Marktplätze und Produkte Flashcards

1
Q

Von was ist die Handelsaktivität abhängig?

A
  • Liquidität: Angebot/Nachfrage, Standardisierung, Vertrauen in den Markt (Transparenz)
  • Volatilität
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2
Q

Marktphasen

A

Phase 1: Physische Markttransaktionen
Phase 2: Physische Futures, Standardisierte OTC-Verträge
Phase 3: Derivate (finanziell)

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3
Q

Marktplätze

A

Unterscheidung nach Counterpart:

  • OTC-Handel (Handelspartner sind Unternehmen)
  • Börsenhandel (Handelspartner ist die Börse)

Unterscheidung nach Erfüllung:
- Physisch (Forwards)
Finanziell (Futures)

Unterscheidung nach Technologie:

  • Telefonhandel (Broker,Bilateral)
  • Elektronischer Handel (Börse,Broker)

Mit zunehmender Standartisierung einer Handelsware (Commodity) geht die Tendenz zu finanziellen Produkten, die elektronisch über Börsen gehandelt werden

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4
Q

Forward Vertrag

A
  • Eine bilaterale Vereinbarung über den Kauf bzw. Verkauf eines bestimmten Gutes zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zu einem heute vereinbarten, aber später zu entrichtenden Preis (bei Lieferung)
  • Mit der Existenz eines Marktplatzes und eines Systems zur Lieferung des Gutes kann sich ohne weitere formale Rahmenbedingungen ein bilateraler Handel entwickeln. Dieser wird als OTC bezeichnet
  • Forwards basieren auf Standardverträgen
  • Ohne genügend Anzahl an möglichen OTC-Partnern ist das Eingehen von Forwards Positionen kritisch zu sehen:
  • Gefahr, dass ein Geschäft nicht zum Marktpreis geschlossen werden kann, falls mit potentiellen Handelspartnern keine Rahmenvereinbarung getroffen werden kann (EFET-Vertrag)
  • So ein Geschäft müsste dann zu einem schlechteren Preis mit einem der wenigen Partner geschlossen werden, mit denen ein EFET-Vertrag vorliegt

-Nach erfolgter Lieferung der Energie erfolgt eine bilaterale Abrechnung der Mengen zum Vertragspreis. Zahlung erfolgt idR. erst nach Lieferung auf monatlicher Basis

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5
Q

Vertragliche Rahmenvereinbarung

A

In der Regel werden Rahmenvereinbarungen abgeschlossen, in denen die Vertragsbedingungen festgelegt sind:

  • Geschäftsabwicklung
  • Netting- Vereinbarungen
  • Vorzeitige Kündigung
  • Stellung von Sicherheiten
  • Haftungsbeschränkungen

Übliche Rahmenverträge:

  • EFET (Eurpean Federation of Energy Traders) -> Strom,Gas,CO2
  • IETA (International Emission Trading Association) -> CO2
  • ISDA ( International Swaps and Derivatives Association) -> finanzielle Deals
  • sonstige Strom- und Gaslieferverträge
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6
Q

Merkmale von Forwards

A
  • Flexible Gestaltung ermöglicht Vielfalt an Produkten und Konditionen. Alle Vertragsdetails sind frei verhandelbar.
  • OTC-Handel ist kontinuierlich
  • Mit allen relevanten Handelspartnern müssen Rahmenvereinbarungen ausgehandelt und abgeschlossen werden
  • Kontrahentenausfallrisiko: Mit dem Abschluss eines OTC Geschäftes eröffnet man ein Risiko des möglichen Kontrahentenausfalls. D.h. man muss sich vor dem Eingehen eines solchen Geschäftes sich mit dem Risiko des Kontrahentenausfalls auseinandersetzen. Es müssen Bewertungsrichtlinien für Handelspartner erlassen werden und es muss eine Limit-Systematik eingerichtet werden. Austausch von Sicherheiten muss ggf. vereinbart werden.
  • Wenn das Exposure das Limit überschreitet, wird der Geschäftspartner für weitere Transaktionen gesperrt
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7
Q

