Berufliche Sozialisation Flashcards

1
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Definition Sozialisation nach Geulen & Hurrelmann (1980)
A

der Prozess der Entstehung und Entwicklung der Persönlichkeit in wechselseitiger Abhängigkeit von der gesellschaftlich vermittelten sozialen und materiellen Umwelt

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2
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Worum geht es bei der Sozialisation?
A

Die Veränderung oder Stabilisierung von Persönlichkeitsstrukturen durch die individuelle Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Umwelt

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3
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Wann findet Sozialisation statt?
A

Sozialisation findet sowohl im…
1. Vergesellschaftungsprozess: des Individuums statt, also seines Werdegangs zu einem Gesellschaftsmitglied

  1. Individuierungsprozess: also die Herausbildung einer spezifischen Persönlichkeit
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4
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Wie findet sozialisation in den Prozessen der Vergesellschaftung und individuierung statt?
A

Es kann pädagogisch Geplant und kontrolliert sein, sie können aber auch als Begleiterscheiung informeller sozialer Lernprozesse in Gang kommen

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5
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Womit befasst sich die Sozialisationstheorie heute?
A
  1. Handlungskompetenz: Der Herausbildung von Handlungskompetenzen in ver. sozialen Kontexten im gesamten Lebenslauf
  2. Ausgangspunkt:
    a) individuelle Entwicklungsbedürfnisse
    b) soziale Bedinungen
    c) institutionelle Erwartungen
    d) kulturelle Muster der Weltinterpretation
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6
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Auf welche Theorien greifen Erklärungsansätze zur Entstehung und Veränderung von Handlungskompetenz vergesellschaftlicher Subjekte zurück?
A
  1. Psychoanalyse
  2. materialistische Handlungstheorie
  3. Rollen- und Identitätstheorien
  4. soziale-kognitive Entwicklungspsychologie
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7
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Als Brückenkonzept zwischen welchen Disziplinen gilt der Sozialisationsbegriff?
A
  1. Soziologie
  2. Sozial- und Entwicklungspsychologie
  3. Päadagogik
  4. Kulturanthropologie
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8
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Abbildung 4: Bezugsrahmen für Sozialisationstheorien
A
  1. Supranationale Strukturen: Europäische Union
  2. Gesellschaft: Kultur, Politik, Marktwirtschaft und Sozialstaat
  3. Institutionen: Familie, Schule, betrieb, Hochschule
  4. Interaktionsmuster: Eltern-Kind, Lehrer-Schüler, Ausbilder-Lehrling
  5. Individuum
    s. S. 39
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9
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Abbildung 4: Bezugsrahmen für Sozialisationstheorien - Was soll die Abbildung deutlich machen?
A
  1. Soziale Strukturen: Das Sozialisationsprozesse, die in Interaktionsbeziehungen und Insitutionen ablaufen, in allgemeineren sozialen Strukturen eingebunden sind, welche sie beeinflussen
  2. historische Rahmenbedinungen: Entwicklungsprozesse zu einer gesellschaftlich Handlungsfähigen Person finden unter bestimmten historischen Rahmenbedingungen statt, die das Wechselverhältnis zwischen den unterschiedlichen Ebenen prägen –> hierbei ist besonderns der individuelle Entwicklungsprozess und der gesellschaftliche modernisierungsprozess hervorzuheben
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10
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Was ist die Zielsetzung der Sozialisationstheorie?
A

die jeweiligen Zusammenhänge, Wechselverhältnisse und Mechanismen zu untersuchen, die zwischen den ver. Dimensionen der Gesellschaft und der Lebenswelt der Individuen und ihrer Entwicklung vermitteln

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11
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Was verstehen Hurrelmann und Ulrich (1991) unter Mitgliedschaftsentwürfen?
A

individuelle Handlugnskompetenzen, die für die Teilnahme am sozialen Leben und in den jeweils lebenslaufrelevanten Institutionen der Gesellschaft erwartet werden
Beispiel: Rekrutierungskriterien für Unternehmen

