Einstellungen Flashcards
- Einstellungen unterscheiden sich in:
- Valenz (Wertigkeit: positiv, negativ)
- Stärke
Was kennzeichnet Einstellungen?
- „Einstellung (attitude ): Gesamtbewertung eines Stimulusobjektes
- „eine psychische Tendenz, die dadurch zum Ausdruck kommt, dass man ein bestimmtes Objekt mit einem gewissen Grad an Zuneigung oder Abneigung bewertet“ (Eagly & Chaiken , 1993, S.1)
Einstellungen wichtig, da sie die Art und Weise beeinflussen, wie wir die Welt wahrnehmen und uns Verhalten
- z.B. unterschiedliche Wahrnehmung eines umstrittenen Freistoßes oder Tors im Fußball in Abhängigkeit zur Mannschaft *
Komponenten können unabhängig voneinander sein
- implizite, automatische Einstellungen vs. explizite deliberate Einstellungen
- implizite Einstellungen müssen uns nicht bewusst sein
- Objekte von Einstellungen: abstrakte/konkrete Begriffe, Selbst, andere, soz. Gruppen, …
Welche Formen von Einstellungen gibt es?
- Vorurteile : positive oder negative Bewertung von sozialen Gruppen (z.B. Ausländerfeindlichkeit)
- Selbstwertgefühl : Einstellung gegenüber der eigenen Person
- Wertvorstellungen : sozialisationsbedingte Einstellungen gegenüber abstrakten Sachverhalten (z.B. Redefreiheit, Abtreibung
- Einstellung vs. Meinung (= Verknüpfung zwischen einem Objekt und einem nicht wertendem Attribut ), Meinung hat keine Wertung statt Einstellung
Was besagt das Mehrkomponentenmodell?
Annahme, dass sich Einstellungen als Gesamtbewertungen eines Einstellungsobjektes aus kognitiven, affektiven und verhaltensbezogenen Informationen ergeben
-> Entwicklung eines kognitiven Schemas ermöglicht uns, Details über Objekt zu vergessen bzw. diese nicht immer wieder neu prüfen zu müssen
Was sind Kognitionen?
Gedanken, Überzeugungen, Merkmale, die mit Einstellungsobjekt verbunden sind (z.B. bestimmter Politiker ist intelligent und macht den Job gut)
Was sind Affektive Informationen ?
Gefühle, Emotionen, die mit Einstellungsobjekt verbunden sind (z.B. bestimmter Politiker wird gemocht)
Was sind verhaltensbezogene Informationen?
frühere (gegenwärtige und antizipierte) Verhaltensweisen, die mit Einstellungsobjekt verbunden sind (z.B. Wahl der Partei, der der bestimmte Politiker angehört)
Operantes Konditionieren
Freiwillig gezeigte Verhaltensweisen, die mit positiven Konsequenzen oder dem Vermeiden negativer Konsequenzen verbunden sind, werden verstärkt
Modelllernen
o Verhalten (= Einstellungen) können allein aufgrund von Beobachtungen gelernt werden (Bandura, 1997) vor allem, wenn das beobachtete Modell oder die eigene Verhaltensänderung verstärkt werden
o Modell Eltern, Lehrer, Gleichaltrige, Medien etc.
Mere exposure effect (Zajonc)
o Karten mit unbekannten chinesischen Symbolen werden mit positiverer Bedeutung besetzt, wenn sie häufiger in einem Kartenstapel vorkommen
o Effekt tritt auch auf, wenn sich Personen nicht an die wiederholte Darbietung erinnern können (vergessen, subliminal dargeboten)
o Nutzung bei Alzheimerpatienten zur Bildung neuer Einstellungen
o auch Nachdenken über Einstellungsobjekt führt zu positiverer Beurteilung mere thought , Sadler & Tesser ,
o zusätzliches Bsp: Durch wiederholtes Erleben (Seminarraum) ergibt sich Vertrautheit und resultiert in positiverer Einstellung dazu
Untersuchung von Moreland und Beach (1992)
- Frauen nahmen 0, 5, 10 oder 15 mal an einer Vorlesung teil, ohne dabei mit anderen zu interagieren
o Einschätzung von Fotos der Frauen durch die anwesenden Studenten am Semesterende je häufiger die Frau anwesend war, desto attraktiver wurde sie eingeschätzt
Welche Strukturen von Einstellungen gibt es?
Eindimensionale Sichtweise:
- pos./neg. entlang Kontinuum abgespeichert
Zweidimensionale Sichtweise:
- pos./ neg. getrennt abgespeichert
- Einstellungsambivalenz zulässig
Von der Effizienzerwartung zur Selbstwirksamkeits-Theorie: Erkläre diesen Prozess
Bandura (1986; 1997): Erweiterung des Begriffs „Effizienzerwartung“ zu einem elaborierten Konzept der „Selbstwirksamkeit“
- Wichtigster Aspekt: die Ausführung von Verhaltensweisen wie von älteren kognitiven Lerntheorien angenommen hängt nicht nur von den erwarteten Konsequenzen (Konsequenz Erwartungen) ab, sondern es müssen weitere bestimmte Überzeugungen darüber bestehen, ob und in welcher Weise ein erstrebenswertes Ziel auch tatsächlich durch eigene Fähigkeiten realisiert werden kann.
- Entstehung von Selbstwirksamkeit durch: Beobachtung anderer, verbale Anweisungen, Kontrolle von Emotionen
- Selbstwirksamkeitstheorie wurde durch zahlreiche Untersuchungen gestützt und ist durch zahlreiche Anwendungen, u.a. in der Verhaltenstherapie, erprobt worden.
Welche 6 Funktionen haben Einstellungen?
- Soziale Anpassung
- Wertausdruck
- Utilitaristisch
- Einschätzung
- Selbstüberwachung
- Ich - Verteidigung (ego-defence)
Einschätzungsfunktion
Einschätzungsfunktion:
- energiesparende Hilfsmittel zur Einschätzung von Einstellungsobjekten
- Starke Bedürfnisse nach abschließenden Urteil bewirken stärkeres Bedürfnis Einstellungen zu bilden und aufrechtzuerhalten
- Beispiel: Einstellungen vereinfachen Entscheidungen (erklärt Kaufverhalten und Markentreue z.B. bei Nike) und reduzieren Komplexität durch Orientierungserleichterung