Broker

A
  • Geschäfte werden telefonisch direkt mit dem Geschäftspartner abgeschlossen (Kein Broker)
  • Normalerweise erfolgt die Zusammenführung von Käufer/Verkäufer im OTC-Geschäft aber über Broker. In der praktischen Umsetzung stellen Broker elektronische Plattformen bereit. Hier können Teilnehmer des OTC-Marktes Gebote einstellen und Geschäfte elektronisch abschließen. Alternativ kann man mit den Brokern sprechen (Voice-Broking). Es fallen immer Gebühren an.
  • Vertragspartner ist immer der jeweilige Handelspartner, nicht der Broker
  • Handelsteilnehmer informieren Broker mit welchen Geschäftspartnern sie handeln können (Rahmenvertrag ist vorhanden und keine Einschränkung aus Kreditrisikosicht)
  • Beim Handel über Brokerplattformen ist Anonymität bis zum Zustandekommen der Transaktion gewahrt.
  • Wichtigste Broker im Energiemarkt: GFI, PREBON, ICAP, SPECTRON, TFS
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8
Q

Futures

A

-Ein Future Vertrag ist eine standardisierte Vereinbarung über den Kauf/Verkauf eines bestimmten Gutes zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zu einem heute Vereinbarten Preis. Die Realisation des zugehörigen Gewinn- Verlustausgleichs erfolgt tagtäglich (Margin-Zahlung). Abwicklung an der Börse.

Wichtigste Merkmale:

  • Futures sind völlig standardisiert. Konditionen sind NICHT verhandelbar
  • Börse fungiert als Central Counter Party -> Es muss nur eine nicht verhandelbare Vereinbarung abgeschlossen werden (Zusätzlich noch Vertrag mit Clearing House und Clearing Member)
  • Tägliche Marginzahlung erfordern Cash-Flow- Management
  • Komplexe Abwicklung

Physisch oder Finanziell:
- Einfachste Variante ist physische Lieferung -> physisches Settlement
-Alternative sind finanzielle Futures, hier wird ausgezahlt auf Basis von einem vorher festgelegten Referenzpreis
zB:
-Letzter Settlement Preis für physische Futures
Durchschnittlicher Spotpreis während einer Lieferperiode
Finanzielle Abwicklung (Cash Settlement) von Futures hat Vorteile:
- keine physische Abwicklung -> kein BK notwendig
- Futures können einfacher als Hedging Instrument angewendet werden
- Ermöglicht höhere Liquidität, weil Eintrittsbarrieren niedriger sind

Hedging-Beispiel:

  1. Man möchte A kaufen, kann es aber nicht wegen fehlender Liquidität 41€
  2. Als Hedge kauft man ähnliches Produkt B als Future 30€
  3. Später kauft man tatsächlich A 45€
  4. Man verkauft das Future in Produkt B 34€
    - > Verlust aus Geschäft mit A 4€
    - > Gewinn aus geschäft mit B 4€
  • Es gibt das Basisrisiko, wenn es keine 100% Korrelation zwischen gewünschtem Produkt und Hedge-Produkt gibt
  • Unternehmen braucht sich nicht um Lieferung von B kümmern

Physische Erfüllung finanzieller Futures:

  • Finanzielles Settlement kann umgewandelt werden in physische Erfüllung, in dem an Stundenauktionen Teilgenommen wird
  • Physische Erfüllung erfolgt frei von Basisrisiken an der liquiden EEX-Einzelstundenauktion

Forwards:

  • Bilaterale Vereinbarung
  • Vielfalt (Produkte,Konditionen)
  • Viele Vereinbarungen
  • Handelspartner bekannt
  • Kontrahentenrisiko
  • Physisch
  • Zahlung nach Lieferung
  • Sicherheitenmanagement
  • Einfache Abwicklung
  • BK notwendig

Futures:

  • Börse als CCP
  • Standardisierung
  • wenige Vereinbarungen
  • Anonymer Handel
  • Zentrales clearing
  • Finanziell ggf. auch physisch
  • Täglisches Marginin
  • Cashflow Management
  • Komplexe Abwicklung
  • kein BK notwendig
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9
Q

