Klausurfragen Flashcards

1
Q

Wie lassen sich Betriebe/Unternehmen einteilen

A

Betriebe lassen sich als ökonomische, technische, soziale und umweltbezogene Einheiten interpretieren, welche die folgenden Merkmale haben: Sie treffen eigene Entscheidungen, sie tragen eigene Risiken und sie erfüllen die Aufgabe der Bedarfsdeckung.

Betriebe können der Fremdbedarfsdeckung oder der Eigenbedarfsdeckung dienen. Betriebe, die der Fremdbedarfsdeckung dienen werden als Unternehmen bezeichnet.

Unternehmen lassen sich in folgende Kriterien unterteilen:

  • Nach der Trägerschaft
    Unternehmen lassen in öffentliche und private Unternehmen aufteilen. Beispiele für private Unternehmen sind z.B. Handwerksbetreibe und Industrielle Betriebe. Zu den öffentlichen Betrieben zählen öffentliche Krankenhäuser und Sparkassen.
  • Nach der Zielsetzung
    Unternehmen handeln entweder eigenwirtschaftlich oder gemeinwirtschaftlich. Eigenwirtschaftliche Unternehmen agieren im eigenen Interesse und bieten ihre Leistungen nur gegen eine Gegenleistung an. Sie streben nach Gewinnmaximierung und richten sich nach dem Äquivalenzprinzip.
    Gemeinwirtschaftliche Unternehmen folgen dem Alimentationsprinzip, indem sie Leistungen ohne Gegenleistung anbieten. Sie werden durch freiwillige Beiträge, Umlagen und anderen Maßnahmen versorgt. (z.B. Theater oder Gewerkschaftsunternehmen)
  • Nach der Art der erstellten Leistung
    Unternehmen lassen sich in Sachleistungsunternehmen und Dienstleistungsunternehmen einteilen. Sachleistungen lassen sich anfassen und vor dem Kauf anschauen bzw. prüfen. Sachleistungsunternehmen sind hauptsächlich in den Industrie- und Handwerksbetrieben.
    Dienstleistungen sind immateriell und entstehen erst nach der Auftragsgabe durch den Kunden. Man kann sie deshalb im Vorfeld nur schwer prüfen, was mit hoher Qualitätsunsicherheit eingeht. Der Anbieter kann dem Kunden nur die Leistungsbereitschaft im Vorfeld zeigen.
  • Nach der Größe
    Unternehmen lassen sich in Kleinst-, Klein-, Mittel- und Großunternehmen einteilen. Um die Einteilung durchzuführen werden die Jahresumsätze, Bilanzen und die Mitarbeiterzahl herangezogen.
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2
Q

: ökonomische Rahmenbedingungen auf einem Unternehmen + systemtheoretische Ansatz erklären

A

Der Systemtheoretische Ansatz sieht Unternehmen als Systeme, die um Umsysteme eingebettet sind und welche wiederum aus Subsystemen bestehen. All diese Systeme beeinflussen und stellen Ansprüche an das Unternehmen. Hierzu gehören in der Makroumwelt die PESTLE-Einflüsse, welche politische, ökonomische, soziale, technologische, rechtliche und ökologische Einflüsse darstellen. In der Mikroumwelt beeinflussen Stakeholder wie Lieferanten, Wettbewerber in der Branche und Kunden das Unternehmen. Das Unternehmen muss all diese Systeme und ihre Ansprüche analysieren und daraus seine Ziele bilden, um im nächsten Schritt Strategien aufzubauen.

Zu den ökonomischen Rahmenbedingungen gehört die gesamtwirtschaftliche Lage, in welche das Unternehmen eingebettet ist. Bei konjunkturellem Aufschwung muss ein Unternehmen z.B. höhere Investitionen tätigen, um die nachwachsende Nachfrage befriedigen zu können. Bei Vollbeschäftigung im Land wird es einem Unternehmen schwerer fallen qualifizierte Arbeitskräfte zu finden, sinkt der Wert des Euros im Vergleich zu anderen Währungen, erhöht dies die Preise bei der Beschaffung von Rohstoffen im Ausland. Ein Unternehmen muss deshalb die ökonomischen Rahmenbedingungen sehr genau im Auge behalten und anhand von Indikatoren versuchen die zukünftige Lage zu prognostizieren, um sich entsprechend vorbereiten zu können. Zu diesen Indikatoren gehören die Kaufkraft der Bevölkerung, das Preisniveau, die Sparquote, der Beschäftigungsgrad, die Entwicklung des Bruttosozialproduktes als auch die Inflationsrate und Geldwertstabilität.

Der Systemtheoretische Ansatz versucht nun als erstes die genauen Beziehungen zwischen dem Unternehmen und den verschiedenen Rahmenbedingungen und die Abhängigkeit des Unternehmens von diesen zu erkennen und zu beschreiben. Im zweiten Schritt werden Unternehmen nach der Analyse der Umwelten und Stakeholder ihre Ziele entsprechend anpassen und verschiedene Strategien entwickeln, um sich anzupassen oder diese zu beeinflussen. Dieser Anpassungsprozess wird als Regelkreissystem verstanden, in Anlehnung an den kybernetischen Steuerungsprozess der Ingenieurswissenschaften. Hier werden Ist-Werte erfasst und mit Soll-Werten verglichen, um bei Bedarf korrigierend eingreifen zu können. Der eigentliche Prozess der Faktorkombination ist nicht von Belang, vielmehr reicht es aus, die Wirkungen zu identifizieren und Zusammenhänge festzustellen, um dann gegebenenfalls steuernd eingreifen zu können. Die In-Welt des Unternehmens mit all ihren Facetten bleibt in diesem Ansatz jedoch als Blackbox bestehen. Dies fügt dazu bei, dass der Erklärungskraft des Systemtheoretische Ansatzes Grenzen gesetzt sind da der Output als Resultat von Menschen mit verschiedenen Einstellungen, Wahrnehmungen und Motivationen nicht mit reinen Input-Output Betrachtungen tiefer verstanden, geschweige denn prognostiziert werden kann.

