fibrose - \> relativ früh im Verlauf kommt es zu einer renalen Anämie (durch EPO Mangel)
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Akuter Neirenschaden Welche Faktoren können dazu führen? Was muss man sich merken
akuter Nierenschaden multifaktorielles Geschehen: - \> tubulotoxische Effekte - \> Mikrothromben - \> renale Ischämie - \> Entzündung - \> oxidativer Stress Akute renale Ischämie kann bei komplett normotensiven Patienten auftreten bedarf also keiner hämodynamischen Instabilität
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Präsentiert sich einer vermidnerte GFR immer mit einer vermidinerten Urinproduktion?
NEIN EIne verminderte GFR muss sich nicht mit einer verminderten Urinproduktion präsentieren Denn: Die Niere filtriert am Tag 180L Blut -\> bei Senkung der GFR auf 1% kann man immernoch 1,8L Urin produzieren - NUR die Entgiftung ist eben gestört
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Nenne Auslöser einer akuten Tubulusnekrose und damit tubuläre Ursachen eines intrarenalen akuten Nierenversagens
akute Tubulusnekrosen sind mit 85% die häufigste Form der intrarenalen Form der AKI **1. ischämisch-toxische Schädigung** **2. Sepsis (Mediatoren und renale Ischämie)** **3. Medikamente (Aminoglykoside, Chemos)** **4. pigmentinduziertes ANV (Rhabdomyolyse = Crush Syndrom, Hämolyse)** **5. Leichtketten -\> Myelomniere** **6. Akute Uratnephropathie**
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Erkläre die Pathogenese der Myelomniere
Myelomniere = Cast-Nephropathie -\> bei multiplen Myelom kann es zu übermäßiger produktion von Leichtketten (Bence-Jones-Protein) kommen -\> werden frei im Primärharn filtriert Normalerweise: entweder rückresorbiert oder ausgeschieden ABER: bei zu vielen können die Ausfalen und dann entsteht Obstruktion + die leichtketten üben toxischen Effekt aus -\> das ganze wird begünstigt durch Flüssigkeitsmangel
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Nenne Vaskuläre Ursachen des Akuten Nierenversagens
_Mikrovaskulär:_ **-\> Cholesterinembolie-Syndrom** -\> Thrombotische Mikroangioüathien: DIC = Disseminierte intravasale Gerinnung TTP = Thrombotisch-Thrombozytoüenische Purpura HUS = Hamolytisch-urämisches Syndrom HELLP = Hämolysezeichen erhöhte Leberenzyme niedrige Plättchen _Makrovaskulär:_ Neirenaterienstenose, venenthrombose, Niereninfarkt, Aortendisektion
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Erkläre das Cholesterin-Embolie Syndrom
Einordnung: ist eine mögliche Ursache für ein vaskulär bedingtes intrarenales akutes Nierenversagen Definition: Verschleppung von Cholesterinmaterial, das normalen Gefäßwänden aufgelagert ist in kleine Arterien und anschließende Entzündungsreaktion Ätiologie: kann iatrogen ausgelöst werden -\> durch vaskuläre Eingriffe // oder unter Gerinnungshemmung oder spontan durch Plaqueruptur -\> Alle Distal gelgenen Organe können betroffen sein (Füße, beine, aber auch die Niere) Symptome/Klinik: - \> Periphere viszerale und muskuläre Embolien mit schwerem Verlauf (Blue Toe Syndrom) - \> Akutes Nierenversagen - \> Hautbeteiligung: Purpura, Nekrose, Livedo racemosa (also ein verlangsamter Blutfluss) - \> Bauchschmerzen - \> Retina embolie - \> Eosinophilie, Komplement erniedrigt in der Histo: spindelförmige Vakuolen durch herausgelöstes Cholesterin bei der Präparation = Cholesterinsärge
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Cholesterin-Embolie Syndrom Nenne Auslösende Faktoren und das typische Patientenbild
Auslöser: Iatrogen: Koronarangiographie, Angiographie, Gefäßchirurgie, Thrombolytika, Antikoagulation Spontanes Auftreten bei Plaqueruptur nur in 20% typischer Patient: männlich, 60-70, Raucher, Arteriosklerose, ausgeprägte Plaques in der Aorta
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Benzing Sagt: Nenne die drei Überschriften zur Anämie und die Diagnostik ganz grob
1. Bildungsstörungen 2. Pooling (Hypersplenismus) 3. Hämolyse (Hämoglobinopathieh, Membrandefekte, Enzymdefekte, Ak-vermittelt, mechanisch) Hämolysediagnostik: LDH (hoch) + Haptoglobin (niedrig)
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Was ist hier zu sehen?