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12
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Welchen Enfluss hat die industrialisierte Dienstleistungsgesellschaft auf das Leben?
A
  1. Der Arbeitsmarkt diktiert die Lebensumstände und den Lebenslauf
  2. Statuswechsel und Wendepuntke sind nicht mehr durch alters- und geschlechtsbezogene Mitgliedschaftsnormen allein bestimmt –> Kriesenanfälliger Arbeitsmarkt
  3. Folge: neue Sozialisationsprozesse werden provoziert und vertraute Handlungsmuster müssen umorganisiert werden
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13
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Woraus gibt sich die Zwiespältige Bestimmung von Sozialisationsprozessen?
A

Die Mitgliedschaftsentwürde der ver. gesellschaftlichen Institutionen und gruppierungen weisen eine Diskrepanz zu den Selbstentwürfen der Individuen auf
–> Instiutionen beanstrüchen verfügbare Zeit, Arbeitskraft und Zukunftsperspektiven für sich

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14
Q
  1. Vergesellschaftung & Individuierung: Wodurch werden Entwicklungsimpulse und Lernchancen im Berufsverlauf bestimmt?
A

1.Berufsausbildung
2. bertriebliche Struktur, aber auch
3. wirtschaftliche lage
4. Arbeitsmarkt
5. Sozialpolitik
6. Entwicklungen im europäischem Raum
7. Weltmarkt

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15
Q

Welche theoretischen Berzugsrahmen für die Analyse von beruflicher Sozialisation gibt es?

A
  1. Vergesellschaftung und Individuierung
  2. Sozialisation für und durch den Beruf
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16
Q
  1. Sozialisation für und durch den Beruf: Definition Berufliche Sozialisation
A

Aneignungs- und Veränderungsprozess von arbeitsbezogenen Fähigkeiten, Kentnissen, Motiven, Werteorientierungen und sozialen Deutungsmustern

–> hiermit ist sowohl die Sozialisation für den Beruf (vorberufliche Sozialisation), als auch die Sozialisation durch den Beruf (Arbeitsmarkt) gemeint, daher hat sie Einfluss auf die gesamte Persönlichketisentwicklung

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17
Q
  1. Sozialisation für und durch den Beruf: Was versteht man unter Sozialisation für den Beruf?
A
  1. geschlechts- und schichtspezifische Sozialisation in Familie und Schule, die
  2. die Aneingnung von interessen, Fähigkeiten und Werteorieniterungen für bestimmte Berufsfelder fördert bzw. begrenzt und
  3. so zur Reproduktion gesellschaftlicher Ungleichheit beträgt
    –> mündet in der ersten berufswahl/ -ausbildung
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18
Q
  1. Sozialisation für und durch den Beruf: Was ist mit Sozialisation durch den Beruf gemeint?
A
  1. die im betrieblichen Arbeitsprozess vermittelten Erfahrungen, die
  2. das Verhältnis der Erwerbstätigkeit gegenüber Arbeitsinhalten, bertrieblichen Bedingungen und Arbeitsresultaten konkretisiert und
  3. im gesamten aktuellen und biographischen Lebenszusammenhang bewusstseinbildende, persönlichkeitsförderliche , aber auch deformierendde Auswirkungen besitzen

–> hierzu gehöhren die durch Betriebes- und Berufswechsel, Weiterbildungen und Arbetislosigkeit gesuchten / gemachten Erfahrungen mit dem Arbeitsmarkt

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19
Q

Was wird von Bammer et al. (1983) unter beruflicher Sozialisation verstanden?

A

die Entwicklug von Persönlichkeitsstrukturen in der Auseinandersetzung mit den Anforderungen und Bedingungen des Arbeitsprozesses

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20
Q

Wie wird von Bammer et al. (1983) berufliche Sozialisation eingeteilt?

A

1.Sozialisation in den Beruf: Lernerfahrungen während der Ausbildung

  1. Sozialisation im Beruf: Arbeitserfahrungen während der Erwerbsphase
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21
Q

Mit welchen Perspektiven beschäftigt sich die Berufspädagogik?

A

Die Frage nach den Auswirkungen von Ausbildung und Berufsarbeit auf die Person und ihre Lebensgestaltung aus normativer und weniger empirischer Perspektive
–> erst in neuren Entwicklung gibt es auch Bezüge zur Theorie und Empirie

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22
Q

Mit welchen Perspektiven beschäftigt sich die Arbeits- und Organisationspsychologie?