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3
Q

Standortentscheidung: Kriterien + Beispiel + kritische Würdigung

A

Die Standortentscheidung gehört zu den konstitutionellen Entscheidungen eines Unternehmens. Es gibt verschiedene Kriterien, die hierbei in Betracht gezogen werden müssen. Zu ihnen gehören Beschaffungs- und Produktionsorientierte Standortfaktoren, wie z.B. die Nähe zu Rohstoffen, die Infrastruktur zu den Rohstoffen bzw. Lieferanten und ob qualifizierte Arbeitskräfte verfügbar sind. Es gibt außerdem Absatzorientierte Standortfaktoren, zu diesen gehören die Nähe zu den Kunden bzw. die Infrastruktur, welche den Zugang der Kunden erleichtert als auch den guten Ruf der Stadt, in der das Unternehmen liegt (Image). Zu den Unternehmensbezogenen Standortfaktoren, welche die Standortentscheidung bestimmen, gehören die Rahmenbedingen in denen das Unternehmen eingebettet ist und welche unter dem Akronym PEST oder auch PESTLE bekannt sind. Hierzu gehören die politischen, ökonomischen, sozialen, technologischen, rechtlichen und ökologischen Bestimmungen der Makroumwelt. Beispiele wären die Fragen, ob es politische Stabilität in dem Land gibt, was die Steuergesetze und die Umweltauflagen sind, etc.
Beispielsweise möchte ein Autohersteller einen neuen Standort eröffnen. Bei der Auswahl des Standorts berücksichtigt das Unternehmen verschiedene Kriterien aus den Bereichen Beschaffungs- und Produktionsorientierte Standortfaktoren, Absatzorientierte Faktoren und Unternehmensbezogene Standortfaktoren:

Bei den Beschaffungs- und Produktionsorientierte würde der Autohersteller Standorte in der Nähe von Rohstoffquellen bevorzugen, um Transportkosten zu minimieren. Dies könnte bedeuten, dass der Standort in der Nähe von Bergbaugebieten oder Ölquellen liegt. Außerdem wird der Automobilhersteller Standorte in Betracht ziehen, an denen qualifizierte Arbeitskräfte leicht verfügbar sind und die Lohnkosten wettbewerbsfähig sind. Dies könnte in Ländern mit einer gut ausgebildeten Bevölkerung der Fall sein. Außerdem ist die Nähe zu Verkehrsinfrastruktur wie Häfen, Autobahnen und Eisenbahnen ist wichtig, um die Produktions- und Vertriebslogistik zu erleichtern.

Bei den Absatzorientierten Faktoren wird das Unternehmen Standorte in Betracht ziehen, die einen einfachen Zugang zu seinen Zielmärkten bieten. Dies könnte bedeuten, dass der Standort nahe an wichtigen Märkten wie den USA oder Europa liegt. Außerdem ist die Analyse des Vertriebspotenzials in der Region ist wichtig. Ein Standort in der Nähe großer Städte oder Ballungsräume kann den Absatz fördern.

Als Unternehmensbezogene Standortfaktorenwären hier die Gesamtkosten für den Betrieb am Standort einschließlich Steuern, Mieten und Energiekosten wichtig.
Ein anderer Faktor ist die politische Stabilität, das Risiko von Naturkatastrophen und andere Faktoren, die das Geschäft beeinflussen könnten. Außerdem kann sich die Wettbewerbssituation in der Region und die Präsenz anderer Automobilhersteller auf die Entscheidung auswirken.

Letztendlich wird das Unternehmen all diese Kriterien abwägen und eine Standortentscheidung treffen, die seinen langfristigen geschäftlichen Bedürfnissen am besten entspricht.
Um dies zu tun, würde das Unternehmen die wichtigsten Ziele aussuchen und zusammen mit den verschiedenen Standortalternativen als auch möglichen Rahmenbedingungen in eine Entscheidungsmatrix einsetzen. Damit die verschiedenen Ziele auch miteinander vergleichbar sind, werden die Werte in Nutzwerte umgewandelt (meist sind dies Werte von 1 bis 10) und in eine Nutzenmatrix eingesetzt. Die verschiedenen Ziele können entsprechend ihrer Wichtigkeit gewichtet werden. Nun kann der Entscheider mit der Anwendung eines Modelles, wie z.B. der Bayes Regel, ausrechnen welche Alternative als Beste geeignet ist.
Eine solche Standortentscheidung kann helfen einen Überblick zu schaffen und bei der ersten Auswahl helfen. Man sollte jedoch nicht vergessen, dass man sich hier mit nur einen kleinen Ausschnitt der Realität befasst und vieles außer Betracht lässt, da eine solche Entscheidung eine Vielzahl an Zielen und Rahmenbedingungen als Einflussfaktoren hat, welche man in einer solchen Entscheidungsmatrix nur bedingt beachten kann.

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4
Q

Vielzahl von Anspruchsgruppen nennen (Stakeholder) und ihre Erwartungen an dem Unternehmen. Geben Sie drei Beispiele von Zielkonflikte zwischen denen

A

Jedes Unternehmen hat eine Vielzahl von Anspruchgruppen, welche auch Stakeholder genannt werden. Man unterscheidet interne und externe Stakeholder. Zu den externen Stakeholdern gehören z.B. die Lieferanten, die Kunden, die Shareholder, Banken, Wettbewerber etc. als Marktbezogene Gruppen und die Anwohner, Medien, Verbraucherverbände und die Öffentlichkeit als gesellschaftliche Gruppen. Zu den internen Stakeholdern gehören die Mitarbeiter, das Management, die Betriebsräte etc.

Jeder dieser Gruppen stellt bestimmte Ansprüche an das Unternehmen, welches diese Ansprüche erkennen als auch darauf reagieren muss. Man nennt dies die Anreiz-Beitrags-Theorie. Nur wenn das Unternehmen gewisse Anreize gibt, sind Stakeholder auch bereit einen Beitrag zu leisten.

Beispielsweise sind die Mitarbeiter nur bereit ihre Arbeitskraft und ihre Fähigkeiten anzubieten, wenn das Unternehmen ihnen ein hohes und sicheres Einkommen, ein angenehmes Betriebsklima oder Anerkennung anbietet.
Kunden werden die Produkte oder Leistungen nur kaufen, wenn sie eine befriedigende Leistung zu günstigen Preisen erhalten. Lieferanten werden das Unternehmen nur mit den gewünschten Waren in der vereinbarten Qualität versorgen, wenn dieses ihnen gute Konditionen anbietet, welche auch eingehalten werden.

Verschiedene Ziele des Unternehmens für die Stakeholder können untereinander Konflikte aufweisen. Beispielsweise ist es schwer eine hochqualitative Ware günstig einzukaufen. Das Unternehmen wird für diese höhere Preise an die Lieferanten zahlen müssen, was wiederum einen Konflikt mit dem Ziel aufweist, Kunden einen günstigen Preis anzubieten.

Ein weiterer Zielkonflikt ist zwischen den Anspruch der Öffentlichkeit nach umweltbewussten Verhalten und dem Streben des Managements nach Profitabilität. Umweltbewusstes Verhalten kostet mehr, was kurzfristig die Gewinne beeinträchtigen kann.

Als letztes Beispiel von Zielkonflikten zwischen Stakeholdern kann man den Wunsch vom Management nehmen Dienstleistungsprozesse zu verkürzen, um Geld zu sparen. Dies wird mit dem Ziel der Kunden von einer hochwertigen Kundenservice zu erhalten konkurrieren.

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5
Q

Erläutern Sie das Wertkettenmodell nach Porter und illustrieren Sie die damit verbundenen Aktivitäten ausführlich an einem Praxisbeispiel Ihrer Wahl

A

Das Wertkettenmodell von Porter ist ein Konzept, welches in der strategischen Unternehmensanalyse verwendet wird, um die internen Aktivitäten eines Unternehmens zu identifizieren, zu analysieren und zu bewerten.
Man unterscheidet laut Porter in wertschöpfende und nicht wertschöpfende Prozesse, auch primäre und sekundäre Prozesse genannt.

