Modul 11 Flashcards
Was ist Restrisiko?
Restrisiko = Risiko, das mit einer technisch möglich und wirtschaftlich vertretbaren Lösung nicht beherrscht werden kann.
Welche Löschsysteme bzw. Brandunterdrückungssysteme kennen Sie? Nennen Sie drei Beispiele?
Sprinkleranlagen Feinsprüh-Löschanlagen Nebel-Löschsysteme Pulver-Löschsysteme Inertgas-Löschsysteme Chemische Löschsysteme
Wann besteht i. d. R. ein Anpassungsverlangen?
Wenn wesentliche Änderungen im Baurecht beschrieben werden.
Wesentliche Änderung können z. B. sein:
- Rettungswege
Tragwerk
Nutzungsänderung
Wie entsteht passiver Bestandsschutz?
Durch formelle und materielle Legalität:
formelle Genehmigung Baugenehmigung (formelle Legalität)
Übereinstimmung der Nutzung mit materiellem Recht (materielle Legalität)
Wie gehen Sie chronologisch bei der Planung des Brandschutzes im Bestand vor?
Genehmigungsunterlagen einsehen Ortsbesichtigung Nutzung (Definition für die Nutzung) Durchsicht der Pläne Konzept (Bestandsanalyse, Risiken) Definition der Brandschutzmängel Bewertung Vorschlag zur Sanierung Kontrolle und Dokumentation
Sie wurden beauftragt bei einem bestehenden Gebäude die vorhandene Rettungswegsituation zu bewerten. Nennen Sie die wichtigsten Anforderungen sowie 5 Parameter, die Sie überprüfen.
Schutzziel nach MBO “ ausreichend lang benutzbar”
liegt eine konkrete Gefährdung vor?
Zu untersuchende Parameter: Länge der Rettungswege Begrenzung (Wände, Decken, Durchdringungen) Abschlüsse in den Rettungswegen Brennbare Bekleidung Risikoabwägung/Kompensation Brandmeldung mit akustischer Warnung Betriebliche Maßnahmen
Einflussparameter des Materials / Objekts?
Alterung Holz / Verformung; Beton, Stahl / Korrosion, Fugen / Beschichtungen / Dämmung Nachrüsten / Eingriff Installationen / Abschottungen / FSA Umnutzung / Vergrößerungen Notwendige Flure - Installationskanäle Wohnhäuser – Hotels / Studentenheime Industriehalle – Verkaufsstätte / Lager
Im Bestand haben Sie häufig mit dem Einbau von Holz- und Holzwerkstoffen zu tun. Welche Unterschiede sehen Sie bei der Verwendung von Holzwerkstoffen als Wandverkleidung im notwendigen Flur gegenüber der Verwendung von Holz als Tragkonstruktion?
Wandbekleidung
- Rauchentwicklung im Rettungsweg (kritisch, da brennbar)
- Schädlingsbefall und Aufwand für Pflege
Tragkonstruktion
- kein spontanversagen
- geringe wärmeleitfähigkeit
- Bildung einer schützenden Kohleschicht
- Feuchtegehalt reduziert die Abbrandgeschwindigkeit
Welchen Unterschied sehen Sie bei Ihrer Beurteilung des abwehrenden Brandschutzes, wenn Sie eine bauliche Anlage
in einem Altstadtkern mit geschlossener Bebauung und engen Gassen,
in einer Vorstadtlage mit großen Baugrundstücken in offener Bauweise errichtet wurde?
Altstadtkern:
- Löschwasserversorgung (altes Leitungsnetz)
- Fehlende Aufstellflächen für Gerätschaften der Feuerwehr
- “Herankommen” schlecht
- ggf. Verkehr
Vorstadtlage:
- vorstehende Kriterien sind leichter zu realisieren
Ein bestehendes Gebäude wird erweitert, gilt für die Erweiterung und das bestehende Gebäude Bestandsschutz?
Wenn im bestehenden Gebäude keine wesentlichen Eingriffe vorgenommen werden und die bestehende Rettungswegsituation aufrechterhalten wird besteht kein Anpassungsverlangen an das bestehende Gebäude. Neu errichtete Gebäudeteile sind nach aktuellem Baurecht zu bewerten.
Was muss bei der Schadenserfassung berücksichtig werden?
Ursache der Brandentstehung
Ursache der Brandausbreitung
Wirksamkeit vorhandener Schutzmaßnahmen
Schadensausmaß
Was sollte bei öffentlichen Aufträgen immer beachtet werden?
bei öffentlicher Ausschreibung nur eine technische Beurteilung abgeben
bei öffentlichen Aufträgen immer alles protokollieren
Bestandsaufnahmen vom Auftraggeber abverlangen
Welche Konstruktionsarten werden bei Flachdächern unterschieden?
nicht belüftetes Dach -> einschaliges Flachdach -> Warmdach
belüftetes Dach -> zweischaliges Flachdach -> Kaltdach
Welche Punkte sind bei der Brandschutzplanung zu berücksichtigen?
Komplextrennung räumlich und baulich
Bauliche Konstruktion (z. B. Porenbeton)
Auswahl der Materialien (z. B. nicht brennbar)
Schaffung von Voraussetzungen, um wirksame Löscharbeiten durchführen zu können
Dachaufbau gem. Anforderung
Welche Dachschichten sind zur Ermittlung der Brandlast zu beurteilen?
