Historie Flashcards
1
Q
Entwicklungstendenzen des Mittelalters?
A
- ab 1100: Neugründung und Ausbau von Städten mit eigenem Recht und Selbstorganisation
- ab 1100 Monetarisierung, commercial revolution
- Entstehung von Geld- und Wechselbörsen. Entstehung der Kaufmannshanse.
- Erosion des Zinsnahmeverbot
- Zunehmend Verleihung von Münzrechten an Städte
- Goldene Bulle 1356: Münzrecht als Recht der Kurfürsten
- 1400 Münzvereine
- 1400 Entstehung der Städtehanse
- 1500 Entstehung von Produktebörsen
2
Q
Entwicklungstendenzen der frühen Neuzeit?
A
- ab 1500: Entdeckungsexpeditionen, Kolonialisierung und Entstehen neuer Handelsrouten
- starkes Wirtschaftswachstum („take off“)
- 16./17. Jh.: Gute Policey als Leitbild: staatliche Intervention in die Wirtschaft durch den Erlass von Policeyordnungen
- 16.-18. Jh.: Merkantilismus, Kameralismus
- 1600: Gründung der East India Company
- ab 1600: Kolonialhandelsgesellschaften, insbesondere im 17./18. Jh.
- 1637: Tulpenkrise
- Gründung der Bank of England
- 17./18. Jh.: Vernunftrechtslehren und Naturrechtstradition (John Locke, Samuel Pufendorf, Christian Thomasius, Christian Wolff, Immanuel Kant)
- 1720: Mississippi-Schwindel Südseeschwindel
- 1776: Adam Smith: An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations
- 1789: Französische Revolution, Déclaration des Droits de l’Homme et du Citoyen
- 18.Jh.: Schottische Aufklärung (David Hume, Adam Smith)
3
Q
Entwicklungstendenzen der Industrialisierung?
A
- 1798: Gewerbefreiheit in der Schweiz (Helvetische Republik)
- 1803: Teilweise Rückkehr zur Zunftordnung (Mediation)
- 1807: Preussisches Oktoberedikt (Martini-Edikt)
- 1810: Preussisches Gewerbesteueredikt
- ab 1830: Beseitigung der Zünfte in der Schweiz
4
Q
Zur Entstehung des Handelsrechts?
A
- Mittelalter: Entwicklung von Marktrechten und Marktgerichtsbarkeit
- ab 13 Jh.: lex mercatoria
- Jh.: Beginn wissenschaftlicher Auseinandersetzung mit dem Handelsrecht
- ab 17. Jh.: Entstehung der Handelsgerichtsbarkeit, erste Beschäftigung mit dem Handelsrecht in der schweizerischen Rechtswissenschaft
- 1673: Ordonnance de Commerce
- ab 18. Jh.: Wechselordnungen in der Schweiz
- 1807: Code de Commerce: Sonderrecht für den Handel (Objektives System)
- 1861: Allgemeines Deutsches Handelsgesetzbuch (ADHGB): Mischsystem (subjektive und objektive Elemente)
- 1874: Bundeskompetenz für die Regelung des Handelsrechts (Schweiz)
- 1881: aOR als code unique
- 1897: Deutsches Handelsgesetzbuch (HGB): subjektives System
5
Q
Zu den Entwicklungslinien des Gesellschaftsrechts?
A
- Antike: societas und universitas als Verbandsformen im römischen Recht
- Mittelalter: compania, compagnia secreta, Gilden, Hanse, universitas mit verselbständigtem körperschaftlichem Status in der Kanonistik (seit Innocenz IV., 13. Jahrhundert)
- Frühe Neuzeit: Aufstieg von Handelsgesellschaften
- Jh.: Pufendorf: persona moralis composita
- 1807: Code de Commerce: Wiedereinführung von Kapitalgesellschaften (société anonyme) mit Konzessionspflicht
- 1838: preussisches Eisenbahngesetz, niederländisches Wetboek van Koophandel
- 1843: preussisches Gesetz über die Aktiengesellschaften
- 1855: Privatrechtliches Gesetzbuch (Kanton Zürich): Konzessionspflicht für Aktiengesellschaften
- 1870: Novelle des ADHGB führt zur Abschaffung des Konzessionssystems
- 1873: Gründerkrise
- 1884: Novelle des ADHGB führt zur Stärkung der Aktionärsrechte und zur Vermehrung von Informationspflichten
- 1892: Deutsches GmbH-Gesetz
- Jh./anfang 20. Jh: Fiktionstheorie und Theorie der realen Verbandspersönlichkeit
- Ende 19. Jh.: Konzernbildungen
- Jh.: Eigentum und Verfügungsmacht an Aktiengesellschaften fallen auseinander
- 2013: Eidgenössische Volksinitiative „gegen die Abzockerei“ führt zur Neufassung von BV 95 Abs. 3
6
Q
Entwicklungstendenzen des Kartellrechts?
