Methode I: Qualitative Interviews und Fokusgruppen + Beispiel Flashcards
1
Q
Interview
A
- Gespräch indem Rollen asymmetrisch verteilt sind
- Forscher stellt Fragen
- Teilnehmende geben Antworten
2
Q
Leitfadeninterview
A
- Halbstandardisiertes Interview
- Reihenfolge der Fragen wird dem Gesprächsverlauf angepasst
- Fragenformulierung in Anlehnung an Begrifflichkeit der Teilnehmenden
- Leitfaden dient lediglich als Anhaltspunkt
3
Q
Vorteile Interview gegenüber standardisierten Fragebögen
A
- Erklärungen und freie Antworten möglich
- Personengruppen besser erreichbar
- Anregung zur Selbstoffenbarung
- Ziel: Meinungen/Gedanken der Befragten herausfinden
4
Q
Nachteile Interview gegenüber standardisierten Fragebögen
A
- Auswertung ist aufwendiger
- Zurückhaltende Selbstoffenbarung
- Soziale Erwünschtheit
5
Q
Ideale Fragenformulierung
A
- Keine Ja/Nein Fragen
- Immer nur eine Frage
- Keine Suggestivfragen
- Keine doppelten Verneinungen
- Nicht zu viele Warum Fragen
- Formulierung an Ausdruck der Interviewten anpassen
- Zur Diskussion anregen
6
Q
In welchen Situationen steigt die Wahrscheinlichkeit der Selbstoffenbarung?
A
- Angenehmen Situationen
- Gegenüber Fremden
- Gegenüber Personen mit denen man etwas gemeinsam hat
7
Q
Gruppendiskussion
A
- 5-15 Personen diskutieren zu vorgegebenem Thema
- Leitung der Diskussion von Forscherin unter Verwendung eines thematischen Leitfadens
- Forscher moderiert Diskussion, aber keine inhaltliche Äußerung
8
Q
Fokusgruppe
A
- Qualitative Methode für Forschungsfragen die tieferes Verständnis eines Phänomens verlangen im Vergleich zu quantitativen Methoden
9
Q
Auswahl der Teilnehmenden der Fokusgruppe
A
- Zweckmäßige Auswahl der Teilnehmenden zum Thema der Fokusgruppe
- Teilnehmende haben etwas zum Thema zu sagen, passendes Alter und gleiche soziocharacteristik, fühlen sich wohl mit dem Interviewer zu sprechen
- Keine repräsentative Auswahl
10
Q
Ziele der Fokusgruppe
A
- Background Infos bekommen
- Entwicklung von Hypothesen
- Gemeinsamkeiten/Unterschiede der Teilnehmenden
- Neue Ideen generieren
- Identifizieren von Problemen
- Impressionen von Produkten, Programmen, Dienstleistungen erhalten
- Wie sprechen Teilnehmen über Phänomene? -> Verbesserung Formulierung von Fragebögen
- Interpretation quantitativer Ergebnisse
11
Q
Historie Fokusgruppe
A
- 1930er Jahre Zweifel über traditionelle Befragungsmethoden, da wenig Spielraum bei geschlossen Fragen
- Entwicklung neuer Befragungsstrategie mit weniger dominanten Rolle des Interviewenden
- Während des 2. WK erste Fokusgruppe zur Wirkung von Anti-Nazi Kampagnen und Moral innerhalb US-Militär
- Befragte geben eher Informationen in Runde mit Gleichgesinnten
- 1950er Fokus auf quantitativen Methoden
12
Q
Fokusgruppen in verschiedenen Stadien
A
- Verstehen: Wie bewerten und verstehen Teilnehmende ein bestimmtes Produkt?
- Pilot-Test: Was finden potenzielle User gut/schlecht? (Finanzieller Vorteil)
- Bewertung: Produkt ist auf dem Markt -> Mögliche Verbesserung, welche Probleme gibt es?
13
Q
Voraussetzungen Fokusgruppe
A
- Präzise Definition des Themas
- Systematische Eingrenzung
- Guideline und Fragenkonzept
- Thema für Teilnehmende verständlich
- Auswahl der Teilnehmenden aufgrund Betroffenheit des Themas
14
Q
Entwicklung Fragen
A
- Typischerweise 12 Fragen (bis zu 120min)
- Opening Fragen: 1
- Introductory Fragen: 1
- Transition Fragen: 2
- Key Questions: 4
- Ending Questions: 2
15
Q
Weitere Elemente von Fokusgruppen
A
- Gedanken verschriftlichen lassen/ Auflisten
- Picture-Sorting
- Mind-Map
- Vorher Logbuch führen lassen