Moderne 2.0 – Triumph der Märkte(?) und Law and Economics

Question 1

Wie sah das (Markt)Leitbild der Frühen Neuzeit aus?

Answer 1

• Herrscherliche Regelung der Wirtschaft
  
  • Z.B. Merkantilismus
  • Colbert
  • Seckendorf
• Im Interesse
  
  • Guter Policey
  • Glückseligkeit der Untertanen
• Hoheitliche Kontrolle von Handeln
• Staat soll (noch) stärker werden…
  
  • Kameralwissenschaft
  • Policeywissenschaft

Question 2

Was für Gegentendenzen zum Merkantilismus waren seit dem 18. Jh. auszumachen?

Answer 2

• Marktliberalismus!
  
  • David Hume (1711–1776)
  • Adam Smith (1723–1790)

Question 3

Wie hat die Französische Revolution zu einer Veränderung des Leitbildes des Marktes beigetragen?

Answer 3

• Aufstieg der Individualfreiheit!
• Doktrin von wirtschaftlicher Freiheit des Individuums als Ausdruck persönlicher Freiheit
  
  • Entstehung von IGR
  • Gewerbefreiheit
• Verherrlichung des Eigentums
• Reformdruck in den von Napoleon beeinflussten Staaten
  
  • Preussen
  • Aber auch CH etc.
• Neues Leitbild: Staatliche Zurückhaltung gegenüber einer weitgehend unregulierter Wirtschaft

Question 4

Wie hat die Französische Revolution die Industrielle Revolution beeinflusst?

Answer 4

• Wechselwirkung mit der Industriellen Revolution
• Dynamik der Märkte als bestätigender Entwicklungsfaktor
• Technologischer und wirtschaftlicher Fortschritt basierend auf der Absicherung ungehinderter Wirtschaftstätigkeit

Question 5

Ab wann kann man wieder interventionistische Tendenzen des Staates feststellen?

Answer 5

• In der 2. Phase der Industrialisierung ab 1870
• Eingriff des Staates in die Wirtschaft
  
  • Steuern
  • Sozialabgabgen
  • KG in den USA
• Hintergrund
  
  • Soziale Frage als wachsendes Problem
  • Wachsendes Fiskalinteresse
  • Steuern mit Lenkungswirkungen
  • Siehe insb. Quelle 65

Question 6

Zu was “entwickelt” sich der Interventionsstaat?

Answer 6

• Aufkommen planwirtschaftlicher Staatssteuerung
• Sozialisitsche Staaten
  
  • Staatliche Steuerung der Wirtschaft
  • Beseitigung des Privateigentums
  • Vorgaben für wirtschaftliche Entwicklung durch “Pläne”
• Nationalsozialismus
  
  • “Vierjahresplan” (Quelle 66/67)
  • Zielsetzung: Kriegsfähigkeit der deutschen Wirtschaft
• Aufgrund von Kriegen und Ressourcenverknappung auch in anderen Staaten
  
  • Staatliche Produktionsvorgaben (Quelle 68)
  • Staatliche Lenkung von Ressourcenallokationen (Quelle 69)
  • Auch heute noch so! Corona!

Question 7

Wie ist die Stimmung i.B. auf Märkte nach 1945 in Europa?

Answer 7

• Tendenz zu staatlichen Eingriffen gegen Ballung von Wirtschaftsmacht
• Ausgangspunkt ist Potsdamer Konferenz und die (versuchte) Implementierung der USA strikter Antitrustpolitik
• Freier Markt und Individualfreiheit soll zunehmend staatlich garantiert werden

Question 8

Was versteht man unter “Neoliberalen Politikentwürfe”?

Answer 8

• Freiburger Schule als komplementäre Bewegung
• Walter Eucken (1891–1950) mit dem Entwurf einer “ordoliberalen” Marktordnung
  
  • Kombination von Staatlichkeit und Wirtschaftsfreiheit im Interesse
    
    • Konsumsicherung
    • Sozialer Sicherheit
    • Quelle 70

Question 9

Was versteht man unter Law und Economics?

Answer 9

• Seit 1960: Verflechtung von Ökonomen und Juristen
  
  • Recht als Dienstleistung (an die Wirtschaft)!
• Mensch ist homo oeconomicus**​
  
  • So schon Hume und Bentham
    
    • Vgl. Prüfung FS 15
• Kritik an staatlicher Intervention und Votum für freie Märkte
  
  • Markt am effizientesten, da Menschen rational denken/vorgehen
  • Funktionale Wirtschaftsbetrachtung
• Schwerpunkt: Chicago School

Question 10

Was bedeute Law and Economics konkret für das Recht?

Answer 10

• Verteilung von Rechten und Ansprüchen ohne Frage nach wirtschaftlicher Bedeutung belanglos
• Umgang der Menschen mit diesen Berechtigungen im wirtschaftlichen Interesse
  
  • Z.B. Schadenersatzansprüche, Eigentumsrechte
• Ökonomisierung des Rechts!
• Leitbild:
  
  • Rationales Handeln zur Verminderung von Transaktionskosten und Steigerung des eigenen Vermögenswertes
  • Effizienz von Rechtenutzung für Allokation von Rechten
  • Vorrang des Common Law da flexibler!

Question 11

Hat sich die Chicago School bewährt?

Answer 11

• Effiziente Allokation von Ressourcen am besten bewirkt durch Märkte selbst!
  
  • Max. Freiheitsgewähr bei Allokationsentscheidungen
  • Ineffiziente Teilnehmer werden vom Markt “bereinigt”
  • Staat anfällig für Dysfunktionalität
    
    • Markt zu komplex und zu dynamisch für Planung
    • Lobbyisten/Korrubtion etc.

Question 12

In welcher Hinsicht wäre die Chicago School verbesserungsfähig? Wie nennt sich diese “Schule”?

Answer 12

• Yale School
  
  • Staat als neutraler Garant optimaler Allokationsentscheidungen
• Problematisch auch an (reiner) Chigaco School:
  
  • Marktordnung frei von Wertungsfragen
    
    • Wealth maximization als Leitbild?
      
      • Möglicherweise aber zu verkürzte Perspektive…

Question 13

Was versteht man unter Behavioral law and economcis?

Answer 13

• Neuere Lehren
• Frage nach kognitiven Entscheidgrundlagen zentral
  
  • Transparenz (im Markt)
    
    • UWG
• Recht wird an die Realität begrenzter menschlichen Entscheidungsgrundlagen ausgerichtet
• Ähnlich Yale School
  
  • ​Name aber nicht gefunden im Netz als ökonomische Schule!
  • Optimale Rahmenbedingungen sollen durch den Staat geschaffen werden

Question 14

Was verdeutlicht die Debatte um Law and economics exemplarisch i.B. auf unsere Sicht auf das Recht aber auch allgemein i.B. auf unsere Sicht auf den Markt und den Staat?

Answer 14

• Rechtsinstitute müssen dynamisch betrachtet werden
  
  • Niemals als statische Grösse!
    
    • Z.B. Eigentum
      
      • Sache
      • IGR
      • Datum?
• Leitbild von Law and economics? Am ehsten wohl radikale Kontinuität marktliberaler Konzeptionen
  
  • Adam Smith!
• Aber historische Perspektive legt baldigen Zuwachs hoheitlicher Kompetenzen im Zeichen von Krise nahe
  
  • Corona!
• Wirtschaftsrechtsgeschichte ist und ermöglicht uns Prognose!