Gastroenterologie Flashcards

1
Q

Definition akutes Leberversagen

A

Plötzlicher Beginn eines Leberversagens bei einem Patienten ohne Hinweise für eine chronische Lebererkrankung

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2
Q

Nenne die Verschiedenen Formen des Akuten Leberversagens (also die Unterschiedungsmöglichkeiten nach zeitlichem Verlauf) die unterschieden werden

A

Orientiert sich an den Wochen von der Gelbsucht bis zur hepatischen Enzephalopathie

  • > also wie lange das dauert
  • > Laut Amboss: der Zeitraum zwischen einer Gerinnungsstörung mit INR > 1,5 und einer Enzephalopathie!!

1. O´Grady System: (das ist das wichtige)

1 Woche: Hyperakut

1-4 Wochen: Akut

4-12 Wochen: Subakut

  1. Bernuau System:

1-2 Wochen: Fulminant

2-12 WOchen: Subfulminant

  1. Japanese System:

0-8 Wochen: Fulminant

8-12: Late Onset

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3
Q

Nenne Ursachen eines akuten Leberversagens

A

-> Kardio-Vaskulär:

Schock, Portalvenenthrombose

Budd-Chiari-Syndrom (komplette oder inkomplette Thrombose der Lebervenen) - wahrscheinlich eine spezielle Form der Thrombophilie

-> virale Hepatitis:

A, B, D, E,

HSV, EBV, CMV

toxisch:

Paracetamol

Halothan -> inhalationsnarkotikum

Amatoxine (Knollenblätterpilz)

-> Schwangerschaftsfettleber: HELLT (Hämolysezeichen, Erhöhte Leberenzyme, Low Platelets)

-> idiopathisch

-> Malignome

-> autoimmunhepatitis

-> hereditär:

M. Wilson

+ andere

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4
Q

Epidemiologie akutes Leberversagen

A

1-2 Fälle pro 6000 stationäre Aufnahme

in USA: 6% der Lebertodesfälle

8% aller Lebertransplantationen

Ursachen: Medikamente > Virus > andere

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5
Q

Anamnese bei akuten Leberversagen

A
  1. Virale Infektionen / Drogenabusus / Auslandsaufenthalte abklären
  2. Medikamente (Schmerzmittel, Leistungssport, Suizidalität)
  3. Andere Toxine (Pilze beispielsweise)
    - > zwitlicher Verlauf der Symptome

bei Bewusstseinstrübung:

Fremdanamnese

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6
Q

Körperliche Untersuchung bei akutem Leberversagen

A
  • > Untersuchung des mentalen Status (Hinweise auf hepatische Enzephalopathie aufgrund verringerter Entgiftung der Leber (Ammoniak akkumultion)
  • > Hinweise auf chronische Lebererkrankung
  • > Ikterus

Lerberpalpation:

vergrößert: virale Hepatitis, Budd-Chiari-Syndrom, maligne Infiltration

verkleinert: Hinweis auf deutlich verringertes Lebervolumen bei massiver Apoptose

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7
Q

Laboruntersuchung bei akutem Leberversagen

A
  • > Gerinnungsparameter (INR/ Quick)
  • > Leberwerte: Transaminase, gammaGT, AP (alle erhöht)
  • > Bilirubin (erhöht)
  • > LDH
  • > Glucose (Gefahr Hypoglykämie)
  • > BGA: Blutgase, Laktat, Ammoniak (erhöht)
  • > Differentialblutbild, Thrombozyten (erniedrigt)
  • > Toxinspiegel: Paracetamol + andere Toxine
  • > Hepatitisparameter: Kreatinin, Natrium, CRP
  • > Autoantikörper: ANA, LKM, SLA
  • > Schwangerschaft: M. Wilson-Test (Kupfer 24-h-Urin)
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8
Q

Wofür ist akutes Leberversagen eine Indikaiton

A

Transfer auf ITV

Transfer in transplantationszentrum!!

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9
Q

Bildgebung bei akutem Leberversagen

A

Sono Abdomen:

so rasch wie möglich bei jedem Verdacht

!! Immer inkl. Dopplersonographie: Pfortader + Lebervenen

-> Diagnose von Pfrotaderthrombose oder Lebervenenthrombose (Budd-Chiari-Syndrom)

Ergänzend:

MRT/ CT

kraniale Bildgebung bei somnolenten Patienten _> zum Ausschluss Hirnorganischer Störungen als Ursache

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10
Q

Wofür ist die frühe Diagnose eines akuten Leberversagens wichtig?

A

Höhere Chance die Ätiologie zu erkennen

  • > damit auch Chance die richtige Therapie früh einzuleiten
  • > Möglichkeit Faktoren zu Blockiere, die den Verlauf negativ beeinflussen könnten: Gabe von Paracetamol oder Flüssigkeitsdefizit etc.
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11
Q

Nenne die prognostischen Faktoren bei akutem Leberversagen

A
  • > metabolische Konsequenzen des Verlust an Lebermasse
  • > Freisetng von Mediatoren und toxischen Metaboliten aus der zerstörten Leber
  • > Fähigkeit der verbliebenen Hepatozyten die Leber zu regenerieren
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12
Q

Nenne die Scores/Kriterien, bei deren Erfüllung eine direkte Verlegung in ein Transplantationszentrum angeordnet werden muss

bei Akutem Leberversagen

A

Man mach eine 12-24 Stündige reevaluation dieser Kriterien/Scores und bei Erfüllung dieser Kriterien hat man eine sehr schlechte Prognose und muss Velregung anordnen

1. Kings-College-Kriterien bei Paracetamol induziertem ALV

pH-Wert arteriell: < 7,3

Oder Erfüllung der folgenden Kriterien:

INR > 6,5

Serum Kreatinin > 3,4 mg/dL

Hepatische Enzephalopathie Stadium 3-4

2. Kings College Kriterien bei nicht paracetamol Induziertem ALV

INR > 6,5

ODER Erfüllung von 3 von 5 der Kriterien:

Ätiologie unklar

Alter unter 10 oder über 40

Zeit zwische nIkterus und Enzephalopathie über 7 tage

INR > 3,5

Serum Bilirubin > 17,4 mg/dL

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13
Q

Welche inflammatorischen Faktoren werden bei Akutem Leberversagen vermehrt ausgeschüttet

A

IL-6 + TNF

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14
Q

Nenne Allgemeinsymptome bei Akutem Leberversagen

A

Übelkeit, Inappetenz

Schwäche

Fieber

Ikterus

Spontanblutungen (gastrointestinal)

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15
Q

Nenne Komplikationen bei Akutem Leberversagen

A

Enzephalopathie, Koma

Niereninsuffizienz

Kreislaufversagen

Verbrauchskoagulopathie

Sepsis

Lungenfunktionsstörungen

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16
Q

Nenne die Therapieziele bei akutem Leberversagen

A

Ätiologie-spezifische Therapie

Hirnödem-Monitoring und Therapie

Kreislauf und Gerinnung stabilisieren

Infektprophylaxe

Korrektur des Stoffwechsels

Transplantationsvorbereitung

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17
Q

Nenne die Charakteristika eines Paracetamol-Induzierten Akuten Leberersagens

A

Häufigstes Toxin in der Klinik

-> ab 10g/Tag gefährlich

Ab 3/4g/Tag kann es zu ALV kommen

Ursache: veränderter Metabolismus: in Folge von Alkoholabusus, längeres Hungern

Hohe Transaminasen: über 3500 IU/L

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18
Q

Erkläre den Metabolismus von Paracetamol in der Leber -> die FOlge und das Antidot

A

Paracetamol

-> CYP450 zu N-Acetyl-p-Benzochinon-Imin = NAPQI

-> das dann über Glutathion-S-Transferase + Glutathion verstoffwechselt = das Glutathion wird Oxidiert und das NAPQI reduzeirt = damit “entgiftet”

Wenn jetzt zu wenig Glutathion zur Verfügung steht dann funktioniert dieser Metabolismus nicht mehr

Antidot: dann muss man N-Acetylcystein applizieren -> das ist Grundstoff der Synthese von Glutathion und damit füllt man die Speicher wieder

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19
Q

Wann und in welcher Dosis ist N-Acetylcystein bei akutem Leberversagen zu applizieren?