Tragdecke Dampfsperre Dämmung Abdichtung Deckschicht
Was passiert innerhalb eines Trapezprofildaches, wenn es darunter brennt? Sind hier ggf. zusätzliche Maßnahmen zu ergreifen, auch dann, wenn der im Dachschichtpaket eingebaute Dämmstoff problemlos die Kriterien eines A-Baustoffes erfüllt?
- Tiefsicken bilden sich Pyrolysegase
- Ausbreitung innerhalb des Daches
- Temp. steig und Entzündungstemp. sinkt
- Durchzündung
Maßnahme RWA’s
Welche sind die wichtigsten Parameter für den Brandschutz bei Flachdächern?
Brandlastreduzierung des Dachaufbaus
Alternativkonzepte entwickeln
Schnittstellen kennen bzw. beachten
qualifizierte Vorarbeiten / Vorleistungen
Wieso sollte generell immer eine Bestandsaufnahme vom Bauherr bzw. Auftraggeber angefordert werden?
Bauherr bzw. Auftraggeber sind dann in der Haftung, falls etwas bei der Bestandsaufnahme
vergessen wurde
Nimmt der Auftragnehmer die Bestandsaufnahme selbst vor, haftet der AN für diese
Was gilt für Fremdleistungen?
Nach Möglichkeit sollten immer Fachleute hinzugezogen werden
Fremdleistungen nie selbst durchführen! (Haftungsgrund)
Nennen Sie Planungshinweise für die Ausführung von Flachdächern
Dachabdichtungen nur bei geeigneten Witterungsverhältnissen ausführen
Nachteilige Auswirkungen durch besondere Maßnahmen vermeiden
Fachgerechten Dachaufbau bereits bei der Planung beachten
Gefälle und Dachentwässerung planen
Anwendungskategorien sind vom Bauherr / Planer festzulegen
Anschlusshöhe der Abdichtungen fachgerecht planen (nach Abschnitt 4.3 bis 4.6)
Notwendigkeit von Bewegungsfugen prüfen und planen
Wasseransammlungen bei begrünten Dächern beachten Dampfsperre entsprechend
bemessen
Windsogsicherung
Türen zu Dachflächen müssen geeigneten Abdichtungsanschluss aufweisen
Anschlagpunkte (Sekuranten) für Pflege, Wartung und Instandhaltung vorsehen
Brandschutzanforderungen der jeweiligen LBO beachten
Abstand von Durchdringungen beachten mindestens 0,30m zueinander
Maximale Durchbiegung der Stahltrapezprofile beachten
Blechdicke von Trapezprofilen mindestens 0,88mm
Mehrlagige Dachabdichtungen parallel mit Versatz verlegen und vollflächig verkleben
Schaumglasplatten gegen Wasserunterläufigkeit verlegen
Bei Abdichtung mit Polymehrbitumenbahnen Kreuzstöße vermeiden
(versetzte Anordnung),
an T-Stößen Kapillarbildung möglich Abschrägung der Bahnen
Welche weiteren Vorschriften und Regelwerke gelten für Flachdächer?
- Industriebaurichtlinie
- DIN 18230
Welche Ausführung wird im Dachbereich als Rettungsweg anerkannt?
Druckfeste A1 Dämmung im Dachbereich mit Plattenbelag
Wärmedämmung nach Flachdachrichtlinie
Für die Wärmedämmung dürfen nur Dämmstoffe nach
bauaufsichtlich eingeführten Normen
allgemein bauaufsichtlichen Zulassungen oder
europäischen technischen Zulassungen
verwendet werden.
Welche Anforderungen stellt die Flachdachrichtlinie an Dämmstoffplatten in nicht belüfteten Dächern?
Dämmstoffplatten müssen druckbelastbar sein
bei genutzten Dächern mit erhöhter Druckbelastbarkeit
Wie werden die Klassen nach DIN EN 13501 unterteilt?
Hauptklassen (Euroklassen EK): Zeit bis zum Flash Over Euroklassen A1, A2, B kein flash over Euroklasse C 10-20min Euroklasse D 2-10min Euroklasse E 0-2min
Unterklassen: Rauchentwicklung Unterklasse s1 kein /kaum Unterklasse s2 mittel Unterklasse s3 stark
Brennendes Abtropfen
Unterklasse d0 kein abtropfen
Unterklasse d1 begrenzt
Unterklasse d2 stark
Nennen Sie Eigenschaften diffusionshemmender/diffusionsdichter Schichten
Baustoffklasse B1, schwer entflammbar geprüft nach DIN 18234 geringe Brandlast (Heizwert nur ca. 10.500kJ/m²) praktisch dampfdicht regensicher hohe Trittsicherheit temperaturstabil 25,0 x 1,50m Deckmaß silikonfrei nach Automobilnorm vollflächige SK-Klebemasse
Nennen Sie Heizwerte unterschiedlicher Dachaufbauten
154 kWh/m² Bitumenbahnen, PS-Dämmung, Bitumen Dampfsperre
36 kWh/m² Kunststoffbahnen, PS-Dämmung, Kunststoff Dampfsperre
24 kWh/m² Kunststoffbahnen, MF-Dämmung, Kunststoff Dampfsperre
Was ist bei Sonderlösungen bzw. Alternativmöglichkeiten zu beachten?
Schriftliche Abstimmung bzw. Einwilligung:
Abstimmung mit dem Gebäude- / Brandversicherer
Brandschutzbeauftragter untere Bauaufsicht (Landratsamt, kreisfreie Städte)
Sachverständiger für Brandschutz
Klare Darlegung der Vor- und Nachteile gegenüber Auftraggeber