Marienthal-Studie Flashcards

1
Q

objektive Erlebnisqualitäten von Arbeit (Jahoda, 1993)

A
  1. zeitstruktur
  2. Soziale Kontkte
  3. Kollektiver Zweck
  4. Status & identität
  5. Aktivität
    –> Die Arbeit hat dem Menschen grundsätzlich diese Erlebnisqualität zu bieten, das subjektive Erleben kann trotzdem unterschiedlich sein
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2
Q

Unterschied zwischen Natur- und Sozialwissenschaft laut Jahoda

A

Im Gegensatz zur Naturwissenschaft, in der die Phänomene die behandelt werden die gleichen bleiben, sind die Phänomene, mit denen sich die Sozialwissenschaft beschäftig einen historischen Wandel unterworfen

–> Das macht die Schwierigkeit und Anziehung der Sozialwissenschaft aus

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3
Q

Warum ist laut Jahoda ein Vergleich zwischen der Arbeitslosigkeit von 1930 und der jetzt (1980) nicht ohne weiteres möglich?

A

Es gab große gesellschaftliche Veränderungen in den letzten 50 Jahren: (die wichtigsten sind):

  1. Lebensstandard: der gesamten Industrialisierten Bevölkerung ist gestiegen, auch der Lebensstandard der Arbeitslösen
  2. Gesundheit: Die Menschen sind gesünder und leben länger
  3. Arbeit: die Arbeit hat sich verändert & die Bedingungen sind überall verbessert worden
  4. Werte: Die Menschen stellen höhere Ansprüche an das Leben und die sozialen Werte, die in einer Gesellschaft gelten, haben sich stark verändert
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4
Q

Was ist eine populäre Diagnose über die Gesellschaft in der Zeit gewesen und wie steht Jahoda dazu?

A
  1. Populäre Diagnose: Alle Menschen in der industrialisierten Welt sind entfremdet von sich selbst und ihrer Arbeit und die Arbeitsmoral sei verschwunden
  2. Jahodas Meinung: wenn diese Diagnose stimmt, dann müssten wir im Hinblick auf die sozialpsychologischen Wirkung der Arbeitslosigkeit ganz andere Phänomen sehen als in den 30ern –> den Menschen sollte Arbeitslosigkeit nicht mehr so wichtig sein, aber wir sehen dass das nicht der Fall ist sondern es trotz einigen Veränderungen viele Ähnlichkeiten in den sozialpsychologischen Wirkungen von Arbeitslosigkeit gibt
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5
Q

Was ist Jahodas Erklärung dafür, dass trotz vieler Veränderungen die sozialpsychologische Wirkung der Arbeitslosigkeit gleich geblieben ist?

A

Die Struktur der Lohnarbeit hat sich trotz vieler gesellschaftlicher Veränderungen nicht verändert , egal ob im Staatlichen oder privatem Bereich und ob man in einem kommunistsischen oder kapitalistischen Land lebt

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6
Q

Was sind nach Jahoda die wichtigsten Eigenschaften von der Struktur der Arbeit als Institution?

A
  1. Zweck: Der organisierten Arbeit ist die Produktion von Gütern und Dienstleistungen
  2. Arbeitsteilung: Moderne Arbeit ist unvermeidlich und auf Arbeitsteilung aufgebaut

3.Lebensunterhalt: Die meisten Menschen arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen

–> das ist das generelle Bild, die manifesten Anzeichen und die offizielle Bedeutung von Arbeit für Mensch und Gesellschaft, die wir in allen Ländern finden

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7
Q

Welche Konsequenzen der Arbeit bedingen die Bedeutung der Arbeit nach Jahoda?

A

Die (unvermeidlichen) latenten Konsequenzen, die Struktur der Arbeit ausmachen

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8
Q

Welche latenten Konsequenzen der Arbeit haben einen großen Einfluss und haben durch ihren Wegfall große Wirkung auf das Erlebnis der Arbeitslosigkeit?

