Definitionen und Allgemeines Flashcards
Was versteht man unter dem Münzrecht?
- Das Münzrecht zählt zum Kanon der Regalien, d.h. ursprünglich dem König zustehende Rechte
- Ausgabbe von Münzen und Festsetzung der Kurse
- Münzhoheit im eigenen Territorium
- Welche Münzen sind erlaubt/verboten
- Bestimmung von Bild, Metall, Nennwert etc. eigener Münzen
- Festlegung der Münzstätten
- Treffen von Regelungen über den Münzlauf auf Strafandrohungen für Zuwiderhandelnde
Was ist die Goldene Bulle?
- Goldene Bulle ist ein in Urkundenform verfasstes kaiserliches Gesetzbuch, das von 1356 an das wichtigste der “Grundgesetze” des Heiligen Römischen Reiches war.
- Regelte die Königs- und Kaiserswahl bzw. Krönung
- Das Münzrecht der Kurfürsten wurde in der Goldenen Bulle von 1356 anerkannt
Was versteht man unter einem Markt(regal) im Mittelalter?
- Befriedeter Ort für Warenumsatz mit zunehmend autonomen Regeln für den Handel
- Königliches Recht (Regal), vom Herrscher verliehen
Was für Interessen hat ein Herrscher an einem Markt(Regal) bzw. was für Leistungen versprach er?
- Herscherliches Interesse
- Eigenversorgung und Eigenumsatz
- Partizipation an Marktumsätzen
- Marktabgaben (Gebühren etc.)
- Zölle
- Umsatz
- Herscherliche Leistungen
- Friedensgarantie
- Inkl. An- und Abreise
- Münze als Zahlungsmittel mit Verbindlichkeitsgarantie
- Münzrecht
- Marktwächter zur Garantie von Qualität
- Friedensgarantie
- Zunehmende Ablösung aber durch die Städte selbst
Was versteht man unter Marktrechten?
- Markt war angewiesen auf Existenz von Regeln für den Umsatz
- Marktrechte im Einzelnen:
- Schutz des Guten Glaubens bei Marktkauf
- Rückabwicklung bei Schlechtlieferung (Wandelung)
- Ausformung von Marktgerichten mit Schnellverfahren im Interesse rascher Streiterledigung
- Wesentliche Sanktion war insb. Ausschluss vom Markt
- Marktzwang: Keine Umsätze ausserhalb der Marktzone (im Interesse der Rechtsgarantie)
Wie entstand das Stadtrecht?
- Marktrecht häufig Basis für späteres Stadtrecht
-
Wirtschaftsverkehr als Schrittmacher hoheitlicher Verbandsbildungen und Rechtssetzung, d.h. aus Märkten haben sich städtische Siedlungen entwickelt und aus Marktrecht das Stadtrecht
- Zunehmend Autonomie und autonome Regeln
Was versteht man unter einem Bann?
- Bezeichnung für die Gewalt der Obrigkeit, mit Strafandrohung bewehrte Gebote und Verbote auszustellen
- Bannrecht konnte weiterverliehen werden
- König verlieh den Gerichtsbann an Grafen
- Bann also als Sanktionsbefugnis
- Regelung mit Hilfe einer Sanktion
Was versteht man insbesondere im Mittelalter unter einem “Überregionalen Handel”?
- Fernhandel
- Verlagssystem
- Gilden und Hansen
- Lösung von einzelnen Städten und Zünften
- Kaufmansgilden etc.
Was versteht man unter Coniuratio?
- Schwurgemeinschaft
Was war für Adam Smith problematisch an der AG?
- Adam Smith, Vordenker der freien Marktwirtschaft hegte grosse Zweifel, ob die Aktiengesellschaft wegen der Trennung von Management und Eigentum erfolgreich werde
- Seiner Meinung nach würden Manager ihre Interessen über diejenigen der Kapitalgeber stellen
- Wie Abzocker-Initiative!
Was verstand Samuel Pufendorf unter der “Persona Moralis”?
Wie unterscheidet sich diese Auffassung von jener von Otto von Gierke?
- “Persona Moralis” als Rechtssubjekt
- Vertraglich begründete Personengesellschaften wurden wie eine Person behandelt
- Willen eines Menschen bzw. Versammlung
- Pflichten und Rechten der Gesellschaft gelten als konstitutiv
-
Mehrere Menschen sind Träger eines gemeinsamen Status
- Daher auch “Persona Moralis Composita”
- Otto von Gierke ging jedoch von einer Gesamtperson aus, die “Persona Moralis Composita” von Pufendorff bleibt hingegen die vielen einzelnen Menschen
Was versteht man unter Grundherrschaft?
- Eine vor allem im ländlichen Raum des Mittelalters vorherrschende rechtliche, wirtschaftliche und soziale Besitzstruktur
- Verfügungsgewalt der Herren über die Bauern auf Grundlage der Verfügung über das Land
Was versteht man unter einem Rentenkauf?
- Als Rentenkauf wird die Hingabe einer Geldsumme oder Naturalie für eine jährliche “Rente” bezeichnet
- Als Sicherung wurden häufig Besitz hingegeben
- Umgehungsgeschäft gegenüber dem (rigorosen) Zinsnahmeverbot
Skizzieren Sie bitte Funktionsmechanismen und Zwecksetzungen von Wechselpapieren im Wirtschaftsverkehr des späten Mittelalters
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Wechsel sind Schuldbekenntnisse über eine Geldschuld mit einem bestimmten Fälligkeitsdatum, also rechtlich verbindliche Erklärungen, eine bestimmte Summe Geld zu schulden, die an einem bestimmten Zeitpunkt fällig wird. Wechsel enthielten häufig auch Wertsicherungsklauseln, die den Wert der Forderung in andere Währungen oder z.B. Edelmetalle umrechnete
- Umgehung von Zinsnahmeverbot!
- Delta! Verzinsung des Risikos etc.
- Umgehung von Zinsnahmeverbot!
- Wechsel waren im Ausgangspunkt Instrumente zur Kreditierung des Warenkaufs, wurden dann aber auch rasch eingesetzt, um die Übermittlung von Geld über längere Wege hinweg durch Einschaltung von Beauftragten und Zahlungsnetze möglich zu machen
- Im Übergang zur frühen Neuzeit wurden Wechsel vollends auch zum Gegenstand des Handels und damit zu einem der ersten Wertpapiere, das an Börsen wie in Antwerpen gehandelt wurde
- Quelle 12
Was versteht man unter Vernunftrecht?
- Recht, dessen Begründung aus der blossen Vernunft hergeleitet wird
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Säkular
- Säkularisierte Variante des wesentlich umfassenderen Naturrechts
- Im Rahmen der Frühaufklärung gewann das Vernunftrecht unmittelbaren Einfluss auf die Rechtswissenschaft