A

Wichtig: innerhalb der ersten 24 Stunden = dann mit wesentlich besserem outcome für die Patienten

  1. Loading dose:

150mg/kg KG i.v. -> für 15-30 Minuten (Perfusor: 113ml/h für 30 min)

  1. danach

50 mg/kg KG i.v. über 4 Stunden (Perfusor: 7-8ml/h für 4 Stunden)

  1. danach

100mg/kg KG i.v. bis zur deutlichen Besserung (Perfusor: 3 ml/h)

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20
Q

Nenne Grundlagen zum Akuten Leberversagen durch Pilzintoxikation

A

häufig:

Amanita phalloides und virosa

häufig osteuropäische Einwanderer

durch a-Amanitin direkt hepatotoxisch

Hemmung der mRNA-Polymerase B

  • > Letaldosis: 0,1mg Amanitin/kg KG
  • > Meist Indikation zur Lebertransplantation
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21
Q

Nenne Symptome für eine Amanitinintoxikation

A

Latenzzeit!!! 8-24 Stunden (Anamnese)

  • > Übelkeit
  • > Erbrechen
  • > Durchfall
  • > Abdominelle Krämpfe
  • > über 2 tage

Nach 1 Tag = trügerische Besserung .. dann

  • > Nekrose Hepatozyten
  • > Nekrose der Nierentubuli
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22
Q

Nenne Merkmale des Mediakmenten induzierten Leberversagens

A
  • > Ausschlussdiagnose
  • > Häufig durch: Antibiotika, antientzündliche und antikonvulsive Medikamente
  • > es sind nur Medikamente relevant deren Einnahmebeginn nicht länger als 6 Monate zurückliegt
  • > es sollten dann ALLE Medikamente abgesetz werden die nicht überlebensnotwendig sind
  • > keine spezifischen Antidots vorhanden
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23
Q

Nenne Merkmale des Viral-induzierten akuten Leberversagen

+ Nenne die beiden bekannten spezifischen Therapien

A
  • > allgemein eine Rückläufige bedeutung des virus-bedingten ALV
  • > das HCV ist ohne Bedeutung für Entstehung von ALV
  • > Herpes Virus selten

spezifische Therapie:

bei HBV = Lamivudin

HSV (Herpes simplex) + Varicella = Acyclovir

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24
Q

Wie verändert sich die Aktivität des Immunsystems durch eine Hepatitis-B-Virus Infektion bei

  1. akutem Leberversagen
  2. akuter Hepatitis
  3. chronischem Leberversagen
A
  1. akutes Leberversagen -> Imunsystem gesteigert
  2. Hepatitis -> unverändet
  3. chronisches Leberversagen -> gemindert
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25
Q

Nenne die Therapie zur Prophylaxe einer HBV Reinfektion bei HBV-bedingtem Leberversagen

A
  1. man muss die Diagnose: HBV-bedingtes Leberversagen fest haben

2. Therapie: Lamivudin 100mg/ Tag

  1. Zeitpunkt: Sofort nach Aufnahme in die Klinik
  2. Endpunkt: HBV-Reinfektion nach Lebertransplantation
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26
Q

Nenne die allgemiene supportive Therapie bei akutem Leberversagen

A

Normalstation:

bei minimaler Gerinnungsstörung und Stadium 1 hepatischer Enzephalopathie

ITV:

Ab INR > 1,5 und hochgradiher hepatischer Enzephalopathie ab Stadium 2

Aszites: so schnell wie möglich Aszites-Punktion + dann umgehend danach beginn mit der Albuminsubstitution bei Aszites

Volumen und Elektrolyttherapie -> Katecholamine erst am MAD unter 65mmHg

Gerinnung: Vitamin-K-Supplementierung für 4-7 Tage

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27
Q

Epidemiologie Leberzirrhose

A

Todesursache: 9. Stelle

unter 20-40 Jährigen häufiger als KHK

mehr Männer als Frauen

Tendenzen:

Zunahme in industrialisierten Länder

Vorverlagerung in früheres Lebensalter

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28
Q

Definition Leberzirrhose

A

Diffuser Prozess, charakterisiert durh Fibrose und die Konversion der normalen Leberarchitektur in strukturell abnormale Knoten

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29
Q

Erkläre ganz grob den Mechanismus/ die Stadien der Entstehung einer Leberzirrhose

A

Meistens:

  1. Gesunde Leber
    - > dann erster Leberschaden / aber reversibel

= es kommt zu Entzündung und eventuell leichter FIbrose

  1. dann repetitive leberschädigung (2. und 3. “Hit”)
  2. daraus bildet sich dann irgendwann eine Leberzirrhose
    - > die entwickelt sich dann zu einem Leberversagen oder zu einem Leberkarzinom
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30
Q

Erkläre die Unterschiede zwischen der Sinusoidstruktur eines Gesunden und einer Leber mit Zirrhose

A

Gesunde Leber:

  • > im Disseraum ist eine Extrazelluläre Matrix die einer Basallamina gleicht
  • > Vitamin-A-Reiche Sternzellen = Ito-zellen im Disseraum
  • > die sinusoidalen Fenestrationen sind ausgebildet

Zirrhtische Leber:

  • > Der Disseraum ist mir Fibrillärer EZM ausgekleidet
  • > die Ito-Zellen/ Sternzellen werden wohl Aktiviert und fördern die Kollagensynthese in der EZM = man vermutet dass sie an den histologischen Veräderungen einer Leberzirrhose beteiligt sind
  • > die Fenestrationen der Sinusoide gehen verloren
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31
Q

Nenne auslösende Faktoren einer Leberfibrosierung

A

Auslöser:

Toxine (Alkohol), Cholestase, Autoimmunprozesse, HCV, Oxidativer Stress

  • > diese triggern/aktivieren: Makrophagen, Monozyten, T-Lymphizyten, Leberepithelzellen und Endothelzellen
  • > diese Schütten dann aus: Zytokine, TGFbeta, ROS

Dann:

diese Faktoren sorgen für einen Umbau/Aätivierung der Sternzellen/Ito-Zellen + portaler fibroblasten

= diese zusammen bilden so genannte aktivierte Ito-Zellen Myofibroblasten

-> synthetisieren dann vermehrt: Kollagen, TIMP-1 und 2 (Tissue inhibitor of metalloprotease) + Senken die Synthese von MMP 1/3/13 (Matrix Metalloproteinase 1)

Matrix-Metalloproteinasen: sind am Abbau/ der regulation der EZM beteiligt = sinken diese + werden gleichzeitig die Inhibitoren stimuliert dann bildet sih “ungehemmt” neue EZM = im endeffekt Akkumuliert Kollagen und die Leber fibrosiert

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32
Q

Nenne die Ätiologien der Leberzirrhose

A

Alle diese Faktoren führen zur Nekrose!

1. Toxisch

  • > Alkohol (Äthyltoxisch) -> alkoholtoxischer Leberschaden häufigste Ursache -> Mitochondrienschädigung
  • > Nichtalkoholische Fettlebererkrankung

2. Entzündlich

  • > Virushepatitis B, C, D
  • > biliäre Cholangitis
  • > Autoimmunhepatitis

3. Stoffwechselerkrankungen

  • > Hämochromatose (Eisenspeicherstörung mit Eiseneinlaerungen/überschuss)
  • > Morbus Wilson
  • > alpha-1-Antitrypsinmangel
  • > NASH = Nich alkoholische steato hepatitis:

4. Chronische Stauung der Lebervenen -> Thrombenbildung und Ischömie

  • > Budd-Chiari-Syndrom
  • > Cirrhose cardiaque (Rechtsherzinsuff)
  • > Lebersinushochdruck / Lebervenenvercshluss
  • > Pericaridtis consrtiktiva
    5. intestinaler Bypass -> atypischer Gallensäure, bakterielle Toxine
    6. Fremdstoffe:
  • > Methotrexat, Amiodaron
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33
Q

Was sind Folgen der Fibrogenese bei der Entstehung der leberzirrhose?

A
  • > Auswirkungen auf die Hepatozyten
  • > Kapillarisierung der Sinusoide
  • > Zellhyperplasie
  • > Gefäßarchitektur - Sinusoide werden Komprimiert, durch Kollagen eingeengt
  • > es biledn sich intrahepale AV-Shunts
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34
Q

Nach welcher Klassifikation wird die Leber Fibrose in der Pathologie eingelteilt?

A

Metavir-Einteilung

F1 = Portal tract fibrosis

F2 = Few Septa

F3 = Numerous septa

F4 = Zirrhose

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35
Q

Nach welchen verschiedenen Maßstäben lässt sich die Leberzirrhose allgemein Klassifizieren

A
  1. morphologisch / in der Pathologie
    - > makronodulär
    - > mikronodulär
    - > gemsicht
  2. klinisch:
    - > latente Zirrhose
    - > manifeste Zirrhose (aktiv/ inaktiv) // dekompensiert/kompensiert
  3. Ätiologisch
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36
Q

Wer erleidet akoholbedingt früher eine Leberzirrhose?

