Medien - Markt Schweiz Flashcards

1
Q

Was bewirkt das Überangebot von News, Nachrichten und Benachrichtigungen?

A

Konsumenten werden News-müde und verweigern sogenannte “Bad News”.
Der Anteil an Nachrichten interessierten Bürger*innen sank zwischen 2017 und 2022 von 70% auf 43% in Grossbritannien.

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2
Q

Wie hoch ist der Anteil News-Deprivierter Bürger in der Schweiz?

A

Nach einer Erhebung im Jahr 2021 liegt der Anteil bei 37%
Im Herbst 2022 sind es bereits 38%
Der Durchschnittskonsum liegt 7.2 min/Tag (Netflix erreicht zwischen 1 bis 2 Stunden)

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3
Q

Was könnten die Folgen von vermindertem News-Konsum sein?

A

Weniger News-Konsum schadet der Demokratie da gleichzeitig das Interesse an politischen Prozessen schwindet. Die Meinungsbildung wird beschränkt.

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4
Q

Was sind die globalen Herausforderungen für Schweizer Unternehmen?

A

Die grösste Herausforderung ist, dass schweizer Unternehmen in direkter Konkurrenz mit Mediengiganten wie Alphabet (Google), Apple, Amazon, Meta, u.s.w. stehen.

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5
Q

Wem gehört der Grossteil des Schweizer Medienmarkt?

A

TX Group: Tageszeitungen, 20Minuten, Print, Online, SMG

CH Media: Tageszeitungen, Lokalradios und -TV, nationales TV, (Watson)

Ringier (Axel Springer): Blick, SonntagsBlick, Zeitschriften, SMG, Energy

Pomona: Walliser Bote, Bieler Tagblatt, Lokalradios und -TV

Somedia: Südostschweiz, Print, Online, Radio, TV, Lokalzeitungen

Gruppo Corriere: Corriere del Ticino, Lokal-TV und -Radio

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6
Q

Was ist der Grosse Trend (über Jahrhunderte) im Zeitungsmarkt?

A

Konsolidierung: Heisst Titel verschwanden, wurden verkauft oder fusioniert.

Bis 2017 beherrschten:
Tamedia (heute TX Group) Raum Zürich, Bern, Romandie.

AZ Medien Das Mitteland bis Basel

NZZ-Mediengruppe die Inner- und Ostschweiz.

Und kleinere Verläge wie Somedia und Pomona (damals Mengis)

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7
Q

Wie sahen die letzten Konsolidierungen aus? (ab ende 2017)

A

Tamedia und TX Group
NZZ/AZ
erreichen jeweils eine Mio. Leser im Print. Sie teilen sich auf den Deutsch- schweizer Markt auf.

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8
Q

Was versteht man unter dem “Goldenen Dreieck” im Schweizer Medienraum?

A

Damit sind die Medienhoheit in den drei Grossstädten Zürich-Bern-Basel gemeint. Welche Tamedia im Jahr 2018 durch den kauf der Baslerzeitung geschafft hat. (Gesamtauflage: mehr als 800Tsd. EX/Woche.

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9
Q

Welche ist die in der Schweiz führende Tageszeitung?

A

20Minuten (TX Group) erreicht:
im Print 1.8 Mio. Leser/Auflage (600’000 Exemplare)
Online nutzen fast 4.3 Mio. Unique User monatlich.

Dazu braucht es 361 Mitarbeiter (ohne Werbeverkauf Goldbach Media)

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10
Q

Wie sieht die Konsolidierung bei kleineren regionalen Märkten aus?

A

Mengis Medien im Oberwallis (Walliser Bote) und Gassmann Medien (Bieler Tagblatt, Journal du Jura, Canal 3…) in und um Biel gehören nun zu Pomona Medien.

Diese Konsolidierung nützt der technologischen Weiterentwicklung (CMS, Websites und Apps) Für den Druck wird mit grossen Medienhäuser kooperiert (Walliser Bote wird von der TX Group in Lausanne gedruckt)
Redaktionelle Inhalte (ausser Regionales) stammen von CH Media.

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11
Q

Was bedeutet Konsolidierung?

A

Verfestigen oder aber - in der Wirtschaft - zusammenlegen.