A
  1. Arbeitsbelastung: Untersuchung von Ursachen und Bewältigung von Arbeitsbelastung
  2. persönlichkeitsförderliche Gestaltung: des Arbeitsplatzes

3.Personalauswahl und -entwicklung in den Betrieben

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23
Q

Mit welche Perspektiven beschäftigt sich die Industrie- und Betriebssoziologie?

A
  1. materielle Arbeitsbedingungen
  2. Herrschaftsstrukture des Betriebs
  3. Auswirkung der technisch-organisatorishen Veränderungen auf die Arbeitskräfte und die Ausdrucksform des gesellschaftlichen Bewusstseins
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24
Q

Mit welcher Perspektive beschäftigt sich Heinz (1995)

A
  1. Zusammenhänge zwischen sozialer Ungleichheit, Arbeitsteilung, Arbeitsmarkt und der Berufsstruktur und
  2. zum anderen das berufliche Handeln im Betrieb sowie die Prägung der sozialen Indentität der Erwerbstätigen durch ihre Arbeit
    -> nähe zur berufs- und arbeitssoziologischen Betrachtungsweise
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25
Q

Auf welche Kernfragen konzentriert sich die Berufliche Sozialisationsforschung?

A
  1. wie verbinden sich individuelle Interessen und Fähigkeiten mit beruflichen Kompetenzen?
  2. wie bewältigen Menschen den Wandeln des Arbeitsmarkts und der organisatorisch sowie technisch bestimmten Arbeitsanforderungen im Lebenslauf?
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26
Q

Was ist bei der beruflichen Sozialforschung wichtig?

A

Nicht von vorhinein die berufliche Sozialisation mit der normgemäßen Erfüllung von Arbeitsanforderungen oder mit einer prinzipiellen Gleichgültigkeit der Arbeitenden gegenüber ihrer Tätigkeit gleichzusetzten

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27
Q

Was ist das Leitmotiv von dem vorgestellten Konzept von Heinz (1995)?

A

Ob und welche Arbeitserfahrungen die Fähigkeit zu selbstveratnwortlichem Handeln stärken oder schwächen  Thema der Mitgestaltung gewinnt besondere Aktualität heutzutage

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28
Q

Was charakterisiert neue Tätigkeitsprofile?

A
  1. Engefasster Qualifikationsbegriff: reicht nicht mehr aus, um die neuen Tätigkeitsprofile zu charakterisieren
  2. umfassende Soziale Handlungskompetenz: die aus fachlichen Kenntnisse und sozialnormativen Orientierungen zusammengesetzt sind
  3. An Bedeutung gewinnen: subjektive Ansprüche, Erwartungen und Motive, insbesondere aber das arbeitsinhaltliche Interesse, kritische Reflexion und Verantwortung der Berufstätigen
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29
Q

Was bildete den Legitimationsrahmen für gesellschaftliche Privilegien und Materielle Güter?

A

Die Dinge, die auch für das neue Tätigkeitsprofil wichtig sind, sind auch in soziale Deutungsmuster eingelagert
Sie bilden den Legitimationsrahmen für das Ausmaß an Akzeptanz und Kritik betrieblicher Herrschaftsstrukturen, Entscheidungsprinzipien und Arbeitsbelastungen

30
Q

Wie prägen berufliche Anforderungen und Arbeitssituationen das Arbeitshandeln und die Identität der Arbeitenden?

A

Nicht direkt, sondern sie werden durch berufliche Sozialisationsprozesse vermittelt und werden von den Beteiligten mit subjektiven Ansprüchen und Lebensentwürfen verbunden

31
Q

Wofür ist die berufsbiographische Forschungsperspektive von Hoff/Lempert/Lappe (1991) zu beachten? Und was verfolgt diese Perspektive?