A

Frauen früher als männer

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37
Q

Was sind die “risikoarmen” Mengen Alkohol / Tag (Mann und Frau)

A

Grenzwerte für riskante Alkoholmegen:

10g/Tag Frauen

20g/Tag Männer

Männer:

0,5-1 L Bier // 0,2-0,5L Wein

Frauen:

0,25L Bier // 1/8 L Wein

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38
Q

Welche Blutwerte sind wichtig zur Einschätzung der leberfunktion

A

Leberzellschaden:

GOT, GPT, LDH

Cholestaseparameter:

AP, gammaGT, Bilirubin (direkte)

Syntheseleistung:

QUICK/INR, Albumin, Pseudocholinesterase

Ausscheidungskapazität: Bilirubin (direkt)

Leberzellregeneration: alpha-Fetoprotein

fibrotischer Umbau: Prokollagen III Peptid

Alkoholabusus:

MCV, gammaGT, CDT (Carbohydrate-deficient transferrin) = also unvollständige Transferrin-Moleküle weil Metaboliten des Alkoholabbaus das korrekte Anlager der Kohlenhydratketten blockieren

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39
Q

Labor bei Leberzirrhose:

A

Leberzellschaden:

GOT, GPT, LDH erhöht

Cholestaseparameter:

AP, Bilirubin, gammaGT (erhöht)

Syntheseparameter:

INR (hoch), QUICK (niedrig), Cholinesterase (niedrig)

+

Thrombozytopenie, …

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40
Q

Nenne die Klassifikation der leberzirrhose die die Krankheitsprognose wiedespiegelt

-> die wichtigste klassifikation der Leberzirrhose

A

Child-Pugh-Index/Klassifikation

Verteilung von Punkten ->

Child A = 5-6

Child B = 7-9

Child C = 10-15

1. Albuminkonzentration im Serum (g/dL): > 3,5 // 2,8-3,5 // < 2,8

2. Bilirubinkonzentration im Serum (mg/dL): < 2,0 // 2-3 // > 3

3. QUICK: > 70% // 40-70 // < 40

4. Aszites (sonographisch): keine // mäßig // viel

5. hepatische Enzephalopathie: keine // Grad 1-2 // Grad 3-4

Merkspruch: ALtre QUark Bildet ENteral ASZITES

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41
Q

Erkläre den Verlauf der chronsichen Lebererkrankung Anhand der Child Stadien

A

5 Jahres Überleben:

CHILD A = 90%

Child B = 60-75%

Child C = 10-20%

OP-Risiko:

Child A = 5%

Child B = 20%

Child C = 70%

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42
Q

Nenne die Differentioaldiagnosen bei Verdacht einer Leberzirrhose

A

bei Fibrose/Narben der Leber:

  • > nach fulminanter Hepatitis
  • > konnataler Lues = Syphilis

kongenitale Leberfibrose

bei Periportalen Fibrose:

  • > Schistosomiasis
  • > Sarkoidose
  • > Kollagenose
  • > PVC Schädigung

Fokal noduläre Hyperplasie

HCC (Karzinom)

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43
Q

Nenne typicshe beschwerden bei kompensierter leberzirrhose

A

eingeschränkte leistungsfähigkeit

Oberbauchbeschwerden

Gewichtsabnahme

Libido und Potenzverlust

subfebrile temperaturen

Blutungsneigung (nur wenige)

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44
Q

Nenne Unetrsuchungsbefunde / Symptome der Leberzirrhose!!

A

Unspezifische Allgemeinsymptome:

Müde, Leistungsgemidert

Druckgefühl im Oberbauch

Pruritus (Juckreiz)

Ikterus

Bauchumfangszunahme

Leberhautzeichen!!!

  • > Kopf: Lacklippen, Lackzunge -> durch atrophiel der Zungenpapillen
  • > Rumpf: Teleangiektasien = Spider naevi + Periumbilikale Erweiterungen der subcutanen venen = Caput medusae
  • > Extremitäten: Palmarerythem, Plantarerythem, Milchglasnägel, Pergamentartige hautatrophie

Hormonstörungen:

-> Gynäkomastie, Libido/Potenzstörung, Amenorrhö (Ausbleiben der Regelblutung)

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45
Q

Welche Bildgebung bei Leberzirrhose?

Welche Befunde?

A

1. Sonographie: + Duplexsonographie

Form/Struktur: Leberkontur höckrig, Abrundung des Leberwinkels, Inhomogene Parenchymstruktur, Verklumpte Organform

Größe: initial Vergrößert/ unzer Atrophie dann Verkleinerung

Weitere: Rarefizierte intrahepatische Portal und Lebervenen

  1. Feinnadelbiopsie

3. Laparoskopie -> mikronodulär

  1. Bei Verdacht auf HCC -> MRT/CT
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46
Q

Nenne Folgen und Komplikationen einer Leberzirrhose

A

Grundlage: die schweren Komplikationen treten bei einer dekompensierten Leberzirrhose auf/ das selbt ist eine Komplikation

-> Klinisch messbar durch auftreten von: Aszites, Ikterus, Enzephalopahie, Ösophagusvarizenblutungen

Manifestation:

1. Direkte Folgen einer portalen Hypertension:

Ösophagusvarizenblutungen, Aszites (und als FOlge eventuell eine spontane bakterielle peritonitis)

2. metabolische Störungen und Leberinsuffizienz

Infektrisiko

Ikterus

Hepatorenales Syndrom

Hepatopulmonales Syndrom

Nierenversagen

hepatische Enzephalopathie

GI-Blutungen

Spätkomplikationen:

HCC

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47
Q

Nenne die Therapiemöglichkeiten einer Leberzirrhose

A
  1. Kausale Therapie:

Alkoholentzug bei Abusus

Interferontheraie bei Schub einer HBV oder HCV-Infektion

Entzug hepatotoxischer Arzneimittel

  1. Symptomatische und diätetische Therapie:

Morbus Wilson:D-Penicillamin

Hämochromatose: Aderlasstherapie

primär Biliärer Zirrhose: Urodeoxycholsäure

portale HYpertension: nicht selektive B-Blocker (Propanolol)

Aszitestherapie + generalisierte Ödeme bei Hypalbuminämie: Spironolacton + ggf. Schleifendiuretikum

Ernährung

parenterale Ernährung

Bettruhe

  1. Therapie der Komplikationen:

medikamentös, endoskopisch, operativ, radiologisch

TIPS = Senkung des portalen Drucks durch transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt

  1. Operativ

Transplantation

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48
Q

Was ist wichtig bei der Ernähung bei leberzirrhose?

A

die Mortalität steigt bei Kaloriendefizit

-> also wichtig ist eine kalorisch ausreichende Kost und KIENE Eiweißrestriktion

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49
Q

Welche Parameter werden zur Kontrolle der Leberzirrhose genutzt

A

Leberufnktion:

QUICK/INR, Albumin, CHE

HCC-Screening, 6-monatlich:

Songraphie + alpha-Fetoprotein

Ernöhrungszustand

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50
Q

Nenne die 5 “Stadien der Leberzirrhose”

A

Stage 1: keine Aszites + Varizen

Stage 2: Varizen aber keine Aszites

Stage 3: Aszites und Varizen

Stage 4: Blutung und Aszites

Stage 5: Sepsis

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51
Q

Was sind im Kern die Folgen der portalen Hypertonie

A

Mit Verschlechterung der Leberfunktion nimmt die relative Hypovolämie zu

  • > Abfall des systolischen Blutdrucks
  • zunächst Gegenregulatin durch RAAS, Sympathikus und Endothelin

(NaCl und Wasserretention + Absolutes intravasales Volumen nimmt zu)

Wenn diese kompensatorische Kapazität erschöpft ist kommt es zur Dekompensation

  • > Hepatorenales Syndrom
  • > Kardiale Dekompensation
  • > Porto-pulmonale Hypertonie

Typische Auslöser der Dekompensation:

Infekte, Überdiurese, Nephrotoxische Medikamente, GIBlutungen

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52
Q

Erkläre die pathophysiologie von Aszites, Spontan bakterieller Peritonitis und Hepatorenalem Syndrom

A

Zirrhose

1. sinkt der systemische Widerstand

  • > das efektive arterielle Blutvolumen sinkt
  • > Aktivierung des neurohumeralen Systems (RAAS, Sympathikus etc.)
  • > Na und Wasserretention + Renalen Konstriktion (um den renalen Perfusionsdruck zu erhalten) -> renale Ausscheidung wird verringert

Na + Wasserretention = Aszites

Renale Vasokonstriktion = Hepato-Renale Syndrom

2. steigt der intrahepatische Widerstand

  • > sinusoidale Druck steigt
  • > Splanchnische Hyperperfusion + Dilatation + gesteigerte Gefäßpermeabilität (bedeutet arterielle Dilatation im Gebiet des N. splanchnicus)
  • > führt zu Aszites
  • > Aszites führt zu SBP (spontanen bakteriellen Peritonitis) -> die wiederum auch zur Senkung des systemischen arteriellen Widerstands führt
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53
Q