Zu den primären Prozessen gehören alle in den Augen der Kunden wertschöpfende Prozesse wie z.B.

  • die Inbound-Logistik: Sie umfasst den Empfang, die Lagerung und die Vertriebssteuerung von Rohstoffen und Vorprodukten, die für die Produktion benötigt werden. Beispiel: Ein Unternehmen aus der Lebensmittelbranche, das Fertiggerichte herstellt und vertreibt kauft Zutaten wie Gemüse, Fleisch und Gewürze von verschiedenen Lieferanten ein. Die Rohstoffe werden in speziellen Lagerhäusern gelagert, um sicherzustellen, dass sie frisch und verfügbar sind, wenn sie in der Produktion benötigt werden.
  • Operations (Produktion): Hierbei handelt es sich um die eigentliche Produktion oder Erstellung des Produktes oder der Dienstleistung. Beispiel: Zubereitung der Mahlzeiten: In dieser Phase werden die Rohstoffe verarbeitet, gekocht und zu Fertiggerichten zusammengestellt.
  • Outbound-Logistik: Hier wird das Produkt zum Kunden transportiert. Beispiel: Verpackung und Etikettierung: Die Fertiggerichte werden verpackt und mit Etiketten versehen, die Informationen zu den Inhaltsstoffen und dem Verfallsdatum enthalten. Die fertigen Produkte werden an Supermärkte, Lebensmittelgeschäfte und andere Einzelhändler geliefert.
  • Marketing und Vertrieb: In diesem Bereich werden Verkaufs- und Marketingbemühungen unternommen, um den Kunden zu gewinnen und Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt zu bringen. Beispiel: Das Unternehmen führt Marketingkampagnen durch, um die Produkte zu bewerben und das Interesse der Kunden zu wecken.
  • als auch der Kundenservice: Hier geht es um Kundendienstleistungen, Wartung, Reparaturen. Beispiel: : Das Unternehmen bietet eine Kundendienst-Hotline an, um Fragen der Kunden zu beantworten und etwaige Probleme zu lösen.

Die sekundären Prozesse tragen dazu bei, dass die primären Prozesse effizienter und effektiver ausgeführt werden können. Dazu gehören unterstützende Aufgaben wie
-Beschaffung (Procurement): Umfasst den Einkauf von Rohstoffen und Materialien und anderen Ressourcen, die für die Produktion benötigt werden. Beispiel: Verhandlungen mit Lieferanten: Das Unternehmen verhandelt mit den Rohstofflieferanten, um die besten Preise und Konditionen zu erhalten.
-die Unternehmensinfrastruktur: Dies sind die allgemeinen Unternehmensfunktionen wie Verwaltung, Finanzmanagement, Rechnungswesen und Unternehmensstrategie. Beispiel: Das Unternehmen verfolgt die finanzielle Leistung und plant Investitionen in neue Anlagen oder Technologien.
-Personalwirtschaft: Dies beinhaltet Auswahl, Schulung und Motivation der Mitarbeiter. Beispiel: Mitarbeitertraining: Die Mitarbeiter werden geschult, um die Qualität und Sicherheit der Produkte sicherzustellen.
-Technologieentwicklung (Forschung und Entwicklung von neuen Technologien). Beispiel: Produktinnovation: Das Unternehmen investiert in Forschung und Entwicklung, um neue Fertiggerichte zu entwickeln und den Geschmack oder die Qualität der Produkte zu verbessern.

Das Wertkettenmodell von Porter ermöglicht es Unternehmen ihre Aktivitäten zu analysieren und zu bewerten, um festzustellen, wo sie Kosten senken, Werte steigern und Wettbewerbsvorteile erzielen können. Indem Unternehmen ihre Wertschöpfungskette optimieren, können sie effizienter arbeiten und sich im Wettbewerbsumfeld differenzieren.

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6
Q

Anhand der Methodik des entscheidungstheoretischen Ansatzes - Ergebnismatrix - ein Bewerberauswahl darzustellen. Welche Elemente gibt es da? (Ziel, Alternative, Umweltzustand) und dann beantworten ob sich die Methode für dieses Praxisbeispiel eignet und warum.

A

Der entscheidungstheoretische Ansatz kann auch bei einer Bewerberauswahl helfen. Um dies zu tun, müssen vorerst verschiedene Ziele etabliert werden, die man sich von dem perfekten Kandidaten*in wünscht. Hierzu können EDV oder Sprachkenntnisse zählen, als auch bestimmte Qualifikationen wie ein bestimmtes Studium und Arbeitserfahrung zählen. Diese Ziele können nun gewichtet werden, indem man bestimmt welche einen am wichtigsten sind. Die Umweltzustände können die finanzielle Lage des Unternehmens sein, also wieviel Geld es maximal für einen Kandidaten anbieten kann. Die verschiedenen Alternativen sind die einzelnen Kandidaten.
Man setzt nun die verschiedenen Ergebnisse in eine Entscheidungsmatrix an. Da die Werte nicht alle numerisch sind, werden sie in Nutzwerte umgewandelt (meist indem man ihnen einen Wert zwischen 1 und 10 gibt). Die Nutzwerte werden in eine Nutzenmatrix eingetragen und können dann anhand von Entscheidungsregeln wie z.B. der Bayes-Regel berechnet werden, um den optimalen Kandidaten zu finden.

Eine solche Methodik kann zwar genutzt werden, um bei der Vorauswahl von Bewerbern zu helfen, sie stellt jedoch immer nur einen sehr begrenzten Ausschnitt der Realität dar und ignoriert zahlreiche psychologische Umstände. Beispielsweise wird der Charakter der einzelnen Personen ignoriert. Ein wichtiger Aspekt wird vollkommen ignoriert, nämlich ob die Chemie zwischen dem Bewerber und dem Unternehmen stimmt, dies kann nur in einem persönlichen Gespräch rausgefunden werden. Trotzdem ist es hilfreich eine Ergebnismatrix anzuwenden, um im Vorfeld zu den persönlichen Vorstellungsgesprächen eine Vorauswahl zu treffen.