A

Dafür, wie soziologische und psychologische Ansätze für die berufliche Sozialisationsforschung zu verbinden sind  sie verfolgen die Fragestellung, wie die Persönlichkeit sich in Auseinandersetzung mit den Anforderungen und Bedingungen des Arbeitsprozesses über einen längeren Abschnitt der Berufsbiographie entwickelt

32
Q

berufsbiographische Forschungsperspektive von Hoff/Lempert/Lappe (1991): Hautfragestellungen

A
  1. Welchen Beitrag leisten berufliche Sozialisationsprozesse für die Entwicklung des subjektiven Kontrollbewusstseins und der moralischen Reflexion
  2. welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Handlungsspielraum bei der Arbeitstätigkeit und der außerbetrieblichen Lebensführung?
33
Q

berufsbiographische Forschungsperspektive von Hoff/Lempert/Lappe (1991): Theoretische Argumentation

A

Die Sozialisationsprozesse für und durch die Berufarbeit stehen in einem Wechselverhältnis zwischen Arbeitshandeln und außerbetrieblichen Lebenszusammenhängen, das in der Berufsbiographie zur Geltung kommt

34
Q

Interaktionstheoretisch-biographisches Modell beruflicher Sozialisation: Aus welchen Einflussbeziehungen und Wechselwirkungen besteht die berufliche Sozialisation (Abbildung 5) ?

A
  1. sachliche und normative Arbeitsanforderungen: werden nicht unmittelbar in Arbeitshandeln umgesetzt, sondern durch die Wahrnehmung und Verarbeitung der Erwerbstätigen
  2. Arbeitsanforderungen: wirken sich über die berufliche Handlungskompetenz auf die berufliche Identität aus
  3. Berufliche Identität:
    a) beeinflusst die subjektive Wahrnehmung von Verarbeitung und darüber das Arbeitshandeln
    b) steht in einem Wechselverhältnis mit Handlungskompetenz und Berufsbiographie
  4. Arbeitshandeln: trägt zum Aufbau der Berufsbiographie bei
35
Q

Interaktionstheoretisch-biographisches Modell beruflicher Sozialisation: Was thematisiert das Modell (Abbildung 5)

A

Der „biographischen Unterbau“ der individuellen Arbeitstätigkeit, der aus einem dynamischen Wechselverhältnis zwischen Handlungskompetenz und Identität besteht und auf die Wahrnehmung von Arbeitsanforderungen sowie Mitgliedschaftsentwürfen und damit auf das Arbeitshandeln zurückwirkt

36
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: Welche gibt es?

A
  1. Psychologische Handlungstheorie
  2. Berufsrolle und soziale Identität (soziologische Rollentheorie)
  3. subjektorientierte Berufstheorien
  4. Geschlechterspezifischer Arbeitsmarkt und die doppelte Sozialisation
  5. Gesellschaftliche Modernisierung und Individualisierung der Berufsbiographie
37
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 1. Psychologische Handlungstheorie – Bedeutung für die Sozialisationsforschung und was ist das für ein Ansatz?

A
  1. Bedeutung für die Sozialisationsforschung: Basistheorie
  2. Psychologischer Ansatz: der auf der Forschung von Arbeitspsychologen Wilfried Hacker (1986) aufbaut und sich vorrangig mit dem Verhältnis von Denken und Planen sowie Handeln und Ausführen befasst
38
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 1. Psychologische Handlungstheorie – Verhaltensmodi

A

Es werden ver. Verhaltensmodi unterschieden:
1. Handlung: gekenzeichnet durch zielgerichtetes Verhalten, wobei das Ziel und die Bemühung, es zu erreichen bewusst sind

  1. Tätigkeiten: sind umfangreicher, zusammenhängende Handlungsgefüge mit komplexen Zielen, die nicht immer bewusst sein müssen
39
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 2. Berufsrolle und soziale Identität (soziologische Rollentheorie) – wie wird Berufstätigkeit betrachtet?

A

Aus der Sicht der gesellschaftlichen Norm und konkreter betrieblicher Handlungserwartungen –> die Theorie wird vor allem herangezogen bei der Analyse der Sozialisation von Erwachsenen

40
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 2. Berufsrolle und soziale Identität (soziologische Rollentheorie) – Worauf verweisen Berufsrollen?

A
  1. innerbetrieblicher Anwendungsbereich und darüber hinaus noch auf
  2. gesellschaftliche Leistungsstandards und Wertevorstellungen  die sich auch in ver. Gesellschaftlichen Ansehen und Berufen niederschlagen
41
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 2. Berufsrolle und soziale Identität (soziologische Rollentheorie) – Was versteht man unter sozialer Rolle?