Nachweis von Fragmentozyten im Blutausstrich -\> mikroangiopathische hämolytische Anämie
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Patientin: Was hat sie + Erklärung seit einer Woche schlechtes Gefühl, Fieber, Schwäche, Erbrechen seit vorgestern kein Urin mehr gelassen Labor: Krea: 4,3mg/dl Hst. 340mg/dl Hb 9,2mg/dl Thrombos: 21.000 LDH: 1621 Haptoglobin unter 5 Fragmetozyten 6%
Frau hat hämolytische-urämisches Syndrom = HUS - \> _typisches HUS_ = durch Wirkung des Shiga-Toxins (erst Diarrhoe und dann die Symptome der HUS) = **diarrhoe-assoziiertes-hämolytisches-urämisches Syndrom** - \> durch Infektionen mit E. Coli oder Shigellen - _\> atypisches HUS_: Komplementdefekt _Symptome:_ Abgeschlagenheit, Fieber - \> hämolytische Anämie: Blässe, Tachykardie - \> Thrombozytopenie: Petechiale Blutungen - \> Anurie, Hypertonie, Periphere Ödeme
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Nenne die wichtigsten Mikroangiopathien und die allgemeine Diagnostik/ die Symptome und Klinik
Mikroangiopathien: DIC, HUS, HELLP, TTP DIC = Disseminierte intravasale Gerinnung HUS = Hämolytisch urämisches Syndrom =Gasser-Syndrom HELLP = Hämolyse, erhöhte Leberwerte, low platelets TTP = Thrombotisch-Thrombozytopenische Purpura (Metalloprotease ADAMTS13) = Moschcowitz _Labor/ Diagnstik:_ **1. ausgeprägte Thrombozytopenie** **2. Hämolytische Anämie: Hämolysezeichen -\> Nachweis von Fragmentozyten** **3. Akute Niereninsuffizienz (Krea hoch, Hämaturie, Proteinurie** **4. Fiber**
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Erkläre die Klassifikation der polyzytischen Nierenerkrankungen
Klassifikation nach Potter war rein deskriptiv und wird durch WHO Klassifikation ersetzt -\> da hier die Genetik sehr relevant ist **1. Ausotoma-rezessive polyzystische Nierenerkrankung = ARPKD** **-\> Potter 1** -\> Mutation auf Chromosom 6 **2. Multizystische Nierendysplasie** **-\> mit Vergrößerung der Niere = Potter IIa** **-\> mit Verkleinerung der Niere = Potter IIb** -\> Ätiologie unklar / spontanes Auftreten währen Embryoentwiklung ohne familiäre Häufing **3. Autosomal dominante polyzystische Nierenerkrankung (ADPKD) = Potter III** -\> auf Chromosom 16 oder 4 mit Veränderung des Polycysteins 1 oder 2 **4. Zystische Nierendystrophie bei fetaler Obstruktion des unteren Harntrakts = Potter IV** -\> Sekundär: fetale obstruktionen (Ureterstenosen oder so) gehen häufig mit Nierenverädnerungen einher
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Autosomal Dominante polyzystische Nierenerkrankung Nenne: Inzidenz, Pathogenese
_Inzidenz der ADPKD:_ - \> eine der häufigsten genetische Erkrankungen **(1:1000) - häufiger als MS** - \> weltweit 5 Mio Patienten - \> in DE ist die ADPKD Ursache der ESRD (End Stage Renale Disease) bei 10% aller Dialysepatienten - \> terminale Insuffizienz zwischen **50-60 (bei 50% der Pat.)** _Pathogenese:_ Erkrankung beruht auf Mutationen des Polycystein **Polycystein-1 = 85% = PKD-1** **Polycystein-2 = 15% = PKD-2 (milderer Verlauf)** -\> diese Cystoproteine (Polycystein 1 und 2) sind lokalisiert auf Monozilien der Nierenzellen -\>
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Autosomal Dominante polyzystische Nierenerkrankung Nenne: Pathologie und Symptome
Pathologie: ADPKD- ist eine Systemerkrankung - weil diese Polycystin 1 und 2 in vielen Geweben des Körpers exprimiert wird!! Organmanifestationen: Niere, Leber, Pankreas, zerebrale Aneurysmen, Herzklappenvränderungen, Kolondivertikel, Leistenbruch ... Charakteristisch ist massive Größenzunahme der Nieren (gelegentlich auch der Leber) -\> durch flüssigkeitsgefüllte Zysten Symptome: - \> initial Hämaturie, mäßige Proteinurie, gelegentlich Polygobuline - \> Schmerzen, HWI, Nephrolithiasis, Hypertonie Progrediente Nierenfunktionsverschlechterung (terminale Insuffizienz ca. 10 Jahre nach Diagnose) Bei Aneurysmenblutungen plötzlicher Kopfschmerz, häufig positive Familienanamnese für zerebrale Blutungen
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Autosomal Dominante polyzystische Nierenerkrankung Diagnostik Genetische Analyse notwendig?
