Leitfragen - Alles Flashcards
Welche Aussage erlaubt ein Laborexperiment, welche man aufgrund einer Korrelationsstudie nicht tätigen kann? Warum?
In einem Laborexperiment versucht man, Kausalitäten herzustellen. Hierbei wird mindestens eine unabhängige Variable von einer abhängigen getrennt.
Erklären Sie die Begriffe „Korrelation“, „interne Validität“, „externe Validität“ und „Randomisierung“.
Korrelation
zwischen zwei Variablen besteht ein Zusammenhang Man weiß jedoch nicht, welche Variable welche beeinflusst oder, ob vielleicht ein dritter Einflussfaktor für den Zusammenhang verantwortlich ist
Validität
gibt allgemein an, ob ein Messverfahren, das misst, was es messen soll
(Validität = Gültigkeit)
Interne Validität
betrifft die Frage, wie gut es in einer Untersuchung gelingt, bedeutsame Störvariablen zu kontrollieren
Ein Experiment ist also intern valide, wenn seine Ergebnisse eindeutig interpretierbar sind
Externe Validität
dass Ergebnisse eines Experiments über die besonderen Bedingungen einer Untersuchungssituation hinaus generalisierbar sind
Randomisierung
wenn Versuchspersonen in einem Experiment Versuchsbedingungen zufällig zugeordnet werden
Welches Problem wird durch die Randomisierung gelöst?
- Einflussgrößen sollen auf das Ergebnis ausgeschlossen werden, sodass sie als Kontrolltechnik zur Auswahl einer repräsentativen Stichprobe aus der Gesamtheit gilt
Alle Störgrößen auf das Ergebnis werden durch die Randomisierung gleichmäßig auf alle Gruppen verteilt
kausale Hypothesen lassen sich besonders gut überprüfen
Versuch, möglichst gut und valide zu forschen
- Nennen und erklären Sie die drei Untersuchungsziele empirischer Forschung.
Erklären
Neue oder bislang ungenügend erforschte Themenfelder werden untersucht, um offene Forschungsfragen zu beantworten.
Dabei werden keine allgemeingültigen Aussagen formuliert, sondern es werden Hypothesen und Theorien gebildet.
Oft werden diese Themenfelder durch qualitative Studien untersucht (z.B. Interviews, Fallstudie, Gruppendiskussionen) Studien, die das Ziel „Erklären“ verfolgen, nennt man explorative Studien
Beschreiben
Populationsbeschreibende Studien widmen sich der Verbreitung und Ausprägung einzelner Merkmale in größeren Grundgesamtheiten bzw. Populationen
Zusammenhänge werden hierbei beschrieben, oft durch quantitative Studien wie beispielsweise eine Befragung großer repräsentativer Stichproben
Studien, die das Ziel „Beschreiben verfolgen, nennt man deskriptive Studien
Begründen
Hypothesen werden geprüft und Theorien weiterentwickelt
Aussagen werden verallgemeinert, i.d.R. durch quantitative Studien, wie z.B. ein echtes Experiment oder ein Quasi-Experiment
Studien, die das Ziel „Begründen“ verfolgen, nennt man explanative Studien
- Was ist ein Quasi-Experiment?
Ein Quasi-Experiment unterscheidet sich von einem echten Experiment darin, dass keine zufällige Zuweisung der Versuchspersonen auf die verschiedene Versuchsbedingungen erfolgt (Kriterium Randomisierung ist bei einem Quasi-Experiment nicht erfüllt!).
Was ist eine zufällige Ziehung, was ist eine zufällige Zuteilung? Erklären Sie die Verfahren und legen Sie die Unterschiede dar. Bei welchen Forschungsdesigns kommen die o.g. Verfahren typischerweise zum Einsatz?
zufällige Zuteilung
eine randomisierte (zufallsbasierte) Zuteilung von Teilnehmenden zu experimentellen Versuchsgruppen (Experimental- oder Kontrollgruppe).
zufällige Ziehung (random sampling) beschreibt die zufällige Ziehung der Probanden aus der Grundgesamtheit (Population)
Sie kommen typischerweise bei explanativen Studien zum Einsatz
Welche Vor- und Nachteile hat der Gebrauch von Urteilsheuristiken?
Vorteil:
Automatische, schnelle und sparsame Urteilsbildung
Verhalten kann vorhergesagt werden
Nachteil:
Heuristiken können zu Fehleinschätzungen führen (durch Verzerrungen)
Inwiefern beeinflussen Heuristiken unsere Entscheidungen im beruflichen und privaten Umfeld?