A

Der Minimalkonsens ver. Forschungsrichtungen ist, dass soziale Rolle ein Bündel normativer Verhaltenserwartungen sind, sie sich an das Verhalten von Positionsinhabern richten

42
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 2. Berufsrolle und soziale Identität (soziologische Rollentheorie) – Wie verläuft Sozialisation nach dem Konzept der funktionalistischen Soziologie nach Talcott Parsons?

A
  1. Verinnerlichung: Über die Verinnerlichung von Handlungsnormen und Rollenerwartungen, die das vergesellschaftete Individuum zum „Rollenakteur“ macht
  2. Systeme: in Parsons Konzept sind das soziale System und das Persönlichketissystem nicht über das individuum verknüpft, sondern durch die soziale Rolle oder einen Komplex von Rollen
43
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 2. Berufsrolle und soziale Identität (soziologische Rollentheorie) – Wie wird in Parsons Konzept das Verhältnis von Erwerbstätigem und Betrieb gesehen?

A

Es wird eine für die Person (Erwerbstätiger) und Institution (Betrieb) gleichermaßen nützliche Handlungskonvergenz bei der Aneignung oder Ausführung der Arbeitnehmerrolle postuliert
 Der Aspekt der Handlungskoordination wird vor allem thematisiert

44
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 2. Berufsrolle und soziale Identität (soziologische Rollentheorie) – Kritik am Konzept von Parsons

A
  1. Konsens mit herrschenden Verhältnisse: das Konzept ist auf konformes Handeln ausgerichtet
  2. Klassen- und Schichtungsstrukturen: und die durch sie fixierten Privilegien und Wohlstandsdifferenzen sind in seinem Ansatz irrelevant
  3. Hierarchische Sozialbeziehungen: Spiegelt wieder, dass hierarchische Sozialbeziehungen in unternehmen stabilisiert werden: Rollen haben Orientierungs- und Motivationsfunktion für den einzelnen Handelnden sowie Integrationsfunktion für das soziale System
45
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 2. Berufsrolle und soziale Identität (soziologische Rollentheorie) – Übertragung des Konzepts von Parsons auf die Analyse beruflicher Sozialisation

A

Es zeigt sich vor allem Unschärfe bei der Analyse von Macht und Herrschaft, die im Betriebssystem als Rollenkonflikte auftreten können
1. Welche Voraussetzungen bringen Erwerbstätige dafür mit, mit widersprüchlichen Rollen fertig zu werden?
2.Und wie gehen sie mit Diskrepanzen in einer Rolle um, die in Arbeitssituationen auftreten können?

46
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 2. Berufsrolle und soziale Identität (soziologische Rollentheorie) – Annahmen zur Persönlichkeitsentwicklung & Sozialisation (nach Brim 1974)

A
  1. Persönlichkeitsentwicklung = ein erfolgreiche Abfolge von Prozessen des Rollenlernens, die durch Veränderungen im Sozialegefüge und im Lebenszyklus notwendig werden
  2. Sozialisation:
    a) Zweck: liegt nach diesem Ansatz in der Förderung von motivation, Fähigkeiten und Kenntnissen, die für die Ausübung von berufsrollen nützlich sein können
    b) Erwachsenensozialisation: Unterschiedet sich weniger in der Form als im Inhalt von der Sozialisation im Kindes-/Jugendalter
    d) berufliche Sozialisation = psychischer Kontakt zwischen Individuum und Arbeitsorganisation (modus vivendi)
47
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 3. Subjektorientierte Berufstheorien - Welche Richtungen gibt es?

A
  1. entwicklungspsychologische
  2. berufssoziologische
48
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 3. Subjektorientierte Berufstheorien - Berufssoziologische Richtung: interaktionistische Konzeption von Hoff & Lempert (1985): Entstehung und Arbeitsrelevante Persönlichkeitsmerkmale

A
  1. Enstehung: aus Kritik an anderen Ansätze, die gesselschaftliche-herrschaftsbedingungen der Berufsarbeit nicht mit in ihren Theorien bedachten
  2. Arbeitsrelevante Persönlichkeitsmerkmale: werden als Bindeglied zwischen Berufstätigkeit und Lernen betrachtet
    a) Quaifikation: technische Ferigkeiten& Fähigkeiten
    b) Orientierung: soziale Normen und Wertevorstellungen
49
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 3. Subjektorientierte Berufstheorien - Berufssoziologische Richtung: subjektorientierte Theorie der gesellschaftlichen Konstitution von Berufen