Wichtig ist die Unterscheidung zwischen einer Nierenzyste (echten Nierenzyste) und der Zystennieren **bei ADPKD:** Nierengröße Deutlich vergrößert Zysten sind ÜBERALL lokalisiert _Diagnostik_: **-\> 10 Zysten oder mehr bei positiver Familienanamnese (Spezifität und Sensitivität 100%)** **-\> Keine Zysten im Alter von 30 Jahren ist Auschluss der ADPKD** **-\> Hochauflösender Ultraschall ist so sensitiv wie MRT** _letztendliche Diagnostik per Ultraschall: primär_ - \> zahlreiche flüssigkeitsgefüllte Zysten - \> **Beidseits** starke Nierenvergrößerung - \> Hypodense Raumforderungen _sekundär:_ -\> Leberzysten, Pankreaszysten, Niereeininsuff **WICHTIG:** **Ausshcluss von Karzinomen, Angiomyolipome, ungewöhnliche extrarenale Symptome** Genetik notwendig: nein - klinik entscheidet!
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Autosomal Dominante polyzystische Nierenerkrankung Differentialdiagnosen
Markschwammniere: Verkalkte Zysten ausgehend von den papillären Sammelrohren -\> Angeboren ABER KEINE Vererbung!! echte Nierenzyste: - \> Solitäre oder multiple Zysten der Niere - \> meist harmloser Zufallsbefund - \> Echofreie Flüssigkeit - rundlich ovale Zysten mit dorsaler Schallverstärkung Therapie: nicht indiziert
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Nenne eine Erkrankung, die mit Nierenzysten und Nierenzellkarzinom einhergehen kann
Von-Hippel-Lindau Syndrom - \> mit Inaktivierender Mutation des VHL-Protein wird HIF-alpha nicht mehr Ubiqiotiniert und damit abgebaut - \> damit entsteht sauerstoffunabhängige Stimulation von EPO und Angiogenese in Tumoren!!
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Vererbungsmodus der ADPKD
autosomal dominant! - \> Familienanamnese in der Regel positiv - \> Spontanmutationen in ca. 5% der Fälle - \> Risiko für Kinder eines betroffenen Elternteils = 50%
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Therpie der ADPKD
- \> ausreichende Flüssigkeitsaufnahme: Urinvolumen über 3L/d - \> eingeschränkte Kochsalzaufnahme max: 5-6g/d - \> gesunde Ernährung - \> moderater Kaffeekonsum, Sport, übergewicht meiden, Nikotin weg - \> Östrogenfreie oder Arme Kontrazeption Medikamente: **Tolvaptan = selektiver Vasopressin-2-Rezeptor Antagonist!** -\> dadurch gegensätzliche Wirkung von ADH ALSO: verstärkte Diurese und Rückresorption von Na
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Nebenwirkungen Tolvaptan
Durst Mundtrockenheit Pollakisurie
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Weiterführende Therapie der ADPKD bei Niereninsuff
Dialyse - \> Peritonealdialyse - \> Hämodialyse Transplantation: (hat längeres Überleben im Vergleich zur Dialyse) -\> Lebendtransplantation wesentlich besser als Todspende
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Autosomal rezessive polyzystische Nierenerkrankung beschreibe Kurz: Pathogenese Symptome
sehr selten im Kindesalter bis frühe Adoleszenz Pathogenese: Mutation in Fibrocystin-Gen = PKDH1 Symptome: sehr variabel -\> Hyponatriämie in den ersten Lebenswochen, metabolische Azidose, rezidivierende HWIs, Hypertonie, Niereninsuff mit End stage renal Disease vor dem 15 Lebensjahr -\> Leberbeteiligung OBLIGAT