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7
Q

Beschreibung der Phasen des Kaufprozesses

A

Der Prozess des Kaufens ist im Marketing sehr wichtig und lässt sich in folgende Phasen aufteilen:

  • Bedürfnisrealisierung: Kaufentscheidungen dienen der Bedürfnisrealisierung. Im Marketing ist eine Kenntnis dieser Bedürfnisse notwendig um das Angebot entsprechend zu gestalten und dem Kunden zu kommunizieren.
  • Informationssuche: Man muss wissen, auf welchen Wegen die Kunden nach Informationen suchen. Handelt es sich um einen rationalen Prozess der Informationssuche spricht man bei vielen Alternativen von extensiven Kaufentscheidungen, bei wenigen Alternativen von limitierten Kaufentscheidungen. Bei weniger rationalen Kaufentscheidungen spricht man von impulsiven Kaufentscheidungen (Spontankäufe an der Kasse) oder habitualisierten Kaufentscheidungen, wenn man, ohne nachzudenken nach dem Duschgel greift, welches man schon seit Jahren kauft.
  • Alternativenbewertung: Bei extensiven und limitierten Kaufentscheidungen erfolgt die Auswahl nach rationalen Kriterien. Somit muss man sich beim Marketing danach richten und dementsprechend Informationen anbieten. Bei Impulsiven Entscheidungen spielen Emotionen eine große Rolle. Bei habitualisierten Entscheidungen spielen die Gewohnheit und bisherige Zufriedenheit eine Rolle.
  • Kaufentscheidung: Allein der Wille zum Kauf reicht nicht aus, damit der Kauf zustande kommt. Es können noch etliche Sachen im Weg stehen, wie z.B. die fehlende Hemdgröße oder der Regen, welcher den Restaurantbesuch verhindert.
  • Verhalten nach dem Kauf: Nach dem Kauf ist vor dem Kauf, somit ist es wichtig Kundenzufriedenheit zu erheben und zu verstehen warum es zu Wiederkäufen und Empfehlungen kommt.
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8
Q

Wirtschaftlichkeit und Produktivität und sagen, ob eine hohe Wirtschaftlichkeit für einen als Investor reicht oder rentabilitätskennzahlen berücksichtigt werden sollten

A

Sowohl die Wirtschaftlichkeit als auch die Produktivität formulieren entweder mengenmäßig oder wertmäßig die Ausprägungen des Ökonomischen Prinzips. Die Produktivität setzt mengenmäßig die Menge an Ausbringungen (Output) mit der Menge an Einsatz (Input) ins Verhältnis. Beispielsweise die Menge der produzierten Güter im Verhältnis zu den eingesetzten Arbeitskräften oder der Zahl der eingesetzten Maschinen. Die Produktivität stellt somit das in Mengen oder Zeiteinheiten ausgedrückte ökonomische Prinzip.

Die Wirtschaftlichkeit hingegen stellt das in Werteinheiten ausgedrückte ökonomische Prinzip dar. Es werden z.B. die Umsatzerlöse durch die Kosten geteilt. Die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens zeigt, ob dieses in der Lage ist Gewinne zu erzielen, indem es den Output in Relation zum Input setzt. Ein Unternehmen benötigt eine Wirtschaftlichkeit von mindestens 1 um erfolgreich sein zu können. Eine hohe Wirtschaftlichkeit bedeutet, dass die Einnahmen die Ausgaben und Investitionen übersteigen.

Die Rentabilität hingegen misst, wie effektiv ein Unternehmen seine Ressourcen nutzt, um Gewinne zu erzielen. Es beantwortet wie profitabel das Unternehmen im Verhältnis zu seinen Kosten und Kapital ist.

Die Wirtschaftlichkeit betrachtet die finanziellen Ergebnisse (Einnahmen und Gewinne) während Rentabilität die Effizienz und den Gewinn in Bezug auf die eingesetzten Ressourcen analysiert. Beide sind wichtig, um den Erfolg eines Unternehmens zu messen.

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9
Q

Unternehmenskrisen + Sanierung

A

Sanierungen werden durchgeführt, um Unternehmen aus einer Krise zu verhelfen. Ein Unternehmen gerät dann in eine bedrohliche Phase, wenn die Verluste eine Größenordnung erreichen, die nur durch außergewöhnliche Maßnahmen ausgeglichen werden kann. Unternehmen können aus verschiedensten Gründen in eine Krise verfallen, hierzu zählen Fehleinschätzung des Kapitalbedarfs, Liquiditätsprobleme, fehlerhafte Entscheidungen von Seitens des Managements durch Qualifikationsmängel als auch konjunkturelle Krisen, technischer Fortschritt, Änderungen im Konsumentenverhalten, unvorhergesehene wirtschaftspolitische Maßnahmen.
Zuerst wird eine finanzielle Sanierung nötig sein, um das Unternehmen wieder zahlungsfähig zu machen. Im zweiten Schritt wird eine leistungswirtschaftliche Sanierung durchgeführt, in der alle betrieblichen Abläufe kritisch hinterfragt werden und man diese so ändert, dass Kosten minimiert werden können. Es geht um die Wiederherstellung der Ertragsfähigkeit im Unternehmen. Beispiele für Maßnahmen können hier Schließung von Zweigstellen oder Personaleinsparungen sein.
Wenn die Sanierungsmaßnahmen nicht zum gewünschten Turnaround führen, kommt es zum Insolvenzverfahren. Das Insolvenzverfahren dient dazu, die Gläubiger eines Schuldners zu befriedigen, indem das Vermögen des Schuldners verwertet und der Erlös verteilt wird oder in einem Insolvenzplan eine Regelung zum Erhalt des Unternehmens getroffen wird.

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10
Q

Erläutern Sie das Konzept der Produkt-Markt-Matrix nach Ansoff und illustrieren Sie die vier sich daraus ergebenden Strategiefelder anhand eines Beispielunternehmens

A

Die Produkt-Markt-Matrix nach Ansoff eignet sich besonders für die Analyse von Strategieoptionen auf Wachstumsmärkten. Sie basiert auf zwei Hauptdimensionen: Produkten und Märkten. Die Matrix hat 4 Strategiefelder, die sich aus den Kombinationen dieser beiden Dimensionen ergeben:

Marktdurchdringung: hier wird auf bestehenden Märkten mit bestehenden Produkten eine Steigerung des Marktanteils geplant. Beispielsweise kann ein Damenmodeunternehmen durch verstärktes Online Marketing und Social Media Werbung versuchen mehr Kunden zu erreichen.

Marktentwicklung: hier wird mit bestehenden Produkten neue Märkte erschlossen. Dies kann durch geographische Erweiterung oder Zielgruppenausweitung geschehen. Das Damenmode Unternehmen, welches bisher nur Mode in Deutschland angeboten hat, könnte z.B. die bestehenden Produkte nun auch weltweit anbieten.

Produktentwicklung: hier wird auf bestehenden Märkten mit neuen Produkten oder Produktvarianten eine Steigerung des Marktanteils angestrebt. Das Damenunternehmen könnte z.B. eine neue Linie von umweltfreundlichen und nachhaltigen Kleidungsstücken anbieten, um die bestehenden Kunden anzusprechen und auch umweltbewusste Kunden anzuziehen.

Diversifikation: Diese Strategie beinhaltet die Erschließung neuer Märkte mit neuen Produkten. Sie ist die riskanteste Strategie, da es sich um eine völlig neue Richtung für das Unternehmen handelt und somit mit Unsicherheiten verbunden ist. Das Modeunternehmen könnte z.B. zusätzlich zu den Kleidungsstücken nun auch Handtaschen für Männer oder Schuhe anbieten.