A
  1. zentraler Stellenwert: hat der Zusammenhang zwischen Chancen zur Fähigkeitsentwicklung und den hierarchisch strukturierten Berufsanforderungen
  2. Annahme: Der Erwerb von Qualifikationen unterliegt einem selektionsprozess, der sozilae Ungleichheit reproduziert, da mit dem Erlernen eines Fähigkeitsbündels der Zugang zu anderen erschwert wird
  3. Fazit: Dauer und Inhalt beruflicher Lernprozesse ist damit durch Strukturen sozialer Ungleichheit determiniert
50
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 4. Geschlechtsspezifischer Arbeitsmarkt und die doppelte Sozialisation - Doppelte Vergesellschaftung von Frauen (Becker-Schmidt, 1987)

A

Frauen sind zumindest Phasenweise in zwei Bereichen tätigt, nämlich im privaten Lebensbereich und der Erwerbstätigkeit –> Die weibliche Sozialisation bezieht sich auf Haus/Kinder und Arbeit/Beruf

51
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 4. Geschlechtsspezifischer Arbeitsmarkt und die doppelte Sozialisation - Segregationsprinzip

A

Der Arbeitsmarkt ist nicht nur nach Qualifikation sondern auch nach Geschlecht segregiert
–> Das Segregationsprinzip korrespondiert mit der Struktur der Arbeitsteilung im Privathaushalt

52
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 4. Geschlechtsspezifischer Arbeitsmarkt und die doppelte Sozialisation - berufliche Chancen von Frauen

A

Trotz der gesteigerten Erwerbstätigkeit von Frauen unterschieden sich ihre beruflichen Chancen immer noch in ihrer Reichweite für Lebenskonzepte und Selbstdefinition von denen der Männer
–> Rekrutierungs- und Beschäftigungsstrategien orientieren sich an der männlichen Noramlbiographie und rechnen mit der Unersetzbarkeit der männlichen Stammbeelgschaft und der Ersetzbarkeit der weiblichen Rand- und Teizeitbeschäftigung
–> Es wird noch von einer Zweitrangigkeit der Berufstätigkeit von Frauen ausgegangen

53
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 4. Geschlechtsspezifischer Arbeitsmarkt und die doppelte Sozialisation - Entwicklung traditioneller Geschlechterrollen

A
  1. Biographie: von Männern und Frauen entfernden sich von traditionellen Normen und traditionelle geschlechterspezifische Identitätsnormen werden in Frage gestellt
54
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 4. Geschlechtsspezifischer Arbeitsmarkt und die doppelte Sozialisation - doppelte Sozialisation Erwachsener

A

Kreckel argumentiert, dass die doppelte Sozialisation sowohl für Frauen als auch für Männer gilt, Männer jedoch mehr die Wahl haben, sich dieser zu entziehen
–> es deuten sich aber Veränderungen im subjektiven Verhältnis an, das Frauen und (jüngere) Männer zu Familie und Beruf entwickeln

55
Q

Theorien beruflicher Sozialisation: 4. Geschlechtsspezifischer Arbeitsmarkt und die doppelte Sozialisation - Folgen des Strukturwandels

A

Die Möglichkeiten zur ausschließlich beruflich geprägten Selbstindentifikation werden durch den Strukturwandel, die Modernisierung der Arbeitswelt erschwert

56
Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Beruf und soziale Identität: Was versteht man unter Karriere?

A

berufliche Laufbahnen, d.h. gesellschaftlich anerkannte und normierte Abfolgen von Arbeitstätigkeiten, die aufeinander bezogen sind und sich in Prestige sowie Einkommen unterschieden
–> Karrieren werden in vorraussagbarer Weise durchlaufen

57
Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Beruf und soziale Identität: Annahmen der Karrieretheorie

A
  1. Professionalisierte Berufe: die in Standesorganisationen und berufsethischen Verhaltensnormen eingebunden sind & über die Berufsrolle hinaus Geltung haben –> Prägen die Indeitität sehr und geben der Biographie einen Sinn
  2. Diskontinuierliche Erwerbsverläufe: sind dann mit Sozialisationsprozessen verknüpft, die an die Stelle des erlernten Berufs andere Grundlagen für die soziale Indentiät rücken
58
Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Beruf und soziale Identität: Was hat für die Entwicklung der sozialen Identität eine zentrale Bedeutung?