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Definition Hyponatriämie
Serumkonzentration unter 135 mmol/L
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Definition Hypernatriämie
Serumkonzentration über 145 mmol/L
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Leitätze zur Regulation des Wasserhaushalts
_1. Natrium i.S. repräsentiert den Wasserhaushalt und NICHT den Salzhaushalt_ **-\> Hyponatriämie = zu viel Wasser im Vergleich zum Salz** **-\> Hypernatriämie = zu wenig Wasser im Vergleich zum Salz** **Benzingsche Faustregel zur Schätzung der Osmolarität: 2 x Na + 20** **2. Es besteht KEINE Relation zwischen Na i.S. und Na i.U.** Na i.U. wird bei intakter Nierenfunktion reguliert durch das ECF-Volumen **3. Der Wasserhaushalt wird reguliert durch Durst und ADH** - \> Wasserbelastung -\> Osmolarität (runter) -\> ADH (runter) = Wasserdiurese - \> Wasserentzung -\> Osmolarität (hoch) -\> ADH (hoch) = Wasserretention + Durst
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Hyponatriämie Ätiologie
Grundlage: Hyponatriämie ist immer eine Folge eines relativen Wasserexzesses // UND NICHT Folge eines primären Natriumverlusts Normale Regulation: immer zentral über ADH: steigt die Serumosmolarität wird ADH sezerniert bindet an V2.Rezeptoren in den Sammelrohren und über Aquaporin 2 wird dann selektiv Wasser retinniert (KEIN Natrium) - \> Urin ist dadurch dann monzentrierter - \> fast ALLE Formen der Hyponatriämie sind damit auf eine unphysiologische ADH-Regulation zurückzuführen _1. Hypervolämische Formen (häufig) mit Verdünnungseffekt ohne Natriumverlust:_ - \> Herzinsuff, Leberzirrhose, nephrotisches Syndrom - \> chronischr Alkoholkonsum _2. Hypovolämische Formen mit "echtem" Natrium udn Wasserverlust:_ - \> Diuretika v.a. Thiaziddiuretika - \> Nebenniereninsuff - Aldosteronmangel - \> Zerebrales Salzverlust Syndrom - \> Erbrechen, Diarrhoe, Pankreatitis, Peritonitis _3. Normovolämische Formen / mischformen_ -\> ADH-vermittelt = **Schwartz-Bratter-Syndrom = SIADH Syndrom dern inadäquatwn ADH-Sekretion** **-\> ausgelöst v.a. durch: Medikamente, Stress, Schmerz, Tumorerkrankungen (wie neuroendokrines kleinzelliges Brnchialkarzinom)**
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Patient hat Hyponatriämie Welche Fragen muss man sich Stellen um zur Diagnose zu kommen?
**1. ist es eine "echte" Hyponatriämie** - \> wenn die Serumosmolarität erniedrigt ist = dann ja - \> es kann auch sein dass natrium erniedrigt ist im Ausgleich zu anderen gesteigerten Osmotisch wirksamen Teilchen wie Glucose -\> dann keine Echte sondern eine physiologisch reaktive Hyponatriämie **2. Reagiert die Niere adäquat?** - \> adäquate Reaktion wäre eine ADH Suppression = dadurch mehr Wasserausscheidung -\> der Harn müsste Hypoton sein - \> ist die U-Osmolarität über 50-100mosm/L = dann haben wir keine adäquate ADH-Suppression 3. Liegt eine Hypovolämie vor? - \> bestimmung über Na i.U. 4. Besteht die Gefahr einer Aggravitation? - \> also einer Verschlimmerung 5. Welches Vorgehen nutzt man zur Korrektur? Welche Infusionslösung wird wie infundiert?