Unternehmen werden in der Regel eine Kombination dieser Strategien anwenden. Die Wahl der richtigen Strategie hängt von vielen Faktoren wie z.B. den Marktbedingungen, Ressourcen und Wettbewerbsumfeld ab. Die Produkt-Markt-Matrix von Ansoff dient als nützliches Instrument zur strategischen Planung und Entscheidungsfindung.

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11
Q

Was versteht man unter der Aufbauorganisation eines Unternehmens und welche Fragen sind bei der Gestaltung der Ablauforganisation zu klären?

A

Die Aufbauorganisation eines Unternehmens befasst sich mit den Strukturen der Organisation sowie der Zuordnung von Aufgaben, Entscheidungsbefugnissen und Weisungsrechten. Es wird entschieden welche Abteilungen es gibt und wer bestimmte Aufgaben zu erfüllen hat bzw. beaufsichtigen muss oder delegieren kann. Folgende Fragen werden hier geklärt:
-Wie ist die Hierarchie strukturiert?
-Welche Abteilungen oder Geschäftsbereiche gibt es?
-Welche Positionen sind für welche Aufgaben verantwortlich?
-Wie sind die Entscheidungsbefugnisse verteilt?
-Wie werden Kommunikationswege innerhalb des Unternehmens geregelt?

Die Ablauforganisation regelt die raum-zeitliche Struktur von Arbeitsabläufen und legt fest, wo, wann und durch wen einzelne Arbeitsgänge erledigt werden. Folgende Fragen werden hier beantwortet:
-Wie sind Prozesse und Arbeitsläufe strukturiert?
-Welche Ressourcen werden für die Durchführung von Aufgaben benötigt?
-Wie werden Informationen innerhalb des Unternehmens weitergegeben?
-Wie werden Entscheidungen getroffen und von wem?
-Wie wird die Leistung gemessen und von wem?

Beide Bereiche sind miteinander verwoben. Eine klare und gut durchdachte Organisationsstruktur ermöglicht es einem Unternehmen seine Ziele effizient zu verfolgen und auf Veränderungen in der Geschäftsumgebung angemessen zu reagieren.

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12
Q

Bennen Sie die sogenannten 4 ‚p‘ des operativen Marketing und erläutern Sie zwei dieser Bereiche im Detail

A

Die 4 P des operativen Marketings sind Product, Price, Place und Promotion. Auf Deutsch Produkt- und Programmpolitik, Preispolitik, Distributionspolitik und Kommunikationspolitik. Sie sind Bestandteil des Marketing-Mix, welches zum Operativen Marketing gehört. Das operative Marketing dient der Strategieumsetzung und unterstützt die Zielerreichung.

  • Die Produkt- und Programmpolitik umfasst alle Maßnahmen, die der Gestaltung der angebotenen Produkte und Dienstleistungen dienen. Hierzu zählen die Produktinnovation, Produktdifferenzierung, Produktvariation bis zur Produktelimination, welche alle ein Teil des Produktlebenszyklus sind.

Am Anfang steht die Produktinnovation, in der neue Produktideen und Wachstumschancen generiert werden. Dies ist immer mit Risiken verbunden, jedoch unabdingbar, wenn man am Markt erfolgreich bestehen will, da jeder Markt irgendwann gesättigt ist und bestehende Leistungen durch neue innovative Produkte ersetzt werden müssen. Folgende Gestaltungsaspekte werden hierbei genutzt:

-Produktkern und Produkteigenschaften: Hier steht das Produkt selbst im Fokus, seine Funktionen, Verwendungszwecke, Design und Qualität.

-Verpackung: Diese erfüllt eine Vielzahl von Funktionen wie Schutz, Transportierbarkeit und dient auch als Kommunikationsinstrument.

-Zusatzleistungen: Dies ist der Kundenservice, wie beispielsweise Garantien, Beratungsleistungen, Finanzierungsangebote.

-Markenpolitik und Namensgebung: Durch gute Namensgebung kann man Wiedererkennungseffekte schaffen, was ein Erfolgsfaktor sein kann. Auch das Image der Marke führt zu Kundenbindung.

Um sich im Wettbewerb des Marktes weiterhin behaupten zu können, kommt es oft zu einer Produktdifferenzierung, um auf Konkurrenzangebote zu reagieren. Hier bietet man zusätzlich zum bestehenden Produkt andere Designs an oder produziert günstigere Varianten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Manchmal werden Produkte auch durch neue ersetzt. Dies nennt man Produktvariation. Produktvariationen erfolgen meist am Ende des Lebenszyklus und werden auch als Produkt Relaunch bezeichnet. Sollte ein Relaunch nicht erfolgreich sein, erfolgt eine Produkteliminierung, indem man das Produkt vom Markt entfernt.

  • Die Kommunikationspolitik umfasst alle Kommunikationsaktivitäten, sei es mit bestehenden oder potenziellen Kunden. Ziel ist es potenzielle Absatzwiderstände zu eliminieren, indem Informationen vermittel, Emotionen ausgelöst, Bedürfnisse geweckt oder Einstellungen verändert werden. Zu den Kommunikationsinstrumenten zählen:
  • Werbung: Ansprache potenzieller Kunden durch die Massenmedien (TV, Radio, Internet, Zeitungen, Magazine) mit dem Ziel zu Informieren und zum Kauf zu animieren. Es wird ein Werbebudget festgelegt, dementsprechen die Werbung durchgeführt und später eine Erfolgskontrolle durchgeführt.
  • Verkaufsförderung: Kommunikationsmaßnahmen die der Unterstützung der Abstatzmittler (Verkäufer) dienen, zur Ansprache unentschlossener Kunden.
    Hierzu gehören Staffpromotion (Verkausschulungen, Präemien, Anreizsysteme)
    Trade promotion (Verkausförderung für den Handel, z.B. durch Handelsrabatte, Händlerseminare, Schaufensterausstattung…)
    Consumerpromotion (richtet sich an den Endkunden, z.B. durch Gratisproben, Preisausschreiben, Gewinnspiele, Prospekte.
  • Public Relations: Aufbau & Pflege der Beziehungen zwischen dem Unternehmen und der Öffentlichkeit mit dem Ziel ein postives Image des Unternehmens zu vermitteln. z.B. durch Pressemitteilungen, Newsletters, Sponsoring, Product Placement, Direct Marketing, Messen/Ausstellungen.
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13
Q

Erklären Sie das ökonomische Prinzip. Was behandelt das ökonomische Prinzip, geben Sie ein Beispiel (MaxMin, Mengenmäßige Formulierung, Produktivität, Wirtschaftlichkeit)

A

Das ökonomische Prinzip ist ein grundlegendes Konzept in der Wirtschaft und beschreibt, wie rational handelnde Menschen oder Unternehmen knappe Ressourcen optimal bzw. effizient einsetzen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Zwei Ausprägungen hiervon sind das Maximalprinzip und das Minimalprinzip.

