Lektion 2: Strategisches Prozessmanagement Flashcards
Welche Organisationsformen für Unternehmen gibt es und wie lässt sich Prozessmanagement integrieren?
- funktionale Organisationsform: funktionale Abteilungen (gedankliche Abteilungsmauern)
- 90-Grad-Shift: prozessorientierter Aufbau
- “Einsteigermodell” ist das Prozessmanagement als Stabstelle (funktionale Organisation bleibt bestehen), einheitliche Standardvorgaben, prozessübergreifende Koordination, Akzeptanzprobleme, Fachexpertise fehlend, Kunde wird vernachlässigt
- Matrixorganisation: funktionaler und aufbauorganisatorischer Ansatz, abteilungsübergreifende Koordination, Konfliktpotenzial zwischen Weisungen, Prozesstörungen
- Prozessorganisation: End-to-End Prozesse nach Geschäftsfeldern oder Kundengruppe, Übergreifend Shared Service, Implementierung sehr aufwendig, Transparenzmängel
Wie kann man ein Unternehmensprozessmodell über die Wertekette abbilden?
Unternehmensprozessmodell: Darstellung aller End-to-End Prozesse im Unternehmen
- Unternehmensstrategie
- Verständnis der Kundenbedürfnisse
STRATEGIE INPUT
Interne und Externe Analyse (Unternehmens- und Umfeldanalyse, Benchmarks) PESTEL Analyse, BCG, Kennzahlen –> Daraus resultierend Unternehmensziele festlegen und Geschäftsstrategien ableiten (Maßnahmen, welche die Lücke vom Zielbild zur Istsituation schließen sollen)
Maßnahmen in Strategien/Strategienpakete bündeln Drei-Ebenen-Darstellung 1.Ebene: Unternehmensebene 2.Ebene: Geschäftsgfeldstrategien 3.Ebene: Funktionale Ebene
KUNDEN INPUT
Kundenanalyse
Identifikation der kaufentscheidenen Qualitätskriterien
Bestimmung der relativen Qualität (Kriterien gewichtet und Vergleich zu Konkurrenten)
–> Ableitung einer Qualitätslandkarte (Abwägung der Kosten-Nutzen-Relation bei Maßnahmen)
Verknüpfung der Kriterien und den Prozessen mittels Prozess-/Qualitätsmatrix, Bewertung der Prozesse hinsichtlich kaufentscheidenden Kriterien
ERGEBNIS
Wertekette mit primären (Ebene 1 & 2) und sekundären Aktivitäten (Ebene 3)
Was versteht man unter einem Prozessmodell? Nenne Nutzenvorteile und beschreibe einen exemplarischen Aufbau.
Prozesslandschaft/-modell = alle (Geschäfts-)Prozesse einer Organisation in strukturierter Form, bestimmt durch die drei Managementebenen und Prozesshierarchisierung, höchste Aggregationsstufe
Nutzenvorteile: Information, Optimierung und Steuerung
Aufbau anhand SOS-Konzept:
(S)teuerungs- oder Managementprozesse: gewährleisten Zusammenspiel aller Prozesse
(O)perative oder Kernprozesse: wertschöpfende Prozesse (primäre Aktivitäten)
(S)upport- oder Unterstützungsprozesse: werden vom Kunden nicht wahrgenommen
–> Abhängig von: Art, Branche, eigenes Selbstverständnis und Diskussionserträge
Ziel: Unternehmen als Ganzes zu verstehen und zu plausibilisieren
Was versteht man unter der Prozesshierarchisierung?
Um operativ arbeiten zu können ist eine Prozesshierarchisierung und die Beschreibung der Teilprozesse innerhalb der Hauptprozesse notwendig.
- Schaffung von Voraussetzungen für Prozessmodellierung (Schnittstellen & Übergänge)
- Wechselwirkungen zwischen Prozessen aufzeigen (Wechselwirkungsmatrizen mit Bewertung der Intensität der Wirkungsstufen mit Passiv- und Aktivsummen) –> hohe Aktivsumme (beeinflusst stark), hohe Passivsumme bilden Stellhebel
Definiere den Begriff “Referenzmodell”. Was sind Vorteile und Risiken? Nenne zwei Beispiele für Referenzmodelle und erläutere diese kurz.
Referenzmodell = Wiederverwendung von erprobten Modelleigenschaften, Verallgemeinerung für bestimmten Awendungsbereich, welcher Sollvorgaben- und Strukturen idealtypisch abbildet, Vergleichsmaßstab für Optimierungen
Modell = Vereinfachung der Realität, Annahmen, kritische Auseinandersetzung Referenz = Bezugssystem/Bezugswert, Darstellung einer Sache einer Person/Unternehmens
Vorteile:
- klar strukturierte Vorgabe
- Customizing hinsichtlich individueller Unternehmenssituation
- Schwachstellen ausmerzen
- Wiederverwendbarkeit und Aufwandsreduktion (Qualitätssteigerung + Effektivitätsgewinne)
- Transformationskosten einsparen
- Vergleichsmöglichkeit (Ursachenforschung)
Risiken:
- Verlust von Wettbewerbsvorteilen
- Einarbeitng in Referenzmodell
- Mitarbeiterablehnung “Theoriekonstrukte”
Beispiele CMMI (Capability Maturity Model Integration): Reifegradmodell, Beurteilung in welcher Güte Prozesse ablaufen, 5 Stufen (unvollständig, gesteuert, definiert, quantitativ gesteuert, optimiert)
ITIL (IT-Infrastructure Library): Best Practices für die effektive und effiziente Bereitstellung von IT-Ser- vices, Utility (UX, Fit-for-Purpose) & Warranty, 5 Phasen (Service-Strategy, Service-Design. Service-Transition, Service-Operation, Continual-Service-Improvement)