Klausur Flashcards
Was ist ein unfairer Test aus kultureller Sicht?
Als unfair (im Sinne der Kulturfairness) gilt ein Test, wenn er in verschiedenen Gruppen oder Kulturen aufgrund diagnostisch irrelevanter Faktoren (zum Bei-spiel Vertrautheit mit den Testaufgaben) unterschiedlich schwierig, trennscharf oder valide ist und diagnostische Entscheidungen auf der Basis des Tests (bei-spielsweise Hochschulzugang, Personalauslese) zur Benachteiligung bestimmter Gruppen führen
Erläutern Sie das EPRG Modell.
Das ERPG Modell sind vier Orientierungen für Internationalisierungsstrategien.
Ethnozentrisch: (Internationalen Strategie)
Die Stammkultur wird auf alle Tochtergesellschaften übertragen, deren Schlüsselpositionen bevorzugt mit Angehörigen des Stammlandes besetzt werden. Geschäftsentscheidungen werden durch den Mutterkonzern getroffen und nicht oder nur gering regional angepasst.
Polyzentrisch (Die Multinationale Strategie)
Tochterfirmen genießen eine gewisse Eigenständigkeit, beschäftigen überwiegend inländische Führungskräfte und passen ihre Aktivitäten den lokalen Gegebenheiten an.(Gloablisierungsvorteil hoch, Lokalisierungsvorteil hoch)
Regiozentrisch (Die Transnationale Strategie)
Strategien, Verhalten und Mitarbeiterpool der Tochterfirmen werden in bestimmten Regionen (zum Beispiel Kontinenten) vereinheitlicht. (Gloablisierungsvorteil niedrig, Lokalisierungsvorteil hoch)
Geozentrisch (Die Globale Strategie)
Die unterschiedlichen Ländermärkte, in denen die Organisation vertreten ist, werden unter Beachtung der weltweiten Unternehmensstrategie und individueller Unterschiede integriert. Personal wird weltweit leistungsbezogen eingesetzt, ohne Beachtung der Nationalität.(Gloablisierungsvorteil hoch, Lokalisierungsvorteil niedrig)
Beschreiben Sie das Icon Modell.
Das Icon Modell soll Unternehmen helfen, interkulturelle Prozesse, Managementkonzepte und Systeme in neue Märkte (und somit Kulturen) zu transferieren. Der Begriff „Icon“ steht dabei für Intercultural Conception.
Vorgehensweise ist folgendermaßen:
Schritt 1 – Definition: Zunächst ist das zu transferierende Konzept oder der Prozess eindeutig zu definieren.
Schritt 2 – De-conception: In diesem Schritt wird das Konzept oder der Prozess gewissermaßen in seine Grundbestandteile zerlegt.
Schritt 3 – Intercultural Analysis: Nachdem das Konzept/der Prozess dekonstruiert wurde, folgt die interkulturelle Analyse
Schritt 4 – Re-conception: Nachdem das Konzept/der Prozess im zweiten Schritt dekonstruiert wurde, wird er im letzten Schritt der Systematik ange-passt an die Zielkultur neu aufgebaut
100%ige Tochtergesellschaft, Vor und Nachteile
100-prozentige Tochtergesellschaften verfügen über den größtmöglichen Handlungsspielraum beim Eintritt in den Auslandsmarkt. Dennoch stellen sie aufgrund des hohen Ressourcentransfers auch ein großes Geschäftsrisiko dar und sollten deshalb nur von Unternehmen mit fundierten Kenntnissen bezüg-lich der lokalen Gegebenheiten gewählt werden.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff Ethnozentrismus?
Der Ethnozentrismus beschreibt eine Denkweise, bei der andere Kulturen und Gemeinschaften aus der Perspektive der eigenen Kultur beurteilt und anhand der eigenen Normen bewertet werden. Die Abweichung von eigenen kulturellen Werten wird als negativ empfunden.
Kurz gesagt führt Ethnozentrismus dazu, dass die eigene Kultur als „richtig“ und die fremde als „falsch“ bewertet wird. Bei multikulturellen Verhandlungen oder Auslandsaufenthalten kann aus einer solchen Herangehensweise schnell ein Prob-lem entstehen
Welche Dimensionen bei Interaktionen mit Indern.
Machtdistanz (H, G) – Aufgrund der steileren Hierarchien werden in Indien keine Entscheidungen ohne den Chef getroffen.
Humanorientierung (G) – Inder wollen ihren Geschäftspartner zunächst kennen-lernen, bevor sie Geschäfte mit ihm machen
Bestimmtheit, Humanorientierung (G) – Deutsche Geschäftsleute zeigen häufig Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen, Bestimmtheit und direkte Kommunikation, während Inder oft indirekt und weniger bestimmt kommunizieren, um die Beziehung zum Partner nicht zu gefährden.
Machtdistanz (H, G) – Steilere Hierarchien in Indien als in Deutschland: In Indien zeigen die Mitarbeiter typischerweise eine stärkere Tendenz der Rollenkonformität als in Deutschland. Das bedeutet, es gibt ein relativ eng umrissenes Rollenprofil und das eigene Aufgabenspektrum wird strikt befolgt.