Börse

A
  • Eine Börse ist ein geordneter Handelsplatz an dem ein organisierter Handel stattfindet
  • Als Geschäftspartner für einen Handelsteilnehmer tritt immer die Börse selbst auf. -> Anonymisierung des Handels
  • unterliegt dem Börsengesetz, Betrieb ist genehmigungspflichtig, Betrieb untersteht Aufsichtsbehörde
  • Handel kann nur erfolgen, wenn vom Börsenteilnehmer ausreichend hohe Sicherheiten hinterlegt wurden
  • Sicherheiten versetzen Börse in die Lage, im Falle eines Ausfalls eines Handelspartners, Wiedereindeckungen aus den Sicherheiten vorzunehmen -> 100% sichere Adresse für alle Handelsteilnehmer
  • Sicherheiten basieren auf Differenzen zwischen Vertragspreisen und aktuellen Marktpreisen,bei Marktschwankungen können Sicherheiten somit große Summen erreichen -> clearing

Bedeutung des Spotmarktes:

  • Alternativer, anonymer Beschaffungs- und Absatzkanal
  • Preise werden transparent gemacht
  • Dient als Referenzpreis
  • Minimiert Transaktionskosten durch zentrale Abwicklung
  • Börsenauktionen ermöglichen Market Coupling

Bedeutung des Terminmarktes:

  • Grundlage für Riskomanagement/Investitionssicherheit
  • Erhöht Markteffizienz als Arbitrage- und Spekulationsform
  • Dient als Bewertungsgrundlage für offenen Positionen
  • Clearing minimiert Kontrahentenausfallrisko
  • Terminmarkt unterstützt Liquidität im Spothandel
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10
Q

Market Coupling

A
  • Energiehandel über Grenzen hinweg soll ermöglicht und forciert werden
  • die für den Energiehandel zwischen Ländern benötigen Transportkapazitäten sind nur begrenzt verfügbar
  • Um diese begrenzten Kapazitäten effizient zu nutzen, vergeben Übertragungsnetzbetreiber die freien Kapazitäten auf Basis marktorientierter Zuteilungsverfahren

-Market Coupling ist der Prozess zur optimierten Vergabe von grenzüberschreitenden Transportkapazitäten beim Stromhandel
- Dabei sollen nationale Börsen erhalten bleiben, der Preisfindungsalgorythmus wird aber vereinheitlicht und vereinfacht
- Konsolidierungswelle ist zu erwarten
Jüngstes Bsp. Central Western Europe Flow-Bases market coupling, Mai 2015

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11
Q

Organisation eines Energiehandelunternehmen

A

Die Organisation eines Großhandelsunternehmen ist abhängig vom Steuerungsmodell, das sie verfolgt.

Über das Steuerungsmodell wird festgelegt, wo:

  • welche Riskiken anfallen
  • welche Margen erzielt werden

Ziel des Steuerungsmodells muss sein, solche Anreize zu setzen, dass:

  • Gewinne maximiert werden
  • Risiken begrenzt werden
  • keine Ressourcn verschwendet werden

Die Organisation kann nach festlegung des Steuerungsmodell über Verabschiedung entsprechender Risikorichtlinien sowie Mandatsvergaben vom Top-Management effektiv gesteuert werden.

Erzeugungsgesellschaft:
- Ziel ist hier die Maximierung des langfristigen Deckungsbeitrages der Produktion
- klare Aufgabenverteilung:
Erzeugung: Bereitstellung von Kapazitäten (technische Optimierung)
Handel: Übernahme von Preis- und Mengenrisiken (kommerzielle Optimierung)

Vertriebsgesellschaft:
- Ziel ist hier die Maximierung des langfristigen Deckungsbeiträge aus den Vertriebsaktivitäten durch optimale Preisstellung
-klare Aufgabenverteilung:
Vertrieb: Maximierung der Vertriebsmarge (Preis-wahre Kosten des Produktes)
Handel: Übernahme und Management der Preis- und Mengenrisiken

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