LE 7: Medienwirkungsforschung II: Unterhaltungsforschung Flashcards
Was ist die Grundannahme des Mood Managements?
Hedonismus-Prämisse:
Menschen sind hedonistische Wesen -> er strebt danach, seinen Stimmungszustand zu optimieren.
-> positive Stimmung soll beibehalten/intensiviert werden, schlechte vermieden oder reduziert werden
-> Medienselektion basiert auf vorherigen Erfahrungen
Was ist das Ziel der Mood Management Theorie?
Rezipient fühlt sich immer gut nach direkter Mediennutzung
Wie können Medieninhalte zur Stimmungsregulierung beitragen?
- behaviorale Affinität: Identifizierung mit Personen im Fernsehen
- Absorptionspotenzial: Ablenkung
- hedonistische Tönung: eher positive/negative Konnotation -> positiver Grundtenor
- exzitatorisches Potenzial: Rezipient wird aktiviert/erregt
Welche Kritik kann man am Mood Management anführen?
- nicht-hedonistisches Verhalten: gezieltes Aussuchen negativer Angebote
- fehlende Unterscheidung von Stimmung und Emotion: Stimmung = längerfristig, Emotion = eher kurzfristig
- Regulierung nicht nur in präkommunikativer Phase (Rezipient kann währenddessen auch wegschalten)
- Regulierung ist abhängig von Persönlichkeitsmerkmalen
- Stimmung kann auch verschlechtert werden
Erkläre die Theorie der kognitiven Dissonanz im Hintergrund des Mood Management.
Dissonanz ergibt sich aus dem Konsum gegensätzlicher Botschaften. Die Vermeidung von Dissonanz bezieht sich hierbei vor allem auf persuasive Botschaften.
Das Gefühl der Dissonanz wird verstanden als Stimmungsverschlechterung, somit stellt die Vermeidung von Dissonanz also einen Teilbereich des Mood Management dar.
Medien werden in Abhängigkeit von Stimmungen selektiert.
Erkläre die triadisch-dynamische Unterhaltungstheorie (TDU) von Früh.
Unterhaltung stellt ein positiv bewertetes, subjektives Erleben dar, wobei Kontrolle, Souveränität, Selbstbestimmung und Abwechslung für das angenehme Gefühl verantwortlich sind.
-> Unterhaltung ist möglich, wenn einer dieser Gratifikatoren vorhanden ist
-> eine positive Emotion wird nur dann als Unterhaltung spezifiziert, wenn zudem die Kriterien der Konsequenzenlosigkeit und Unverbindlichkeit gegeben sind.
- 3 Transaktionsprozesse
=> Unterhaltung ist immer zweckfrei und hat keine Konsequenzen auf das Leben
Was ist das “Triadische Fitting”?
- Merkmale des Rezipienten
- Stimulus-Merkmale
- situative Merkmale
- > alle Merkmale müssen zusammenpassen/miteinander harmonieren, damit Unterhaltung entstehen kann
Wie grenzt sich Stimmung von Emotion ab?
Stimmung = diffuse mittel- und langfristige Befindlichkeit, die sich auf einem eher niedrigen Intensitätsniveau bewegt; stabiler
- viele einzelne durch Medienrezeption ausgelöste Emotionen können zu einer bestimmten Stimmung beitragen
Emotion = kurzfristige, vergleichsweise heftige Empfindungen, die sich in ihrer Bedeutung genauer spezifizieren lässt; durch Reiz ausgelöst
Inwiefern kann Unterhaltung als positive Metaemotion gelten?
Metaemotionen ergeben sich aus einer Reihe von Einzelemotionen und bestimmen, ob sich ein Rezipient unterhalten fühlt oder nicht.
- > auch negative Emotionen können zur Unterhaltung beitragen -> können zu positiven Metaemotionen führen (negative Empfindung auf Mikroebene kann zu positiver Emotion auf Makroebene führen)
- Definition von Metaemotionen als Emotion/Kognition über Emotion möglich (je nach Sichtweise)
- > Unterscheidung zwischen direktem emotionalen Erleben und Metaerleben
- Reflexion und Bewertung der emotionalen Erfahrung
- Relevanzzuweisungen ermöglichen die emotionale Beteiligung des Rezipienten und umgekehrt
Was sind Arousal und Appraisal?
Arousal = Erregungszustand
- auf Reize zurückzuführen, die Erregung auslösen; Reaktion ggü. Stimuli wird angespornt
Appraisal = Bewertungskonzept
Emotionen kommen erst dadurch zustande, dass Ereignisse vom Individuum im Hinblick auf seine Ziele und Bedürfnisse bewertet werden. Durch die persönliche Bedeutung, die diese Ereignisse für das Individuum besitzen, entstehen Emotionen.
Was ist Unterhaltung?
= ein Prozess, in dessen Verlauf eine Person entweder Lust, Freude, Vergnügen oder ein besseres Verständnis von der Welt erlangt
Warum werden Unterhaltungsmedien (in der KW) erforscht?
- hoher Anteil an der Gesamtmediennutzung und Freizeitverhalten
- oft kein großer zeitl. und finanzieller Aufwand
- enorme Vielfalt
- gefühlte Konvergenz heute: Vermischung von Information, Bildung und Politik
Was macht die IFEM “Programmanalyse 2015”?
Untersuchung der Programmleistungen der Ö-R und Privaten
Was sind die beliebtesten Unterhaltungmedien und -inhalte?
- Fernsehen als wichtigstes Unterhaltungsmedium
- non-fiktionale Unterhaltung als größter Anteil am Gesamtprogramm (RTL, Sat1)
- > Anteil der unterhaltenden Inhalte steigt (auch im Ö-R)
Warum wenden wir uns Unterhaltungsmedien zu?
- Unterhaltung = Vergnügen -> Hedonismus!
- empathische Verbundenheit mit medial vermitteltem Charakter
- nicht immer ist ein angenehmes Gefühl für Unterhaltung nötig -> Transaktionsprozesse (kognitiv, emotional, Übertragung zwischen Mikro- und Makroebene)
- Unterhaltung = positive Metaemotionen -> Reflexion von Emotion und Bewertung von Emotion
- Relevanzzuweisung emotionale Beteiligung