Nenne Trigger eines Hepato-Renalen Syndrom

A

Allgemein: Volumenverluste

  • > Abpunktion großer Aszitesmengen
  • > Übermäßige Diurese
  • > Gi-Blutungen
  • > zu viel Laxanzien
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54
Q

Nenne Diagnostische Kriterien eines hepatrenalen Syndrom

A

Leberzirrhose mit Aszites

Serumkreatinin über 1,5 mg/dL

Ausbleiben einer Besserung des kreatinins auf unter 1,5 mg/dL trotz:

Absetzten aller Diuretika und Gabe von Albumin

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55
Q

Nenne Diagnostik und Therapie des Hepatorenalen Syndrom

A

Diagnostik:

Hyponatriämie bei relativem Natriummangel = die absolute Menge Natrium ist ok aber durch die Starke Verdünnung durch Wasserretention kommt es zum relativen Mangel

Erniedrigte natriumausscheidung im Urin (unter 10mmol/L)

Therapie:

Lebertransplantation = kurativ

Intensivmedizinische Therapie mit Gabe von Terlipressin = Vasopressin-Analoga + Albumin

Anlage eines TIPS

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56
Q

Erkläre die Stufentherapie eines Aszites bei Lebererkrankungen

A
  1. Salzreduzierte Diät = bis 6g Kochsalz/Tag)
  2. Spironolacton = max. 400 mg/Tag
  3. Schleifendiuretikum = Furosemid maximal 160mg/Tag // Torasemid max. 100 mg/Tag

Kontraindikationen:

Hyponatriämie (unter 125 mmol/l)

akute bis ausgeprägte Enzephalopathie

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57
Q

Erkläre die Aszitespunktion bei Leberzirrhose

A

Mobilisation des Aszites langsam mit 0,5L/Tag

10-20% der Patienten haben Aszites trotz Na-Restriktion und Diuretika

= das ist dann ein refraktärer Aszites

-> Komplikationen der Diurese (Enzephalopathie)

Large-Volume Paracentese mit Volumenersatz (über 5 L)

  • > sicher
  • > effektiv
  • > schmell
  • > wenig lokale Komplikationen

-> Intravenöse Infusion von 6-8g Albumin/L Aszites zur Vermeidung eines intravasalen Volumenmangels!!

CAVE: Postparacentesis Circulatory Dysfunction

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58
Q

Was sind Folgen / der Ablauf einer Large volume Paracentese ohne Plasmaexpansion?

A

Zeitpunkt 0 = large volumen Paracentese

dann:

zunächst Besserung durch:

  • > Intrathorakaler Druckanstieg
  • >gesteigerter Venöser Rückstrom
    dadurch: gesteigertes HZV + bessere Kontraktilität

Pulmonalarteriendruck nimmt ab + RAAS sinkt, Sympathikus sinkt, Nierenfunktion verbessert

Dann nach ca. 12 Stunden:

Verschlechterung:

Intrahepatische Vasokonstriktion + Vasodilatation im Splanchnikusgebiet

Folgen: HZV sinkt, Kontraktilität sinkt, RAAS hoch, Sympathikus hoch -> Nierenfunktion runter

Folgen allgemein:

Aszitesrezidiv, Hepatorenales Syndrom, niedrigere Überlebenschance

59
Q

Was muss bei einer Large Volume Paracentese bei Aszites IMMER Substituiert werden?

A

6-8 g/L Aszitespunktat Albumin!!!

60
Q

Kernaussagen zu therapierefraktärem Aszites

A

10-20% sind Therapierefraktär

–> keine Ausreichende Ausschwemmung, Hyponatriämie, Enzephalopathie durch Volumendefizit und Elektrolytverschiebung

Vorsicht mit Diuretika wegen Verschiebug des zirkulierenden Volumens

Paracentese = sicher, einfach, schnell

_> bei größeren Mengen (über 3-5 Liter) ist Plasmaexpansion erforderlich!!!

= Albumin = ideale Plasmaexpander (8g/Liter Punktat)

-> bei geringeren Aszitesmengen reicht auch HAES (Hydroxyethylstärke) oder NaCl i.v.

TIPS: dann eine gute Therapieindikation wenn Bilirubin unter 3 mg fällt

  • > Aszites in 80% gebessert
  • > leicht erhöhte Enzephalopathierate
61
Q

Erkläre die 2 Hit-Hypothese zur Entstehung des Hepatorenalen Syndroms

A
  1. Hit:

Reduzierung des effektiven Blutvolumens durch:

Sinusoidale portale Hypertension (Aszites)

Leber Dysfunktion (mit geminderter Syntheseleidtung)

Splanchnicus und systemische Vasodilatation (und Permeabilitätsabnahme)

= im Endeffekt sorgt das alles für eine Aktivierung von RAAS und Sympathikus mit Vasokonstriktion und verminderter Neirenperfusion und Nierenfunktion

  1. Hit:
    - > Überdiurese
    - > Large-Volume-Paracentese (Aszites)
    - > spontane bakterielle Peritonitis (SBP)
    - > Nephrotoxische Arzneimittel
    - > GI-Blutungen
    - > Ikterus (Cholestase)
62
Q

Erkläre die Pathophysiologie der portalen Hypertension

A

Ausgangspunkt

Leberzirrhose: die Architektur ist irreversibel geschädigt, funktionell aber reversibel

durch die Zirrhose steigt der intrahepatische Widerstand

-> das sorgt für 2 Sachen:

1. der portosystemische Druckgradient steigt

2. der arterielle Widerstand sinkt

einmal: systemisch -> das effektive arterielle Volumen sinkt -> Aktivierung von RAAS und Sympathikus -> NA und H2O Rückresorption
- > Aszites
andererseits: durch splanchnische Vasodilatation steigt der portale Zufluss = dadurch steigt der portosystemische Druckgradient = es bilden sich Kollateralen (Varizen) und Aszites

63
Q

Hepatorenales Syndrom

Nenne die diagnostischen Kriterien

A
  1. Major criteria = Müssen ALLE erfüllt sein
    - > akute oder chronische Lebererkrankung mit Funktionsfehler und portaler Hypertension
    - > Zirrhose mit Aszites
    - > geringe GFR = Kreatinin über 1,5 mg/dL oder Kreatinin Clearance unter 40ml/min
    - > KEIN Schock, bakterielle Infektion, Nierenschädigende Medikamente
    - > Keine GI-Flüssigkeitsverluste oder renale Flüssigkeitsverluste
    - > KEINE Besserung der Nierenfunktion (Serumkreatinin unter 1,5 mg/dL oder Clearance über 40ml/min unter Absetzten der Diurtetika und Plasmaexpansio mit 1,5 L NaCl
    - > Proteinurie unter 500mg/d und keine sonographischen Befunde einer obstruktiven oder parenchymalen Nierenerkrankung

Unterstützende Kriterien:

Urinvolumen unter 500ml/day

64
Q

Pathophysiologie des heptorenalen Syndrom

A

durch dekompensierte Zirrhose

Hyperdynamische Zirkulation:

Kardialer output wird gesteigert + periphere Vasodilatation

= Sympathikus aktivierung, RAAS aktivierung = mehr ADH + renale Vasodilatoren vermindert

= renale Perfusion sinkt -> renaler Blutfluss sinkt

-> GFR sinkt

65
Q

Erkläre die Definition und die Unterteilung des Hepatorenalen Syndroms

A

Definition:

Funktionelles, reversibles Nierenversagen bei Leberversagen

typischerweise mit Natriumkonzentration im Urin unter 10 mmol/L

Hepatorenales Syndrom Typ 1:

-> rasch progredient

-> Verdopplung des Kreatinins innerhalb von 2 Wochen auf über 2,5 mg/dL

oder Clearance auf unter 20ml/min

Hepatorenales Syndrom Typ 2:

langsam progredient:

-> Serumkreatinin zwischen 1,5 und 2,5mg/dL oder Clearance unter 40 ml/min

66
Q

Hepatorenales Syndrom

Inzidenz und Folgen

Prädiktive Fakoren

Überleben mit HRS

A

Leberzirrhose und Aszites

HRS:

in 1 Jahr: 18%

in 5 Jahren: 39%

Prädiktive Fakroren:

Niedriges Serum-Natrium

Hohe Plasma Renin-Konzentration

Keine Hepatomegalie

Überleben mit HRS:

Median 1,7 Wochen

90% Mortalität nach 10 Wochen

67
Q

Prophylaxe des HRS

A

Vermeidung von:

Hypovolämie

Elektrolytverschiebungen

NSAR

Nephrotoxischen Substanzen

68
Q

Wo setzen die verschiednen Therapieversuche des HRS an?

welche gibt es?