A
  1. Tätigkeitsanforderungen
  2. Karriereoptionen in Verbindung mit den daruaf bezogenen Qualifikationsporzessen
    –> Das Selbstkonzept und die Wertevorstellungen variieren mit den Erwerbsverläufen
59
Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Beruf und soziale Identität: Was trägt dazu bei, dass Kompetenz- und Identitätsunterschiede stabilisiert/akzentuiert werden?

A

Ausbildung, Arbeitssituation und Karrieremuster

60
Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Beruf und soziale Identität: Neurere Entwicklungen

A
  1. Berufeswechsel: die einmal entwickelte berufliche Identität muss tranformiert werden , damit die erwartete subjektive Flexibilität möglich ist
  2. Individualisierung: in der industrialisierten Dienstleistungsgesellschaft verschiebt sich damit der Gravitationspunkt beruflicher Sozialisationsprozesse von der Vergesellschaftung (im sinne des erlernens Konventioneller sozialer Rollen) auf die Individualisierung
  3. subjetkiver Anspruch: statt Verinnerlichung von Arbeitsnormen sind subektive Ansprüche an die Arbeitsinhalte und die aktive Gestaltung der berufsbiographie wichtig
61
Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Beruf und soziale Identität: Kernelemente des mordernen Berufsmenschen

A
  1. arbeitsplatzübergreifendes, beruffachliches Können
  2. Anspruch auf Handlungsspielraum
  3. Höherqualifizierung

–> kann nicht auf alle Beschäftigten Übertragen werden, deutet aber generell auf die Bedeutung der Verknüpfung von beruflichen Karrieremustern und individualisierten handlugnsstrategien hin der modernen Arbeitswelt hin

62
Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Von Arbeitstugenden zur Schlüsselqualifikation: Historische Entwicklung 19 JH

A
  1. Gesellschaftliche Unterschiede: trotz Veränderungen im Verlauf der Industrialisierung werden duurch die Fähigekits- und Tätigkeitsbündel, die durch berufliche Spezialisierung abgegrenzt werden, die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen den Menschen reproduziert

2.für ungelernte Arbeiter galten die Tugenden:
a) Pünktlichkeit
b) zuverlässigkeit
c) Unterordnung unter den Maschienentakt
–> die betriebliche Sozialisation zielt auf Gehorsam und Unterordnung der prizipiell ungehobelten Arbeiter (s. Beispiel s. 16/17)

  1. Handwerker: Waren die Aristorkatie der Arbeiterklasse:
    für sie galt:
    a) Zuverlässigkeit
    b) Genauigkeit
    c) fachlicher Stolz
  2. börukratisch-raational organisierte Unternehmensverwaltung: Entstehung der neuen Gesellschaftlichen Mittelschicht mit vielen Privilegien
63
Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Von Arbeitstugenden zur Schlüsselqualifikation: Historische Entwicklung 20 JH

A
  1. Berufsausbildungen: in Abstimmung zwischen Staat und Industrie kam es zur Definition von BErufsbildern und Ausbildungswegen, die in beruflichen Schulen und staatlichen Prüfungsordnungen verankert wurden
64
Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Von Arbeitstugenden zur Schlüsselqualifikation: Historische Entwicklung - heutige Entwicklungen

A
  1. Arbeitstugenden: wie Pünktlichkeit, Fleiß, Pflichtbewusstsein sind immer noch beliegt aber -> auch wergen in Ausbildungen immer noch bilder Gehorsam geübt (s. beispiel s. 18
  2. Eigeninitiative, Flexibilität und Kreativität gewinnen an Bedeutung
    –> Schlüsselqualifikation

Frage nach der Vereinbarkeit der beiden Punkte

65
Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Von Arbeitstugenden zur Schlüsselqualifikation: Historische Entwicklung - Schlüsselqualifikation