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12
Q

Was bewirkt eine Konsolidierung?

A

Im Schrumpfenden Print-Markt (sowohl Nutzer- wie Werbemarkt) soll durch fusionieren von Titel kosten gesenkt werden, da die kosten von weniger Leser*innen getragen werden müssen.

Dadurch wird die Presse- und Meinungsvielfalt gefährdet. Ausserdem ruft es wettbewerbsrechtliche Probleme auf aufgrund neuer Monopole.

Dies wird durch die Globale Digitalisierung und einer Neubetrachtung von geografischen Monopolen aufgehoben. (Das internet kennt keine Grenzen)

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13
Q

Wie konsolidiert die TX Group ihre zugekauften Titel?

A

Früher waren diese komplett autonom.
Mittlerweile werden die Inhalte grösstenteils zentral in zwei Redaktionen in Zürich und Lausanne erarbeitet. Nur noch regional/lokale Artikel werden dezentral in Basel, Bern, Winterthur oder Genf geschrieben.

Ziel: identisches Layout sowie ein gemeinsames Redaktionssystem (CMS)

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14
Q

Welche Inhalte werden von Zentralredaktionen erstellt?

A

Inhalte, die in allen Zeitungen mehr oder weniger gleich sind (Inland, Ausland, Wirtschaft, Sport, Kultur, Lifestyle) Werden Zentral hergestellt.

Nur lokal und regionale Artikel werden von einer eigenen Redaktion erstellt. Jedes Blatt hat noch einen eigenen Chefredaktor.

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15
Q

Wie konsolidiert CH Media ihre Redaktionen?

A

Die Inhalte von Der Bund und der Berner Zeitung werden zu einem Grossteil in einer Zentralredaktion erstellt und mit eigenen lokal und Regionalinhalten gefüllt.

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16
Q

Wer hat das grösste Portofolio an privaten TV- und Radio-Stationen in der Schweiz?

A

CH Media mit der Plus Gruppe und einigen Lokalradios und Tv’s. (Radio 24, Radio Bern, FM1…)

Diese sind alle weitgehend Konsolidiert. Dazu gehören: Redaktion, Musikprogrammierung, Werbeverkauf (Goldbach Medien), Technologie, Content-Einkauf.

Die TV-Sender sind in zwei Bereiche eingeteilt:
Nationale Angebote (3+-Gruppe, TV24, TV25 und S1)
Regionale Sender (Tele Züri, Tele Bärn, Tele1, Tele M1)

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17
Q

Welche Software hilft der CH Media ihre Redaktionen zu konsolidieren?

A

Die Software “Newscloud” erlaubt es den einzelnen Lokalradios, individuelle Nachrichtenblöcke aus einzelnen Meldungen zusammenzusetzen.

Lokale Nachrichten werden vor Ort geschrieben und nach Zürich in die Zentralredaktion geschickt, wo sie gesprochen und in der Newscloud abgelegt werden. Sie werden durch zentral erstellte News, die für alle Stationen von Interesse sind, ergänzt.

Vorteil: ein grosser Teil der Nachrichten-Produktion muss nur noch ein Mal erfolgen.

18
Q

Was ist ein weiterer Vorteil einer Zentralen News-Datenbank (Newscloud)

A

Die Newsclooud kann auch an Sendern ausserhalb (CH Media) eingesetzt werden. Wie zum Beispiel Radio Südostschweiz (Somedia)

Vorteil: Die Infrastruktur (News-Redaktion, Technik) kann besser ausgelastet werden, wodurch Kosten gesenkt werden.

19
Q

Wie gross ist der Rückgang des Nutzermarktes in den letzten 10 Jahren?
(Effektiv verkaufte Exemplare: Abo oder Kioskverkauf)

A

Tages Anzeiger: -43%
Blick: -48%
NZZ: -43%
Basler Zeitung: -57%

20
Q

Mit welchen zwei Effekten haben die Medienunternehmen mit bezahlten Printmedien zu kämpfen?

A
  1. Print generiert keine neuen Kund*innen mehr, User steigen auf digital um. Print-Verluste werden in Online-Zuwächse gewandelt.
  2. Die Zahlungsbereitschaft für Online-Journalismus ist gering und das Preisniveau deutlich tiefer als im Print.
21
Q

Was haben Anz. Auflagen und Anz. Leser*innen gemeinsam?

