Lektion 1: Begriffe und Motivation zum Prozessmanagement Flashcards
Warum ist Prozessmanagement wichtig?
Why: nachhaltiger Geschäftserfolg abhängig von gut gesteuerten und effizient arbeitenden Prozessen
- stärkere Standardisierung und Effizienthebung
- Intensivierung der Digitalisierung
- Kundenbedürfnisse steigen
- Verknüpfung von Qualitäts- und Prozessmanagement
- Operationalsierung der Unternehmensstrategie
Herausforderungen: Mangel an Veränderungsbereitschaft der Mitarbeiter, Führungskräfte unterstützen Prozesse nicht
Definiere “Prozess” und erläutere einen typischen Prozessablauf. In welchem Zusammenhang stehen hierbei “Effektivität” und “Effizient”?
Grundprinzip: Eingabe - Verarbeitung - Ausgabe
Definition = Abfolge von logisch zusammenhängenden Aktivitäten, durch deren Durchführung aus vorher festgelegten Eingabefaktoren ein bestimmtes Ergebnis erzeugt wird. Prozessziele sollten erfolgen (SMART)
- Startereignis (Kundenanforderungen)
- Input (Ressourceneinsatz - Elemente die zur Ausführung der Produktionsschritte relevant sind) Effizienz
- Prozess aus mehreren Teilprozessen (logische Folgebeziehung, Prozessdokumentation mit Prozessmodellierung + Prozesssteckbrief + mitgeltende Dokumente) (Verfahrungsvorgaben - intern/extern), Verknüpfungsmechanismen
- -> Effektivität (Zielerfüllung/Kundenanforderungen erfüllt) vor Effizienz - Output
- Endereignis (Kundenzufriedenheit )
- -> Kunde-zu-Kunde-Prozess
- Kunden-Lieferanten-Prinzip: davorliegende Teilprozess immer explizit als Lieferant des nachfolgenden Teil- prozesses (anforderungsgerechte Lieferverpflichtung), Gleichwertigkeit zwischen externen und internen Kunden, Quality Gates
Beschreibe die vier Phasen des Prozessmanagements nach Gadatsch
- Phase ab 1900: Aufbauorganisation verbreitet (hierarchische Struktur), Taylorismus, Ablauforganisation wichtiger (zunächst organisatorischer Einheit zugeordnen), Effizienterer Ressourceneinsatz
- Phase: Auslöser Weiterentwicklung der EDV (80er), Entwicklung des AODV (aktionsorientierten Datenverarbeitng) als Vorgänger des Prozessmanagements z.B. Überwachung von Lagerbeständen, Semi-Straight-Through-Processing (Teils IT, Teils manuell), Workflowmanagement-Systeme erst später. Weiterer Auslöser Qualitätsmanagement (TQM), Mängel früher aufdecken
- Phase: Wildwuchs ordnen, Kunden-Lieferantenlogik, Strategie, Integration in IT-Systeme und Berichtswesen, Drill Down-Funktionen (Teilprozesse identifizieren), Ursachenforschung, ERP-Systeme
- Phase: Digitalisierung von Prozessen, Verarbeitung großer Datenmengen, standortunabhängig, bedarfsgerechterer Kunden-Output generieren
Nenne die 7 Motivatoren für Prozessmanagement aus der Managementperspektive
- Resultatsorientierung (Output & Prozessanforderungen bekannt)
- Kundenorientierung (Kunden/Lieferantenpnzip –> Leistungsbewerter)
- Beitrag ans Ganze (Prozess spiegelt Strategie/Ziele wieder)
- Kontrollierbarkeit (Ziele operationalisieren, KPIs)
- Wiederholbarket (Standarisierung, Messdaten, Optimierbarkeit)
- Verantwortlichkeit (Ownership-Prinzip, Motivation, Transparenz)
- Führbarkeit (Übersicht, leichter führbar)
Nenne und beschreibe Risiken und Herausforderungen bei Prozessänderungen
Allgemeine Projektrisiken: Zeit, Kosten, Qualität/Ergebnis
Spezifische Risiken:
- Unklares, utopisches oder kein Zielbild (Kundenbedürfnisse kennen, Hierarchieebenen der Prozesslandschaft)
- Prozessmanagement in Zertifizierungszyklen (Rückgang der Management Attention, Reduktion Ressourcen)
- Aufbauorganisation schlägt Ablauforganisation (hindernde Machtstrukturen)
- Überlagerung unterschiedlicher Managementkonzepte (Synergieverluste)
- Uneinheitliche oder zu viele „Standards“ für die Prozessmodellierung
- Unzureichende hierarchische Verankerung des Prozessmanagements (eingeschränkte Durchsetzungskraft)
- Prozessmanagement wirkt nur in großen Organisationen
- Prozessmanagement und Digitalisierung (Prozess UND IT, Transformationskonzept notwendig)
Erläutere den Begriff “Methodenkompetenz”
= Fähigkeit zur Problemlösung, die passenden Informationen und das benötigte Fach-Know-how zusam- menzustellen und die Probleme durch Priorisierung und strukturierte Entscheidungsfindung zu lösen.
+ Kombination mit Fach- und Sozialkompetenz
Nenne und beschreibe die 4 Phasen des Prozessmanagements
= Abbildung eines Projektablaufs in einer strukturierten Schrittabfolge
1.Phase: Prozessarbeit vorbereiten
Prozesse identifizieren mittels Priorisierungsmodells (extern/intern)
Prozess-Verantwortliche und Prozessorganisation festlegen
2.Phase: Prozesse modellieren und analysieren
Ist-Prozesse modellieren und Messkriterien festlegen (KPIs)
3.Phase: Prozesse designen
Stärken/Schwächen Analyse führt zum Sollprozess oder Gap-Analyse
4.Phase: Prozesse evaluieren
Prozesse mit Messgrößen verstehen
Zielwerte festlegen (quantitativ und qualitativ)
Wie unterscheiden sich Workflows und Prozesse? Nenne die unterschiedlichen Typen von Workflows.
Workflows = Prozesse die auf der Basis von Algorithmen und Modellen gesteuert werden, sprich die technsche Umsetzung und Organisation von Datenflüssen (Informatik)
Prozesse = konzeptionelle Natur, organisatorische Verrichtungsabfolge, Zuordnung von Verantwortlichkeiten (BWL)
Typen von Workflows:
- generelle Workflows: (strukturiert, wiederholbar, planbar, Detaildeinition, vollständige IT-Unterstützung) z.B. Reisekostenabrechnung
- flexible Workflows: (weniger strukturiert, größere Entscheidungsmöglichkeiten) z.B. Versicherungsvertrag
- ad-hoc Workflows: (unstrukturivert, kaum planbar, Reihenfolge jedes Mal neu festlegen) z.B. Marketingkampagne
- Grad der Computerisierung (vollautomatisiert, teilautomatisiert, frei)