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Nenne 5 Gründe für eine fehlende ADH-Suppression
**1. Echte Hypovolämie (**v.a. auch bei AIDS Patienten) **2. Relative Hypovolämie** (Herzinsuff, Leberinsuff, nephrotisches Syndrom) **3. Osmo-unabhängige ADH-Sekretion** (SIADH Syndrom der inadäquaten ADH-Sekretion - bei SHT, Hirnblutung, Kleinzelligen Lungenkarzinom ...) **4. NNR-Insuff, Hypothyreose** **5. Medikamente** (Neuroleptika, Antidepressiva, Antikonvulsiva, Thiazide)
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Hyponatriämie Symptome / Klinik
äußert sich in zahlreichen neurologischen Smptomen leichte: Übelkeit, Cephalgie, kognitive Funktionsstörungen, Verwirrtheit schwere: wiederholtes Erbrechen Koma oder schwere Vigilanzstörungen Auftreten von Krampfanfällen Kardiopulmonale Dekompensation
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Diagnostik Hyponatriämie erkläre die Stufenweise Urinuntersuchung
Urinuntersuchung bei Hyponatriämie **1. Urinosmolarität \< 100 mosm/kg:** am ehesten Polydypsie bzw. Aufnahme größerer Mengen hypotoner Flüssigkit **2. Urinosmolarität \> 100 mosm/kg** -\> dann weitere EInordnung nach Natriumkonzentration _I: Natrium unter 30 mmol/L:_ Hinweis auf ein erniedrigtes effektives arterielles Blutvolumen - \> gleichzeitige Hypervolämie: am ehesten Herzinsuff, Leberzirrhose, nephrotisches Syndrom - \> bei Hypovolämie: am ehesten GI-Verluste _II: Natrium über 30 mmol/L:_ Häufig bei Diuretikaeinnahme und bei chronischer Niereninsuff **3. Urinosmolarität \> Plasmaosmolarität:** am ehesten Ausdruck eines SIADH
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Therapie der Hypovolämie Worauf ist zu achten Wie macht man das?
**Grundlagen:** _Immer nur eine Korrektur um maximal 6-8 mmol/L in 24h_ - \> Ansonsten Komplikationsgefahr viel zu Groß!! - \> Serumnatriumwerte unter 120 oder über 160 sind immer Intensiv-Indikation!! **_1. Notfall:_** bei schweren neurologische Symptomen (Vigilanzminderung, Koma, Krampfanfälle) und wenn Hyponatriämie akut entstanden ist = dann Infusion mit HYPERtoner Kochsalzlösung!!! -\> um Hirnödemem entgegenzuwirken! i.d.R. 3%ige NaCl, 1-2ml/kg KG/h -\> Ziel ist Ahebung um 5-6mmol/L **_2. kein Notfall:_** Therapie abhängig von Ursache der Hyponatriämie - \> mögliche auslösende Medikamente absetzen - \> bei Hypovolämischer Hyponatriämie: Volumensubstitution - isotone NaCl - \> bei normovolämischer Hyponatriämie: Trinkmenge beschränken auf 500-800ml/h und Auslöser beseitigen - \> bei hypervolämischen Hyponatriämie: schwierige Therapie, Trinkmenge auf unter 500ml/d, Furosemid zur Wasserausscheiung erwägen
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Wichtigste merksätze zur Therapie der Hyponatriämie
1. IMMER erst die Diagnostik abschließen und vorallem auch die Urinosmolarität bestimmtn 2. IMMER eine Infusion anhängen, die eine höhere Osmolarität hat als der Urin -\> ansosnten bleibt freies Wasser im Körper = Gefahr einer Hirnödems 3. NIE höhere Korrekturen als max 8 mmol/L/d 4. bei zu rascher Korrektur drohen lebensbedrohliche Konsequenzen: zentral pontine Myelinolyse
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Nenne die Aktuellen Stadien der arteriellen Hypertonie
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Screening bei arterieller Hypertonie bei welchem Blutdruck macht man welches Screening?
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Bei welchen Risikofaktoren sollte man bei einem Hochnormalen Blutdruck eine Medikation erwägen?