A

Zirrhose = Transplantation

gesenkter systhemischer Widerstand = mit Terlipressin = ADH-Analogon

Effektiv vermindertes Blutvolumen (arteriell) = Albumin und TIPS

sinusoidaler Hypertension = TIPS

Spontane bakterielle Peritonitis = Antibiotika

69
Q

Nenne die Epidemiologie zur Spontan bakteriellen Peritonitis bei Leberzirrhose

A

Prävalenz:

Asymptomatisch, ambulant: 3,5%

stationäre Patienten mit Aszites: 10-30%

Erreger:

E. Coli, Enterokokken, Streptokokken

Prognose:

  • > erfolgreiche antibiotische Therapie: 70-90%
  • > Überleben:

—> 1 Jahr: 30-50%

—-> 2 Jahren: 25%

Wichtig: bei Leberzirrhose und Aszites immer an eine SBP denken UND diagnostisch Punktieren = immer VOR Antibiotikagabe

70
Q

Erkläre die verschiedenen Befundkonstellationen bei der SBP

A

Konstellation: (immer pro Mikroliter Aszites)

Grundlage: > 250 Granulozyten(mikroliter = per definitionem eine SBP

  1. > 250 neutrophile / mikroliter + positive Kultur (meist 1 Keim)

= Spontan bakterielle Peritonitis strictu sensu (ca. 30%)

  1. > 250 neutrophile / mikroliter + negative Kultur

= Kulturell negativer neutrozytischer Aszites (ca. 55%)

  1. < 250 neutrophile / mikroliter + positive Kultur

= Bakteriaszites (ca. 15%)

  1. > 1500 neutrophile / mikroliter + variable Kultur

= V.a. sekundäre bakterielle Peritonitis

71
Q

Prognose der SBP

A

SBP mach eine erhebliche Verschlechterung der Prognose!!

-> die Infektion verstärkt die periphere Vasodilatation = effektiven Volumenmangel -> größere Gefahr eines HRS

72
Q

Therapie der SBP

A

Therapie der 1. Wahl:

Cephalosporine der 3. Generation i.v.

bei SBP und Nierenfunktionseinschränkung immer Antibiose + Albumin

-> Vorsicht mit Diuretika

-> HRS muss verhindert werden

Rezidivprophylaxe: mit Dauerantibiose: beisp. Norfloxazin

+ ausreichende Ernährung bei ca. 35-40kcal/kg KG

73
Q

Ätiologie des Pfortaderhochdrucks

Wie kommt es statistisch dazu?

A

Intrahepatischer Block = 80%

Posthepatischer Block = 10%

Prähepatischer Block = 10%

74
Q

Wie viel Prozent der Patienten mit Leberzirrhose entwickeln Ösophagusvarizen?

A

50%

75
Q

portale Hypertonie

wie viel Prozent des HZV laufen durch die Pfortader?

Welche Portocavalen Anastomosen bilden sich aus?

A

25% des HZV laufen durch die Pfortader

Portocavale Anastomosen bei portaler Hypertension:

1. Ösophagusvenen -> die dann wiederum zum Teil in die V. Portae und zum Teil in die V. Cava superior abfließen

V. portae hepatis -> Vv. gastricae -> Vv. oesophageales -> V. azigos (rechts) / V. hemiazygos (links) -> V. cava superior

2. Rektumvenen

V. portae hepatis -> V. mesenterica inferior -> V. rectlis superior -> Vv. rectales inferiores/mediales -> V. iliaca interna -> V. cava inferior

3. über Paraumbilicalvenen:

  • > V. portae hepatis -> Vv. paraumbilicales -> V. epigastrica superior -> V. thoracica interna -> V. subclavia -> V. brachiocephalica -> V. cava superior
  • > V. portae hepatis -> Vv. paraumbilicalea -> V. epigastrica inferior -> V. femoralis -> V. iliaca externa -> V. cava inferior
76
Q

Nenne das Risiko der Varienblutung in Abhängigkeit der Varizenausbildung

A

Varizengrade:

1 = einzelne im Niveau des Epithels = 3%

  1. einzelne - leicht ins Lumen = 25%
  2. deutlich im Lumen = 80%
  3. Lumenverlegend = 80%
77
Q

Symptome der Ösophagusvarizenblutung

A

Hämatemesis

Teerstuhl

Hämorrhagischer Schock bei großen Blutungsmengen

78
Q

Erkläre die Therapie bei nicht Blutenden Ösophagusvarizen

A

Primärprophylaxe:

1. medikamentöse Senkung des portalen Drucks in allen Stadien (beispielsweise Propanolol)

2. Endoskopische Ösophagusvarizenligatur (Gummibandligatur)

-> indiziert bei: Primärprophylaxe bei hohem Blutungsrisiko -> Child B-C, Koagulpathie -> Varizen ab Stadium II nach Paquet

Sekundärprophylaxe:

Kombinierte Therapie mit medikamentöser RR-Senkung und endoskopischer Varizenligatur ei residualen Varizen

Bei Blutung trotz adäquater Prophylaxe -> TIPS

79
Q

Erkläre dei allgemeine akuttherapie bei Ösophagusvarizenblutungen/ GI-Blutungen

A

Vitalparameter einschätzen

-> Kreislaufstabilisation, Schocklage, Flüssigkeitssubstitution (Zugang Großlumig) mind. 2 großlumige Viggos

-> Schutzintubation zur Aspirationsprophylaxe und Sicherung der Atemwege

-> Sauerstoff nasal

-> Magensonde -> Ableiten des Blutes

-> Blutgruppen und Hb abnehmen

-> Erykonzentrat bestellen (Eilt!!)

  • > FFP bestellen = Fresh Frozen Plasma = flüssige und gelöste Blutbestandteile
  • > Volumen geben
80
Q

Medikamentöse Therapie bei Ösophagusvarizenblutung

A

Terlipressin: 3-5 Tage

Wirkung: Vasokonstriktion -> Portale Drucksenkung durch Reduzierung der Splanchnikusdurchblutung -> Ggf. bewirkt dies schon eine Blutstillung

Alternativ: Somatostatin oder Octreotid für 3-5 tage (exakter Wirkmechanismus ungeklärt)

-> Gabe von Vitamin K bei gerinnungsstörung

-> PPIs hochdosiert

-> Antibiotikagabe -> Empf. Norfloxacin 2 x 400mg p.o. > 7 tage -> Senkt Risiko einer SBP signifikant

81
Q

Ziel/ Folgen der allgemeinmaßnahmen bei Ösophagusvarizenblutung

A

grundlage: 50% der Blutungen sistieren spontan

CAVE: reichlich Volumen geben !!!

Ziel: HK 25-30%

82
Q

Erkläre neben der medikamentösen Therapie das weitere Vorgehender akuttherapie bei Ösophagusvarizenblutungen

A
  1. Medikamentös:

Terlipressin, Somatostatin, Octreoid

2. Endoskopie:

Ösophagusvarizenligatur = Mittel der 1. Wahl

-> Blutstillung!!

-> Alternative: Injektion von Histoacryl in blutende Varizen vor allem am Übergang in den Magenfundus (weil hier Ligatur schwer)

3. Ballontamponade

-Indikation: Varizenblutungen im distalen Ösophagus -> bis Kardiabereich

Komplikation: Gefahr von Drucknekrosen -> deshalb entblocken alle 5 Stunden für 5 Minuten

4. TIPS transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt

5. Chirurgische Verfahren

83
Q

Rezidivprophylaxe bei Ösophagusvarizenblutungen

A

EVL = endoskopische Varizenligatur

+

Beta-Blocker

84
Q

Definiere

Dysphagie

Odynophagie

Globusgefühl

Sodbrennenq

A

Dysphagie:

Schmerzlose Behinderung der Nahrungspassage vom Mund in den Magen

Odynophagie:

Schmerzen beim Schluckakt

Globusgefühl:

Kloßgefühl unabhängig von der Nahrungsaufnahme

Sodbrennen:

Brennende Schmerzen oder ander unangenehme Empfindungen hinter dem Brustbein

85
Q

Nenne die verschiedenen Ursachen einer Dysphagie

A

Dysphagie

1. Oropharyngeale Dysphagie

  • > Neuomuskulär
  • > Mechanisch (organische Ursache in/um Ösophagus)

2. Ösophageae Dysphagie

  • > Neuro-muskulär
  • > organische Wandverädnerung
86
Q

Definition GERD

A

Gastroösophageal Reflux Disease

Durch Rückfluss von Mageninhalt hervorgerufene Beschwerden, die zu eienr Beeinträchtigung der Lebensqualität führen

87
Q

Nenne Unterformen der GERD

A

GERD mit ösophagealen Läsionen = ERD = 40%

  • > Refluxösophagitis
  • > Refluxstrikturen

GERD OHNE ösophageale Läsionen = NERD = 60%

  • > NERD mit erhöhtem Reflux
  • > Hypersensitiver Ösophagus

Extraintestinale Manifestation der GERD = 5-10%

GERD mit Komplikatinen:

  • > Barrett Ösophagus
  • > Adenokarzinom des Ösophagus bei GERD
88
Q

Nenne Ösophageale Symptome der GERD

A

Sodbrennen

Regurgitation

Dysphagie

Epigastrischer Schmerz

89
Q

Nenne Extraösophageale Symptome der GERD

A

Asthma

chronischer Husten

chronische Heiserkeit

chronische Bronchitis

Otitis, SInusitis

Schlaf-Apnoe

Laryngitis/ Pharyngitis

90
Q

Ziel der GERD Diagnostik?

