Gegenstand und Erkenntnisziele der BWL Flashcards

1
Q

Grenzen Sie den Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre von dem der Volkswirtschaftslehre ab.

A

Die BWL und die VWL sind beide Disziplinen der Wirtschaftswissenschaften. Während die BWL auf das einzelne Unternehmen ausgerichtet ist, erklärt und prognostiziert die VWL gesamtwirtschaftliche Phänomene. Der Gegenstand der BWL ist das Wirtschaften in Betrieben unter Berücksichtigungen der Wechselbeziehungen zu anderen Betrieben und zu den sie umgebenden Wirtschaftsbereichen. Das Erkenntnis- und Gestaltungsinteresse bezieht sich auf den einzelnen Betrieb. In der Mikroökonomie behandelt die VWL zwar auch betriebliche Sachverhalte, allerding mit dem Ziel Aussagen über das System als Ganzes, unter Berücksichtigung aller Interdependenzen - zu treffen. Man könnte sagen, dass die BWL die Unternehmen aus der Froschperspektive beobachtet, während die VWL dies aus der Vogelperspektive tut.

Beide Disziplinen sind wichtige Teilgebiete der Wirtschaftswissenschaften und tragen dazu bei, das Verständnis und die Analyse der Wirtschaft in verschiedenen Dimensionen zu erweitern.

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2
Q

Welche Elemente muss eine Definition der Betriebswirtschaftslehre enthalten?

A

Die Definition einer Wissenschaftsdisziplin sollte das Erfahrungsobjekt und das Erkenntnisinteresse der Wissenschaft bestimmen. Sie muss also festlegen welche in der Realität beobachtbaren Phänomene sie untersuchen und welche Fragestellungen sie dabei beantworten will. Die Betriebswirtschaftslehre definiert den Betrieb als ihr Erfahrungsobjekt und das Wirtschaften in diesen Betrieben als ihr Erkenntnisinteresse.

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3
Q

Durch welche konstitutiven Merkmale sind Betriebe gekennzeichnet?

A

Betriebe sind durch 3 Merkmale gekennzeichnet:

-Sie treffen selbständige Entscheidungen
-Sie tragen eigene Risiken
-Sie erfüllen Aufgaben der Bedarfsdeckung

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4
Q

Wie lassen sich Wirtschaftseinheiten klassifizieren?

A

Wirtschaftseinheiten lassen sich folgendermaßen klassifizieren:

  • Nach der Trägerschaft in private und öffentliche Unternehmen
  • Nach der Zielsetzung in eigenwirtschaftliche und gemeinwirtschaftliche
  • Nach Art der Leistung in Sachleistungs- und Dienstleistungsunternehmen
  • Nach der Größe in kleinst-, kleine-, mittlere-, und große Unternehmen
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5
Q

Dürfen gemeinwirtschaftliche Unternehmen Gewinne erzielen?

A

Ja, gemeinwirtschaftliche Unternehmen dürfen Gewinne erzielen, allerding müssen diese wieder in gemeinnützige Zahlungen einfließen wie z.B. Spenden.

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6
Q

Beschreiben Sie die beiden Ausprägungen des ökonomischen Prinzips.

A

Das ökonomische Prinzip beschreibt die Umsetzung rationalen menschlichen Verhaltens mit dem Ziel des optimalen Einsatzes von knappen Ressourcen.

Das ökonomische Prinzip beinhaltet zwei Komponeten, die Bedürfnisbefriedigung, bzw. Ziele und die knappen Güter, bzw. Mittel. Außerdem lassen sich zwei Ausprägungen identifizieren:

Das Maximalprinzip: Hiernach wird versucht mit gegebenen Mitteln ein maximales Output zu erzielen, oder mit einem bestimmten Werbebudget möglichst viele Kunden zu erreichen

Das Minimalprinzip: Hier wird ein versucht ein bestimmtes Output oder Ergebnis mit möglichst geringen Mitteln zu erzielen. Es handelt sich hier um eine Kosten Minimierung.

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7
Q

Warum kann die Wirtschaftlichkeit besser beurteilt werden als die Produktivität?

