Marketing-Mix (Preispolitik) / (Kontrahierungspolitik) Flashcards
Aufgaben der Preispolitik
- Festlegung der Preislage des Unternehmens
- Festlegen der Preise für neue Produkte
- Preisänderungen für bereits in Markt eingeführte Produkte
- Preisdifferenzierung (z. B. nach Marktsegmenten, Absatzkanälen)
- Preisfestlegung für verschiedene Marktstufen (Großhandel, Einzelhandel)
- Preisvergleiche mit Konkurrenten
Preispolitischer Gestaltungsspielraum
• Produkteigenschaften
– Preis kaufentscheidend bei Produkten, die aufgrund ihrer stofflichen/ technischen Eigenschaften gekauft werden (Grund-, Zusatznutzen)
– Preis mit geringerer Relevanz bei Produkten mit hohem Anmutungswert oder Genussmitteln (größerer preispolitischer Spielraum
• Konsumentenverhalten
– Homo oeconomicus orientiert sich nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten: Preis-/Einkommenselastizitäten der mengenmäßigen Nachfrage
– Aber: Konsumentenverhalten komplex (Zielgruppen, Präferenzen)
– Preis als Qualitätsindikator: Produkte können zu teuer und zu billig sein (Preisober-/untergrenzen)
• Konkurrenzverhalten
– Preiskampfstrategien: Gefahr des ruinösen Wettbewerbes (verringert v. a. Gewinnspannen bei Marktteilnehmern)
– Preispolitischer Spielraum auf vollkommenen Märkten nahe 0
– Hoher preispolitischer Spielraum auf unvollkommenen Märkten oder monopolistischem Spielraum
• Handel/Verhalten der Absatzmittler – Zahl der Vermarktungsstufen – Marktmacht(Einkaufsmacht)desHandels – Marketingpolitik des Handels – Attraktivität des Produkts (für Handel/Verbraucher)
• Rechtliche Rahmenbedingungen
– Preisabsprachen (Kartelle) sind nach Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) verboten
– Vertikale Preisbindung ist seit 1973 aufgehoben (Ausnahme: Verlagserzeugnisse, Arzneimittel): nur noch „Unverbindliche Preisempfehlung“
– Verkauf unter Einstand/unter Selbstkosten ist untersagt (aber schwierig nachzuweisen)
Hochpreisstrategie für innovative Produkte
• Ziel: Unterschiedliche Zahlungsbereitschaft in verschiedenen Lebensphasen eines Produktes abzuschöpfen
• Voraussetzungen
– Produkt mit besonderem USP
– Kaufkräftige Zielgruppe, die besondere Leistungen des Produktes mit höherem Preis honoriert
– Geringes Konkurrenzrisiko, Produkt ist nicht leicht zu imitieren
– DistributionüberAbsatzmittlermitHochpreisstrategie
- Attraktive Preise und Marktwachstum aktivieren Wettbewerber zum Markteintritt
- Sukzessive Preisabsenkung in Wachstums- und Sättigungsphase, um Konkurrenten vom Markteintritt abzuhalten (“Skimming”)
Niedrigpreisstrategie für innovative Produkte
• Ziel: Rasche Marktdurchdringung mit neuen Produkten
• Voraussetzungen
– Produkt mit relativ preiselastischer Nachfrage
– Konkurrenz soll vom Markteintritt abgehalten bzw. vom Markt verdrängt werden
– KaufkrafteinkommensschwächererSchichtenabgreifbar
– DistributionüberpreisagressiveAbsatzmittler
• Kleinerer Stückgewinn wird zugunsten einer größeren Ausbringungsmenge akzeptiert
• Kostendegressionseffekte aus Erfahrungskurven
• Nach erfolgreicher Marktdurchdringung teilweise
Preiserhöhungen versucht (“Penetrations-Strategie”)
Preisdifferenzierung
• Anbieter versucht bei verschiedenen Abnehmergruppen unterschiedliche Preise durchzusetzen
• Voraussetzungen:
– VerschiedeneAbnehmergruppenmitunterschiedlicher Zahlungsbereitschaft für Produkt
– Teilsegmente sind vollständig voneinander isoliert
– UnterschiedlichePreisvorstellungendesAnbieterslassensich auf Teilsegmenten durchsetzen
Formen der Preisdifferenzierung
- Räumlich: Vergleichbare Produkte werden in verschiedenen Regionen zu unterschiedlichen Preisen angeboten (z. B. Inland/Ausland, verschiedene Bundesländer)
- Zeitlich: Identische Produkte werden zu verschiedenen Zeitpunkten zu unterschiedlichen Preisen angeboten (z. B. Verkauf nach Ernte oder später, Frühbezug bei Vorleistungen)
- Mengenmäßig: Bei hohen Abnahmemengen wird Rabatt gewährt oder Preis gesenkt
Rabatte und Konditionen
• Rabatt: Gewährung eines Abschlages auf festgelegte Preise (“Listenpreise”)
• Zielsetzungen
– Preisnachlass vergütet Leistungen des Abnehmers, die über Kauf hinausgehen (z. B. Selbstabholung)
– Rabatt wird aufgrund hoher Nachfragemacht des Abnehmers gewährt
Rabattformen
- Funktionsrabatt wird Handelsunternehmen für Absatzfunktionen gewährt (teilweise auch Listungsgelder)
- Mengenrabatt soll Abnehmern Anreize bieten, große Mengen zu kaufen (teilweise auch Bonussystem)
- Zeitrabatt: unterschiedliche Abschläge in Abhängigkeit von zeitlicher Bestellung (z. B. Einführungs-, Frühbezugs-, Auslaufrabatte)
- Treuerabatt bei Eingehen einer längerfristigen exklusiven Geschäftsbeziehung
- Zusatzrabatt für weitergehende Leistungen eines Handelsunternehmens
Konditionen
• Bedingungen unter denen ein Verkaufsabschluss zustande kommt
• Lieferungsbedingungen:
– Ort und Zeitpunkt der Warenübergabe
– Berechnung von Fracht -,Versicherungs- und Verpackungskosten, Porto
– Umtauschrecht und Garantieleistungen
– Konventionalstrafen bei verspäteter oder unterlassener Lieferung
• Zahlungsbedingungen:
– Zahlungsart und –zeitpunkt
– Sicherung der Zahlung (z. B. Eigentumsvorbehalt, dingliche Sicherung)
– Zahlungsfristen und –ziele (z. B. Skonto bei kurzfristiger Zahlung, Verzugszinsen)
– Inzahlungnahme gebrauchter Ware
• Teilweise werden Konditionen für Branche auch in “allgemeinen Geschäftsbedingungen” niedergelegt