- Im Privaten Umfeld: schnelle und spontane Handlung ohne alle Infos über die Situation zu haben (System 1) Man greift auf Erfahrungen zurück (nutzt intuitive oder erlernte kognitive Fähigkeiten), deswegen kann man durch Heuristiken meist ein hinreichend genaues Urteil bilden (unbewusst)
Im Beruflichen Umfeld: Entscheidungen unter Zeitdruck entschieden werden müssen oder/und wir nur ein begrenztes Wissen über das Themengebiet verfügen (bewusst)
Wann ist der heuristische, wann der systematische Verarbeitungsmodus wahrscheinlicher?
Heuristische: Info wird wenig genau verarbeitet
nach Faustregeln, möglichst schnellbei geringer Motivation wird durch begrenzte Verarbeitungskapazität
Systematische: Info wird aufwendig verarbeitet
genau aber zeitlich aufwendig und verbraucht mehr Ressourcenhohe Motivation und Kapazitt finden zustzliche systematische Verarbeitungen statt, hierbei werden alle relevanten Infos und Argumente kritisch geprüft und in eine Beziehung gebracht zum eigenen Vorwissen
Gibt es für den ersten Eindruck eine zweite Chance?
Nein
Dieser erfolgt meist innerhalb weniger Sekunden durch Persönlichkeitsmerkmale, beobachtete Merkmale, Positionseffekte und weitere Effekte.
Menschen zeigen eine Tendenz, die ersten Wahrnehmungen einer Person als Basis für die Interpretation weiterer Ereignisse zu verwenden.
Wie bilden wir uns Eindrücke von anderen Menschen?
Wie kann es sein, dass ein und dieselbe Person von verschiedenen Personen ganz unterschiedlich eingeschätzt wird?
Eindrücke von anderen Menschen bilden wir uns, indem wir Persönlichkeitsmerkmale beobachten
und weitere Aspekte berücksichtigen, wie z.B. Mimik, Gestik und Körperhaltung, Klamotten, Sympathie, Kompetenz und Autorität, nonverbales Verhalten.
Dabei können verschiedene Effekte auftreten, wie z.B. die Ähnlichkeit (similar to me effect), Vertrautheit (familiarity), Assoziation mit Positivem und physische Attraktivität.
Das ist der Grund, warum ein und dieselbe Person von verschiedenen Personen ganz unterschiedlich eingeschätzt wird.
Wenn jemand eine Person mit etwas Positivem verbindet, dann wird diese Person einen positiven Eindruck hinterlassen. Wenn zwei Personen ähnlich sind, dann werden sich diese zwei Personen höchstwahrscheinlich mögen. Falls das nicht der Fall ist, falls zwei Personen also überhaupt nicht ähnlich sind, wird die Affinität nicht hoch sein.
Wie werden implizite Persönlichkeitstheorien gebildet?
indem sich Betrachter aktiv einen Eindruck auf Basis ihrer subjektiven Vorstellungen bilden
Hierbei wird einzelnen Eigenschaften, je nach Kontext und Relevanz, mehr oder weniger Gewicht verliehen (zentrale vs. periphere Persönlichkeitsmerkmale: „warm vs. sarkastisch“)
Menschen haben Muster und sind stark beeinflusst von dem, was sie schon erlebt haben.
Welche Bedeutung haben zentrale vs. periphere Persönlichkeitsmerkmale in Bezug auf die Eindrucksbildung?
haben einen sehr wichtigen Einfluss auf die Eindrucksbildung
Zentrale Persönlichkeitsmerkmale (central traits)
sind dispositionale Merkmale, die den Gesamteindruck einer Persönlichkeit maßgeblich beeinflussen (Bsp: „warm vs. kalt“).
Periphere Persönlichkeitsmerkmale (peripheral traits) sind Merkmale, die den Gesamteindruck einer Persönlichkeit nicht bedeutsam beeinflussen (Bsp: „sarkastisch“).
Was ist ein Primacy-Effekt? Unter welchen Umständen wird der Primacy-Effekt stärker?
- beschreibt einen speziellen Effekt nach dem früher dargebotene Informationen bei der sozialen Wahrnehmung und Interpretation einen stärkeren Einfluss haben als später dargebotene.
wird in Kombination mit dem Recency Effekt umso stärker: Wichtige Informationen werden direkt am Anfang gesagt (Primacy Effekt) und am Ende nochmal wiederholt (Recency Effekt).
Unter welchen Umständen wirkt die konfirmatorische Informationssuche?
ein Phänomen, nachdem Menschen gezielt nach Informationen suchen, die ihre Eindrücke über andere Menschen bestätigen.
D.h. Menschen suchen nur nach Informationen, die ihren Stereotyp bestätigen (Bsp. Supermarkt: Man sieht einen Menschen, der ziemlich ungesund aussieht. Man nimmt wahr, dass er 2 Kasten Cola auf das Kassenband legt. Die verschiedenen Bio-Produkte, die er ebenso auf das Kassenband legt, nimmt man nicht wahr!).
Informationen, die von den Erwartungen abweichen, werden häufig nicht oder unzureichend wahrgenommen.