A
- ab 1870er-Jahre: Preisverfall in der Gründerkrise führt zu einer Zunahme von Kartellbildungen
- 1890: Sherman Antitrust Act
- 1896: Urteil „Vögtlin gegen Geissberger und Konsorten“ des Bundesgerichts
- 1897: Urteil des Reichsgerichts in Zivilsachen zum „Sächsischen Holzstoffkartell“
- seit spätem 19. Jh.: Debatte über Zulässigkeit von Kartellen in der Wissenschaft
- 1911: Clayton Act
- bis 1914: Zunahme der Kartelle, Konsumvereine als Gegenströmung zu den Kartellen in Mitteleuropa verbreitet
- 1914-1945: Verfestigung von (teils internationalen) Kartellen, beschränkte Kontrolle von Preisen und Kartellen, verstärkte Kartellbildung in der Wirtschaftskrise
- 1933: deutsches Zwangskartellgesetz
- ab 1945 zunehmende Zurückdrängung von Kartellen
- 1945: Potsdamer Abkommen zielt auf die Zerschlagung von Kartellen, in der Folge: alliierte Dekartellierungsgesetze (1947)
- 1952: Gründung der Montanunion
- 1957: Römische Verträge: Gründung der EWG, deutsches Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen
- 1962: Kartellgesetz (Schweiz): Kartellkommission, kein absoluter Ausschluss von Kartellen, ‚kooperativer Kapitalismus‘
- ab 1970er-Jahre: Marktschutz als Ziel des Kartellrechts erkannt
- 1985: Auflösungsmöglichkeit für Kartelle in der Schweiz eingeführt
- 1995: neues Kartellgesetz (Schweiz): intensivere Beobachtung, stärkere Eingriffsmöglichkeiten der Wettbewerbskommission
7
Q
Entwicklungstendenzen des Wettbewerbsrecht?
A
- Mittelalter: lokal/regional: Überwachung des Wirtschaftslebens durch Zünfte
- Frühe Neuzeit: obrigkeitliche Kontrolle (Gute Policey): Schutz der geschäftlichen Tätigkeit des Einzelnen und Güterversorgung als Ziel
- Ende 18. Jh.: Einführung der Gewerbefreiheit
- Ende 18. Jh.: Schutz vor unlauterem Wettbewerb über den Eigentumsschutz, zunächst in Frankreich
- Mitte 19. Jh.: Entwicklung von Fallgruppen der concurrence déloyale in Frankreich, Übernahme in Schweiz
- Hälfte 19. Jh.: auch Persönlichkeitsrechte als Grundlage für wettbewerbsrechtliche Regelungen erkannt
- 1880: „Apollinaris“-Entscheidung des Reichsgerichts
- Beachte: Thier meint Reichsgerichtsurteil von 1928 Quelle 59!
- 1895: Urteil „Furrer gegen Compagnie Singer“ des Bundesgerichts
- 1896: deutsches Gesetz zur Bekämpfung des unlauteren Wettbewebs
- 1909: deutsches UWG mit Ausrichtung auf den Marktschutz
- 1943: schweizerisches UWG mit personenbezogenem Schutz, aber nicht mehr nur deliktrechtlicher Schutz
- 1986: neues schweizerisches UWG mit auch institutionenbezogener Ausrichtung
8
Q
Entwicklungstendenzen des Immaterialgüterrechts?
A
- Mittelalter: Eigentum an Sache gebunden, Buchflüche als Versuch, Bücher vor unerlaubtem Kopieren zu schützen
- Jh.: Erfindung des Buchdrucks, in der Folge: Druckerprivilegien, Bücherprivilegien
- Frühe Neuzeit: Privilegien für technische Erfindungen
- 1623: Schutz von angemeldeten Erfindungen in England
- 1710: Statute of Anne: copy right des Autors
- 1791: Schutz angemeldeter Erfindungen in Frankreich
- 1793: französisches Gesetz schützt Autorenrecht als Aspekt des Eigentums
- 1837: Preussisches Urheberschutzgesetz
- 1873: Wiener Patentkongress schreibt den Patentschutz als internationales Rechtsprinzip fest
- 1874: Bundeskompetenz zum Erlass von Regelungen über das Urheberrecht in der Schweiz
- 1883: Internationalisierung des Patentschutzes durch die Pariser Verbandsübereinkunft zum Schutz des gewerblichen Eigentums
- 1884: Inkrafttreten des ersten schweizerischen Urheberrechtsgesetzes
- 1886: Internationalisierung der Urheberrechtsschutzes mit der Berner Übereinkunft zum Schutze von Werken der Literatur und Kunst
- 1908: Revidierte Berner Übereinkunft
9
Q
Zeitalter des Mittelalters?
A
- 7 Jh. – 15 Jh.
10
Q
Zeitalter der (frühen) Neuzeit?
A
- 15 Jh. – 18 Jh.