Medien - Einführung Flashcards
Ist Journalismus kein Geschäft mehr?
Die Kurze Antwort lautet Nein.
Verleger Pietro Supino (TX-Group) meinte Anfang 2022, dass Journalismus kein Geschäft mehr sei. Das trotz 18 Mio. und 22 Mio. CHF Gewinn (EBITDA) aus 20Minuten und Tamedia.
Ringier-CEO Marc Walder meint dazu das der Journalismus weiterhin wichtig für Ringier sei. Aber es betriebswirtschaftlich gesehen relevanteres gibt.
Was ist das Primäre Problem des Journalismus heute?
Werbeumsätze sind im Rückgang:
-27% zwischen 2016 und 2019
-42% bis 2020
Leichte Erholung 2022
Werbegelder fliessen zu einem grossen Teil in die Online-Werbung sowie ins Fernsehen.
Was sind die Massnahmen um das Überleben des Journalismus zu sichern?
Medienunternehmen leiten drastische Sparmassnahmen ein:
Die TX Group respektive Tamedia muss bis 2023 70 Mio. CHF einsparen.
Umgerechnet wären das über 500 Arbeitsplätze oder 36% aller Angestellten.
Es wird natürlich nicht nur bei Stellen gespart.
Wie kann man Sparmassnahmen umsetzten?
Im Fall Tamedia ist es die Zusammenlegung der Redaktionen (Schrumpfen)
z.B. Berner Zeitung und Bund.
Neu 70 Vollzeitstellen. 20 Entlassen. Eine Redaktion befüllt zwei Zeitungen.
Seit Jahren beziehen beide Blätter Inhalte aus der Zürcher Zentralredaktion (Inland, Ausland, Wirtschaft, Sport, etc.)
Wer ist der grosse Verlierer bei der Zusammenlegung von Redaktionen?
Die Pressevielfalt nimmt ab.
Wie lassen sich rückgängige Werbeeinnahmen auch Kompensieren?
Durch noch mehr Werbung.
Deswegen sieht man immer mehr, aggressivere und dümmere Werbung in den Online-Zeitungen.
Was kann getan werden um als Medienhaus dem Untergang des Journalismus zu entkommen?
Diversifizierung des Geschäftsmodells.
Ringier hat sich an Bio-Babynahrungs-Hersteller Beteiligt und hat in den vergangenen zehn Jahren fast zwei Milliarden Franken in die Akquisition von Online Firmen investiert.
The Guardian und Watson setzen auf Leserspenden um einer Paywall entgegenzuwirken.
Was sind die Personellen Folgen des Einnahmen Rückgang im Journalismus?
Brain Drain,
Viele qualifizierte Journalisten verlassen das Geschäft und arbeiten nun in Kommunikationsabteilungen von Unternehmen.
Vom Journalist zum Kommunikationsberater oder sogar zum Velomech.
Weshalb ist Journalismus immer noch wichtig?
Der Journalismus dient der Meinungsbildung der Bevölkerung und ist ein eigenständiger Faktencheck. Ausserdem hält er ein Auge auf Wirtschaft und Politik (Public Watchdog).