A
  1. Nachweis des Gastroösophagealen Reflux
  2. Schweregrad/ Koplikationen des GER
  3. Pathogenese
  4. Ausschluss anderer Erkrankungen
91
Q

Sodbrennen als führendes Symptom

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer GERD?

A

bei 75%

ABER: beschwerden korrelieren NICHT mit morphologischen Veränderungen

92
Q

Wann ist eine Gastroskopie indiziert

A

bei ALARMsymptomen:

Dysphagie

Starke Schmerzen

Anämie

Gewichtsverlust

Atypische Symmptome (extraösophageale Symptome)

Chronische Refluxsymptome

Indikation bei > 45 jährigen großzügig stellen

ABER: auch bei eindeutiger Refluxsymptomatik und keinen Alarmsymptomen ist eine frühe Endo zu empfehlen

93
Q

Was bringt eine Endoskopie bei Verdacht einer GERD

A
  • > Differentialdiagnose: ERD - NERD
  • > Komplikationen: Strikturen, Barrett-Ösophagus
  • > Patientenzufriedenheit
  • > Rationale Therapie
  • > Wirtschaftlichkeit (ist irgendwann eh erforderlich bei den meisten)
94
Q

Erkläre die Los Angeles-Klassifikation der Refuxkrankheut

A

Endoskopische Klassifikation (A-D)

A = > 1 Schleimhautläsion < 0,5 cm

B = Läsion über 0,5 cm + maximal eine Mukosalfalteüberschritten

C = Überschreitung mehrerer Mukosalfalten + Keine zirkulären Defekte

D = Zirkuläre Defekte

95
Q

Erkläre die Stufendiagnostik der GERD

A

sehr häufige Erkrankung und es gibt dafür keinen Goldstandard

deshalb Stufendiagnostik:

1. Anamnese und UNtersuchung:

Symptome, Wanrzeichen

Differentialdiagnostik: -> bei typischer Symptomatik aber keinen Warnzeichen kann man empirisch Therapieren ohne weitere Diagnostik

-> Bei Warnzeichen und unklaren Symptomen ODER Patientenwunsch = Stufe 2 (ÖGD)

2. ÖGD

-> Suche nach Refluxtypischen Erosionen -> Diagnose einer Erosiven Refluxerkrankung

Mkroskopisch Unauffällig in der ÖGD = nächste Stufe 3

3. Langzeit-pH-Metrie

-> Nachweis von sauren und nich sauren Refluxereignissen mit Symptomkorrelation

96
Q

Was wird bei der pH-Metrie bei der GERD-Diagnostik gemessen?

A

Episoden, in denene im distalen Ösophagus der pH unter 4 liegt

Angegeben in % der Messdauer

Pathologisch:

Tagsüber Werte über 8%

Nachts Werte über 3%

97
Q

Barrett Mukosa

Definition, Karzinomrisiko,

A

Histologischer Nachweis von intestinalem Zylinderepithel mit Becherzellen

Pathophysio:

das distale Ösophagus-Plattenepithel ist nicht auf magensäure vorbereitet/spezialisiert

-> Refluxösophagitis -> Schädigung des Plattenepithels -> Ersatz durch Zylinderepithel vom intestinalen Typ mit Becherzellen

Prognose:

Short-Segment: max. 3 cm

Long Segment: über 3 cm (hohes Entartungsrisiko)

Präkanzerose für Adenokarzinom mit 10% ENtartungsrisiko

Karzinomrisiko: 0,5-3% / Patientenjahr

98
Q

Therapie der Ösophagealen Refluxkrankheit

A

Allgemein:

Essen: kohlenhydratarm, fetttarm, Eiweißreich, mit ausreichend Abstand zur Nachtruhe

Gewichtsreduziereung, Meidung enger hosen, Schlafen mit erhöhtem Oberkörper

Noxen meiden: Alkohol, Nikotin, Kaffee, Medis (NSAR, Benzos, Calciumantagonisten)

Medikamentös:

1. Wahl: PPIs

  1. Wahl: H2-Rezeptorantagonisten: Ranitidin (Histaminrezeptorantagonisten)
  2. Antazida und Sucralfat
  3. Prokinetika (MCP)

Operativ:

Fundoplication nach Niessen

Hiatoplastik

Radiofrequenz

Endoskopische Nahtverfahren

Injektion: Plexiglas, Polymer

99
Q

Therapieziele der GERD

A

Beschwerdefreiheit

Heilung der Ösophagitis (Barrett-Elimination)

Remissionserhaltung

Vermeidung von Komplikationen

100
Q

Wann ist eine Fundoplication bei GERD Indiziert?

A

bei einer Notwendigkeit einer längeren Behandlung

bei Patientenwunsch

bei Unverträglichkeit der medikamentösen Behandlung

Volumenreflux

101
Q

Nenne Therapie der:

Gleithernie

Paraösophagealen Hernie

Mischform

A

Gleithernie:

90% Asymptomatisch

10% GERD

Therapie:

bei asymptomatisch keine

bei GERD = PPIs

Paraösophageale Hernie:

Asymptomatisch oder Symptomatisch = OP abklären

Mischform:

retrosternales Druckgefühl, Ulcera, chron. Blutung, EInklemmung = OP, Gastropexie

102
Q

Achalasie

Definition, Pathogenese

A

Neuromuskuläre Erkrankung

achalasie = nicht “NAchlassen/Erschlaffung”

= Störung der Ösophagusmotilität mit einer funktionellen Obstruktion am gastroösophagealen Übergang

  • > mangelnde Erschlaffung des Ösophagussphinkters
  • > fehlende propulsive Peristaltik des tubulären Ösophagus

Pathophyio:

Störung folgender Regulation: Koordination des Schluckaktes ust durch das Zusammenwirken exzitatorischer (Acetylcholin, Substanz P) und inhibitorischer (NO un VIP) neurohumeraler Einflüsse auf die Ösophagusmuskulatur reguliert

Degeneration der vorwiegend inhibitorishchen Neurone des Plexus myentericus (Auerbach) -> mangelnde Erschlaffung und erhöhter Ruhedruck des unteren Ösophagussphinkters

Ursache: ungeklärt

103
Q

Symptome/Klinik

Achalasie

A

Dysphagie

Regurgitation (unverdauter, nicht saurer Speisen)

Retrosternale Schmerzen

Globusgefühl

Rezidivierende Aspiraion nach Regurgitation

104
Q

Achalasie

Diagnostik

A

Röntgen Ösophagus Breischluck

= dann zu sehen: Sektglasform

Unterschieden in: Hypermotile, Hypomotile und Amotile Form

105
Q

Achalasie Therapie

A

Medikamentös:

Nitrate und Calciumantagonisten (Nifedipin zu den Mahlzeiten) -> geringe Wirksamkeit

Interventionell:

Methode der Wahl: Ballon (Pneumatische) Dilatation

Erfolgsrate: 70%

Perforation in 2%

Hälfte muss wiederholt behandelt werden

Operativ:

Offene oder laparoskopische extramuköse Myotomie des unteren Ösophagussphinkters und der Kardia = Spaltung der Ösophagusmuskulatur

Indiziert: nach erfolgloser Dilatation oder bei jungen Pat.

Endoskopisch:

Injektion von Botox in den LES (lower ösophagus sphincter) -> Hämmung der ACH-Freisetzung

indiziert bei Älteren!

Problem bei allen: in 10% der Fälle entsteht insuffizienz des unteren Sphincters = Es entsteht eine GERD

106
Q

Inzidenz des HCC + Mortalität

A

Inzidenz: 5,6%

Mortalität: 8,8%

Inzidenz steigt weiter an

-> Todesursache Nr. 1 bei Patienten mit Leberzirrhose

+ Wandel der Komplikationen bei Leberzirrhose

früher vor allem Ösophagusvarizen und Aszites

heute vor allem HCC

107
Q

Ätiologie des HCC

A

in 90% liegt eine chronische Hepatopathie vor

Hauptrisiko: Leberzirrhose

Weitere:

chronische Hepatitis-B-Infektion

nichtalkoholische Steatohepatitis

fortgeschrittene Leberfibrose (beispielsweise nach Hepatitis-C-Infektion)

108
Q

Was ist das Ziel bei der Senkung der Viruslast bei HBV um HCC Risiko zu senken?