A

Die Wirtschaftlichkeit stellt Werteinheiten zueinander in Beziehung. Die Relation des Outputs zum Input muss, um wirtschaftlich zu agieren, einen Wert von mindestens 1,0 ergeben. Eine derartig klare Aussage ist bei der Produktivitätsmessung in Form des Vergleichs von Output und Input in Stückzahlen, Mengen- oder Zeiteinheiten nicht möglich.

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8
Q

Was versteht man unter Institutionen- und Funktionenlehren der BWL? Nennen Sie je zwei Beispiele.

A

Klassische Funktionenlehren sind das Marketing oder das Personalmanagement, weil es hier um typische betriebliche Funktionen geht, die in jedem Unternehmen erforderlich sind. Unter einer Institutionenlehre versteht man demgegenüber eine Anpassung der Betriebswirtschaftslehre an eine bestimmte Branche, z. B. das Health Care Management oder eine Betriebswirtschaftslehre für Versicherungsunternehmen

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9
Q

Welchen Inhalt hat der Streit um eine theoretische oder eine angewandte Betriebswirtschaftslehre?

A

Beim Streit um eine theoretische oder eine angewandte Betriebswirtschaft geht es um die Frage, ob das Ziel wissenschaftlicher Erkenntnis nur darin liegt, die (unternehmerische) Welt besser verstehen und erklären zu können oder ob darüber hinaus auch Gestaltungsempfehlungen für die betriebliche Praxis abgeleitet werden sollen. Was in den Anfängen der Betriebswirtschaftslehre noch ein Streit war, ist heute – zumindest wenn man die vielfältigen Beratungsaktivitäten von Professoren betrachtet – weitgehend geklärt: Die BWL ist eine angewandte Wissenschaft, die Handlungsanleitungen, Verfahrensnormen und Verhaltensregeln formuliert.

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10
Q

Was ist eine Erklärung?

A

Erklärungen stellen einen kausalen Zusammenhang zwischen zwei oder mehreren beobachteten Phänomenen bzw. Beschreibungen dar. Es wird die Frage nach den Ursachen der beschriebenen Sachverhalte beantwortet. Sie stellen Beziehungen zwischen abhängigen und unabhängigen Variablen auf.

Eine gute Erklärung formuliert als Explanans eine allgemeine Gesetzmäßigkeit sowie spezifische Rahmenbedingungen, unter denen diese gültig ist. Aus dieser Gesetzmäßigkeit lässt sich bei Vorliegen der definierten Rahmenbedingungen dann das Explanandum (zu erklärende Phänomen) logisch ableiten.

Wenn explanatorische Aussagen der fortwähren empirischen Prüfung standhalten und das Gesetz nicht widerlegt werden kann, gewinnt es an Kontur und Überzeugungskraft.

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11
Q

Was ist der Unterschied zwischen Induktion und Deduktion?

A

Induktion: “Vom Besonderen zum Allgemeinen”
- Bei der Induktion werden Beobachtungen oder Erfahrungen verwendet, um allgemeine Schlussfolgerungen zu ziehen.
- Man beobachtet spezifische Fälle und leitet daraus eine allgemeine Regel oder Aussage ab.
- Zum Beispiel: Wenn man sieht, dass mehrere Unternehmen, die eine bestimmte Marketingstrategie anwenden, ihre Umsätze steigern, schließt man daraus, dass diese Marketingstrategie generell effektiv sein könnte.

Deduktion: “Vom Allgemeinen zum Besonderen”
- Bei der Deduktion werden allgemeine Prinzipien oder Theorien verwendet, um spezifische Vorhersagen zu treffen.
- Man beginnt mit einer allgemeinen Regel oder Theorie und zieht daraus spezifische Schlussfolgerungen für Einzelfälle.
- Zum Beispiel: Wenn eine Theorie besagt, dass höhere Produktqualität zu mehr Kundenzufriedenheit führt, dann schließt man daraus, dass ein Unternehmen, das seine Produktqualität verbessert, zufriedenere Kunden haben wird.

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