Das Maximalprinzip besagt, dass man mit gegebenem Input ein maximales Output erreichen möchte. Ein Beispiel hierfür wäre ein Autohersteller, welcher mit einen gegebenen Marketingbudget die größtmögliche Anzahl an Kunden erreichen möchte.

Das Minimalprinzip besagt, dass man ein gegebenes Output mit einem minimalen Input erreichen möchte. Man möchte hier Kosten sparen. Ein Beispiel wäre ein Unternehmen welches Veganen Käse herstellt und eine bestimmte Anzahl an Käsepackungen mit geringeren Kosten herstellen möchte.

Beide Ausprägungen lassen sich sowohl mengenmäßig als auch wertmäßig darstellen. Eine mengenmäßige Darstellung des ökonomischen Prinzips ist die Produktivität. Hier wird z.B. die Zahl der produzierten Güter mit den eingesetzten Arbeitskräften ins Verhältnis gesetzt. Man berechnet die Menge an Output geteilt durch die Menge an Input.

Die Wirtschaftlichkeit hingegen ist das in Werteinheiten ausgedrückte ökonomische Prinzip. Ihre Messung erfolgt, indem die Ausbringungs- und Einbringungsmengen mit Preisen versehen werden. Sie wird berechnet, indem man die Wertausbringung (Output), z.B. die Umsatzerlöse durch den Werteinsatz (Input), z.B. die Kosten teilt.

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14
Q

Welche Bereiche gibt es im betrieblichen Leistungserstellungsprozess

A

Im betrieblichen Leistungserstellungsprozess werden verschiedene Produktionsfaktoren (Rohwaren, Vorprodukte, Arbeitskräfte, Know-how, finanzielle Mittel etc.) auf den Faktormärkten (Gütermärkte, Arbeitsmärkte bzw. Finanzmärkte) beschaffen und miteinander kombiniert, um Produkte und Dienstleistungen zu erstellen und diese (meist gegen Entgelt) an andere Wirtschaftsteilnehmer abzugeben. Man bezeichnet diese Faktorkombination auch als Transformationsprozess. Gegenläufig zur betrieblichen Leistungserstellung vollzieht sich ein finanzwirtschaftlicher Prozess, in dem Einsatzfaktoren bezahlt, Umsätze durch den Verkauf von Waren oder Dienstleistungen generiert werden, Finanzierungen (privat oder staatlich) in Anspruch genommen werden und umgekehrt Zinsen bzw. Steuern bezahlt werden. Erst durch den leistungswirtschaftlichen Prozess (der Erstellung von Gütern und Dienstleistungen) entsteht eine Wertschöpfung die auf den Absatzmärkten entsprechend honoriert wird. Wertschöpfung= Leistung-Vorleistung.

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15
Q

Ordnen Sie die BWL in die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften ein und gehen Sie dabei insbesondere auf die Unterschiede zur Volkswirtschaftslehre und zur Psychologie ein.

A

Die BWL gehört zu den Individualwissenschaften. Sie wird den Realwissenschaften zugerechnet, denn sie befasst sich wie die Natur und Sozialwissenschaften mit in der Realität beobachtbaren Erfahrungsgegenständen. Da sie sich mit Phänomenen auseinandersetzt, welche erst durch Intentionen, Handlungen und das Zusammenleben von Menschen entstehen, wird sie wie die Sozialwissenschaften auch, den Kulturwissenschaften zugeteilt. Zusammen mit der VWL wird die BWL letztlich den Wirtschaftswissenschaften zugeordnet.

Die BWL und die VWL weisen zwar Parallelen ihrer Erfahrungsobjekte und Erkenntnisziele auf, jedoch auch eine Reihe von Unterschieden. Beide gehen vom Menschen als rationalen Nutzenmaximierer aus und treffen Aussagen zu Entscheidungen und dem Verhalten und Wirtschaften von Individuen und Unternehmen. Die VWL tut dies jedoch um gesamtwirtschaftliche Phänomene zu beschreiben, während die BWL Aussagen über das Management von Unternehmen trifft. Die Mikroökonomie befasst sich in der VWL zwar auch mit Unternehmen, sie tut dies jedoch um von einen Unternehmen auf alle schließen zu können und Gestaltungsempfehlungen für die Wirtschaftspolitik abzuleiten. Man kann auch sagen, dass die VWL die Unternehmen von der Vogelperspektive betrachtet, während die BWL dies von der Froschperspektive tut.
Die BWL hat auch Überschneidungen mit den Sozialwissenschaften. Da Unternehmen sehr komplexe Phänomene sind, greift die BWL auf die Erkenntnisse anderer Wissenschaftsdisziplinen zurück, um Antworten zu finden. Somit werden Ansätze aus der Psychologie, Soziologie als auch der Mathematik etc. herangenommen um betriebliche Phänomene zu erklären.

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16
Q

Betrieb als Erkenntnisgegenstand/Erfahrungsgegenstand der BWL. Nennen Sie 3 Merkmale.

A

Der Gegenstand und Erkenntnisobjekt der BWL ist das Wirtschaften von Betrieben. Wobei der Betrieb das Erfahrungsobjekt und das Wirtschaften in diesen Betrieben ihr Erkenntnisinteresse ist. Betriebe haben folgende Merkmale:

1) Sie treffen eigene Entscheidungen
2) Sie tragen eigene Risiken
3) Sie erfüllen Aufgaben der Bedarfsdeckung

17
Q

Beschreiben Sie die faktortheoretische Sicht auf das „Erfahrungsobjekt Unternehmen“ und unterziehen Sie diesen Ansatz einer kritischen Würdigung! Gehen Sie dabei auch –gerne anhand von Beispielen aus Ihrem Unternehmen –darauf ein, inwiefern sich hieraus Hinweise für unternehmerisches Handeln in der Praxis ableiten lassen.

A

Der faktortheoretische Ansatz geht auf Erich Gutenberg zurück. Er versteht den Betrieb als System von Produktionsfaktoren und den betrieblichen Leistungsprozess als Kombination dieser Produktionsfaktoren. Im Mittelpunkt steht die Produktivitätsbeziehung zwischen Faktoreinsatz und Faktorertrag.

Ein wichtiger Beitrag Gutenbergs ist die Einteilung der Produktionsfaktoren in Elementar Faktoren und Dispositiven Faktoren.

Die Elementarfaktoren fließen direkt in den Produktionsprozess ein. Zu ihnen gehören Werkstoffe (Roh-, Hilf-, und Betriebsstoffe), Betriebsmittel und Objektbezogene Arbeitsleistung.

Die Dispositiven Faktoren umfassen die gedanklich steuernde Arbeit, also das Management.