A

Viruslast:

unter 2.000 U/ml

unter 10.000 copies /ml

109
Q

Erkläre die Klassifizierung des HCC

A

Für die Prognose des HCC sind nicht der Tumorbefund an sich sondern die Leberfunktion und der Allgemeinzustand von großer Bedeutung

deshalb verwendet:

Barcelona-Clinic-liver-Cancer Staging = BCLC

bezieht den ECOG-Status mit ein = dient der Beurteilung des Allgemeinzustandes (von 0 = gut bis 4 = schlecht)

Ranked von Stage 0 bis Stage D und daran ist dann die prognose und die Therapie gekoppelt

110
Q

Was ist NAFL(D) und wie hängt das mit dem Risiko eines HCC zusammen?

A

NAFL(D) = Nicht alkoholische Fettleber (Errkankung)

Entsteht durch: Metabolisches Syndrom

(das ist quasi die hepatische Manifestation des metabolischen Syndom)

Ätiologie:

-> viszerale Adipositas + DM Typ 2 und Dyslipidämie

(Insulinresistenz bedingt das und wird selbst dadurch bedingt)

Prävalenz:

in der Normalbevölkerung: 10-24%

in USA: 24-45%

mit DM-II: 50-55%

mit Adipositas: 75%

davon entwickeln dann ca. 3-20% eine Nicht-alkoholbedingte Steatohepatitis = NASH

und davon dann ca. 5-30% eine Leberzirrhose

111
Q

Risikofaktoren für die HCC

A

extrem hohes Risiko:

virale Hepatitis B und C, Hämochromatose, Porphyria cutanea tarda, Tyrosinämie

hohes Risiko:

Alkohol, alpha-1-Antitrypsinmangel, DM, Adipositas

relatives Ridiko:

M. Wilson, primär biliärer Zirrhose, primär sklerosierender Cholangitis

112
Q

Nenne HCC Screening tests

A

Indiziert bei:

Leberzirrhose, chronisch viralen Hepatitiden, NAFLD, NASH, fortgeschrittener Fibrose

Untersuchung:

Ultraschall abdomen alle 6 Monate

ggf. zusätzliche AFP bestimmung

AUSNAHME:

alle 3-4 MOnate bei

  1. Tumor unter 1 cm
  2. Follow up nach Resektion
113
Q

Diagnostik HCC

A

Labor:

-> alle Laborparameter von Hepatitis und Leberzirrhose

-> alpha-Fetoprotein im Blut (ist Verlaufsparameter und Screeningparameter)

Bildgebung:

bei vorliegenden Risikofaktoren reicht die Bildgebung zur Diagnose aus

-> kontrastmittel Sono, MRT, CT

Allgemeine Charakteristika:

  • > irreguläre, chaotisch anmutende Vaskularisationen des Tumors
  • > früharterielle Anreicherung des Kontrastmittels
  • > rasche Portalvenöse Auswaschung des Kontrastmittels

Sono:

B-Bild-Sonographie: ggf. Malignitätskriterium: Echoarmer Randsaum der Läsion (Halo)

WICHTIG: bei suspekten HCC-verdächtigen Läsionen in B-Bild-Sono immer eine Kontrastmittelbildgebung durchführen (Kontrastmittelsono oder Kontrastmittel MRT)

CT: mit Kontrastmittel zum Staging:

-> Tumorausbretung (in form inhomogener Kontrastmittelausbreitung erkennbar) + Lokalisation von Leberherden

Leberpunktion:

ist nicht zwingend notwendig zur Diagnosesicherung und sollte nur dann durchgeführt werden wenn daraus eine therapeutische Konsequenz folgt

bei Leberzirrhose und HCC Befund in der Bildgebung sollte auf Biopsie verzichtet werden!!

114
Q

HCC Differentialdiagnosen

A

Hauptdifferentialdiagnose:

Lebermetastasen!! bei anderem Malignom

-> das sind die häufigsten Raumforderungen in der Leber (Primärtumoren v.a. im GI-Trakt, Lunge oder Mamma

Diagnostik:

Initial: Abdomen-Sono (aufgrund der Echogenität können Rückschlüsse auf Tumorherkunft geschlossen werden)

Echoarm: Mamma, Bronchial, Lymphome, Pankreas

Echoreich: GI-Trakt, Nierenzell, neuroendokrin

Häufig: perifokaler echoarmer Randsaum aufgrund des verdrängenden Charakters der Metastasen = Bulls eye (echoreiche Metastase mit echoarmem Randsaum)

115
Q

Wonach richtet sich die Therapie des HCC?

Wie sehen die einzelnen therapieansätze aus?

A

Nach dem Jeweiligen BCLC-Staging

Kurativer Ansatz:

-> chirurgische Resektion

-> Lebertransplantation

Ablative Verfahren: (in Palliativer und teils kurativer Absicht): -> Verkleinerung und Vernarbung des Tumors:

-> Radiofrequenzablation (RFA)

-> Transarterielle Chemoembolisation (TACE)

-> Perkutane Ethanolinjektion (PEI)

Pallitaive Therapie:

-> palliative systemische Therapie mit Sorafenib

116
Q

Wie funktioniert eine RFA (Radiofrequenz Thermoablation)

A

Radiofrequenz Thermoablation

  • > lokale Gewebszerstörung durch Hitze
  • > durch die hohen Frequenzen wird lokal Hitze produziert und dadurch dann die Metastase zerstört
117
Q

Wie funktioniert eine TACE = Transarterielle Chemoembolisation

A
  • > lokale Applikation von Chemotherapeutikum und okkludierender Substanz
    lokal: kombination aus chemo und embolisation = das fördert dann die nekrotisierung des Tumors
118
Q

Erkläre die Wirkungsweise von Sorafenib

A

Proteinkiinaseinhibitor: Multikinase-Inhibitor

Angriffspunkte:

  1. RAF-Kinase -> Zellteilung gestoppt
  2. Tyrosinkinasedomäne des VEGF-Rezeptors -> Angiogenese des Tumors gestört
119
Q

Nenne die Hauptnebenwirkung von Sorafenib

A

Hand-Fuß-Syndrom

= Hautreaktion, schmerzhaft Rötung und Schwellung der Haut

Zusätzlich:

Anorexie

Diarrhoe

120
Q

Erkläre die medikamentöse Erstlinientherapie bei HCC

A

HCC-Patienten:

mit Child-Pugh-Index A und BCLC B oder C, Fernmetastasen oder Tumorlokalisation die nicht resiziert werden kann

die bekommen dann:

Kombination; Atezolizumab + Bevacizumab

Bevacizumab: Antikörper gegen VEGF

Atezolizumab: PD-L1-Inhibitor

121
Q

Nenne die 2 Formen der akuten Pankreatitis

A

1. 80% = interstitielle Pankreatitis = milde Form

-> interstitielles Ödem, peripankreatische Fettgewebsnekrose, keine Parchenymnekrosen

2. 20% = Nekrotisierende Pankreatitis = schwere Form

-> Parenchymnekrosen, Hämorrhagien, Fettgewebsnekrosen, Organnekrosen, Perforation

122
Q
A
123
Q

Nenne die Schweregrade der akuten Pankreatitiy

A

Grad 1:

Ödem, Schmerz, Hypovolämie, BZ hoch, Leukozytose

Grad 2:

Nekrosen unter 50%, Illeus, Azidose, Hypotaxie, Ca-Abfall

Grad 3:

Nekrose über 50%, Nekroseinfektion, Enzephalopathie, Multiorganversagen

124
Q

Erkläre die FOlgen einer Intrazellulären Schädigung im Pankreas

/ Pathophysiologie der akuten Pankreatitis

A

Pankreatitis:

intrapankreatische aktivierung von Verdauungsenzymen = Autodigestion des Organs durch proteolytische Enzyme = Schädigung der Azinuszellen und inflammatorische Reaktion -> Proteolyse, Blutungen, Ödeme, Vasodilatation

Fettgewebsnekrosen:

Enzymatische Selbstverdauung durch freigesetzte Lipasen, Proteasen und Elastasen -> Nekrose des Parenchyms

  • > akut hämorrhagische Pankreatitis
  • > freiwerdende Fettsäuren biden Ca-Ionen > Verseifung zu Kalkseife