A

Sie sinken paralell: Weniger Leser*innen = Weniger Auflagen

22
Q

Die Ausgabezahlen der Tageszeitungen schwindet, wie sieht es bei den Sonntagszeitungen aus?

A

Schlecht, auch wenn man meinen könnte, dass Läute am wochenende mehr Zeit hätten Zeitung zu lesen gingen die Leserzahlen enorm zurück.
Ostschweiz, Zentralschweiz am Sonttag und Il Caffé wurden inzwischen eingestellt.
Die Sonntagszeitungen leiden unter den gleichen effekten wie die Werktagsausgaben. (Schwindendes Leserinteresse, rückläufige Werbeeinnahmen)

23
Q

Und Magazine?

A

Nope, auch am Abstürzen (Beobachter, Landliebe, Schweizer Illustrierten) Alle verlieren Leser.

24
Q

Wie kann der Rückgang der Printleser kompensiert werden?

A

Überregionale Titel (20Minuten, NZZ, Blick):
Printleser gingen massiv zurück (Wegfall Blick am Abend) diese konnten aber durch digitale Kunden kompensiert werden.

Regionalte Tagespresse (Tages Anzeiger, Der Bund/Berner Zeitung, Luzerner Zeitung, az):
Auch sie können ihre Gesamtleser dank digitaler Angebote mehrheitlich ausbauen.
Doppelnutzung Print und Online ist gering kann daher auch zu Konflikten zwischen konservativen Printleser und neuen digitalen Kunden führen.

25
Q

Wie steht es um die Gesamtreichweite der Medien?

A

Die Reichweite hat sich sogar erhöht (3.52 Mio. Online News Konsumenten im Jahr 2020 kompensieren die Reichweiteverluste im Print).

Dies löst die Wirtschaftlichen Probleme jedoch nicht. (Die zwei populärsten Angebote in diesem Segment sind gratis: 20 Minuten und der Blick)

Watson ist nicht erfasst da kein Ableger einer Print Zeitung.

26
Q

Wie sieht es mit dem Werbemarkt aus?

A

Das Internet löst die klassischen Kanäle Print und Fernsehen ab. Mit der Verlagerung der Mediennutzung wandert das Werbegeld zu den verschiedenen Online-Kanälen.

Spitzenreiter: USA als wichtigster Werbemarkt weltweit.

27
Q

Erstelle eine Rangliste des Werbemarktes mit: Zeitungen, Magazine, Audio, YouTube, Amazon, Google Display und Search…

A
  1. TV
  2. Google Search
  3. Meta
  4. OOH
  5. Google Display
  6. Amazon
  7. Newspapers
  8. YouTube
  9. Audio
  10. Magazines

Zählt man alle Google Services zusammen führt Google vor TV, Meta und Amazon.

Kummuliert ist die digitale Werbung um ein Mehrfaches grösser als das Fernsehen.

28
Q

Können die Digitalen Ableger der Printmedien die Werbeeinnahmen kompensieren?

A

Nein, zwischen 2002 und 2020 sind die Nettoausgaben für Werbung in den Tages- und Sonttagspresse um fast 80% eingebrochen. D.h. Rund 1.5 Mia. CHF sind aus diesen medien verschwunden und ins Internet zu Google, Facebook und Co. abgewandert.

29
Q

Welches ist das führende Medienunternehmen in der Schweiz?

A

Die SRG dank zu 80% Zwangsbebühren finanziert. Viel Umsatz aber nur wenig gewinn.

5624 Vollzeitstellen (6860 Mitarbeiter)
1527 Mia. Umastz
15.1 Mio. Ergebnis

30
Q

Welches Medienunternehmen belegt den 2. Platz im Schweizer Markt?

A

Ringier ist dank seiner digitalen Aktivitäten auf dem 2. Platz:
Mit 6’369 Vollzeitstellen
965.3 Mio. CHF Umsatz
123.7 Mio CHF EBITDA
Rentabilität 12.8%

31
Q

Welches Medienunternehmen belegt den 3. Platz im Schweizer Markt?