A

Hierbei geht es weniger um die klassischen Arbeitstugenden, sindern um den situationsangemessenen Einsatz von fundierten fachlichen Kentnissen, technischen Fertigkeiten und sozialen Kompetenzen

–> für Arbeitgeber zweispätlig, weil man sich auf den Arbeitnehmer mehr einlassen muss

66
Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Von Arbeitstugenden zur Schlüsselqualifikation: Historische Entwicklung - normative Subjektivierung

A

Als Prognose für die Zukunft wird es immer weniger fremdbestimmte Arbeit geben und der Anspruch an berufsinhalte, kommunikative und expressiv-aktive Arbeitstätigkeiten beid en Beschäftigten zunehmen, die sich einbrigen und mitgestalten möchten

67
Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Von Arbeitstugenden zur Schlüsselqualifikation: Bedeutungsgewinn kognitiver und sozialer Fähigkeiten: Definition - Schlüsselqualifikation

A

nach Mertens (1974)
Schlüsselqualifikationen sind solche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, welche nicht unmittelbaren und begrenzten Beitrag zu bestimmten disaparaten praktischen Tätigkeiten erbringen, sondern vielmehr
a) die Eignung für eine große Zahl von Positionen und Funktionen als alternative Optionen zum gleichen Zeitpunkt
b) die Eignung für die Bewältigung einer Sequenz von (meist unvorhersehbaren) Änderungen von Anforderungen im Laufe des Lebens

68
Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Von Arbeitstugenden zur Schlüsselqualifikation: Bedeutungsgewinn kognitiver & Sozialer Fähigkeiten: Dimensionen der Schlüsselqualifikation von Mertens (1974)

A
  1. Basisqualifikation: für analysierendes, aber auch kritisches Denken
  2. horizontalerweitende Qualifikationen: zur Aufnhame und konstruktiven Verarbeitung von Informationen
  3. Beritenqualifikationen: als Kenntnisse und Fertigkeiten, die über breite Felder der Tätigkeitslandschaft reichen
  4. “Vintage (Waschstums-) FAktoren: Bildungsprozesse, die zur Verringerung von Bildungs- und Informationsdifferenzen zwischen den Generationen beitragen
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Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Von Arbeitstugenden zur Schlüsselqualifikation: Bedeutungsgewinn kognitiver & Sozialer Fähigkeiten: Was sollen Schlüsselqualifikationen verbinden ?

A

psychosoziale Basisfähigkeiten mit berufsfachlichen Fertigkeiten

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Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Von Arbeitstugenden zur Schlüsselqualifikation: Bedeutungsgewinn kognitiver & Sozialer Fähigkeiten: Die drei Pfeiler der Schlüsselqualifikation (Weiterentwicklung nach Bunk/ Kaiser/ Zedler 1991)

A
  1. Materiale Lerninahlte: berufsfachliche Kenntnisse und Fertigkeiten
  2. Formale Lerninhalte: Denk- und methodenbezogene Fähigkeiten
  3. personale Lerninhalte: individuelle und soziale verhaltensweisen
    –> Erweiterung um personale und soziale Kompetenzen
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Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Von Arbeitstugenden zur Schlüsselqualifikation: Bedeutungsgewinn kognitiver & Sozialer Fähigkeiten:: Was ergibt sich aus den drei Pfeilern der Schlüsselkompetenz?

A
  1. Handlungskompetenz: Die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen soll zu einer komplexen und entwicklungsfähigen Handlungskompetenz beitragen
  2. Kern-und Ausgangspunkt: der Schlüsselqualifikation ist die Selbstständigkeit
  3. Planen - Durchführen - Kontrollieren: Die Arbeitnehmer sollen in der Lage sein durch die Schlüsselkompetenzen Projekte planen, dürchführen und kontrollieren
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Q

Berufliche Sozialisation und Kompetenzentwicklung: Von Arbeitstugenden zur Schlüsselqualifikation: Bedeutungsgewinn kognitiver & Sozialer Fähigkeiten: Warum sind Schlüsselkompetenzen in der Modernen Arbeitswelt so wichtig?

A
  1. sie verkörpern zentrale psychosoziale und kognitive Vorraussetzungen für berufliche Handlungsfähigkeit in Prozess betribelicher Modernisierung
  2. Vorallem durch den schnelle Fortschritt wird das nötig