Gutenberg kam zu der Erkenntnis, dass die Produktion von Gütern und Dienstleistungen auf einer optimalen Mischung von Einsatzfaktoren beruht. Er entwickelte aus dieser Erkenntnis die limitationale und andere Produktionsfunktionen, mit deren Hilfe die Beziehung zwischen Faktoreinsatz und Faktorertrag abgebildet wurde. Aus den Produktionsfunktionen leitete Gutenberg entsprechende Kostenfunktionen ab.

In den Bereichen Produktions- und Kostentheorie konnte Gutenberg mit seinem Ansatz wichtige Erkenntnisse beisteuern. Jedoch bleiben die Arbeiter und Manager mit ihren Motivationen, Entscheidungen und Verhaltensweisen gesichtslos. Es erfolgt somit eine eingeschränkte Sicht des Unternehmens. Das Unternehmen als soziales System wird hier nicht erkannt.

Als Beispiel könnte ein Autohersteller die faktortheoretische Sicht verwenden, um die Produktionskosten zu senken. Durch Analyse der Produktionsfunktion kann das Management verstehen wie die Menge an Autos von der Anzahl der Mitarbeiter und Maschinen abhängt. Um Kosten zu senken könnte entschieden werden Automatisierung einzuführen, um die Anzahl der Mitarbeiter zu reduzieren. Es könnten Fertigungsprozesse entwickelt werden, um die Maschinenauslastung zu optimieren. Außerdem könnte die Materialbeschaffung optimiert werden, um Rohstoffkosten zu senken. Was der Ansatz jedoch versäumen würde, ist dem Management klarzumachen, dass eine hohe Standardisierung dazu führt, dass Arbeitsabläufe monoton für die Mitarbeiter werden und diese unzufrieden werden. Unzufriedenen Mitarbeitern fehlt die Motivation, was dem Unternehmen Probleme schaffen wird. Somit hilft der Faktortheoretische Ansatz zwar beim Herausfinden der optimalen Nutzung von Produktionsfaktoren, er reicht jedoch nicht aus um das komplexe Phänomen Unternehmen zu erklären.

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Q

Beschreiben Sie den systemtheoretischen Ansatz und unterziehen Sie diesen Ansatz einer kritischen Würdigung!

A

Der Systemtheoretische Ansatz sieht Unternehmen als Systeme, die um Umsysteme eingebettet sind und welche wiederum aus Subsystemen bestehen. All diese Systeme beeinflussen und stellen Ansprüche an das Unternehmen. Hierzu gehören in der Makroumwelt die PESTLE-Einflüsse, welche politische, ökonomische, soziale, technologische, rechtliche und ökologische Einflüsse darstellen. In der Mikroumwelt beeinflussen Stakeholder wie Lieferanten, Wettbewerber in der Branche und Kunden das Unternehmen. Das Unternehmen muss all diese Systeme und ihre Ansprüche analysieren und daraus seine Ziele bilden, um im nächsten Schritt Strategien aufzubauen. Unternehmen setzen sich also mit ihrer Umwelt auseinander, versuchen diese zu beeinflussen oder passen sich an neue Gegebenheiten an. Dieser Anpassungsprozess versteht der Systemtheoretische Ansatz in Anlehnung an den kybernetische Steuerungsprozess der Ingenieurswissenschaften als Regelkreissystem. Es werden hier Ist-Werte erfasst und mit Soll-Werten verglichen, um im Falle von Abweichungen korrigierend eingreifen zu können. Im Falle besonders starker oder dauerhafter Störungen im System entsteht ein zweiter Regelkreis, indem das Management die Soll-Vorgaben und Ziele entsprechend anpasst.

Bezogen auf die „Inwelt“ des Unternehmens kümmert sich der systemtheoretische Ansatz weder um den konkreten Prozess der Faktorkombination noch um den Prozess des Entscheidens. Diese werden hier als Black Box verstanden und nicht weiter erläutert. Es geht nur um die Inputs und Outputs.

Der Systemtheoretische Ansatz setzt keine begrifflichen oder inhaltlichen Vorurteile oder Annahmen über die Wirklichkeit. Er betont Aspekte oder Zusammenhänge, die durch die klassische BWL vernachlässigt wurden (z.B. Offenheit der Unternehmen gegenüber ihrer Umwelt). Er ermöglicht eine gesamthafte Betrachtung verschiedener Blickwinkel auf den Betrieb und intergiert psychologische, soziologische, ökonomische und technologische Aspekte. Allerding ist fraglich, ob die sehr allgemeinen Begrifflichkeiten wirklich zur Lösung betrieblicher Probleme führen können. Außerdem ist die Betrachtung des Unternehmens als Black Box problematisch. Der Output als Resultat eines Prozesses, indem Menschen mit Einstellungen, Wahrnehmungen, Motivation und Kenntnissen beteiligt sind, kann aufgrund reiner Input-Output Betrachtungen nicht wirklich verstanden oder prognostiziert werden.

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Q

Beschreiben Sie die verhaltenstheoretische Sicht auf das Unternehmen. Unterziehen Sie dieser einer kritischen Würdigung und nennen Sie Hinweise für die Praxis

A

Der verhaltentheoretische Ansatz, welcher in Deutschland von Kirsch vertreten wurde, entwickelt die deskriptive Entscheidungtheorie insofern weiter, als dass das streng rationale Entscheidungsverhalten zugunsten des tatsächlichen Entscheidungsverhaltens von Personen und Organisationen aufgibt. Der Mensch wird als Teilnehmer der Organisation verstanden, der seine eigenen Ansprüche an diese formuliert, Beiträge durch z.B. Mitarbeit leistet und dafür Gegenleistungen erhält. Jede Organisation muss sich bemühen Anreize so zu setzen, dass Menschen zur Mitwirkung bereit sind. Es erfolgt ein Anreiz-Beitrags System.
Im Mittelpunkt dieses Ansatzes steht die begrenzte Rationalität von Menschen, welche die Entscheidungen täglich beeinflusst. Anstatt nach dem Maximum zu streben, gibt man sich im wirklichen Leben mit Anspruchsniveaus zufrieden. Die in Unternehmen getroffenen Entscheidungen sind nicht immer so rational wie in der klassischen BWL angenommen.
Der Verhaltenstheoretsiche Ansatz gibt ein realistisches Modell der Wirklichkeit wieder und zieht ihre Erkenntnisse aus einer Vielzahl von Studien. Es entsteht bei den komplexen Einzelfallstudien jedoch ein Generalisierungsproblem, da diese sich nur schwer auf andere Organisationen übertragen lassen.