Intravasale Volumendepletion

-> durch Vasodilatation und Kapillarleckage kommt es zu einem Entzug von Flüssigkeit aus dem Kreislauf -> sammelt sich in Oankreas -> Hypotonie -> reduzeirte Organperfusion mit Organversagen

125
Q

Ätiologie der akuten Pankreatitis

A
  1. Gallenwegserkraknungen = Biliäre Pankreatitis (Choledocholithiasis, Gallensteinabgang, Stenose der Papuppa duodeni major)
  2. Alkoholinduzierte Pankreatitis
  3. Idiopathisch
  4. Trauma, medizinische EIngriffe (ERCP)
126
Q

Ätiologie akute Pankreatitis

nenne die seltenen Ursachen

A

Hereditäre Pankreatitis (1-2%):

-> durch verschiedene Mutationen

Metabolische Störungen:

-> Hypertriglycerinämie oder Hyperkalziämie

Obstruktion des Pankreasganges (Tumor oder DIvertikel)

Infektion

Medikamente (Sulfonamide, Tetrazykline, Furosemid, NSAR, Östrogene, Virostatika)

Vaskulitis (Periarteriitis nodosa)

Autoimmune Pankreatitis (IgG4 assoziiert)

127
Q

Leitsymptome akute pankreatitis

A

plötzlich auftretender gürtelförmiger Oberbauchschmerz

- eventuell mit Ausstrahlung in den Rücken

- bei Gallensteinen kolikartig

- Übelkeit und erbrechen (85%)

Labor:

Anstieg der Pankreasenzyme: Lipase und Amylase

weitere:

Meteorismus (Blähungsgefühl im GIT)

prall elastisches Abdomen = Gummibauch

Darmparesen

Aszites

Fieber

Hypotonie, Schock

EKG-Veränderungen

Hautzeichen (manchmal) -> Bläulich livide oder grün-braune Ekchymosen (großflächige ausgedehnte Hauteinblutungen) an charakteristischen Lokalisationen

-> Cullen-Zeichen = Periumbilikal

-> Grey-Turner-Zeichen = Flankenregion

-> Fox-Zeichen = Leistenregion

128
Q

Diagnostik bei akuter Pankreatitis

A

1. Anamnese

2. körperliche Untersuchung

-> rosiges Gesicht

-> Gummibauch

-> Geblähtes Abdomen

-> Grey-Turner, Cullen-, Fox-Zeichen

3. Labor:

  • > Amylase
  • > Lipase
  • > LDH (Nekrosezeichen)
129
Q

Laborparameter akute Pankreatitis

A

1. Lipase

-> bei über 180U/L / bzw. ab 3-fach Erhöhung besteht Verdacht

-> keine Parameter für Schweregrad

2. Amylase (unspezifisch)

  1. . ALT (hoch) = spricht für Biliären Ursprung
  2. gamma-GT / MCV (hoch) = äthyltoxische Genese
130
Q

Bildgebende Verfahren bei akuter Pankreatitis

A
  1. Sono = primärdiagnostik bei jeder Pnakreatitis
    - > unscharfe Begrenzungen der Pankreasloge (ödeme)
    - > vermidnerte Echogenität in der Loge
    - > ggf. Nekrosen, Abszesse
    - > suche nach Choledocholithiasis oder raumfordernden Prozessen
  2. Endosono
    - > bei Unklarheit in der transabdominellen Sono
  3. MRT/CT
    - > Aufgetriebenes Organ, ggf. hypodense Nekrosezonene und entzündiche perpankreatische Flüssigkeit
131
Q

Komplikationen akute Pankreatitis

A

Systemisch:

SIRS, Septischer Schock

Akutes Nierenversagen

Verbrauchskoagulopathie, DIC

Lokal:

Pankreasabszess (infizierte nekrose mit Wandbildung) - Auftretetn über 4 Wochen nach Pankreatitis, sieht im CT aus wie eine Pseudozyste mit Kontrastmittelaufnehmender Kapsel, Nachweis von Gaseinschlüssen ist beweisend

Arrosion von Gefäßen

Bakterielle Infektion von Nekrosen

Milzvenen oder Pfortaderthrombosen

postakute Pankreaspseudozysten

132
Q

Allgemeine Therapie akute Pankreatitis

A

Stationäre Überwachung/ intensivmedizinische Therapie

  1. Flüssigkeitssubstitution -> rasch beginnen
  2. Elektrolytsubstitution
  3. Schmerztherapie

(Thromboseprophylaxe, PPIs bei schwerem Verlauf, ggf. Antibiotika bei Cholangitis und oder infizierter Nekrose)

133
Q

Erkläre die Interventionell / Operative Therapie bei akuter Pankreatitis

A

- bei Cholangitis: ERCP sofort

- bei biliärer Pankreatitis (obstruktive Choledocholithiasis)

-> Einleitung Antibiotikatherapie

-> bei Ausbleiben eines spontanen Steinabgangs ERCP mit Steinextraktion und Papillektomie nach spätesten 48h -> Papillotomie auch zur Prophylaxe einer erneuten biliären Pankreatitis

-> bei spontaner Resulotion einer CHolestase oder fehlendem Nachweis einer Choledocholithiasis Anstreben einer frühelektiven Cholezystektomie nach 72h

- bei Nicht infizierten Nekrosen:

-> Keine Intervention, primär konservative Behandlung

  • Absolute OP-Indikation: Perforation, Abdominelles Kompartmentsyndrom
134
Q

Merkspruch Therapie akute Pankreatitis

A

PANKREAS

P = Perfusion = Flüssigkeitssubstitution

A = Analgesie

N = Nutrition

K = Clinical = Überwachung

R = Radiology

E = ERC

A = Antibiose

S = Surgery

135
Q

akute Pankreatitis systemische Therapie

A
  • Schock Therapie (Volumen und Katecholamine)
  • Maschinelle Beatmung
  • > Nierenersatzverfahren
  • > Antibiose (üblicherweise erst nach 1 Woche bei Nachweis oder Verdacht auf infizierte nekrosen)
136
Q

Nenne ungünstige Prädiktoren bei akuter Pankreatitis

A

BZ über 200mg/dl

HKT Abfall um 10%

Kreatitin über 1,7mg/dl

Kalzium unter 2 mmol/l

Alter: über 55

BMI über 30kg/m2

Volumendefizit über 6 L

erhebliche Schmerzsymptomatik

137
Q

Enterale Ernähung bei akuter Pankreatitis

A

Enterale Ernährung sicher und durchführbar bei vielen Patienten auch mit schwerer akuter Pankreatitis

Endoskopische Anlage einer jejunalen Ernährungssonde sollte erfolgen

langsamer Aufbau der enteralen Ernährung

Kombination mit aprenteraler Ernährung sinnvoll

tägliche Evaluation

Versuch der enteralen Ernährung ab dem Tag der Aufnahme

138
Q

akute Pankreatitis was ist Ziel der Antibiotika-Prophylaxe

A

das Auftreten infizierter Nekrosen verhindern

ABER: das ganze hat keinen gesichterten Effekt

139
Q

Wann ist eine OP bei akuter Pankreatitis Induziert q

A

erst nach 4 Wochen

-> die Mortalität bei früheren Interventionen ist enorm hoch

OP der Wahl:

  1. Endoskopisch Interventionell
  2. laparoskopisch
  3. offene Laparotomie
140
Q

Nenne zu Autoimmunpanrkeatitis

Krankheitsdefinition

Organbefall

Klinisches Bild

A

systemisch chronisch-fibrosierende Errkankung

Organe: Pankreas, Gallengänge, Speucheldrüsen, Gallenblase, Schilddrüse …

Klinisches Bild:

Inzidenz unklar

überwiegend ältere Männer 50-60

Primärsymptome: Ikterus + kaum Schmerzen

Endosono und CT sehen aus wie ein Pankreastumor

141
Q

Diagnostische Kriterien für eine Autoimmunpankreatitis

A

Histologie:

  • lymphoplasmozytäre periduktuläre Infiltration
  • reaktive Fibroblasten + Venulitis

-> IgG-4 positive Plasmazellen: signifikant mehr als bei Pankreas-CA

  • Immunkomplexe an der Basalmembran
142
Q

Labor Autoimmunpankreatits

A

Charakteristische Marker:

Auto-Antikörper: ANA (40%)

IgG-4 (90%)

Anti-Carboanhydrase Antikörper

Anti-Laktoferrin Antikörper

  • Pankreas-Autoantikörper

HLA-DRB-1 und HLA-DQB-1

143
Q

Therapie Autoimmunpankreatitis

A

Steroide

-> 30-40mg/Tag für 1-2 Wochen

- Reduzieren auf 2,5-5mg/tag

.. dann Re-Evaluation und eventuell Dauertherapie

144
Q
A