A
  1. Zeitstruktur: unabhängig von der Art der Arbeit –> das Zeiterlebnis aller Menschen, die Arbeitnehmer sind, ist strukturiert
  2. Sozialer Horizont: unabhängig von der Art der Arbeit und von den Persönlichen Einstellungen zur Arbeit wird der soziale Horizont der Menschen durch Arbeit erweitert
  3. Zusammenarbeit: die organisierte Arbeit ist eine tatsächliche Demonstration, dass es kollektive Zusammenarbeit geben muss, um die materielle Kultur eines industrialisierten Landes zu erhalten

4.Status & Identität: in allen sowohl kommunistischen als auch kapitalistischen Ländern macht die Arbeit den Status und die Identität des Menschen aus

  1. Aktivität: wird erzwungen
    –> die industrielle Gesellschaften haben in allen Menschen das Bedürfnis nach diesen Erlebnisbereichen erzeugt, ob es nun angeboren oder angelernt ist (das weiß Jahoda nicht, ist ihr aber auch nicht wichtig)
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9
Q

Wie hat Freud die Erlebniskategorien von Jahoda beschrieben?

A

Arbeit ist die stärkste Bindung des Menschen an die Realität,welche wir alle brauchen, um uns nicht in Tagträumen zu verlieren

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10
Q

Welche Qualität haben die Erlebniskategorien der Arbeit von Jahoda?

A

Sie können ver. Qualitäten haben, sowohl gute, als auch schlechte

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11
Q

Was ist Jahodas Grundhypothese?

A

Die psychologische Belastung der Arbeitslosigkeit ist durch das Wegfallen dieser aufoktroierten Kategorien des Erlebens bestimmt

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12
Q

Worunter leiden die Arbeitslosen laut Jahoda?

A

die Arbeitslosen leiden unter

  1. der Langeweile
  2. der Abwesenheit jeglicher Struktur und ihrem Status
  3. Isolation: da soziale Kontakte vornehmlich auf die Familie beschränkt ist und das sehr Nervenaufreibend sein kann, da hier viele Emotionen involviert ist
  4. dem Gefühl gesellschaftlich Überflüssig zu sein
  5. dem Nichtstunkönnen und der Passivität – > die Menschen verlieren ihre Bindung an die Realität
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13
Q

Warum können Arbeitslose sich nicht selbst diese Erlebniskategorien herstellen?

A

Weil es zwar logisch möglich ist, aber psychologisch nicht für alle Menschen möglich ist –> nur eine ganz kleine Anzahl von Menschen wir individuelle Künstler, Handwerker,.. schaffen das
Ein großer Anteil der Arbeitslosen können aus ungelernten Berufen in denen persönliche Entfaltung unterdrückt wurden und sie nicht gefördert wurden, sodass sie nicht in der Lage sie die Erlebniskategorien der Arbeit für sich zu reproduzieren

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14
Q

Was passiert mit Menschen, deren angelernte oder angeborene Bedürfnisse nach Erlebnissen in diesen 5 Kategorien unbefriedigt bleiben?

A

Nach Jahoda gibt es jetzt drei Möglichkeiten:
1. unbefriedigende Existenz: man führt eine durchaus unbefriedigte Existenz und weiß, was einem fehlt

  1. Aufgeben: Die erste Möglichkeit wird so unbehaglich, dass man damit nicht mehr leben will und die Bedürfnisse unterdrückt oder ausgibt -> Man hat keine Lust mehr zu arbeiten, sich die Zeit einzuteilen, aktiv zu werden, …
  2. Ersatz: die Suche nach einem Ersatz für diese Erlebniskategorien -> das scheint für viele Menschen schwere einen adäquaten Ersatz zu finden
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15
Q

Was für Konsequenzen fürchtete Jahoda aus der Massenarbeitslosigkeit?

A

Eine demoralisierte Unterklasse, die nichts mehr mit der Gesellschaft zu tun haben will -> Neben der psychologischen Folgen der Arbeitslosigkeit könnte es so zu schrecklichen gesellschaftlichen Folgen kommen

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