Die verhaltenstheoretische Sicht auf das Unternehmen legt den Schwerpunkt auf die Analyse des Verhaltens von Menschen innerhalb eines Unternehmens. Sie geht davon aus, dass das Verhalten der Mitarbeiter, Manager und Führungskräfte entscheidend für den Erfolg und die Leistung eines Unternehmens ist. Diese Sichtweise beruht auf Erkenntnissen aus der Verhaltenswissenschaft, der Psychologie und der Soziologie. Hier sind die Hauptmerkmale dieser Sichtweise:

  1. Menschliches Verhalten: Die verhaltenstheoretische Sichtweise betont, dass Unternehmen von Menschen geschaffen und betrieben werden. Daher ist das Verhalten der Menschen innerhalb des Unternehmens von entscheidender Bedeutung.
  2. Organisationskultur: Diese Sichtweise berücksichtigt die Bedeutung der Organisationskultur und der Unternehmenswerte. Die Kultur eines Unternehmens beeinflusst das Verhalten der Mitarbeiter und kann sich auf die Leistung auswirken.
  3. Motivation und Anreize: Die Verhaltenstheorie analysiert, wie Mitarbeiter motiviert werden können und wie Anreizsysteme das Verhalten beeinflussen. Dies kann helfen, die Produktivität und das Engagement der Mitarbeiter zu steigern.
  4. Führung und Management: Die Rolle von Führungskräften und Managern bei der Beeinflussung des Mitarbeiterverhaltens wird untersucht. Die Art und Weise, wie Führungskräfte Teams führen und Entscheidungen treffen, kann erhebliche Auswirkungen auf das Unternehmensverhalten haben.

Kritische Würdigung:

  1. Komplexität: Die verhaltenstheoretische Sicht auf das Unternehmen berücksichtigt die menschliche Komplexität, was sowohl eine Stärke als auch eine Schwäche sein kann. Unternehmen sind vielschichtig, und das Verhalten von Menschen ist oft schwer vorhersehbar und nichtlinear.
  2. Begrenzte quantitative Analyse: Diese Sichtweise kann schwer quantifizierbare Aspekte des Verhaltens in Unternehmen betonen und quantitative Analysemethoden vernachlässigen. Dies kann die Fähigkeit einschränken, klare messbare Ergebnisse zu erzielen.
  3. Kulturelle Unterschiede: Die Verhaltenstheorie geht möglicherweise davon aus, dass Menschen in Unternehmen ähnliche Motivationen und Verhaltensweisen haben. In globalen Unternehmen können jedoch kulturelle Unterschiede und Vielfalt im Mitarbeiterverhalten eine Rolle spielen.

Hinweise für die Praxis:

  • Förderung einer positiven Organisationskultur: Unternehmen sollten eine Kultur schaffen und pflegen, die Mitarbeiter motiviert und produktives Verhalten fördert. Dies kann durch klare Unternehmenswerte, offene Kommunikation und Mitarbeiterbeteiligung erreicht werden.
  • Motivation und Anreizsysteme: Unternehmen sollten Anreizsysteme entwickeln, die die Mitarbeiter motivieren und belohnen. Dies kann monetäre Belohnungen, Anerkennung, Aufstiegschancen und Weiterbildungsangebote umfassen.
  • Führungsentwicklung: Führungskräfte sollten in ihrer Rolle geschult und entwickelt werden, um effektiv mit ihren Teams umzugehen und die gewünschten Verhaltensweisen zu fördern.
  • Mitarbeiterbeteiligung und Kommunikation: Unternehmen sollten eine offene Kommunikation und die Beteiligung der Mitarbeiter an Entscheidungsprozessen fördern, um das Engagement und die Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen zu stärken.

Insgesamt betont die verhaltenstheoretische Sicht auf das Unternehmen die Bedeutung des menschlichen Verhaltens und der Organisationskultur für den Unternehmenserfolg. Sie kann in Kombination mit anderen Sichtweisen wie der ökonomischen oder strategischen Sichtweise dazu beitragen, ein umfassenderes Verständnis für die Funktionsweise eines Unternehmens zu entwickeln.

20
Q

Was ist eine Kommanditgesellschaft

A

Kommanditgesellschaft:
Eine KG ist eine auf den Betrieb eines Handelsgewerbes ausgerichtete Personengesellschaft.

Die Gesellschafter sind in Kommanditisten und Komplementären aufgeteilt. Die Haftung der Kommanditisten ist auf ihre Vermögenseinlage beschränkt, während die Komplementäre auch mit ihren Privatvermögen haften. Die Kommanditisten haben jedoch keine Leitungskapazitäten und können nur bei wichtigen Firmenentschiedungen, wie z.B. Baumaßnahmen oder Standortentscheidungen widersprechen. Kommanditgesellschaften bestehen minimal aus einem Kommanditisten und einem Komplementär.

Es ist kein Mindestkapital vorgeschrieben.

Komplementäre haben das Recht zur Einzelgeschäftsführung und vertreten die Gesellschaft nach innen und nach außen.

Durch Kapitalgeber die man als Kommanditisten erwerben kann, ohne dass die Entscheidungsbefugnisse beschnitten werden, ist die Finanzierung in der KG vereinfacht. Die KG ist somit nicht so sehr von der Bonität der Gesellschafter für Fremdfinanzierungen abhängig.

Publizitätspflichten gibt es generell nicht.

Die Kapitalanteile einer KG sind im Gegensatz zu Kapitalgesellschaften nicht wirklich handelbar, es fehlt hierzu auch der Markt.

Zu den Vorteilen zählen die einfachen Gründungsformalitäten und die Aufnahme beschränkt haftender Gesellschafter.

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Q

Was ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung

A

EIne GmbH ist eine Kapitalgesellschaft, bei der alle Gesellschafter ausschließlich eine Kapitaleinlage einlegen. Die Gesellschafter haften nur mit dieser Kapitaleinlage, Das Stammkapital eine GmbH muss mindestens 25.000€ betragen. Mindestens die Hälfte hiervon muss bei der Gründung eingezahlt werden. Die Haftungsbeschränkung tritt jedoch erst in Kraft, wenn der komplette Betrag eingezahlt wird, davor haften die Gesellschafter auch mit ihrem Privatvermögen.

Bei der GmbH muss der Gesellschaftervertrag notariell beurkundet werden. Es genügt ein Gesellschafter zur Gründung einer GmbH. Kommen neue Gesellschafter hinzu, muss dies erneut notariell beurkundet werden.

GmbH ANteile sind zwar handelbar, was ein Vorteil zu personengesellschaften ist, dies ist jedoch mit der Handelbarkeit einer AG nicht zu vergleichen.

Es herrscht eine erweiterte Publizitätspflicht. Die Geschäftsführung kann durch einzelne Gesellschafter (Selbstorganschaft) oder durch beauftragt Dritte (Manager Geschäftsführung) erfolgen. Dieser Geschäftsführung ist and den Gesellschaftervertrag und den Beschlüssen der Gesellschafterversammlung gebunden.

Vorteile sind die Haftungsbeschränkung ohne die strengen Rechnungslegungspflichten einer AG. In Insolvenzfällen genügt die Mindesteinlage von 25.000€ nicht, um schwierige Geschäftsphasen zu überstehen. Dadurch gibt es wenig Sicherheit für Gläubiger, was die Fremdkapitalbeschaffung erschwert. Außerdem sind hohe Gründungskosten und die erweiterte Publizitätspflicht Nachteile.