Diabetes hypertensiven Endorganschäden ab Niereninsuff CKD 3
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arterielle Hypertonie Epidemiologie
häufigster kardiovaskulärer Risikofaktor Durchschnittliche Prävalenz bei Erwachsenen bei 50% Prävalenz bei Adipositas: 75%
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arterielle Hypertonie Ätiologie/ Formen
Ätiologie/Formen **1. primäre / Essentielle Hypertonie = 90%** -\> diese Leute haben meist Hypertonierisikofaktoren: älter, Rauchen, Alkohol, Koffein, Hohe Kochsalzzufuhr, Adipositas, Dyslipidämie, Insulinresistenz, Psyche **2. sekundäre Hypertonie = 10%** - \> Schlafapnoe-Syndrom - \> Hyperaldosteronismus - \> Phäochrommozytom - \> Glumerlulonephritis - \> Nierenarterienstenose - \> Hypercortisolismus - \> Hyperthyreose
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Nenne Substanzen die Bluthochdruck hervorrufen
Pille viel Lakritz Nasenspray NSAR Amphetamin, Kokain, Extasy anabole Steroide Diätmedikamente Immunsuppression
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Warum ist es wichtig den Blutdruck zu senken?
hoher RR ist ein wichtiger Risikofaktor für Schöaganfall und Herzinfarkt (neben Cholesterin, Rauchen, Niereninsuffizienz, Diabetes) Hypertonie macht Organschäden: Herz, Niere, Gefäße
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Häufigste Todesursache bei unbehandelter Hyertonie
1. Herzinsuff 2. Apoplex 3. Herzinfarkt 4. Niereninsuff
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Leitlinientherapie der arteriellen Hypertonie (ohne Niereninsuffizienz)
Grundlagen: Zielbrutdruck unter 140/90 (bei guter Verträglichkeit unter 130/80) Minimalwert: 120/70 dann immer erst Lifestile Change! dann Medis: Indikation nach höhe des RR und dem kardiovaskulären Risiko! -\> ab Hypertonie I oder höher indiziert (bei Hochnormal im allgemeinen nicht indiziert) **1. Initiale Therapie = One Pill - Dual Combination** **-\> ab Hypertonie I** -\> _ACEi or AT1-Blocker + Calciumkanal-Blocker (Dihydropyridin) or Thiazid-Diuretikum_ Zusatz: Beta-Blocker + was anderes nur bei Myokardinfarkt oder Angina Pectoris, Herzinsuff mit reduzierter Ejektionsfraktion, tachykarder HRST Schritt dazwischen: erstmal die zweifachtherapie Intensivieren oder auf eine andere zweifachkombination umstellen erst DANN bei Therapieresistenz eskalieren **2. Dreifachkombination - 1 Pill** _ACEi or AT-1-Blocker + CCB + Diuretikum_ -\> bei weiterer Therapieresistenz weiter eskalieren **3. Dreifachkombination** + Spironolacton/Eplerenon oder anderes Medikament (anderes Diuretikum (Amilorid), alpha-Blocker (Urapidil), beta-Blocker, zentrale Sympatikolytika (Clonidin, Moxonidin) oder direkte Vasodilatoren (Dihydralazin, Moxolidil), oder Renin-Inhibitoren: Aliskiren
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Medikamentöse Therapie der arteriellen Hypertonie bei Niereninsuffizienz
1. Zweifachkombination - One Pill ACEi or AT-1-B + CCB ACEi or AZ-1-B + Diuretikum (Thiazid oder Schleifen) 2. Dreifachkombination ACEi or AT-1-B + CCB + Diuretikum 3. bei Therapieresistenz Zusätzlich Spironolacton, oder alpha oder beta-Blocker
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Lifestile Modifikation bei arterieller Hypertonie
Gewicht abnehmen: BMI unter 25 Regelmäßige Bewegung: 5-7Tage/Woche 30 min Kochsalzzufuhr auf 5-6g/Tag Mediterrane Ernährung Rauchen einstellen, Alkohol reduzieren
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Was sind die häufigsten Gründe für eine therapieresistente Hypertonie
Schlafapnoe: 60-70% Primärer Hyperaldosteronismus: 7-20% Niereininsuff: 5-20% Nierenarterienstenose: 2-24%
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Was machen bei therapieresistenter Hypertonie?
1. Ergänzende Medikation: Spironolacton/Eplerenon, Amilorid, Doxazosin 2. Absetzen von Medikamenten: die keinen Effekt auf RR-Senkung haben 3. Reservemedikamente: Clonidin, Moxonidin, Hydralazin, Minoxidil 4. Intervention: renale Sympathikusdenervation, Baroreflexstimulation (Carotissinus)
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