Ambiguitätstoleranz (H, G) –Auch hier wird die Tendenz zur Orientierung an Standards in Deutschland im Gegensatz zur indischen Vorliebe zur Improvisation und flexiblen Reaktion deutlich.
Beschreiben Sie den Country of Origin Effekt, mit Beispielbenennung.
Der Country-of-Origin-Effekt fußt auf der Tatsache, dass letztlich alles, was in einem Unternehmen entsteht – und natürlich auch das Unternehmen selbst, von der Kultur geprägt ist, in der das Unternehmen verwurzelt ist. Wird diese Verwurzelung im internationalen Geschäft vernachlässigt – was häufig genug der Fall ist – löst sie Probleme aus.
Beispiel Made in Germany. Leute kaufen eher deutsche Produkte als Chinesische.
Was ist der Golem Effekt?
Positive Erwartung führt also, wie in zahlreichen Studien erwiesen, auch zu gestei-gerter Leistung . Dieser Effekt wird auch als Pygmalioneffekt bezeichnet.
Umgekehrt kann man aber auch den gegenteiligen Effekt beobachten: Negative Erwartungen bewirken oftmals eine verminderte Leistung, was auch „Golem-Ef-fekt“ genannt wird
Was versteht man unter einem Kulturschock?
Negative Folgen interkulturellen Kontakts für das Individuum werden in der Literatur mit dem Begriff „Kulturschock“ bezeichnet. Synonym spricht man auch von Anpassungsschwierigkeiten.
- Honeymoon Stage
- Crisis
- Recovery
- Adjustment
Nennen Sie drei Merkmale von Wahrnehmung.
- Wahrnehmungsschemata sind erlernt
- Wahrnehmungsschemata sind kulturell bestimmt
- Wahrnehmungsschemata bleiben konstant
Nennen Sie das italienische Lebensprinzip
Das italienische Verb arrangiarsi steht für die Kunst, jegliche noch so aussichtslose Situation oder jedes noch so komplexe Problem auf irgendeine Art und Weise in den Griff zu bekommen oder zu umgehen. Die Notwendigkeit, sich in Italien zu arrangieren, kann sicherlich anhand der bewegten Geschichte Italiens erklärt werden. Heute ist dieser kreative Umgang mit Problemen und die Fähigkeit, schnell auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren, häufig die Antwort auf die wenig funktionsfähigen Systeme des Landes, unabhängig davon, ob es sich dabei z.B. um Regierungssysteme, Steuersysteme, Rechtssysteme oder die Straßenverkehrsordnung handelt. Italiener beherrschen es in der Regel, vorgegebene Systeme, wenn nötig, auf geschicktem Wege zu umgehen, um ihr Ziel zu erreichen.
Beschreiben Sie die Emic & Etic Perspektive .
Emic-Perspektive: Diese Perspektive stellt das lokale Wissen und lokale Interpretationen vor.
Etic-Perspektive: Diese Perspektive wird als wichtiger angesehen, da sie die re-lativen Variationen im Kulturkontext aus Variationen im Verhalten ableitet
Unsicherheitsvermeidung erklären und Beispiel für Land mit gering und mit hoch geben, erklären wie es sich auswirkt.
Basis der genannten Besonderheiten ist die Dimension Unsicherheitsvermeidung. Deutschland weist einen höheren Wert als Südafrika, Indien oder Italien auf. Dies äußert sich in dem Bestreben der Deutschen, möglichst viel Kontrolle ausüben zu wollen und darum Geschäftsvorgänge in Strukturen und Prozesse einzukleiden. Planänderungen sind nicht willkommen und werden in Deutschland weniger toleriert.
Internationalisierungsstrategien (ethno,poly, geo)
Es gibt zwei verschiedene Strategien.
Ethnozentrisch – Polyzentrisch – Geozentrisch
1. Entscheidungen und Strategien kommen vom Stammhaus aus. Standards werden übertragen
2. Ausländische Organisation passt sich mit der Zeit an lokale Gegebenheiten an.
3. langfristig das Ziel angestrebt, global mit einer einheitlichen Geschäftsstrategie zu agieren
oder
Polyzentrisch – Ethnozentrisch – Geozentrisch
1. Anpassung der Organisation bei Antritt an lokale Gegebenheiten.
2. Nach Anpassung erfolgt langsam die Ausrichtung an die Strategie des Stammhauses.
3. langfristig das Ziel angestrebt, global mit einer einheitlichen Geschäftsstrategie zu agieren
Warum KMU auf Kooperation setzen und große Unternehmen auf Alleingang bei Internationalisierung.
Für kleine und mittlere Unternehmen ist ein kooperatives Engagement in dieser Situation einer reinen Marktlösung vorzuziehen, da der ausländische Partner den Marktzugang aufgrund der bestehenden Kundenstruktur und das Wissen über die Beschaffenheit seines Heimatmarktes in die Partnerschaft einbringt. Große Unter-nehmen, die über entsprechende Ressourcen und Erfahrungen verfügen, tendieren dagegen häufiger zu Hierarchielösungen.