A

TX Group, sehr profitabel, leidet unter dem niedergehenden Printgeschäft:
3’632 Vollzeitstellen
957.4 Mio. CHF Umsatz
177.7 Mio. CHF EBITDA
18.6% Rentabilität

32
Q

Welches Medienunternehmen belegt den 3. Platz im Schweizer Markt?

A

CH Media, Dank dem grössten TV- und Radio-Portofolio des Landes.
1’800 Mitarbeiter
415.6 Mio. CHF Umsatz
51.6 Mio. CHF EBITDA
12.4% Rentablität

33
Q

Ist die Schweiz noch ein Zeitungsland?

A

Ja, neben den grossen Medienunternehmen sowie der NZZ gibt es eine Reihe von kleineren Häusern, die meist regionale Monopolisten sind:

Somedia Sitz in Chur ist die führende Firma in der Südostschweiz (Graubünden)

Der Verlag Meier + Cie. gibt die Schaffhauser Nachrichten heraus.

Die Pomona Medien beherrschen das Oberwallis unteranderem mit dem Walliser Boten sowie Biel und Umland.

In Zofingen domiziliert sind die ZT Medien mit dem Zofinger Tagblatt und einigen Wochenanzeigern.

34
Q

Wer ist der (relativ) diskrete Gigant?

A

Die Swisscom hat sich vom Telekommunikationsunternehmen und Netzbetreiber zu einem Medien- und Entertainment-Geschäft vorgearbeitet. Mit dem Kauf von Teleclub und Kitag-Kinos ist sie zum Anbieter von Film und Sport geworden. blue TV besitzt heute u.a. die Rechte an der Champions League.

11.18 Mia. CHF Umsatz
4.478 Mia. CHF EBITDA
41.1% EBITDA-Marge

Medien-Geschäftsfelder:
blue TV (inkl. Streaming-Abos)
blue cinema
blue news
Localsearch AG

35
Q

Was geschieht im Markt Paralell zur Konsolidierung? (Analog zum Bier und Brauerei Markt)

A

Es haben sich unabhängige Online-Medien entwickelt.
Beispiele: Nau.ch, GRHeute, bajour, republik, Die Ostschweiz, Zackbum die Mdienshow.

36
Q

Wann haben Schweizer Verlage angefangen das Internet für sich zu entdecken?

A

Relativ früh in 90er jahren, etwa zum gleichen Zeitpunkt wie ihre europäischen oder amerikanischen Kollegen.

37
Q

Was war der grosse Fehler der Medienhäuser bezüglich des Internets?

A

Sie boten ihre Inhalte, welche im Print relativ Teuer waren, gratis im Internet an.
Mit der Idee, dass gratis Inhalte viele User generieren würden und so viele Werbeeinnahmen generieren würden.

In der Realität, geht der Löwenanteil der digitalen Werbung an Google, Facebook und Amazon. Die Zahlungsbereitschaft für Journalismus ist stark gesunken. Auch mit Paywalls lässt sich dieser Fehler nicht mehr begleichen. Die Populärsten Angebote sind nach wie vor gratis: SRF, 20 Minuten, Blick, Watson.

38
Q

Wie konnte es dennoch passieren, dass das Internet die Verlagswelt dermassen überrannte?

A

Die Verlger waren Erfolgsverwöhnt,
Selbst mittelmässig geführte Verlage verdienten ordentlich geld.
IT war keine Kernkompetenz
Es fand keine Innovation statt kein Innovations-Management
Keine Trendforschung
Publizistisch getrieben
In der Tradition erstarrt
Arrogant gegenüber Neuem
Management meist Technologie-ungeübt oder gar -feindlich

39
Q

Wie sahen die neuen Medien Visionäre aus die heute die Medienwelt regieren?

A

Bessere Visionäre
IT-Denke
Querdenker und “Rule Breaker”
Erkannten die Essenz der neuen Internet-Technologie
Global
Direkt Social
Allgegenwärtig
Schufen ganz neue Angebote
“Geht nicht, gibt’s nicht”
Fanden Geldgeber
“The winner takes it all”

40
Q

Was machten die verschlafenen Publizisten als sie merkten, dass das Internet doch nicht vorübergehend ist?

A

Sie kauften sich für viel Geld Pionierfirmen zusammen und investierten ihr Geld in sogenannte Classifieds.